Uwe Plesotzky

Kleine Gedanken zur Welt


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Anmeldung gegangen und haben uns unsere Unterlagen und Überweisungen wiedergeben lassen, um dann völlig entnervt zu verschwinden. Da hatten wir nun zehn Euro Eintritt bezahlt und noch nicht mal einen Fensterplatz bekommen, geschweige denn überhaupt einen relativ bequemen Sitz, und alles, was wir dafür erwarten durften, war nur 2 Stunden hier zu sitzen, während andere Patienten kamen und gingen. Was soll man davon halten?

      Waren das alles Notfälle, Leute die nur eben schnell eine Spritze bekamen oder ein EKG von einer der Arzthelferinnen, oder etwa doch Privatpatienten. Das lässt sich wohl nicht einwandfrei beweisen. Wohl aber die Tatsache, dass es gute und schlechte Ärzte gibt. Dieser hier war wohl ein eher schlechter. Nicht unbedingt von seiner Qualifikation oder dem darum herum, aber ganz sicher, was den Umgang mit seinen Kassenpatienten betraf.

      Woran kann man denn um Himmels willen einen guten Arzt erkennen! Volles Wartezimmer! Leeres Wartezimmer! Es ist wohl genauso, wie mit einem guten Restaurant, man weiß es erst, wenn man dort gegessen hat.

      Ich für meinen Teil suche einen schlechten Arzt nur einmal auf, und wenn es wie in diesem Fall schon vorher klar ist, woher der Wind weht, dann stehe ich auch auf und verlasse die Praxis. Es gibt keine Halbgötter in Weiß, sondern nur Menschen, die anderen helfen wollen. Jene die lange Zeit studieren, um anderen Menschen in großer Not zu helfen. Und eben leider auch solche Menschen, die dies nur aus einem einzigen Grund tun, Geld! Da haben wir es wieder mal, Geld verdirbt den Charakter. Zumindest bei sehr vielen Menschen.

      Durch die Stadt

      Bei schönem Wetter macht man gern mal einen Ausflug durch die Stadt. So geht es mir auch, genauso wie so vielen anderen. Man genießt einfach nur das schöne Wetter und freut sich an dem Leben und dem mäßigen Verkehr.

      Wenn da nicht diese verflixten Ampeln wären, die einem wirklich den ganzen Spaß an so einem Ausflug in die Stadt verderben können. Aber für mich gar kein Problem, ich halte einfach an der Ampel an und schiebe mein Vehikel über die rote Ampel. Und wenn ein Fußgänger gerade über die grüne Fußgängerampel will, dann muss er halt mal kurz warten. Schließlich hab ich es ja eilig, und nicht zuletzt will ich ja auch bestätigen, dass ich mit meinem Gefährt am schnellsten durch die Stadt komme. Auch, wenn gerade starker Verkehr herrscht.

      An der nächsten Kreuzung kann ich mein Fahrzeug leider nicht über die rote Ampel schieben, denn ein paar Autos haben vor der Ampel angehalten und ich habe keine Chance mich daran vorbeizuzwängen. Aber auch das stellt gar kein Problem dar, dann fahr ich eben mal kurz auf den Bürgersteig. Eine Fußgängerin kreischt und springt im letzten Augenblick zur Seite, aber warum steht sie auch dort mitten auf dem Bürgersteig im Weg, wenn ich doch nur mal schnell da vorbeifahren will.

      Da mich rechts vor links auch nicht interessiert, fahre ich an der nächsten Straßeneinmündung auch einfach weiter. Ich tue ganz einfach so, als ob ich dort kein Auto sehen würde. Junge hat der Fahrer geschimpft und gehupt. Aber genützt hat es ihm nichts, denn ich bin jetzt trotz allem vor ihm. Da es eine recht enge Straße ist, kann ich mir jetzt auch ein wenig Zeit lassen, denn überholen kann er mich hier unmöglich.

      Kurz bevor er ausrastet, muss ich leider anhalten, denn ich habe mein Ziel erreicht. Na also, ich bin mindestens zehn Minuten eher am Ziel wie jedes andere Auto. Dumm nur, dass ich mein Fahrrad zu Hause vergessen habe und in Gedanken mit meinem Auto unterwegs war!

      Bevor jetzt alle hier laut aufschreien, ein paar Anmerkungen.

       1. Nicht alle Fahrradfahrer handeln so gewissenlos.

       2. Ich besitze nicht mal ein Fahrrad.

       3. …wollte ich mit dieser kurzen Geschichte nur mal einige Mythen aufklären!

      Wenn ein Radfahrer viel schneller am Ziel ist, wie ein Auto, dann liegt das sehr oft daran, dass er sich nicht allzu viel um die Verkehrsregeln kümmert. Was wäre, wenn ein Autofahrer sich so verhalten würde, wie in meiner Geschichte?

      Zumindest wäre er seinen Führerschein los und müsste einen Idiotentest machen. Warum eigentlich? Wenn man so manches Mal durch die Stadt geht, oder auch fährt, dann sieht man recht oft solche Radfahrer. Schade eigentlich, denn diese Leute bringen allen Radfahrern einen schlechten Ruf. Es heißt dann letztendlich immer: “Die bösen Radfahrer, und nicht der Herr Soundso!" Ich für meinen Teil werde auch in Zukunft an roten Ampeln anhalten und mit meinem Fahrzeug auf der Straße bleiben, denn eines weiß ich ganz sicher. Bei einem Unfall zieht man als Radfahrer immer den kürzeren. Da nützt es auch wenig, wenn es dann wieder heißt: „Der böse Autofahrer hat den armen Radfahrer einfach umgefahren!“ Vielleicht sollten diese Verkehrsteilnehmer einfach mal damit anfangen umzudenken. Muss es für jede Kleinigkeit eine Verkehrsregel geben, oder würde es nicht auch ausreichen, wenn jeder ein wenig Rücksicht auf die Anderen nehmen würde! Ich hoffe, dass ich diese Zeiten noch erleben werde.

      Wer sich an dieser Stelle aufregt, weil er sich zu Unrecht beschuldigt fühlt, der sollte seine Fahrweise doch noch mal überdenken. Da draußen laufen unsere Kinder durch die Straßen. Ich will nicht, dass auch nur ein Kind wegen eines solchen Verhaltens sterben muss und ich will auch nicht, dass die Kinder sich solche Menschen zum Vorbild nehmen. Sie sind nämlich unsere Zukunft!

      Vom alten Vorurteil

      Neulich bin ich durch unseren beschaulichen kleinen Ort gegangen, da auch wir ab und an etwas einkaufen müssen. Dabei ist mir dann Folgendes aufgefallen. Ich ging die Hauptstraße entlang, als vor mir ein Geländewagen auf dem kleinen Parkplatz vor die Apotheke fuhr. Eigentlich nichts Besonderes, aber die Art und Weise, wie er parkte, war schon etwas außergewöhnlich.

      Er fuhr auf den Parkplatz und hielt seinen großen Geländewagen so an, dass er nach hinten den kompletten Bürgersteig zuparkte. Jede Frau, oder auch Mann, mit einem Kinderwagen oder einem Kind, war nun gezwungen, auf die gut befahrene Hauptstraße auszuweichen. An dieser Stelle muss ich wohl noch erwähnen, dass in unmittelbarer Nähe eine Schule liegt, ein Kindergarten und das Rathaus. Also ein Weg, der sehr viel von allen Fußgängern, insbesondere Schülern, genutzt wird.

      Da ich dies weiß, machte ich den Fahrer höflich darauf aufmerksam, dass er den ganzen Bürgersteig zustellte und dass alle Leute nun auf die befahrene Hauptstraße gehen müssten. Er sah mich sehr kurz an, und seine Bemerkung machte mich fassungslos. Er sagte nur ziemlich unfreundlich: „Da kann ich nichts für, der ist nun mal so lang!“

      Sicher es ist ein Geländewagen, aber wenn man sah, wie viel Abstand er nach vorne gelassen hatte, dann versteht man auch sofort mein Entrüsten. Er parkte etwa zwei Meter von dem Haus entfernt. Einen lauten Kommentar konnte ich mir daher nicht mehr verkneifen. Ich rief zu ihm herüber: „Der ist nur hinten zu lang, vorne ist er 2 Meter zu kurz!“ Mit diesen Worten in seinen Ohren verschwand der Fahrer ohne weiteren Kommentar in der Apotheke. Ich schüttelte nur noch den Kopf und habe die ganze Szene auf einem Foto festgehalten. So etwas muss man einfach gesehen haben.

      Was ich aber wirklich nicht verstehe, ist die Tatsache, dass sich jemand einen so großen Geländewagen anschafft, ohne damit umgehen zu können. Denn selbst wenn er tatsächlich zu lang gewesen wäre, was er ganz sicher nicht war, hätte er dort überhaupt nicht parken dürfen. Dieser Fahrer kannte also weder die Verkehrsregeln, noch achtete er auf schwächere Verkehrsteilnehmer und gutes Benehmen hatte er offensichtlich auch nicht. Auch, wenn gutes Benehmen leider keine Voraussetzung für einen Führerschein ist.

      An diesem Beispiel kann man aber eines ganz deutlich erkennen, es sind nicht immer die Frauen, die angeblich gar kein Auto fahren können, sondern auch die Herren der Schöpfung. Es gibt also zwei Sorten von Autofahrern. Jene, die ihre Augen offenhalten und auch mal Rücksicht nehmen. Die zu anderen freundlich sind und hilfsbereit, und eben solche, denen alle anderen egal sind. Was macht es schon, wenn ein kleines Kind auf der Hauptstraße rumläuft! Da kann ich nur den Kopf schütteln!

      Welche Autofahrer werden nun wohl anhalten, wenn jemand eine Panne hat, oder einen Unfall. Die Antwort