Franz Bingenheimer

Heroin


Скачать книгу

      >>Später mein Liebling, später, jetzt habe ich keine Zeit für die Liebe, denn in der Hotelhalle wartet ein Mann auf mich<<, antwortete sie plötzlich, entschuldigend und löste sich vorsichtig mit großer Überwindung aus seinen Armen.

      Dann beeinflusste sie ihre Gedanken so, wie sie es im Kreml in der psychologischen Agentenausbildung gelernt hatte, um. >>Um 20:00 Uhr beginnt die Modeschau, wie ich weiß, ist das Fußballspiel um 19:00 Uhr beendet. Wenn du Lust hast, könntest du so gegen 19:30 Uhr bei mir sein. Ich habe eine Überraschung für dich<<, lenkte sie ihn geschickt von seinem Vorhaben, das er nicht aufgeben wollte ab.

      >>Gut! ich werde es versuchen, wenn das Fußballspiel nicht in die Verlängerung geht<<, erwiderte er etwas enttäuscht.

      Plötzlich hatte sie es sehr eilig.

      >>Da auf dem Nachttisch, liegt deine Eintrittskarte für das Stadion. Die andere Karte versuche ich an der Rezeption zurückzugeben. Also, bis heute Abend! <<, sagte sie und verließ ohne jegliche weitere Erklärung eilig die Suite.

      Als Kai auf seine Armbanduhr schaute, sah er, dass er noch drei Stunden Zeit hatte bis das Spiel im AC Millan Stadion begann.

      Die Wunde an seinem Kopf die nur durch ein Pflaster geschützt war, musste behandelt werden. Am Montagmorgen sollte er in die Klinik kommen zur Nachbehandlung. Dass er keine Zeit hatte sich am Montag in der Klinik vorzustellen und dringend zur International Bank musste, wusste der Arzt nicht, der ihn behandelt hatte. Das Rezept, das er von ihm verschrieben bekam, lag in Frankfurt in seiner Wohnung. Nach einem Augenblick der Überlegung nahm er den Telefonhörer auf. Sofort war er mit der Rezeption verbunden.

      >>Ja, Herr Raimann was kann ich für Sie tun<<, fragte eine helle freundliche Frauenstimme.

      >> Haben Sie eine Hausapotheke im Hotel? <<,

      Ja, sicher! Haben Sie sich verletzt? Kann ich Ihnen helfen? <<, wollte die Frau an der Rezeption besorgt wissen.

      >>Ja, nicht jetzt<<, antwortete Kai etwas unsicher.

      >>Wenn sie möchten, schicke ich Ihnen eine Ärztin hoch. Sie ist

      zufälligerweise im Haus. <<,

      Kai zögerte ihr eine entscheidende Antwort, zu geben. >>Sie kann sich ihre Verletzung ja einmal ansehen und wenn es notwendig ist Abhilfe schaffen.

      Sind Sie damit einverstanden? <<, fragte sie nochmals. >>Ja, es kann auf keinen Fall schaden! <<, erwiderte er immer noch etwas unschlüssig.

      >>Ist besser so! Sie wird sich in der nächsten Viertelstunde bei Ihnen auf der Suite melden<<, meinte sie, wartete einen Augenblick und legte den Telefonhörer auf.

      Gut, dachte Kai zog sich aus und ging ins Bad um zu Duschen. Ihm viel auf. An einem vergoldeten Haken hinter der Tür hingen zwei weiße flauschige Bademäntel des Hauses.

      In geschnörkelten Schriftzügen war das Zeichen des Hotels auf der Vorderseite des Bademantels in Brusthöhe eingenäht. „De Rose Palace" stand unter einer goldenen Königskrone deren Spitzen mit silbernen Fäden durchzogen waren.

      Plötzlich klingelte eine leise Glocke an der Tür der Suite. Kai zog einen der Bademäntel über seinen nackten, sportlich gestylten Körper und ging zur Tür.

      >>Oh entschuldigen Sie. Sie sind schon da! Ich hatte sie noch nicht erwartet. Sind Sie die Ärztin? <<,

      >>Ja! <<, antwortete die rothaarige, hübsche junge gutaussehende, schlanke artaktive Frau Mitte dreißig.

      >>Kommen Sie bitte! <<, sagte Kai und bat sie einzutreten. >>Oh! Es geht bestimmt um die Wunde an ihrem Kopf<<, fragte sie, als sie das leicht mit Blut durchdrängte Pflaster sah.

      >>Ja, es tut sehr weh! <<,

      >>Wie ist es denn zu der Verletzung gekommen? <<,

      >>Bei einem Bombenanschlag in Frankfurt hatte mich ein Metall Stück eines Autos am Kopf getroffen <<, antwortete Kai frei heraus, als sei es nichts Besonderes.

      >>Ich hatte gestern Abend in den Nachrichten davon gehört.

      Schrecklich! Weiß man schon wem der Anschlag galt<<, fragte sie interessiert und löste ihm vorsichtig das Pflaster.

      >>Nein! Sie suchen noch nach dem Attentäter.

      >>Sieht ja gar nicht gut aus! Ich glaube sie haben eine Wundinfektion bekommen. Sie sollten umgehend eine Klinik aufsuchen und die Wunde neu behandeln lassen, damit sie keine Blutvergiftung bekommen<<, schlug sie ihm vor.

      >>Morgen in Frankfurt. Solange wird noch Zeit sein! <<, wehrte sich Kai und winkte mit der Hand ab.

      >>Legen sie sich bitte auf das Bett, damit ich sie besser behandeln kann <<, meinte sie auffordernd.

      Dann holte sie eine kleine Flasche mit einer desinfizierenden Flüssigkeit aus ihrem Koffer hervor und tränkte damit eine kleine Mullbinde. Vorsichtig reinigte sie die genähte, entzündete Platzwunde an seinem Kopf. Danach versorgte sie die verletzte Stelle vorsichtig neu.

      >>Eine Spritze gegen Wundstarkkrampf möchte ich Ihnen noch geben und gegen die Schmerzen lasse ich Ihnen noch ein paar Tabletten da<<, ließ sie ihn während der Behandlung wissen. Nach dem sie aus einer kleinen Glasampulle, eine Plastik Einwegspritze aufgezogen hatte, schaute sie ihn an.

      >>Wohin? <<, fragte er.

      >>In den Hintern natürlich! <<, meinte sie und lachte frei heraus. Kai legte sich etwas zur Seite und zog zögernd seinen kurzen Bademantel hoch.

      Dabei gab er seinen erotischen Po frei und wartete ängstlich auf den Einstich der Nadel.

      Jetzt bemerkte er, dass sie für einen Augenblick seinen knackigen Hintern bewunderte.

      Ehe er sich versah, hatte die Ärztin mit einem gekonnten Stich die Nadelspritze in seinen Po gestochen.

      Kai zuckte heftig zusammen, als er den Einstich spürte. >>So das war es auch schon! Ich würde ihnen aber raten sich noch etwas hinzulegen, bis die Wirkung der Spritze einsetzt <<, riet sie ihm.

      Dann schloss sie ihren Arztkoffer. Überlegend sah sie ihn einen Augenblick an.

      Sollte noch etwas sein! Hier ist meine Visitenkarte.

      Die Arztrechnung wird beim Bezahlen der Suite abgebucht<<, erklärte sie, und verließ plötzlich, eilig, das Zimmer. Kai nahm die Visitenkarte, die auf dem Nachttisch lag, schüttelte den Kopf über ihren fluchtartigen Aufbruch und las:

      Dr. Angela Brandini

      Piazza-Dumo 123 Milano

      Tel. 9134...

      Na ja, man weiß nie, wie man diese Adresse noch brauchen kann, dachte er und steckte sie in seine Geldbörse.

      Da er bis zum Anpfiff des Fußballspiels im Milan-Station noch Zeit hatte, beschloss er sich noch etwas ausruhen.

      Zur gleichen Zeit saß Nadja Kosova abwartend an der Theke der Hotelbar im „De Rose Palace“ Hotel.

      Der junge schwarzhaarige Mann neben ihr war Dac Melcom, der Schriftsteller aus Paris.

      Über einen Verbindungsmann der Organmafia in Mailand, hatte er Kontakt mit Prof. Dr. Manfred Fuchs aufgenommen.

      Damit diese Verbindung überhaupt zustande kam, musste Fuchs bei einem Türsteher in der Bar „Zum Snowman“ 10.000 € bar auf die Hand zahlen.

      Für Dac Melcom war es diesmal kein normaler Auftrag. Dass der geheime Auftrag den er als Undercover für den CIA annahm, gefährlich war, wusste er. Dafür bekam er die vierfache Provision und brauchte den Gewinn