Leonie Graf

Das Feuer der Werwölfe


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      Kapitel 2

      Die Nacht hatte alles verschluckt. Es war so dunkel, dass man nichts außer ein paar Umrissen erkennen konnte. Plötzlich lösten sich dunkle Gestalten aus dem Schatten der umliegenden Häuser. Ganz langsam und ohne ein einziges Geräusch zu machen. Sie bewegten sich wie mehrere Schatten, die mit schwarzen, kalten Händen auf Mali zu glitten. Die Schatten spürten und rochen ihre Angst. Panik stieg in ihr hoch, sie wollte weglaufen, doch ihre Füße standen fest auf dem ebenfalls schwarzen Boden. Keinen Millimeter konnte sie sich rühren. Sie war wie festgewachsen. Die Hände kamen immer näher, sie streiften kalt und feucht über Malis Gesicht. Dort, wo sie sie berührt hatten, tropfte Blut von ihrer Haut. Und alles, was das Blut berührte, löste sich auf in Nichts. Immer mehr um Mali herum verschwand, bis sie das Gefühl hatte, dass sich der Boden unter ihr auftat, er hatte sich ebenfalls vollkommen aufgelöst, und sie quälend langsam darin verschwand. Sie fiel immer tiefer in das riesige Loch mit Nichts. Um Mali herum war einfach nur Nichts.

      Mali öffnete die Augen. Schweißgebadet lag sie in ihrem Bett und keuchte, als ob sie gerade einen Marathon gelaufen wäre. Nur sehr langsam beruhigte sie sich wieder. Sie warf einen Blick auf ihren Wecker. Acht Uhr morgens. Spät genug, um aufzustehen. Ihre Mutter schlief sicherlich noch. Doch anders als ihre Mutter war Mali absolut kein Langschläfer. Auch in den Ferien stand sie für gewöhnlich vor neun Uhr auf. Nur ganz selten schlief sie bis um zehn. Manchmal las sie dann morgens schon, aber heute war ihr nicht nach lesen zu Mute. Sie wollte lieber etwas Aktiveres machen, um den Albtraum aus ihren Erinnerungen zu verdrängen. Also stand sie auf und zog sich an. Dann ging sie hinunter in die Küche und richtete das Frühstück.

      Etwas später kam auch ihre Mutter die Treppe hinunter geschlurft.

      „Ich habe ein Rumpeln gehört“, erklärte sie ihr eher untypisch frühes Erscheinen. „Du bist ja schon auf.“

      Mali nickte.

      „Ja“, meinte sie mit einem Schmunzeln. „Ich habe ja jetzt endlich Ferien. Da müssen wir schon den ganzen Tag nutzen.“ Sie zwinkerte ihrer Mutter zu. Beide mussten lachen.

      „Du weißt, dass ich keine Morgenmensch bin“, sagte Malis Mutter immer noch lachend.

      Nachdenklich runzelte sie die Stirn.

      „Ferien“, murmelte sie dann leise. „Stimmt ja.“

      Noch ehe Mali fragen konnte, was ihre Mutter damit meinte, hellte sich deren Miene schon wieder auf. Sie hatte das fertig gerichtete Frühstück entdeckt.

      „So“, sagte sie deutlich fröhlicher als gerade eben noch. Sie schien fast munter zu sein. „Lass uns erstmal frühstücken. Dann zeigen sich vielleicht auch bei mir die Lebensgeister.“ Sie lachte wieder. Dann setzten sich die beiden an den Tisch und aßen ihre Nutellabrötchen.

      Aber der Albtraum wollte Mali einfach nicht aus dem Kopf gehen. Wer waren diese Schatten, oder waren sie gar nicht da? Aber woher kam dann all das Blut?

      Mali betrachtete ihre Mutter. Auch sie schien nicht gut geschlafen zu haben. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und machte einen müden Eindruck. Sie war jedoch inzwischen wach genug, um zu merken, dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmte.

      "An was denkst du, mein Schatz?"

      "Ich hatte einen Albtraum, er war sehr sonderbar…"

      "Möchtest du es mir erzählen?"

      Mali wusste, dass es ihr danach sicher bessergehen würde, aber sie wollte ihre Mutter nicht beunruhigen und sagte daher: " Nein, ist schon okay, war auch nicht so schlimm. Ich werde ihn sicher bald vergessen."

      Doch da hatte sie nicht ganz Recht, denn der Traum verfolgte sie noch den ganzen Vormittag lang und wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Um sich abzulenken, legte sie sich auf ihr Bett und begann zu lesen. Doch auch das ging nicht. Sie war nicht richtig bei der Sache und dachte immer wieder an schwarze Schatten mit kalten, schwarzen Händen.

      Nach dem Mittagessen, es gab Spaghetti Bolognese, setzte sich Mali an den Computer und klickte sich ein bisschen durch verschiedene Videos. Als sie nichts fand, was sie wirklich interessierte, schnappte sie sich ihr Handy und stalkte ein paar Leute über Instagram. Mali hatte sich schon seit langem einen Spaß draus gemacht nach Leuten aus ihrer Klasse oder ihrer Schule im Internet zu suchen. Schon mehrmals hatte diese Suche verwunderliche Neuigkeiten zu Tage gefördert. Einmal hatte sie ein bisschen über einen hübschen, aber sehr schüchternen Jungen aus ihrer Parallelklasse recherchiert und dabei ganz zufällig herausgefunden, dass er zweifacher Weltmeister im Judo war. Das traute man ihm gar nicht zu.

      So hatte Mali schon die ein oder andere Tatsache herausgefunden. Es war immer etwas Interessantes dabei und Mali schaffte es oft sich so für ein paar Stunden abzulenken.

      Ein großer, kräftiger Junge aus ihrer Klasse, er hieß Markus, der sich selbst immer für etwas Besseres hielt, wollte Mali folgen. Mit einem Zögern ließ sie es zu und fragte jedoch gleichzeitig bei ihm an, ob sie ihm ebenfalls folgen konnte. Nicht einmal eine Minute später wurde Malis Anfrage bestätigt. Sie scrollte mit dem Finger durch seine einhundertzweiunddreißig Beiträge. Auf ungefähr der Hälfte von ihnen war er mit nacktem Oberkörper zu sehen und präsentierte seinen Sixpack.

      „So ein Angeber“, murmelte Mali bitter. Sie hatte Markus noch nie leiden können, aber vielleicht, so hoffte sie, könnte sie ja ein zwei interessante Informationen über ihn herausfinden, die ihn in einem anderen Licht dastehen lassen würden. Sie fand heraus, dass er bolivischer Abstammung war und zwei kleine Schwestern hatte.

      „Die Armen“, dachte Mali voller Mitleid. So einen Bruder zu haben war sicher nicht leicht.

      Mali hatte keine Geschwister und hatte sich auch noch nie welche gewünscht. Sie kam gut mit ihrer Mutter aus und freute sich immer auf gemeinsame Nachmittage mit ihr. Eine Schwester oder einen Bruder vermisste sie dabei nicht.

      Mali klickte sich durch weitere fünf Profile und hatte dabei zum ersten Mal seit diesem Vormittag ihren Traum vergessen, als es an der Tür klingelte.

      Sie setzte sich auf und schob ihre nackten Füße in ihre mit Fell überzogenen Hausschuhe, die sie letztes Jahr zu Weihnachten bekommen hatte. Sie lief die Treppe hinunter zur Haustür. Mali wusste, dass ihre Mutter um diese Zeit vermutlich in ihrem Arbeitszimmer war und da wollte sie selten gestört werden, weswegen Mali immer die Türe öffnete oder das Telefon abnahm, wenn es klingelte.

      Durch das Milchglas hindurch sah sie Schwarz und Gelb. Ganz offensichtlich war es die Post, die mal wieder ein Paket ablieferte.

      "Mama, die Post ist da", rief Mali nach oben. Sie wollte ihrer Mutter nur schnell Bescheid geben, dass es kein unerwarteter Besuch war.

      "Ich komme mein Schatz", rief ihre Mutter von oben herunter. Das war ungewöhnlich, doch augenscheinlich erwartete sie ein Päckchen und wollte es sofort öffnen.

      Mali öffnete die Tür. Draußen stand, wie erwartet der Postbote, doch irgendetwas stimmte nicht, das merkte Mali sofort. Doch was es war, konnte sie