Franz Bingenheimer

Heroin


Скачать книгу

konnte Kai den sicheren Safe erkennen. Er war in das Betonmauerwerk eingelassen und doppelt gesichert.

      Schüssel und Zahlenschloss mit Kodierung. Dicker Panzerstahl sicherte den wichtigen Inhalt.

      >>Was da wohl drinnen liegt, das möchte ich wissen? <<, sagte sie, neugierig nachdenklich.

      >>Komm, wir müssen jetzt endlich gehen! <<, drängelte Kai plötzlich, denn er wusste alles über Ruthard von Anselm. Auch den geheimen Auftrag den er von ihm bekam, hatte er entschlüsselt.

      >>Wir müssen zur Polizei. Heute Nacht noch! <<, erwiderte ihm Corinna bestimmend.

      >>Okay! Aber bitte erst morgen! <<, entgegnete ihr Kai unmissverständlich klipp und klar.

      >>Gut, aber erst schau ich mir die Wohnung noch einmal an! <<, sagte Corinna nachgebend, und lief durch die ganzen Zimmer.

      Nachdem sie wenig später telefonisch ein Taxi vor das Haus bestellt hatten, verließen sie gemeinsam gegen 1:00 Uhr die Wohnung von Naomi Kramer.

      >>Morgen sehen wir uns nicht! <<, merkte Kai kurz an, währenddem sie vor dem Haus standen und auf das Taxi warteten. >>Warum nicht? Du wolltest doch mit mir zur Polizei gehen! Es wäre wichtig für mich. Bitte! <<,

      >>Ich fliege zu einem Fußballspiel nach Mailand. Wir haben schon die Flugtickets<<, erwiderte er kurz.

      >>Wer ist wir? <<, wollte Naomi wissen.

      >>Das erzähl ich dir am Montag. So gegen 10:30 Uhr bin ich wieder in der Börse in Frankfurt. <<,

      Jetzt kam auch das Taxi angefahren, dass sie bestellt hatten. Eilig stiegen sie beide hinten ein.

      >>Zur Friedberger Landstraße bitte! <<, sagte Kai zu dem jungen Taxifahrer und legte sich erschöpft im Sitz zurück.

      Seine Wunde am Kopf machte ihm jetzt zu schaffen. Die Spritze gegen die Schmerzen, die ihm der Arzt in der Klinik gab, hatte seine Wirkung verloren. Beide saßen sie stillschweigend nebeneinander in ihren düsteren Gedanken.

      In der City der Stadt war es durch die Straßenbeleuchtung, in der Sternenklaren Nacht taghell. Die reine Luft war angenehm nach der Abkühlung von der Hitze des warmen Tages. Die Kneipen und Straußwirtschaften hatten vor kurzem geschossen. Das pure erlebnisreiche Nachtleben in Frankfurt hatte begonnen.

      Hunderte Menschen gingen in die verruchten Nacht-Bars, Video Clubs und Bordelle, um sich den besonderen, prickelnden, erotischen Kick zu holen.

      Wenige Minuten später waren sie in der Friedberger Landstraße angekommen.

      >>Also, ich rufe dich an! <<, sagte Kai und wollte das Taxi verlassen.

      >>Wir müssen doch noch zum Polizeipräsidium! <<, erinnerte ihn Corinna und sah ihn hilfesuchend an.

      >>Ich muss hoch. Wir telefonieren zusammen. <<, antwortete Kai, ohne auf ihre bittende Frage einzugehen.

      Dann verließ er das Taxi, drehte sich noch einmal kurz nach ihr um, und winkte ihr zu. Danach fuhr das Taxi los.

      Kurz darauf war er in seiner Wohnung angekommen. Die Wunde an seinem Kopf fing jetzt mehr an zu schmerzen.

      Nein er konnte nicht mehr absagen. Karin Blanz hatte ja schon die zwei Eintrittskarten für das Fußballspiel in Mailand bestellt. Als er in den Spiegel in seinem Bad sah, bemerkte er, dass er gestresst aussah. Er war unrasiert und die dunklen Ringe unter seinen Augen erinnerten ihn an das Geschehene, dass er in den letzten Stunden erlebt hatte.

      Plötzlich fiel ihm der Mini-Stick ein, den er bei Naomi in der Wohnung mitgenommen hatte. Er wollte unbedingt wissen was hinter den Konten von Naomi Kramer steckte.

      Eilig zog er seinen sportlichen Hausanzug an und ging an seinen neuen Computer. Nach dem er den PC gestartet hatte, steckte er den Stick ein. Sofort hatte sich das Homebanking-Programm von Naomi auf seinen technisch hochentwickelten Computer geladen. Schon nach wenigen Sekunden war das Computer-System bereit ihm die ganzen Informationen die er benötigte, auf seinem Bildschirm darzustellen.

      >>Das habe ich mir gleich gedacht <<, redete er vor sich hin. Alle Abbuchungen vom Konto Ruthard von Anselm in der Schweiz liefen über die Boutique von Naomi Kramer. Jetzt ging er noch einmal Online um eine Verbindung mit der Schweizer International Bank herzustellen.

      Automatisch wurde das gemeinsame Konto von Naomi Kramer und Ruthard von Anselm freigegeben zum Zugriff.

      Jetzt klickte er den Link Transaktionen in diesem Programm an. Einige Sekunden später war die Kontenauflistung auf seinem Monitor zu sehen.

      Das Konto war erst vor einem halben Jahr eröffnet worden. Erste Einzahlung 65.960 Dollar. Das Geld kam von einer italienischen Bank. Weitere 60.000 Dollar kamen von Paris und 120.000 Dollar von einer Bank in Miami.

      Dann sah er plötzlich noch eine Abbuchung. Spielbanken Las Vegas 96.000 Dollar.

      Was ihm besonders auffiel! Alle Gelder wurden privat eingezahlt und die Absender der Eingänge waren in Zahlen verschlüsselt angegeben. Der Auftraggeber hatte geschickt seine Adresse codiert. Die Geldbeträge auf dieses geheime Konto wurden aus allen Erdteilen eingezahlt. Dass diese Buchungen mit dem verschwundenen Geld der Interniernational Bank in Frankfurt in Verbindung stand, das wusste er jetzt. Von Anselm wollte, ehe die Sache aufflog auf nimmer wieder sehen mit Naomi verschwinden. Er ahnte, dass, das BKA oder der CIA in den USA dieses illegale kriminelle Netzwerk, das er aufgebaut hatte, in kürzester Zeit knacken konnte.

      Was Kai noch nicht wusste, sein Verbindungsmann im BKA hatte ihm einen Tipp gegeben.

      Erst wenn Ruthard von Anselm sich ins Ausland abgesetzt hatte, würde sein Komplize, Kriminaloberrat Mayer, vom BKA eine Fahndung einleiten und nach den angeblich, auf seltsame Weise verschwundenen Millionen suchen lassen.

      Dies versprach ihm Kriminaloberrat Mayer beim Bundeskriminalamt, als er von Anselm auf die Spur kam, und ihn erpresste. Aber bevor Ruthard von Anselm Deutschland verlies, musste er 300.000,00 € auf das Schwarzgeldkonto von Kriminaloberrat Mayer in der Schweiz überweisen.

      Kai Raimann dufte gar keine Konten bei seiner Suche im manipulierten Datensystem der International Bank feststellen. Denn er war das Alibi für Ruthard von Anselm. Wer ermittelt schon gegen sich selbst, hätten die Fahnder vom BKA gesagt, wenn sie erfuhren, dass von Anselm eine Untersuchung der verschwundenen Millionen € eingeleitet hatte.

      Dass er ihn nur benutzen wollte, wurde ihm jetzt erst, richtig bewusst. Er hatte soeben die hinterlistige Intrige von Ruthard von Anselm durchschaut.

      Nach einer Stunde hatte Kai alle Recherchen angestellt, die er benötigte um in der International Bank, das Verbrechernetz zu enttarnen und zerstören.

      Der großen recherchierten Dateien speicherte er zur Datensicherung als Beweis vor Gericht extra auf einer CD-ROM mit 870 MB Speicherplatz ab. Auch wusste er, dass die CD-ROM eine Haltbarkeit von ca. 50 Jahren hatte. Sicher versteckte er sie, getrennt von seinem Stick unter dem Kleiderschrank.

      Nachdem er sich noch ein paar wichtige Daten verschlüsselt notiert hatte, schloss er das Programm am PC ab und löschte die gesamten Daten auf seiner Festplatte.

      Eine neue E-Mail stand noch an, die er öffnete.

      „Bis morgen. Ich freue mich, wenn wir uns wieder sehen!

      Ciao Karin“, stand nur in der kurzen Nachricht.

      Zufrieden mit seinen Recherchen, schaltete er den PC aus. Der Stick in seinem Besitz war ein wichtiger Beweis um von Anselm das Handwerk zu legen.

      Jetzt musste er den Stick nur noch an einem sicheren Platz deponieren. Sein Geheimfach, in dem sein Geld versteckt lag war der sicherste Platz viel ihm ein.

      Nachdem