Arik Steen

Sklavenschwester


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      «Dann hören hoffentlich auch die schlechten Witze auf!», sagte Saga und drehte sich um.

      «Du wirst sehen, wir werden beide unsere Jungfräulichkeit verlieren!», meinte Linnea leise.

      Saga war sich da nicht so sicher. Aber sie antwortete nicht. Einige Minuten später schlief sie.

      Zur gleichen Zeit in München

       Lova kniete nackt vor mir, den Blick gesenkt. Ich hatte sie gefickt und nun genoss ich den Anblick der schönen Frau. Ich hatte ein Bier in der Hand, was für mich immer so ein bisschen wie die Zigarette danach war. Geraucht hatte ich allerdings, bis auf Zigarren, noch nie in meinem Leben.

       «Wer ist das neben dir?», fragte ich und nahm ein Bild von der Wand, das Lova und eine andere junge Frau im Bikini zeigte.

       «Das ist meine Schwester!», antwortete sie.

       «Mein Herr!», korrigierte Daniel: «Du wirst auch ihn mit "Mein Herr" ansprechen!»

       «Verzeihung!», sagte sie: «Verzeihung, mein Herr!»

       «Sie wohnt in Schweden?», fragte ich und schaute auf das Bild. Lovas Schwester war genauso hübsch, wenn auch von der Art her ganz anders. Zierlicher, schlanker und etwas größer.

       «Ja, mein Herr!», meinte Lova.

       Ich nickte: «Schade eigentlich. Ich hätte die Sklavenschwester gerne kennengelernt!»

       «Sie ist ganz anders als ich ...», erwiderte Lova leise und schaute dabei weiter zu Boden.

       Ich nickte stumm und hängte das Bild wieder an die Wand: «In jedem Fall sieht sie gut aus!»

       «Ja, mein Herr!», schluckte Lova. Ihr schien es ein wenig unangenehm in dieser Situation über ihre Schwester zu sprechen.

       «Hat sie dir ihre Schwester jemals vorgestellt?», fragte ich Daniel.

       Er schüttelte den Kopf: «Nein. Sie weiß nicht einmal, dass es mich gibt.»

       «Oh!», grinste ich und schaute dann Lova an: «Du hast ihr nicht davon erzählt?»

       «Von was, mein Herr?», fragte sie. Ihr Puls raste. Das konnte man förmlich sehen.

       «Von deinem Herrn und Meister!»

       «Ein wenig!», gab sie ehrlich zu: «Aber wie gesagt, sie ist recht schüchtern ...»

       «Wie heißt sie?»

       «Saga!», sagte Lova.

       «Die hätte ich gerne!», meinte ich und mein Blick fiel erneut auf das Bild, das in der Zwischenzeit wieder an der Wand hing!

       «Tut mir leid, Herr!», sagte erwiderte Lova verlegen: «Sie wohnt nicht hier und sie ist auch ganz anders ...»

       Ich zog mir mein Hemd an und knöpfte es zu. Dann wand ich mich an Daniel: «Wir sehen uns! Ich muss jetzt gehen. Aber du solltest deine Sklavin in jedem Fall belohnen. Sie war gut! Und melde dich ...»

       Er nickte: «Ja, ich melde mich!»

       «Gut!», sagte ich und schaute dann zu Lova: «Es war mir eine Freude!»

       «Danke, mein Herr!», erwiderte sie.

       Dann ging ich aus der Wohnung.

      Tag 2

      Bad Tölz, 10.00 Uhr morgens

      Es hatte in der Nacht einige Stunden lang ziemlich heftig geregnet. Für die Nachtruhe war dies äußerst positiv. Die letzten zwei Tage hatte Mikael kaum schlafen können vor lauter Hitze. Diese Nacht hatte es merklich abgekühlt.

      «Guten Morgen, die Damen!», meinte Mikael: «Frühstück ist fertig!»

      «Danke!», gähnte Linnea.

      «Gut geschlafen?»

      «Nun ja!», sagte seine Nichte: «Ging eigentlich. Von einem Jetlag habe ich zumindest nichts gespürt.»

      «Von einem ..., was?», fragte Mikael.

      «Von einem Jetlag. Das nennt man doch so, wenn man fliegt!»

      Er lachte: «Unsinn. Ein Jetlag bekommt man nur, wenn man über verschiedene Zeitzonen fliegt. Ihr habt unsere Zeitzone nie verlassen. Die Zeit hat sich nicht verändert!»

      «Doch!», sagte Saga grinsend. Sie wusste natürlich, dass er recht hatte: «Als wir in Stockholm losgeflogen sind, war es 14 Uhr. Als wir angekommen sind, war es dann bereits 16.15 Uhr!»

      «Ha ha ha!», erwiderte Linnea beleidigt.

      Mikael lachte: «Ihr hättet bis Namibia weiterfliegen können, die Uhr hätte sich nicht verändert. Außer natürlich, dass die Zeit an sich ganz normal weiterläuft.»

      «Ich habe gar keine Uhr!», meinte Linnea und nahm sich eine Semmel: «Ich liebe übrigens diese Brötchen!»

      «Ich werde es mir merken!», erwiderte Mikael.

      Auch Saga nahm sich eine Semmel: «Wie wird das Wetter?»

      «Gut! Es hat heute Nacht zwar geregnet, aber es scheint heute morgen schon wieder kräftig die Sonne.»

      «Wir fahren mit dem Zug, oder?», fragte Linnea und schmierte sich Marmelade auf die Semmel.

      «Ja. Wenn ihr wollt, geht es in einer Stunde los.»

      «Wie meinst du das?»

      «Na ja. Die fahren stündlich ... entweder in jetzt genau einer Stunde», er schaute auf die Uhr, «oder eben in zwei Stunden.»

      «Oder in drei!», fügte Saga hinzu.

      «Na ja, das wird dann aber reichlich spät!»

      «Okay, eine Stunde schaffen wir!», meinte Linnea ziemlich sicher und trank von ihrem Kaffee.

      Saga nahm ihr Handy und tippte an ihre Schwester Lova eine Nachricht: «Hallo Schwesterherz. Ich habe eine Überraschung für dich. Hast du Zeit? Ich bin heute in München ...»

      Eine Stunde später saßen die Drei tatsächlich in der Bayerischen Oberlandbahn, die aus dem Süden von Lenggries kam, in Bad Tölz hielt und dann weiter über mehrere Orte Richtung München fuhr. Anders als die S-Bahn-Strecke, deren Gleis sie teilweise nutzte, fuhr sie in Deisenhofen nicht weiter Richtung Ostbahnhof sondern südlich von München entlang, um schließlich aus westlicher Richtung den Hauptbahnhof zu erreichen. Sie hielt allerdings auch deutlich seltener als die S-Bahn und war schneller.

      «Was habt ihr vor in München?», fragte Mikael.

      «Keine Ahnung!», erwiderte Linnea: «Shoppen gehen!»

      «Oh Gott, das wird ja ein Horror für mich.»

      «Kannst ja derweil ein Bier trinken gehen!», grinste seine Nichte.

      «Nein!», erwiderte Saga schnell: «Wir brauchen ihn doch als Führer!»

      «Als Führer?», meinte Mikael und schaute Saga kritisch an: «Das sag mal hier in München bitte nicht zu laut!»

      «Du weißt schon, wie ich es meine!»

      «Vielleicht sollte ich tatsächlich erst etwas trinken, dann halte ich es besser aus!», seufzte er.

      «Hey.