Tiny von Wedel

Für immer bis zum nächsten Mal


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      - Glow: Donovan Frankenreiter

      - I wish that I could see you soon: Herman Dune

      - Every morning : Sugar Ray

      - How many six packs does it take to screw in a light: American Music Club

      - Piece of Cake : Track Dogs

      - Dreaming of you: The Coral

      - Just abuse me: Traffic

      - Everybody´s talking: Iggy Pop

      - Santeria : Sublime

      - It´s a good day to be alive: Travis Tritt

      - Catch my disease: Ben Lee

      - Al mar: Manel

      - 5 year time: Noah and the Whale

      - I got rhythm: The Happenings

      - Evaporar: Little Joy

      - Are you lonesome tonight (laughing version) live at Las Vegas: Elvis Presley

      - The arrival of he queen of Sheba : Georg Friedrich Händel

      - Angel dance: Robert Plant

      - Rocksteady: Remy Shand

      - Azuro: Adriano Celentano

      - Baby elephant walk: Henry Mancini

      - Everything is sound: Jason Mraz

      - Back on top: Van Morrison

      - Breakfast at Tiffany´s : Ray Conniff

      - Too young: Phoenix

      - Find my way: Amp Fiddler

      - Batucada de Carioca: Reminiscence Quartett

      - Got to give a little bit: Allyson Williamson

      - Beyond the sea: Helen Shapiro

      - Dans la Merco Benz : Benjamin Biolay

      - The blues are still blue: Belle and Sebastian

      - Keep me in my plane: Who is Who

      - Bonita: Roy Ayers

      - Sunshine Day: Osibisa

      - Light of the universe: Sun

      - Let´s get lost: Chet Baker

      - Born free: Ray Conniff

      - I can´t stay: The Killers

      Valerie lebte jetzt seit einiger Zeit in London, nur der Mann zur Stadt war ihr vor einigen Jahren abhanden gekommen, oder sie ihm. Es lief letztendlich immer auf das Gleiche hinaus. Auf jeden Fall war die geplante bevorstehende Reise in ihre alte Heimatstadt Hamburg eine willkommene Abwechslung zum momentan überschaubaren Battersea-Park-Alltag. Und in den familienfreundlichen hohen Norden sollte die Reise gehen. Sie würde Alice und Magnus Schwanenburg noch diese Woche anrufen. Es hieß nicht umsonst, dass die Chance es liebte, dass man sie liebte, dass man an sie glaubte. Und wer tat das nicht. Es lieben, geliebt zu werden.

      Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sich mit einer Aneinanderreihung von Arbeitsstunden fast jedes Ziel erreichen lässt. Und sich dieses Weltgesetz vor Augen haltend ging Valerie an die Arbeit. Allein das Wissen, das sie nicht hatte über Au Pairs und das dazugehörige Familienleben hätte Bibliotheksreihen gefüllt. Die wichtigsten Mitglieder in Valeries Haushalt waren momentan die Geschirrspülmaschine, ihr Computer und Fanny. Und auf die seit Tagen unveränderte Anzahl von Seiten auf dem Computer blickend fühlte Valerie auch schon die Geier kreisen über ihrem teuren Buchprojekt. Denke Liebe. Schreibe Liebe. Denke Familie, Kinder und Au Pairs. Schreibe Familie, Kinder und Au Pairs. Das konnte doch nicht so schwierig sein. Sie würde die Hamburgreise vorziehen müssen.

      ✩

      2

      Am nächsten Morgen saßen Valerie und Fanny gemeinsam in der großen Küche in Valeries Wohnung. Alle sitzen gerne in der Küche. Eine der letzten großen Weltweisheiten. Draußen regnete es in Strömen und der ganze Tag lag in einem dieser Halbdunkel, das wenn die Seelenlage es zulässt, von Romantiksüchtigen auch gerne als gemütlich bezeichnet wird. Und Valeries Seelenlage hätte gerade Hagelschauern getrotzt, wie immer vor einer Reise und vor Veränderungen. Und das Glück begünstigt bekanntlich die Mutigen, wie es heißt und man brauchte sich deswegen auch in ihrem Fall überhaupt keine Sorgen zu machen. Denn als einigermaßen mutig hätten einige fantasielose Geister ihr Vorhaben, das wieder einmal näher an der Fantasie als an der Realität lag, sicherlich beschrieben.

      Valerie saß gerade vor einem ihrer neuen Lieblingszitatenschilder "Happiness makes up in height what it lacks in length." (Zitatenschild Nr.53) um das sie das Sortiment der Blankenstern Ltd. gerade erweitert hatte und schaute abwechselnd aus dem Fenster, den ohne Ton laufenden Küchen-Fernseher und auf Fanny, die ihr gegenübersaß. Hauptsache nicht auf ihren vor ihr stehenden Computer und den schon stehenden Arbeitstitel "Beware of the Au Pair - Vorsicht: Au Pair!" der ja immerhin schon ganz klar erkennen ließ, wohin die inhaltliche Buchreise gehen würde.

      Fanny war Valeries unverzichtbare Hüterin des Lebensordnungs-Grals und sie begleitete Valerie jetzt schon seit fast vier Jahren. Länger als die meisten ihrer Ehen gehalten hatten.

      Fanny war ein bodennahes Geschöpf, das immer fröhlich zwischen ihren orangefarbenen Sommersprossen und unter ihren ebenso orangefarbenen kurzen Locken in jede noch so graue Welt schaute. Man konnte ihr etwas koboldhaftes nicht absprechen was nicht nur an der einheitlichen Farbstimmung auf ihrem Kopf lag, sondern häufig auch an den in diesem vorgehenden Gedanken. Aber trotz deren Vielfalt und manchmal unergründlichen Wegen besaß sie doch immer einen erstaunenswert fokussierten Blick auf die Geschehnisse. Ihr Blick richtete sich nie in irgendeine unerreichbare Zukunft sondern immer auf genau das, was vor ihr auf dem Weg lag. Oder in diesem Fall auf Valeries Küchentisch, wo sie gerade die "Binnen-Post" sortierte, wie sie die Korrespondenz nannte die mit "Wenn Sie nicht binnen…" anfing. Außerdem war sie eine unerschöpfliche Quelle der allerletzten Stadt-Neuigkeiten und Sensationen im Großraum London W1. Sie kam dreimal die Woche zu Valerie und musste den Rest ihrer Wochenzeit offensichtlich mit der Organisation eines besseren Informanten-Systems als dem des britischen MI5 verbringen. Ihre zur Zeit dringlichsten Wünsche außerhalb des Blankenstern Headquarters waren ansonsten mit einem Missoni-Bikini - sobald und so lange sie noch rein passen würde- einer Popcorn-Maschine, die sie an den Zigarettenanzünder in ihrem uralten hellblauen Peugeot anschließen konnte und einem neuen Freund erschöpfend beschrieben. Der Griff nach den Sternen hatte noch keinen Menschen glücklich auf der Welt zurückgelassen, das stand für Fanny Buchfink auf jeden Fall felsenfest.

      Fanny und Valerie hatten sich in Los Angeles – wo Valerie gerade im Phillip-Exil war und Fanny in einer Filmproduktion arbeitete - bei gemeinsamen Freunden kennengelernt. Die Phillip-Episode war eine kurze in Valeries Leben gewesen und eine der wenigen, die sie nicht in ihre mit Rosen geschmückten Lebensmänner-Alben geklebt hatte. Fanny, die ihn kurz einmal getroffen hatte, war mit Valerie einer Meinung, dass wenn es diesen nicht gegeben hätte, man ihn auch nicht hätte erfinden müssen. Diese und andere grundlegende Sichtweisen auf das Weltgeschehen verbanden die beiden. Und als sie zurück in die alte Welt wollten und die Wahl paritätisch auf London fiel, waren die Würfel gefallen. Valerie würde ihre letzten Sachen aus der gemeinsamen Wohnung mit Phillip in ein eigenes Lebensquartier bringen lassen und Fanny würde ihr dabei helfen. Fanny würde sich als freier Produktionsassistent in der Inselmetropole bewerben und Valerie würde ihr dabei helfen. Und so hatte diese kleine Battersea-Allianz ihren Anfang gefunden.

      Im Fernsehen lief irgendeine Talkshow als Aufzeichnung des letzten Abends. Valerie stellte versehentlich den Ton lauter. Die Ablenkung suchte einfach nach Valerie, nicht umgekehrt.

      ""Wer ist davon Nutznießer? Ich nicht. Niemand anderes!", stellte eine resolut wirkende Frau gerade apodiktisch klar.

      "Ich gehöre der Geistesschulung an und gebe Kurse in "Schauen & Sein", und ich würde die Frage nach Leistung anders stellen", sagte ein fast leblos wirkender Mann jetzt kohärent.