Torben Stamm

Die skurrile Verwandtschaft des Friedrich K.


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ich gesagt, dass es seine Schuld war?“

      „Ich denke, er meinte...“, sagte Yu erneut, aber wieder kam sie nicht sonderlich weit - wieder diese Sache mit rhetorischen Fragen.

      „Ich meinte nur, dass die eigentlich nicht hätten auftauchen dürfen, WEIL du ja alles deaktiviert hast. Es ist ja wohl in Ordnung, wenn ich meine Bestürzung darüber ausdrücke, dass wir fast geschnappt wurden.“

      „Das stimmt. Wäre echt blöd gewesen, wenn du so kurz vor Ladenschluss noch kassiert worden wärst.“ Die beiden alten Männer stießen mit ihren Pappbechern an.

      Friedrich hatte die ganze Zeit geschwiegen. Er dachte nach. Schließlich sagte er vorsichtig: „Ich habe nachgedacht.“

      „Das ist ja mal was Neues“, stellte Gustav fest. „Bisher war dein Anteil an dem Unternehmen hier eher...Naja, du bist ne Bremse.“

      Friedrich ignorierte den alten Mann. Er hatte eine Idee und wollte sie loswerden, bevor er sie wieder vergaß: „Der Dieb möchte uns in die Sache reinziehen. Gleichzeitig hat er einen Hinweis platziert. Er wusste, dass wir uns das Atelier ansehen würden. Könnte es nicht sein, dass wir alles richtig gemacht haben, aber er die Polizei informiert hat?“

      „Du meinst, er hat uns verpfiffen?“, fragte Gustav. Yu legte den Kopf leicht schief: „Das würde bedeuten, dass er das Haus oder euch beobachtet hat. Er konnte ja nicht wissen, wann wir dort einsteigen würden.“

      Friedrich nickte: „Er muss in der Nähe gewesen sein.“ Seine Begeisterung nahm schlagartig ab: „Allerdings nutzt uns das im Nachhinein auch nichts.“

      Schweigen legte sich über den Tisch. Trotz der späten Stunde war der Laden gut besucht - hauptsächlich nutzten Studenten die Nacht, um durch erhöhten Alkoholkonsum ihre Lernmöglichkeiten am kommenden Morgen einzuschränken. Einige befanden sich offensichtlich auf einem guten Weg.

      „Was ist mit den Kameras von den Häusern?“, fragte Yu.

      „Von dem Atelier?“, fragte Gustav skeptisch.

      „Nein, die meine ich nicht. Aber in der Straße sind doch hauptsächlich Bonzen-Villen. Die haben bestimmt alle eine Kamera, die zumindest Teile des Gehwegs und der Straße filmt. Vielleicht können wir darauf zugreifen.“

      „Wie soll das denn gehen?“, fragte Friedrich. Gustav übernahm es, zu antworten: „Viele Kameras werden von Sicherheitsdiensten gewartet. Die übernehmen dann auch die Überwachung des Objekts. Um den Preis zu senken, sitzen sie aber nicht im Haus, sondern übertragen die Videos in Echtzeit übers Internet zu ihrer Firma.“ Er schüttelte den Kopf: „Es ist total einfach, das Signal abzufangen.“ Er fixierte seine Enkelin: „Aber das wird unter Umständen sehr viel Material. Ich habe eigentlich keinen Bock, mich da durchzuwühlen.“

      „Wir könnten uns das doch teilen.“

      Gustav warf seinem alten Freund einen kurzen Blick zu.

      „Das habe ich gesehen“, sagte der leicht gekränkt.

      „Du weißt genau, dass das nicht böse gemeint ist“, sagte Gustav vorsichtig. „Aber du bist einfach...echt scheiße, wenn es um Technik geht.“

      „Mhmmm.“

      „Ich könnte helfen“, sagte Friedrich. „Ich habe Zeit. In die Firma lassen die mich im Moment sowieso nicht, da kann ich mich auch nützlich machen.“

      Gustav wirkte nicht überzeugt: „Du gehst sehr leichtfertig mit dem Wort ‚nützlich‘ um.“

      „Wir können das zusammen machen“, bot Yu an. Friedrich nickte. Dann wandte er sich an seinen Großvater: „Das wäre dann ja geklärt. Jetzt das andere Thema: Was ist mit dem Notizbuch, das wir im Atelier gefunden haben?“

      Bernds Mine verfinsterte sich: „Da kann ich nichts zu sagen.“

      „Was soll das heißen?“

      „Das heißt, dass ich im Moment nicht in der Lage bin, Ihnen genau zu erklären, was dieses Buch genau ist.“

      „Aber du hast eine Idee?“

      „Natürlich.“

      „Und was ist das für eine Idee?“

      „Sage ich Ihnen nicht!“

      „Warum nicht?“

      Bernd schüttelte energisch den Kopf: „Ich habe eine Idee, aber ich möchte in Ruhe überprüfen, ob ich Recht habe oder ob ich mich irre.“

      Friedrich spürte, wie er langsam wütend wurde: „Warum stellst du dich so an?“

      „Ich stelle mich nicht an. Ich möchte nur sicher sein. Und jetzt lasst uns gehen! Ich habe das Gefühl, ich stinke bald selber wie eine alte Fritte.“ Mit diesen Worten erhob sich Bernd, nahm seine Jacke und steuerte in Richtung Ausgang.

      „Hat er das Buch mitgenommen?“, fragte Yu. Friedrich nickte.

      „Wir können uns das nochmal in Ruhe auf Band ansehen“, schlug Yu vor.

      „Wie das denn?“, fragte Friedrich erstaunt.

      „Ihr hattet doch Kameras auf: Alles was ihr gesehen habt, haben wir auch gesehen - und aufgenommen.“

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