Ben unterbricht sich selbst mit einem wissenden Schnauben. „Lass‘ gut sein, Dave. Denn diese Frage kann ich mir selbst beantworten: Weil DU der Mittelpunkt deines Lebens bist. Alles dreht sich immer nur darum, wie tiefgreifend DU alles empfindest, wieviel Schmerz DU aushältst und wie DU auf meine Bestrafungen reagierst.“ Er holt tief Luft. „Letztendlich geht es dir am Arsch vorbei, ob ich gefühlskalt oder gestört oder einsam oder was–weiß–ich bin. Und das ist für mich keine Liebe! Das ist ein Spiel. Also komm‘ mir nicht mit deinem wässrigen Dackelblick. Ich hab‘ gedacht, du wärst anders als die üblichen Typen, die sich lediglich aufgeilen und fallen lassen wollen. Doch da hab‘ ich mich anscheinend geirrt.“
Betont lässig schmeißt er den Haustürschlüssel auf einen kleinen Tisch im Flur.
Von jetzt auf gleich wird David aus seiner Lethargie gerissen. Ben will Schluss machen!! Unter keinen Umständen darf das jetzt das Ende sein.
„Nein“, haucht er entsetzt. Beschwichtigend hebt er beide Hände. „Ben, bitte! Ich will wirklich an mir arbeiten. So wie du es sagst, hört es sich an als ob ich böswillig und berechnend wäre. Doch das … das stimmt nicht! Gib‘ mir die Chance mich zu ändern! Bitte! Bitte … lass mich nicht fallen. Ich liebe dich so sehr!“ Ich brauch‘ dich! Ich brauch‘ dich!, schreit er in Gedanken voller Verzweiflung hinterher.
Drei große Schritte und David sinkt vor Ben auf die nackten Knie. Ihn anzufassen, traut er sich nicht. Demütig senkt er erneut den Kopf.
„Bitte … bitte“, haucht er immer leiser werdend. Schließlich – nach gefühlten Stunden – fährt Bens Hand durch Daves verstrubbelten Haarschopf. „Das ist ganz sicher ein Fehler“, raunt er dabei nachdenklich.
David schüttelt langsam den Kopf. „Nein, nein“, flüstert er nachdrücklich. „Kein Fehler! Bestimmt nicht!“
Ben lächelt. „Na endlich! Tut gut, wenn du mal eine eigene Meinung hast; selbst wenn du mir widersprichst. Sieh‘ mich an, David!“
Schnell legt Dave seinen Kopf in den Nacken. Oh, mein Gott. Aus dieser Perspektive wirkt Ben noch beeindruckender. Ein wahrhaftiger Herkules starrt zu ihm herab. Für David stellt Ben die personifizierte Macht dar. Nur dieser Mann kann ihm geben, was er braucht. Das weiß David ganz genau; obwohl ihm gar nicht bewusst ist, worin seine Erfüllung besteht. Schmerz? Wirklich nur Schmerz, Unterwerfung und Pein? Nein, da muss noch mehr sein. Da IST noch mehr. Ben muss es doch auch fühlen.
Während er seine Hände vorsichtig über Bens Waden fahren lässt, gleitet dessen Hand in Davids Nacken. Langsam krault er ihn wie einen Hund.
„Ich kann deine Grenzen nicht erforschen, wenn du dich nicht öffnest“, raunt der riesige Kerl nun erstaunlich zärtlich. „Und auch wenn ich kaltherzig auf dich wirke, so bin ich doch immer ehrlich zu dir! Diese Offenheit erwarte ich auch von dir. Dann können wir es noch einmal versuchen.“
David nickt zustimmend. „Ja“, quetscht er bewegt hervor.
Bens Blick versenkt sich im Anblick des vor ihm knienden Mannes. Wenn dieser blonde Typ bloß nicht so eine verdammte Anziehungskraft auf ihn ausüben würde. Er seufzt ein letztes Mal. „Werd‘ endlich erwachsen, David.“
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.