Barbara Eckhoff

Um uns herum die Dunkelheit


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Was glauben sie, wer sie sind? Ich könnte zur Polizei gehen und sie anzeigen? Und genau das werde ich jetzt tun!“ mit diesen Worten schubste sie ihren Stuhl nach hinten und sprang vom Tisch auf. Sie war schon fast an der Tür, als er sie von hinten packte. Wütend drehte er sie zu sich um. Seine Augen sprühten Feuer.

      „Casey, ich glaubte, ich hätte ihnen klargemacht, was ich tun werde, wenn sie mir nicht gehorchen. Dies ist kein Spiel.“

      „Was wollen Sie von mir? Erklären sie es mir. Ich dachte, sie sind ein netter Mensch, aber sie sind ein Schwein. Ein verabscheuungswürdiges Schwein. Ich hasse sie.“

      Mit diesen Worten schlug sie ihm ihre Hand hart ins Gesicht. Das hätte sie nun vielleicht wirklich nicht tun sollen. Denn nun konnte sie es an ihrem eigenen Leib feststellen, wie wütend er war.

      Er riss sie herum und hob sie hoch. Mit einem Schwung landete sie auf seinen Schultern und wurde in eines der hinteren Zimmer gebracht. Er ging zu einem Schrank hinüber und zog vier Krawatten heraus. Dann schleppte er sie zum Bett. Panik durchflutet Sie. Laura schlug mit ihrer Faust auf seinen Rücken ein, doch alles was sie damit erreichte, war, dass er den Griff nur verstärkte. Er ließ sie auf das Bett fallen und nahm einen Arm. Er zerrte ihn nach hinten und wollte ihn am Bettpfosten anbinden. Doch Casey gab ihm mit ihren Beinen so einen Stoß, das er von Bett flog. Sie sprang auf und rannte zur Tür. Doch sie war nicht schnell genug. Wieder packte er sie und warf sie aufs Bett. Doch diesmal setzte er sich mit seinem Körper auf sie drauf und hielt sie so gefangen. Er nahm wieder einen Arm und zerrte ihn über ihren Kopf. Mit der ersten Krawatte fesselte er den Arm an dem Bettpfosten. Dann nahm er den anderen Arm und zerrte ihn über ihren Kopf. Auch diesen bekam er fast mühelos zu packen. Casey wehrte sich, was sie konnte, aber sein Gewicht hielt sie eisern fest. Sie wusste, es war aussichtslos. Sie konnte ihn einfach nicht abschütteln. Das Schlimmste aber war, das ihr Körper sofort reagierte. Die festen Schenkel an Ihre Hüfte gepresst saß er auf Ihr und band ihr die Handgelenke ans Bett. Diese Situation hatte so viel Intimes, das sie merkte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss und ihre Gegenwehr allmählich abnahm. Er band ihren zweiten Arm ebenfalls an einem Bettpfosten fest. Als er prüfte, dass ihre Arme fest in den Fesseln waren, ging er von ihr herunter. Er hielt dabei immer ihr rechtes Bein fest. Nun als er vorm Bett stand, zog er das Bein an den dritten Bettpfosten und band es dort fest. Inzwischen wehrte sich Casey nicht mehr. Es schmerzte sie an den Gelenken. Tränen der Verzweiflung traten ihr in die Augen.

      Es war nicht schwer für ihn auch noch das andere Bein an den vierten Bettpfosten zu binden. Dann nahm er ein Stück Stoff und band es ihr um den Mund. Als er fertig war, betrachtete er seine Arbeit. Sie lag nun mit gespreizten Beinen und Armen gefesselt auf seinem Bett. Sein lüsterner Blick sprach Bände. Zufrieden mit sich selbst verzog er seinen Mund zu einem kleinen Grinsen.

      Sie ahnte, was er jetzt dachte und erschauerte bei dem Gedanken.

      Pembroke beugte sich ein wenig zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr:

      „Wenn ich wollte, könnte ich jetzt diese Situation ausnutzen, Miss Flemming vergessen Sie das nie. Es war dumm von ihnen mir mit der Polizei zu drohen. Außerordentlich dumm. Ich wünsche Ihnen eine vergnügliche Zeit.“

      Zärtlich streichelte sein Finger ihr über die Wange und beide merkten sie erstaunt, dass sie das nicht kalt ließ. Daraufhin verließ er das Zimmer und schloss die Tür. Sie war nun allein. Tränen rannen ihr über die Wange und sie begann zu schluchzen.

      Es dauerte eine Zeit lang, bis sie wieder die Beherrschung gefunden hatte. Sie musterte den Raum, in dem sie lag. Das Zimmer hatte zwei Fenster und es war ganz in einem warmen Gelb gehalten. Außer diesem Bett stand noch ein großer Schrank an der gegenüberliegenden Wand. Daneben war eine kleine Couch mit einem Tisch sowie ein dazugehörender Stuhl. Auf dem lag der Anzug, den Pembroke heute Morgen angehabt hatte. Eine Kommode stand zwischen den Fenstern. An der Bettseite war ein kleiner Nachtisch auf dem ein Buch, eine Lampe, die jetzt brannte und ein Wecker stand. Er zeigte an, dass es kurz nach halb zehn war. Casey versuchte sich zu beruhigen und dabei nachzudenken. Sie wollte eine Fluchtmöglichkeit finden. Doch es schien aussichtslos zu sein. Da sie an allen Seiten gefesselt war, konnte sie sich kein bisschen mehr bewegen. Was hatte er mit ihr vor? Vorhin war ihr angst und bange geworden, nachdem er sie so merkwürdig angeschaut hatte. Was hatte er ihr noch gleich gesagt?

      „Ich könnte diese Situation ausnutzen.“

      Ja wollte er das denn nicht so oder so? Casey wurde bald verrückt bei dem Gedanken, dass er ihr Gewalt antun würde. Was konnte sie tun, damit sie ihn davon abhielt? Sie überlegte angestrengt nach.

      Die Zeit verrann, aber nichts passierte. Wo war er? Casey schaute wieder auf die Uhr. Es war jetzt fast Mitternacht. Doch sie hatte in der Zwischenzeit nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht schlief er schon längst. Doch diesen Gefallen tat er ihr nicht. In diesem Moment kam er zur Tür hinein und ging auf sie zu. Sofort befiel sie wieder diese Angst.

      „So, Miss Flemming. Ich versuche es nun noch einmal im Guten und hoffe, Sie haben ihren Hitzkopf ein wenig abgekühlt. Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten.“ eröffnete er ihr in einem sachlichen Ton. Nichts deutete mehr auf die Wut in ihm, mit der er sie verlassen hatte.

      Max nahm den Knebel von ihrem Mund. Sogleich versuchte sie ihren Kiefer zu bewegen. Alles fühlte sich taub an und sie verspürte einen großen Durst.

      „Werden Sie mir wieder davon laufen, bevor ich mit Ihnen gesprochen habe? Oder wollen Sie endlich damit aufhören mir und Ihnen weitere lange Stunden zu rauben. Ich würde gerne diese Sache hier bald abgeschlossen haben.“

      Max schien auf ein Zeichen von ihr zu warten, denn er sah sie die ganze Zeit an.

      „Wo waren Sie?“

      War die einzige Frage, die Casey im Moment über die Lippen kam. Es klang so dämlich. Sie hatte doch weiß Gott andere Probleme. Als wenn er Rechenschaft über sein Handeln ihr gegenüber abgeben müsste. Dennoch hörte sie, wie er mit ganz ruhiger Stimme erklärte:

      “Ich war im Wohnzimmer habe gegessen und danach noch ein wenig gearbeitet. Ich wollte Ihnen Zeit geben, Ihre Wut verrauchen zu lassen. Ich weiß, wie ihnen zu Mute ist, aber mir blieb nichts anderes übrig als so zu handeln. Sie können sicher sein, ich werde Ihnen nicht wehtun.“

      „Warum mussten Sie so handeln? Bitte erklären Sie es mir!“

      Sie bekam keine Antwort. Stattdessen löste er ihre Fesseln. Erst an den Beinen und dann an den Armen. Er half ihr sich aufzusetzen und reichte ihr dann ein Glas Wasser. Doch Casey nahm dieses Glas nicht in die Hand um daraus zu trinken, sondern nahm Schwung und schüttete ihm das Wasser ins Gesicht.

      „So, das war fällig!“, meinte Sie und drehte ihm den Rücken zu. Sie war gewappnet gegen den Wutausbruch, der gleichkommen musste. Doch Max wischte sich die Wassertropfen aus dem Gesicht und entgegnete ihr:

      „Das habe ich wohl verdient.“

      Ganz überrascht über den nach wie vor ruhigen Ton drehte Casey sich zu ihm um und sah ihn an. Es war keine Wut in seinen Augen zu sehen. Er schaute sie ganz ruhig an. Dennoch war sie auf der Hut. Irgendetwas führte er doch im Schilde. Max wandte sich ab von ihr und ging zu dem großen Schrank, öffnete die linke Schranktür und holte sich ein frisches T-Shirt heraus.

      „Warum mussten sie so handeln?“ wiederholte Sie ihre Frage.

      Doch auch diesmal bekam sie keine Antwort. Stattdessen konnte sie sehen, wie er sein nasses T-Shirt über den Kopf zog und seine muskulöse Brust frei gab. Die durchtrainierten Muskeln arbeiteten und sie musste hart schlucken dabei und sich eingestehen, dass dies ein wirklich verführerischer Anblick war. Was war nur um Himmelswillen mit ihr los? Wie ein verliebter Teenager benahm sie sich. Sie konnte sich selbst nicht verstehen. Wie kam sie nur dazu, in dieser Situation an solche Dinge zu denken?

      „Wer sind Sie?“, hörte Sie sich fragen.

      Max steckte sein neues T-Shirt in die enge Jeans und sah sie an.

      „Kommen Sie. Ich werde es Ihnen erklären.“

      Damit ging er aus dem Zimmer. Er ließ sie einfach stehen. Max wusste nur, dass