Carsten Wolff

Der Geist der Djukoffbrücke


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glaube ich genau zu wissen, was ich will (…..), aber sobald ich zu arbeiten beginne, wird alles anders, und ich verliere mich.“

      Geht es nicht uns allen so?«

      »Und er hat auf die Frage nach dem „lang und schmal werden lassen“ seiner Figuren geantwortet: „Es ist wie um ihr Auftauchen in der Ferne auszudrücken, oder die Einsamkeit des Menschen festzuhalten, seine Unfähigkeit zur wahren Begegnung“. Ich denke, er hat recht damit. Unsere Kirche gibt eine Antwort auf die Frage. Christus besaß die Eigenschaft zur „wahren“ Begegnung. Seine Person und sein Geist verinnerlicht diese Eigenschaft in uns«, gibt Luba zu bedenken.

      »Entschuldige, wenn ich dich unterbreche: Die Säkularisierung hat uns von der Kirche distanziert, hat uns Menschen einsam werden lassen. Meinst du das?«

      »Nicht nur. Ich habe einmal gelesen, dass die Menschen bis zum 2. Jahrhundert auf die Wiederkehr des Christus gewartet haben sollen. Danach soll der Glaube daran verloren gegangen sein.«

      »Und damit einen der Grundpfeiler der christlichen Lehre eingebüßt. Ich war immer der Ansicht, dass die Päpste aus der Renaissance die größte Schuld durch ihr Lotterleben daran getragen haben«, füge ich erkennend an.

      »Das haben sie sicherlich auch, zumindest eine Mitschuld daran getragen. Damals hat es jedenfalls geheißen: Dass der Borgia-Papst Alexander VI. oder sein Sohn Cesare der „Antichrist“ gewesen sein soll, mein Bester!«

      »Da muss ich dich verbessern. Soweit mir bekannt ist, soll der Antichrist durch eine Jungfrau geboren werden! Es heißt: „Christus wurde von einer Jungfrau geboren, der Teufel wird seine Waffe in einer Jungfrau schmieden, von keiner reinen Jungfrau aber, sondern von einer mit allen Lastern und satanischem Unrat erfüllten“, und in anderen Quellen wird von einer geilen Schlange, die in den Körper einer Jungfrau eindringt, gesprochen!«

      »Igitt, Torben. Sag mal, wie sind wir eigentlich auf dieses unappetitliche Thema gekommen?«

      »Durch die „wahre“ Begegnung! Aber lass uns damit jetzt aufhören, mir wird schlecht, wenn ich weiter daran denke.«

      »Wir wollten in dieser Ausstellung auf andere Gedanken kommen. Also ran an die Kunst Giacomettis!

      Erst Stunden später und erschöpft fallen wir in die Stühle des Cafe-Restaurant THE CUBE, welches im Erdgeschoss eingerichtet ist. Natürlich hat es sich Luba nicht nehmen lassen, den Ausstellungskatalog zu kaufen, um zuhause im stillen Kämmerlein die Eindrücke nochmals zu genießen und zu verinnerlichen. Ja, so ist sie, meine 91 jährige Freundin. Sie beißt sich in einer Thematik fest, bis sie ein neues „Spielfeld“ gefunden hat. Recht hat sie: Was bedeuten einundneunzig Jahre gegen das Alter der Welt. Eigentlich ist sie taufrisch, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle des Körpers bei ihr ziept und zupft! Und wie heißt es zu der Ausstellung: „…. bilden den Höhepunkt der Suche nach einer idealen Platzgestaltung zwischen Kunst und Leben….“. Und genau das fühlen wir beide augenblicklich bei Kaffee und einem Stück Kuchen, sinnbildlich gemeint im Cafe selbstverständlich.

      Doch zuhause holt uns die Realität wieder ein. Denn auf Lubas Fußmatte finden wir einen Briefumschlag vor. Einem kurzen Blick auf die handschriftliche Notiz folgt ein Achselzucken, was so viel bedeuten soll: Kenne ich nicht! Als sie mir den Umschlag übergibt, schwant mir nichts Gutes. Meine kaputten Knochen melden sich immer, wenn Gefahr im Verzuge ist. Manchmal meldet sich das rechte Bein, ein anderes Mal das linke, und wenn es ganz schlimm kommt, der Kopf. Heute ist es der Kopf. Und tatsächlich erweist sich mein Gefahrindikator Kopf, dass die Vorahnung zur Gewissheit wird. Der Brief stammt von Arik.

       Hallo Lubow!

       Es gibt Neuigkeiten aus der Heimat.

       Arik

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