Uwe Plesotzky

Kleine Gedanken zur Welt


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verhalten wie in diesem Beispiel hier?

      Im Supermarkt

      Jedes Mal, wenn es einen Feiertag gibt, oder auch gleich mehrere hintereinander, dann kann man in allen Supermärkten folgendes Phänomen beobachten. Fast die gesamte Bevölkerung, so hat es jedenfalls für mich immer den Anschein, muss schnell noch zur Mittagszeit, wann auch sonst, ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Manchmal sind diese Kleinigkeiten dann aber auch der Einkauf für den ganzen Monat. Schließlich kann man ja nicht wissen, ob es je wieder etwas zum Kaufen geben wird.

      Sollte man dann noch das Glück haben, einen Parkplatz zu finden und dann noch einen Einkaufswagen zu ergattern, welcher noch nicht vollkommen demoliert ist, kann man sich Glückspilz bezeichnen? Die meisten dieser Einkaufswagen sind in einem so schlechten Zustand, dass man sie sofort erschießen müsste, wenn es ein Pferd wäre. Gebe es einen TÜV für diese Wagen, dann würde so mancher Laden nur noch zwei bis drei dieser Wägelchen haben. Allerdings würde man dann auch die fünfzig Euro-Stücke einführen müssen, denn so hoch wäre dann aller Wahrscheinlichkeit nach das Pfand für den Wagen.

      Drinnen im Laden kann man sich dann auf einen Zick-Zack-Kurs mit den anderen Kunden messen. Da gibt es die Leute, die grundsätzlich immer in der Mitte eines Ganges ein Gespräch mit mindestens drei weiteren Leuten anfangen. Es stört sie auch nicht weiter, dass niemand mehr durch diesen Gang kann. Wem das noch nicht reicht, der merkt dann spätestens an der Wursttheke, wie sehr es an den Nerven zehrt, wenn vor einem einer jener Dauerredner steht. Dieser redet dann ununterbrochen mit der Bedienung und vergisst dabei, dass diese immer freundlich sein muss. Die Verkäuferin lächelt und stimmt der Kundin zu, auch wenn sie lieber losheulen, wegrennen oder sich gar Petersilie in die Ohren stopfen würde, nur um sich dieses dünnflüssige Gerede nicht mehr anhören zu müssen.

      Nach der Wursttheke versucht man sich also an dem nächsten Gang. Wie aus dem Nichts kommt dann ein Wagen von links angeschossen, um noch schnell vor uns in den Gang zu fahren. Nicht aber, weil es der Lenker des Renneinkaufswagens so eilig hätte. Nein, er schießt schnell vor uns, nur um im nächsten Augenblick in Zeitlupe weiterzugehen. Ich frage da lieber nicht nach dem Sinn. Kaum sind wir an dieser Rennschnecke vorbei, da läuft auch schon der Nächste vor uns her. Eine Frau, die ihre Arme tief hinter die Griffleiste ihres Wagens geschoben hat und dadurch extrem weit vorgebeugt gehen muss. Dies geht dann natürlich nur sehr langsam und sehr vorsichtig. Auch hier verstehe ich nicht so ganz den Zusammenhang, also nehme ich auch das einfach als gegeben hin.

      Was mich allerdings jedes Mal wirklich zum Verzweifeln bringt, das ist die Tatsache, dass vor mir grundsätzlich einer dieser, ich benutze immer nur eine Hand, Einkäufer an der Kasse steht. Jene Kunden nehmen aus ihrem gebrochen vollen Einkaufswagen, immer nur ein Teil mit nur einer Hand heraus um es dann auch einzeln auf das Förderband zu stellen. Dies wird mit dem gesamten Inhalt des Wagens gemacht, und auch beim Einladen wird nur eine Hand benutzt. Sei es, weil in der freien Hand die Geldbörse festgehalten wird, oder einfach nur aus einer Laune heraus.

       Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie viele Menschen freiwillig zu so einer Zeit einkaufen gehen. Ein bisschen Masochismus gehört wohl auch dazu!

      Wenn der Sohn ein Auto braucht

      Da bleibt einem dann doch nichts anderes übrig, als sich auf die Suche zu begeben, um ein geeignetes Gefährt zu finden. In unserem Fall stand das Auto etwa dreihundert Kilometer entfernt bei einem seriös wirkenden Händler, haben wir zumindest gedacht. Die Anreise lief gut, eigentlich war es eher wie eine Urlaubsreise, nur ohne Urlaub eben. Wir hatten zäh fliesenden Verkehr, Quengelei und waren alle genervt von der sich ewig hinziehenden Fahrt.

      Vor Ort besichtigten wir den Wagen und befanden ihn auch für recht hübsch. Er machte einen sauberen Eindruck und alle Sondereinbauten waren auch ordnungsgemäß eingetragen. Also schlossen wir einen Kaufvertrag und vereinbarten darin, dass der Händler uns das Auto nach Hause überführt. Dies tat er dann auch, aber seltsamerweise fuhr er denn Wagen, und ein anderer Fahrer fuhr in einem Kombi hinterher. Ursprünglich wollte er doch mit dem Zug zurück fahren. Er erklärte uns auf unsere Frage hin, dass er nicht alleine am Frankfurter Bahnhof stehen wollte. Dies klang zwar seltsam, aber es war immerhin eine Erklärung, wenn auch eine recht eigenartige.

      Nur zwei Tage später, nahmen meine Frau und ich den Wagen, um damit zur Dekra zu fahren, schließlich wollten wir, dass unser Sohn ein wirklich sicheres Fahrzeug bekommt, nicht alleine schon deswegen, weil wir dann zumindest etwas beruhigter schlafen könnten, wenn er damit unterwegs sein würde.

      Auf der Fahrt dorthin hatten wir dann einen Motorschaden. Der Antriebsriemen war gerissen. Natürlich kann das bei jedem Wagen passieren, und auf die Idee zu kommen, es wäre die Schuld dieses Autohändlers, kamen wir am Anfang auch nicht, schließlich hatten wir ihm ja auch extra erzählt, dass unser Sohn damit herumfährt, und eben jener Sohn erst gerade den Führerschein macht. Auch der nette Herr vom Pannendienst erklärte uns, dass es keineswegs die Schuld des Verkäufers sei, denn so etwas kann eben immer mal passieren. Wahrscheinlich kann es genauso vorkommen, wie man eben mal mehrere Stunden auf den Pannendienst warten muss!

      In unserer Werkstatt allerdings wurde eine etwas andere Diagnose gestellt. Der Wagen hatte offensichtlich mehrere gut getarnte Mängel. Genau genommen, war er in einem solchen Zustand, dass er zwar fuhr und man keine Mängel entdecken konnte, aber wäre er zum TÜH gekommen, er hätte wahrscheinlich nicht mehr wegfahren dürfen!

      Dieser Händler also, der genau wusste, dass ein absoluter Fahranfänger mit diesem Gefährt unterwegs sein würde, hatte es billigend in Kauf genommen, dass es eventuell zu einem Unfall gekommen wäre, wenn mein Sohn hinter dem Steuer gesessen hätte. Im Nachhinein konnte meine Frau einen Austauschmotor auf Kosten des Händlers erstehen, natürlich nur nach massivem Druck und der Ankündigung einer Klage vor Gericht. Was wir auch tatsächlich getan hätten, denn die festgestellten Mängel wurden tatsächlich arglistig verschwiegen. Wir nahmen das Geld und verkauften den Wagen mit defektem Motor, um unserem Sohn ein anderes verkehrssicheres Fahrzeug zu besorgen. Denn dieser Kiste wollte keiner mehr von uns vertrauen.

      Letztendlich kamen wir zu dem Schluss, dass die schlechten Menschen, und dieser Händler war einer von diesen, überall auf der Welt gleichmäßig verteilt sind. Wie konnte er so leichtsinnig das Leben unseres Sohnes riskieren! Wäre meine Frau nicht so umsichtig und würde über alle Schritte gut nachdenken, wer weiß was passiert wäre. Denn eines ist ganz sicher, würde jemand meiner Familie etwas antun, dann würde er es sicher bereuen.

      Das einzig Positive an dieser Sache war der Umstand, dass eben mir dieser Motorschaden passiert war. So konnte ich richtig reagieren und die Pannenstelle ordnungsgemäß absichern und niemanden war etwas geschehen. Wer weiß was passiert wäre, wenn mein Sohn an meiner Stelle gewesen wäre. Ein Fahranfänger, ohne jede praktische Erfahrung, dafür aber mit der Aufregung, die man eben hat, wenn man das erste Mal in eine solche Situation kommt.

       Es gibt sie eben doch, jene gewissenlose Menschen, denen das Leben der Anderen nichts bedeutet. Hoffentlich können sie ruhig schlafen und in den Spiegel sehen!

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