Claus Beese

Geschichten aus dem Leben


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      Langsam ging ich die steile Treppe zu den ausgebauten Kellerräumen hinab, darauf bedacht das Monster nicht durch übermäßig laute Schritte noch mehr zu reizen. Möglicherweise hatte es bereits meine Witterung aufgenommen, denn ich hörte, wie es schnaubte und polterte. Es schauderte mir, aber es half nichts, es musste gefüttert werden, und niemand sonst, außer mir, kam hierfür in Frage. Ich ging den schmalen Gang entlang bis an dessen Ende zum Eingang der Höhle, oder wie ich immer sage: der Hölle. Ich nahm den seltsamen Geruch war, der aus der Höhle kam und mir fast die Luft raubte, und irgendwo zwischen Hasenstall und Komposthaufen lag.

      Ich atmete tief durch, so wie ich es immer tat, bevor ich mich dem Monster stellte. Mir zitterten die Hände, und ich begann zu schwitzen. Dieses flaue Gefühl im Magen! Mit jedem Tag wurde die Kreatur bösartiger, und es war nur eine Frage der Zeit, bis mir wirklich mal etwas passieren würde. Wer würde mich dann retten können? Meine Frau? Unwahrscheinlich, war ihre Angst doch noch größer als meine. Sorgfältig kontrollierte ich, ob meine Schnürsenkel auch fest genug gebunden waren, damit ich wenigstens eine Chance zum Weglaufen haben würde. Eine gute Vorbereitung ist in solch einer Gefahrensituation besonders wichtig und es kam auf jedes Detail an. Der Schweiß stand mir auf der Stirn, aber ich wusste auch, dass ich mir die Angst nicht anmerken lassen durfte. Es ist vielleicht wie bei einem bösartigen Hund, oder besser einem Grizzlybären – einfach stehenbleiben und nicht die Flucht ergreifen, sonst würden bestimmt die Jagdreflexe einsetzen.

      Ich leckte mir über die Lippen und räusperte mich zwei, drei Mal, um sicher zu gehen, dass meine Stimme nicht versagen würde. Dann drückte ich ganz vorsichtig den Verschlussmechanismus des Verschlags nach unten und knarzend öffnete ich die Höhle des Monsters! Es warf den Kopf herum, sofort blickte es mich mit diesen weit aufgerissenen Augen an und ich sah wieder das Feuer in ihnen. Zwei glühende Kohlen, deren böse Blicke direkt bis ins Mark gehen. Ich war mir sicher, dass Dampf oder Rauch aus den Nüstern und den Ohren kam. Ich schluckte nochmal, und dann sprach ich es mit überspitz freundlichem Ton an: „Mama hat dich schon zwei Mal gerufen. Essen ist fertig! Kommst du jetzt bitte?“

      Es war wie eine Explosion, das Monster tobte und schrie entsetzlich: „PAPA! VERSCHWINDE, ICH TELEFONIERE!“ Blitzschnell schloss ich die Tür wieder und rannte nach oben. Auf der Treppe rief ich noch: „Und lüfte mal dein Zimmer!“

      „Meine Tochter ...“, murmelte ich vor mich hin. „Wie lange dauert so eine Pubertät eigentlich?“

      Zwei Freunde

      Von Anita Koschorrek-Müller

      Seit ihrer Kindheit verband sie mit den beiden ein inniges Verhältnis. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten verstanden sie sich blendend. Sie waren richtig gute Freunde geworden. Sie wusste, was sie von den beiden zu halten hatte, und gemeinsam gingen sie über Jahre, nein Jahrzehnte, durch dick und dünn. Eine harmonische Verbindung, die jedoch mittlerweile etwas problematisch wurde. Bisher funktionierte das Zusammenleben mit den beiden ohne große Worte. Sie waren zur Stelle, wann immer sie gebraucht wurden, und sie wusste das zu schätzen.

      Es fing mit Kleinigkeiten an, die das Zusammenleben störten. Die zwei Freunde waren nicht mehr bereit, ihr zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung zu stehen. Sie fragte sich, warum es mit den beiden auf einmal nicht mehr so gut funktionierte. War es ihre Schuld? Hätte sie diese Freundschaft mehr pflegen müssen? War alles schon zu lange zu eingefahren? Vielleicht brauchten sie etwas Abwechslung. Sollte man die alten Pfade verlassen, oder hatte man sich nach all den Jahren nichts mehr zu sagen? Nein, das war es bestimmt nicht! Früher schritten sie mit einer Selbstverständlichkeit, die ihresgleichen suchte, ohne zu klagen durchs Leben, aber heute wurde alles kommentiert. Der eine quengelte neuerdings immer ein bisschen rum, und der andere, der größere von den beiden, verstand es immer wieder, zu sticheln und wurde ziemlich aufmüpfig.

      Sie war ratlos, wenn sie an die gemeinsame Zukunft mit den beiden dachte. Sollte sie mehr auf sie eingehen oder sie besser ignorieren? Im Kreise von Verwandten und Bekannten erzählte sie von ihren Schwierigkeiten. Viele konnten mitreden, hatten bereits ähnliche Erfahrungen gemacht und zeigten Verständnis. Auf keinen Fall sollte sie die Sache übergehen. Das könnte zur Folge haben, dass alles nur noch schlimmer würde, manche würden im Alter eben komisch.

      Sie ließ sich die Sache durch den Kopf gehen, konsultierte ihren Hausarzt und schilderte dem ihre Probleme. Der sah sich die beiden an und lobte ihre Entscheidung, zu ihm gekommen zu sein. Die Diagnose war erschütternd! Der Arzt empfahl ihr Einlagen. Einzeln, erst der rechte, der eine halbe Nummer größer war als der linke, was nur beim Schuhkauf auffiel, wurde genau vermessen. Danach kam der linke dran.

      Nach vierzehn Tagen wurden ihr die Einlagen zugesandt. Sie steckte sie in ihre Schuhe und es ging den beiden, nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten, besser.

      Die neuen Impulse taten der Freundschaft gut. Sie wollte die zwei Freunde in Zukunft bei Laune halten, mit Sonderzulagen und ab und zu mal einem Wellness-Wochenende, in der Hoffnung, dass die beiden niemals auf die Idee kämen, ihren Job an den Nagel zu hängen.

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