Franz Bingenheimer

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später! <<, sagte Milton wohlwollend zu Ibrahim, der sich mit einer Verbeugung rücksichtsvoll zurückzog. Morgen wollte Milton eine E-Mail nach Paris senden und eine neue Leber anfordern für seine bevorstehende OP.

      Koste es was es wolle! Geld hatte er ja im Überfluss. Bob Milton wollte den frühen Tod, der ständig wie der Rost an einem Eisen, an seiner Seele nagte, besiegen.

      So stand am nächsten Tag in der Mailbox von Dac Melcom, der in Paris als Schriftsteller bekannt war, folgende Meldung:

      „Suche dringend ein Penthaus mit Rosengarten“!

      Das geheime Wort Rosengarten stand verschlüsselt, für den illegalen menschlichen Organhandel.

      Der 37 Jahre junge Schriftsteller Dac Melcom lebte in Paris auf „Klein Eilend". Es war ein kleines idyllisches Stadtviertel, das man nur über eine Brücke der Seine erreichen konnte. Klein Eiland war das Herz von Paris, ganz in der Nähe der Notre Dame, wo am Tag die Christen die Kirche besichtigten und bei Nacht die Huren in den Nebenstraßen auf ihre Freier warteten. In der Nacht pulsierte dort, das pure Leben, der Zuhälter, Prostituierten und Freier!

      Die Bars und Restaurants auf der kleinen Insel inmitten der City waren ein Geheimtipp, wenn man das urige Paris kennen lernen wollte.

      Insider im kriminellen Milieu wussten! Im „Chabalu" gleich hinter der Brücke traf sich die Organmafia einmal im Monat um ihre Geschäfte, zu besprechen.

      „Inklusive Food 26 € für den ganzen Abend“, stand auf einer schwarzen Schiefer Tafel vor dem guten französischen Restaurant.

      Dac Melcom in Paris las das E-Mail auf seinem Bildschirm und nahm seine Organspender-Codierliste, die er neben sich griffbereit liegen hatte. Auf dieser geheimen Liste standen die Organnamen verschlüsselt mir Preisen.

      „Bungalow-Herz 400.000 Euro vor Umsatzsteuer. Penthouse Leber 250.000 Euro vor Umsatzsteuer. Appartement-Nieren 150.000 Euro“, stand in seiner Organliste.

      Dann tippte er folgenden Text in seinen PC.

      „Penthouse mit Rosengarten gesucht!“

      Dann klickte er besondere eine Suchmaschine im Weltweit-Web an. Nach wenigen Sekunden bekam er die Antwort zu seiner Suche, auf seinen Bildschirm dargestellt.

      „Lieferung kurzfristig möglich, Prof. Dr. Fuchs Neapel.“ Als Melcom die Meldung sah, schrieb er sofort eine Re-Mail.

      „Bitte näheres mit Preis?“

      Gespannt wartete er auf die Antwort!

      Nur wenige Sekunden später war die Nachricht auf seinem Bildschirm. „Penthouse mit Rosengarten in Mailand City! Preis 300.000 Euro, Schlüsselübergabe in Mailand nach vorheriger Vereinbarung!“

      Am nächsten Morgen, als Bob Milton erneut seine E-Mail-Box abfragte, stand folgende Nachricht auf seinem Bildschirm.

      „Penthouse mit Rosengarten in Mailand City gefunden.

      400.000,00 Euro. In 14 Tagen Schlüsselübergabe möglich!

      Dac Melcom.“

       *

      Frankfurt

      Pünktlich um 10:15 Uhr, startete die Kurzstreckenmaschine der Lufthansa, in Richtung Süden. In der ersten Klasse saß Kai Raimann mit Nadja Kosova. Nadja hatte die Fensterseite im Flugzeug gewählt. Strahlende Sonne leicht bewölkter blauer Himmel, verkündete, dass es ein herrlicher Sommertag werden musste.

      >>Ich hoffe, dass es ein schönes Fußballspiel wird! <<, sagte Kai und sah ihr tief dabei in die Augen.

      Der Ausdruck ihres Blickes zeigte ein sehr großes Interesse an einer Beziehung, die sie gerne bereit wäre, mit ihm einzugehen. >>Bringen sie mir einen Whiskey bitte! <<, fragte Kai freundlich, die gutaussehende Stewardess, die dabei war die Gepäcksstauräume, vor dem Start der Maschine zu überprüfen.

      >>Und für mich ein Glas Sekt Orange! <<, rief ihr Nadja Kosova hinterher. Dabei sah sie Kai etwas enttäuscht an da er sie vor seiner Bestellung nicht gefragt hatte.

      Jetzt leuchtete auch schon, das Anschnallzeichen über dem Durchgang in der Maschine auf, denn das Flugzeug musste in wenigen Minuten starten.

      Langsam rollte die voll besetzte Maschine zur Startbahn. Es war ein Kurzstreckenflug. In ca.45 Minuten sollte das Flugzeug in Mailand landen. Während das akustische Zeichen zum Start über die Lautsprecher kam, hörte man das Aufheulen der Turbodüsen. Die hochtechnischen Triebwerke des Flugzeuges wurden in wenigen Sekunden auf den Abflug vorbereitet.

      >>Wir fliegen in den Himmel mein Liebling! <<, sagte Nadja liebevoll und führte die Hand von Kai auf die innere Seite ihrer reizvollen Oberschenkel, die sie ihm willig freigab.

      Ihre hautenge Jeans glich einer zweiten Haut auf ihrem schlanken Körper. Sie wollte ihn hautnah spüren nach der leidenschaftlichen Liebesnacht, die sie beide in ihrem Modellstudio verbracht hatten.

      Das Flugzeug hatte zwischenzeitlich seine Startgeschwindigkeit von ca. 340 Stundenkilometer erreicht.

      >>Ich liebe dich mein Engel<<, flüsterte er ihr zu, während die Boing der Lufthansa Airlines leicht wie ein Vogel, sie gegen den blauen Himmel davontrug.

      >>Ja, ich liebe dich auch mein großer Wolf<<, erwiderte sie leise, beugte sich hinüber zu ihm, bis ihm leicht auf die feuchten Lippen und küsste ihm zart auf den Mund.

      >>Ihr Whiskey bitte! <<, sagte die Stewardess leise schmunzelnd, die unbemerkt gekommen war, und hielt Kai das Getränk entgegen. Jetzt bemerkte sie, dass er die rechte Hand auf Nadjas Innenschenkel gelegt hatte.

      >> Nehmen Sie doch das Glas in die linke Hand<<, merkte sie an, lächelte und sah ihn begehrenswert an.

      >>Ja, sicher! <<, antwortete Kai ganz verlegen, griff nach dem Glas und berührte leicht ihre schmale Hand.

      >>Gefällt sie dir? <<, fragte Nadja eifersüchtig ungewollt.

      Dann nahm seine Hand von ihrem Oberschenkel.

      >>Ja, sie ist eine attraktive schöne Frau! <<, erwiderte er und sah ihr interessiert nach.

      Dann trank er genüsslich einen Schluck von seinem guten schottischen Whiskey.

      Nadja Kosova hatte sich im Sitz zurückgelehnt und die Augen leicht geschlossen.

      Ja, warum sollte er nicht nach attraktiven Frauen sehen. Er war doch ein gutaussehender Mann, auf den sie stolz sein konnte, überlegte sie während sie erneut nach seiner warmen schützenden Hand suchte und zufrieden einschlief.

      Pünktlich wie geplant landete das Flugzeug in Mailand. Drückende Schwüle lag über dem Flugplatz. Die Temperatur der Luft war auf die dreißig Gradmarke geklettert.

      Der dampfende Asphalt auf der kurzen Landebahn zeigte an, dass es ein heißer Tag werden musste.

      >>Wir müssen in das zweite Untergeschoss<<, meinte Nadja, als sie in der Flughafenhalle ankamen.

      >>Warum? <<, wollte Kai neugierig wissen.

      >>Möchtest du durch Mailand laufen bis morgen früh<<, >>Wieso laufen? Und bis morgen früh? Ich dachte wir fliegen heute Abend noch zurück<<, fragte Kai.

      >>Ich habe gestern Abend noch umgebucht. Morgen früh um 9:20 Uhr geht unsere Maschine zurück. Eine Stunde später sind wir schon wieder in Frankfurt<<, antwortete sie entschuldigend und sah ihn auf seine Reaktion abwartend an.

      >>Wie stellst du dir das vor? Um 9:00 Uhr habe ich einen wichtigen Termin bei der International Bank in Frankfurt! <<, erwiderte Kai verärgert, nachdem er bemerkte,