K.T.N. Len'ssi

LIBIDO-BOOSTER & POTENZ-KILLER bei Frauen


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und energievoll ist, erkennt man bei Mädchen schon in einem sehr frühen Alter.

      Auch immer mehr Studien über die Sexualität von Frauen zeigen, dass Frauen-Libido wilder, fantasievoller, promiskuitiver, vielseitiger ist als bisher angenommen. Diese Ergebnisse bestätigen urafrikanische Erkenntnisse über die weibliche Libido. Die Frauensexualität beinhaltet alles. Sie frisst regelrecht alles:

      Sie ist sanft, sie ist zärtlich, sie ist gefühlvoll, sie ist wild, sie ist viril, sie ist potent und kraftvoll, sie ist mächtig, viel mächtiger als die der Männer.

      Die Lust der Frau kommt früh. Es brüllt schon in jungen Jahren nach Sex im weiblichen Körper. Schon sehr früh muss dieses Gefühl, diese Energie raus. Wenn Jungen sich noch für Spielzeug und Fußball interessieren, fangen viele Mädchen schon an, an sich zu fummeln und die Lust zu spüren. Viele Frauen sagten mir, dass sie schon mit 8 etwas spürten. Viele behaupten, mit 11 oder 12 schon öfter und regelmäßig masturbiert zu haben, mit dem Ziel einen Orgasmus zu erreichen. Sie schämten sich aber dafür. Das zeigt, welche Kraft die Lust im weiblichen Körper hat, eine Kraft, die sie leider nicht immer ausleben dürfen, sich nicht eingestehen dürfen. Im Gegenteil: sie tun etwas, das instinktiv (das heißt natürlich) für sie richtig ist, aber da es tabu ist, schämen sie sich dafür. So fangen sie auch sehr früh an, sich von ihrer Sexualität zu entfremden. Bei den Jungs ist es okay und lustig darüber zu schreiben, wie oft sie in der Pubertät onanieren. Bei Mädchen klingt das irgendwie immer noch schmutzig. Ich weiß, wie viele Jungs sich über das Wachstum ihres Penis freuen. Viele Mädchen aber schämen sich für ihre Vagina und über das Wachstum der Schamlippen. Ha, hast du da etwas bemerkt? Ist es Zufall? Diese Lippen nennt man Schamlippen. Ja, etwas, wofür man sich schämen muss. Hier sieht man ein Beispiel von negativer Programmierung, die man mit der Zeit ganz normal findet und gar nicht mehr bemerkt. Die Lustwahrnehmung wird schon im Gehirn negativ programmiert.

      Leider belegen viele Studien und Erfahrungen, dass Frauen, anders als Männer, ihre sexuelle Erregung oft nicht wahrnehmen (wollen), sie ablehnen, sich dafür schämen oder sie (un)bewusst leugnen.

      Stellen wir und einmal vor, es wäre andersrum! Dass man die Mädchen schon sehr früh zu einem Bewusstsein für und Stolz auf die Macht ihrer Sexualität erziehen würde, ihnen sehr früh zeigte und positiv lenkte, was in ihnen abläuft! Viele Frauen und Männer wären heute glücklicher, entspannter und gesünder.

      Auch Lesben sind davon betroffen. Auch in vielen lesbischen Beziehungen ist die Sexualität von sozialen Normen abhängig!

      Gespräche mit lesbischen Frauen haben diese negative Programmierung auch beim Sex unter Frauen bestätigt. Normalerweise müsste man davon ausgehen, dass Frauen sich untereinander besser fallenlassen können. Aber auch in vielen lesbischen Beziehungen werden die gleichen Hemmungen und Lustblockaden bemerkt, wie zwischen Frauen und Männer. Wenn lesbische Frauen mir von ihrer Partnerin (häufig dem männlicheren Part in der Beziehung) erzählten und wie es im Bett ablief, sah ich darin viele Indizien für ein ähnliches Verhalten, wie es der Mann in einer Hetero-Beziehung zeigt. Auch unter vielen lesbischen Frauen herrschen Lust-, Erektions- und Potenzprobleme, sowie zahlreiche Missverständnisse. Denn nur weil man lesbisch ist, bedeutet das nicht, dass man seinen Körper und seine Sexualität im Griff hat. Lesbische Frauen haben die gleiche sexuelle Erziehung in der Familie, in der Schule, in der Gesellschaft bekommen wie Hetero-Frauen, und diese Erziehung ist einfach generell Frauenlust-feindlich.

      Die Programmierung der weiblichen Sexualität auf das, was sie heute erleben und ausleben, hat wenig mit der wahren Lust der Frau zu tun, sondern folgt sozialen, religiösen und patriarchalischen Normen. Sie bedient und besänftigt oft nur die Lust, die Vorstellungen und die Ängste der Männer.

      4. Warum westliche Frauen eine schwächere Potenz haben als Frauen in Afrika

      Das falsche Bild der weiblichen Sexualitätin den westlichen Ländern

      Als ich das erste Mal nach Europa kam, erwartete ich einen Tempel der Sexualität zu finden. Ich war mir sicher, dass mein erster Sex mit einer weißen Frau eine Explosion der Lust sein würde. Ich erwartete Frauen, die ungehemmt Sex hatten, alle Sextechniken kannten, freizügig, offen, ohne Scheu ihren Körper zeigten und stolz darauf waren. Ja, ich freute mich nun „wirklichen“ Sex zu lernen. Ich glaube, die meisten Menschen, die zum ersten Mal in die westliche Welt kommen, haben diese Erwartungen. Sie stammt von der Programmierung durch die Informationen, die die westliche Welt in anderen Ländern verbreitet: sexuelle Freiheit, körperliche Selbstbestimmung, Sexualkunde wird schon in der Grundschule gelehrt, zahlreiche Bücher und Videos über Sex und Sextechniken werden ständig veröffentlicht, in alle Zeitschriften wird über Sex geredet, in keinem Kino- und Fernsehfilm fehlen die Sexszenen, nackte Körper sieht man überall usw.

      Die Gesellschaft ist übersexualisiert. Man erwartet deswegen von den Männern und Frauen solcher Länder, dass sie es doch wirklich wissen. Aber meine Überraschung war riesig, als ich feststellte, dass das Gegenteil der Fall war. Viele Frauen waren fast prüde, voller Hemmungen, hatten Körperkomplexe, kritisierten an fast alles an sich. Diese sogenannte körperliche Selbstbestimmung, die als Freiheit propagiert wurde, war nur eine Sammlung von Worten, denn die Frauenkörper waren vollständig von der Gesellschaft fremdbestimmt (durch die Medien, Mode, Ideale usw.). So viele Frauen, die Diät machten, hatte ich noch nie gesehen.

      Und im Bett erlebte ich die große Enttäuschung. Ich war mir sicher, was ich den Frauen würde bieten können, wäre nicht „konkurrenzfähig“ mit dem, was ihnen europäische Männer gaben. Sie seien Sex-Experten, so dachte ich. „Leider“ kam es anders, als die Frauen von dem, was ich machte, viel begeisterter waren als von allem, was sie bis dahin kannten. Das machte mich selbst perplex. Schwer zu glauben. Von dem, was ich erwartete bekam ich nichts. Nichts von all dem, was ich in zahlreichen Pornos, Filmen, Zeitschriften, Vorträgen, Schulbüchern der Europäer gelesen, gesehen und gehört hatte. Ich lernte junge und alte Frauen kennen, die sehr wenig über ihre Sexualität und ihren Körper wussten, geschweige denn Sextechniken kannten. Erst dann wurde mir klar, dass groß reden und es tatsächlich tun zwei ganz unterschiedliche Dingen sind, und dass gerade zu viel über Sex reden und schreiben und lesen nicht hilft, sondern dass Sex lieben und ihn praktizieren und nicht bloß konsumieren der Sexualität hilft. Ich stellte fest, dass Sex in der westlichen Welt konsumiert wird, er wird nicht geliebt. Ja, der Sex wird so praktiziert, wie eine Pizza gegessen, ein Cola getrunken, ein Kleid getragen wird. Das bedeutet, ohne zu wissen, wie diese Pizza, diese Cola, dieses Kleid hergestellt wurden, woher sie herkommen und aus welchen Stoffen sie gemacht sind. Hauptsache man hat in diesem Moment keinen Hunger und keinen Durst mehr und sieht gut aus. Gerade deswegen ist man dann ständig durstig, hungrig und fühlt sich unschön. So wird man unglücklich und unbefriedigt.

      Diese Erfahrung veränderte und bereicherte auch meine Sexualität und stärkte mein Selbstbewusstsein, denn das was ich aus Afrika mitbrachte, von dem ich gedacht hatte, es wäre nichts wert, war wertvoller denn je. Ich fing an die Sexualität in beiden Gesellschaften zu vergleichen. Einige Dinge zogen meine Aufmerksamkeit besonders auf sich, zum Beispiel waren viele europäischen Frauen schnell trocken, sie waren nicht sehr lange feucht (ein Indiz von Erektionsverlust), sie waren von Anfang an sehr darauf fixiert, sehr schnell zum Orgasmus zu kommen (die Anstrengung konnte man an ihrem Gesichtsausdruck erkennen), sie waren körperlich relativ passiv, außer wenn sie oben saßen. Im Laufe der Zeit bestätigte sich dieses Bild bei vielen Frauen immer mehr, auch in meinem Sexual-Coaching und in meinen Umfragen.

      Wie schon erwähnt, ist der Beischlaf in Afrika zum Beispiel häufig ein spielerischer „Kampf“. Die Männer bereiteten sich richtig vor, um mit einer Frau zu schlafen, um „nicht zu verlieren“. Das bedeutet, dass es im Bett richtig hart zugeht, und warum geht es hart zu? Weil die Frau nicht den Vorgaben konventioneller sexueller Rollenmuster, wie die Wissenschaft sie erklärt, entsprechend. Sie sind im Bett aktiv, wollen offensiv ihre Lust nach ihren eigenen Vorstellungen ausleben, dass sie oft die Männer „besiegt“ haben.

      Ich kann behaupten, dass viele Frauen in der westlichen Welt wenig über ihre Sexualität wissen und eine schwächere Potenz und mehr Erektionsprobleme haben als afrikanische Frauen. Hier