richtig langweilig!»
«Warst du jemals mit einer Frau shoppen?»
Er stutzte: «Ehrlich gesagt ...»
«Also nein!», erwiderte seine Nichte schnippisch: «Habe ich mir fast gedacht. Das Shoppen für Männer eine Qual ist, das kennst du nur aus dem Fernsehen, oder?»
«Na ja ...», er zögerte: «Und von den Erzählungen anderer Männer!»
«Ist klar!», grinste Linnea.
Er versuchte das Thema zu wechseln: «Habt ihr Lust morgen an den Walchensee zu fahren?»
«Coole Idee, warum nicht?», Linnea schien begeistert: «Kann man da baden?»
«Sicher!»
«Dann sollten wir uns unbedingt neue Bikinis kaufen!», meinte seine Nichte.
«Stimmt, hatten wir sowieso vor!», Saga schaute auf ihr Handy und versuchte herauszufinden, welchen Anbieter sie wählen musste.
«Bikini? Bikini hört sich gut an!», Mikaels Angst vor einem langweiligen Shopping war nicht mehr allzu groß.
«Wo sind wir überhaupt?», fragte Linnea und schaute aus dem Fenster.
Er schaute ebenfalls raus und las: «Donnersberger Brücke!»
«Und das heißt?»
«Wir sind gleich am Hauptbahnhof!», erklärte er.
Stadtteil Giesing, Mittag
Ich liebte meine Mittagspausen im Giesinger Bräu. Einen Schweinebraten, dazu ein kleines Bier, und danach konnte es weitergehen. Ich war gerade fertig mit dem Essen, als Daniel zur Türe hereinkam.
«Zwei Sternhagel!», bestellte er.
Ich schaute ihn überrascht an: «Gibt es was zu feiern?»
«Darf man Sternhagel nur bestellen, wenn es was zu feiern gibt?», fragte er.
Ich grinste: «Nein. Aber wenn du es bestellst, dann gibt es was zu feiern. Garantiert! Außerdem haben wir gerade mal 12 Uhr.»
«Ist das für dich ein Grund kein Bier zu trinken? Du trinkst doch eh, wann du willst!»
«Ich habe hier was gegessen. Deshalb bin ich hier!», versuchte ich mich ein wenig herauszureden: «Aber nun zu dir. Was ist los?»
Er nickte und seufzte: «Ich muss dir was erzählen!»
«Okay! Erzähl!», sagte ich und nickte dem Mann hinter der Bar dankend zu, als er das Starkbier in das Glas einschenkte.
«Du hast doch das Bild von Lovas Schwester gesehen!»
«Ja! Saga heißt sie», sagte ich: «Und?»
«Die ist in Deutschland!», meinte er.
Ich schaute ihn überrascht an: «Zu Besuch bei Lova?»
«Nein, Lova weiß nicht, dass ihre Schwester da ist!»
Ich runzelte die Stirn: «Okay, das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?»
Er holte ein Handy raus und legte es auf den Tresen: «Das gehört Lova!»
«Mhm!», machte ich. Ich verstand immer noch nicht, auf was er herauswollte.
«Lies mal!», sagte er und gab mir das Handy.
«Hallo Schwesterherz. Ich habe eine Überraschung für dich. Hast du Zeit? Ich bin heute in München ...», las ich leise und nickte dann: «Okay. Das ist interessant!»
«Es ist die Schwester von Lova!», meinte er betonend.
Ich nickte: «Ja, ich weiß schon. Ich habe es verstanden.»
«Sie ist heiß. Verdammt heiß.», sagte er: «Alleine die Vorstellung, dass sie die Schwester ist!»
«Die Schwester deiner Sklavin!», nickte ich: «Aber ich weiß immer noch nicht, auf was du raus willst.»
«Nimm sie dir!», sagte er: «Alleine die Vorstellung macht mich wahnsinnig!»
«Ich?», meinte ich überrascht.
«Wir haben gestern von ihr gesprochen!», sagte Daniel: «Und jetzt ist sie hier. Das ist purer Zufall!»
«Was hast du davon?», fragte ich.
Er schaute auf sein Glas: «Ich weiß nicht. Die Vorstellung, dass es ihre Schwester ist ..."
«Du willst sie auch ficken!», grinste ich.
Er nickte: «Natürlich würde ich wollen. Aber ich weiß nicht so recht wegen ihrer Schwester ... aber alleine schon der Gedanke, dass du sie nimmst, macht mich heiß ... das du sie erziehst ...»
«Das ehrt mich!», ich nahm einen Schluck vom Sternhagel. Für meine Geschmacksknospen war dies nach dem guten Essen fast schon wie ein Orgasmus, ein Geschmacksorgasmus. Ja, dieses Bier war wahrhaftig wie eine unterwürfige Frau. Vollmundig, gehaltvoll, süß und doch mit einer bitteren Note.
«Tust du es?», fragte er.
Ich nickte und zeigte auf das Handy: «Gib her!»
Er gab mir das Smartphone von Lova.
Ich begann zu tippen: «Hallo Saga. Sei um 15 Uhr im Café Rischart am Marienplatz!»
Er las die Nachricht, nachdem ich sie versendet hatte.
«Und jetzt?», fragte er.
«Wirst du dich mit ihr treffen!»
Er schaute mich überrascht an: «Ich?»
Ich nickte und nahm einen weiteren Schluck aus dem Glas: «Ganz genau! Du wirst jetzt in die Innenstadt fahren. Fahr mit der U2 zum Sendlinger Tor und steig dann in die U6 Richtung Münchner Freiheit. Dann bist du von hier aus in knapp zehn Minuten am Marienplatz!»
«Ich habe in einer halben Stunde eine Kundin!», sagte er.
Ich nickte: «Kein Problem. Die übernehme ich.»
«Und ... und was soll ich ihr sagen?»
Ich grinste und schaute auf die Uhr: «Das sag ich dir dann schon. Wir haben jetzt fast 14 Uhr. Iss hier noch was und dann fahr los!»
München, Innenstadt
Zur gleichen Zeit waren Mikael und die beiden Schwedinnen in einem Modehaus. Linnea war wie ein Duracel-Hase. Es sah aus, als hätte sie einen genauen Plan. Im Prinzip lief sie aber einfach nur los.
«Schau dir diesen Mantel an!», sagte Linnea: «Der ist doch Klasse.»
«Wir haben Sommer!», lachte ihr Onkel.
«Den kann man auch im Sommer tragen!»
«Ja, über dem Arm!» grinste er spöttisch.
«Sehr witzig. So warm ist es abends in Deutschland ja auch nicht.»
«Also einen Mantel würde