I. Tame

Zerrissen


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      Doch Keno grinste ihn nur breit an. „Sie ist so süß, deine kleine Schwester. Vielleicht sag ich ja bald „Schwager“ zu dir!“

      John’s Blick wurde undefinierbar. „Wir hätten was zu viert arrangieren können, du Idiot!“

      „Genau! Und du würdest dann den ganzen Abend nur mit mir rumalbern und dein Mädchen gar nicht wahrnehmen. Sehr überzeugend!“

      John seufzte tief. „Sie ist meine kleine Schwester, Cat!“

      „Soll ich das als Warnung versteh’n?“ Mit einer schnellen Drehung seiner Arme befreite Keno sich aus John’s Griff. Er legte zärtlich eine Hand in seinen Nacken und zog dessen Kopf zu sich herab. Seine Zunge strich herrlich samtig zwischen John’s Lippen und massierte geradezu dessen Zunge.

      „Wenn du sie so küsst“, stöhnte John auf, „dann wird sie dich vergewaltigen.“

      „So küss‘ ich nur dich“, raunte Keno und sein Ständer drückte gewaltig gegen den Reißverschluss seiner Jeans. Seine Hände legten sich auf John’s Hintern und kneteten dessen Arschbacken herausfordernd.

      „Und du wirst auch der erste Mensch sein, mit dem ich richtigen Sex haben werde, John Garland! Das versprech‘ ich dir! Deine kleine Schwester ist bei mir sicher wie in Abrahams Schoß! Ich werd‘ auf sie aufpassen! Natürlich werd‘ ich ein bisschen mit ihr knutschen … und vielleicht auch fummeln … aber“, er hob beschwichtigend seine Hände „sie wird es genießen und mich für einen totalen Gentleman halten, das schwöre ich!“

      John ließ sich neben ihn rutschen. „Das halt ich nicht aus! Ich komm mit!“

      Keno lachte auf. „Nein! Tust du nicht, du Trottel!“

      „Ich glaub‘, ich werde dich niemals teilen können, Cat! Niemals!“

      „Wirst du auch nicht müssen! Das versprech‘ ich dir!“

Aldusblatt

      Darleen sah einfach zum Anbeißen aus. Sie war – Gott sei Dank – keine „Tussi“, sondern ein sehr natürliches Wesen mit langen blonden Haaren, die ihr bis weit über die Schulterblätter fielen. Sie wusste, dass Keno eher der lässige Typ war und es einfach bescheuert ausgesehen hätte, wenn sie wie eine Laufsteg-Königin aufgetreten wäre. Daher verzichtete sie fast gänzlich auf Make-up und wählte ein sportliches Outfit. Und Darleen behielt Recht. Sie sahen super zusammen aus, als Keno sie am folgenden Samstag abholte. Er trug – wie meistens – Schwarz. Und diese Farbe stand ihm besonders gut zu seinen längeren dunklen Haaren und den grünen unergründlichen Augen. Darleen’s Herz raste wie verrückt in ihrer Brust, als sie ihn im Eingang stehen sah. Er war tatsächlich gekommen; hatte ihr Date weder abgesagt, noch verschoben.

      Keno begrüßte sie mit dem obligatorischen Kuss auf die Wange und Darleen schnupperte unauffällig seinen Duft ein. Gut, dass sie ein weites Oberteil trug. Ihre Brustwarzen versteiften sich vor Erregung, als ihre Nase diese Mischung aus Duschgel und Eigengeruch aufnahm. Sie war noch Jungfrau, doch in diesem Moment wusste sie ganz genau, was sie hätte tun müssen!

      John ließ sich nicht blicken. Er war den ganzen Tag mürrisch und verschlossen. Irgendwann hatte sie ihn in seinem Zimmer zur Rede gestellt.

      „Mensch, John! Du hängst jeden Tag mit ihm zusammen. Gönn‘ mir doch mal diesen einen Abend mit Keno, o. k.? Ich hab‘ ihn wirklich gern!“ Darleen packte John’s Hand und begann vorsichtig, seine Finger zu massieren. John verzog ein wenig seinen Mund und schob Darleen sanft von sich.

      „Ja, ich weiß! Ich bin auch nicht sauer, ehrlich. Aber er ist trotz allem ein Kerl … also nimm dich in Acht!“

      Darleen lachte laut auf. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Du warnst mich vor deinem Schatten, deinem ‚Alter Ego‘?“ Sie kicherte weiter vor sich hin, während sie mit ihrer langen Mähne spielte und einzelne Strähnen um ihre Finger drehte. „Er würde nie etwas tun, was ich nicht will!“

      John wusste, dass sie Recht hatte. Er schämte sich, dass er versuchte, seine große Liebe aus Eifersucht dermaßen zu diffamieren. John seufzte einmal tief.

      „Schon o. k., Süße! Ich wünsch‘ dir viel Spaß. Mein Handy ist immer an. Wenn irgendwas sein sollte, ruf‘ durch.“

      Darleen stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte John einen herzhaften Kuss auf die Wange.

      „Du bist der beste Bruder, den man haben kann!“, flüsterte sie ihm zu, drehte sich dann schwungvoll um und tänzelte geradezu aus John’s Zimmer.

      Ich krieg‘noch die Krise, dachte John genervt, weil ihm bereits jetzt schon die Decke auf den Kopf fiel – und es war erst Nachmittag.

      Der einzige Lichtblick heute war sein Dad. Er hatte John geholfen, seine Sachen in die Garage zu bringen, Sofa, Bett und Regale aufzubauen. Dann hatte er John vertrieben und eine Stunde alleine irgendwas rumgebastelt. Das war der Hammer! Sein Dad hatte ihm die größte, genialste Musikanlage installiert. Ein Sound wie in einer Diskothek. Da es in der Garage nur Oberlichter gab und die Seitentüre abschließbar war, konnten John und Keno demnächst sowohl in jeder Stellung Unzucht treiben, als auch so laut Stöhnen wie sie wollten … wenn sie dabei diese Monster-Anlage aufdrehten, konnte kein Mensch sie hören. John spürte vor Vorfreude jetzt schon seinen Ständer. Er würde sich heute Abend in seinem neuen Domizil auf das Bett hauen, ein Spiel gucken und die Garage alleine ein- oder ent-weihen – ganz wie man es nennen wollte. Seine Vorfreude war gewaltig. Er würde sich heftig einen runterholen.

Aldusblatt

      Sie saßen in der letzten Stuhlreihe

      Sie saßen in der letzten Stuhlreihe im Kino. Kill Bill, Teil 2 lief gerade an, da hielt Darleen es nicht mehr länger aus. Sie krabbelte auf Keno’s Schoß und setzte sich rittlings auf seine Oberschenkel. Ihre Hände vergruben sich verzweifelt in seinen Haaren und ihr Mund küsste forschend und zittrig vor Aufregung Keno’s Lippen ab. Sie streckte ihre Brust heraus und atmete heftig. Da! Jetzt legten sich seine Hände auf ihren Hintern und fuhren zärtlich Darleen’s Rücken hoch. Ihr entfuhr ein wohliges Seufzen. Keno strich sanft durch ihre langen Haare und kraulte dann ihren Nacken.

      Und er schaffte es einfach nicht, anders zu küssen, obwohl er John versprochen hatte, nur ihn so zu verwöhnen. Darleen ging ab wie eine Rakete. Das war so anders, was Keno mit ihr machte, so sinnlich, so erotisch. Was sie bisher mit anderen Jungs erlebt hatte, war dagegen … indiskutabel!!

      Oh mein Gott, ihre Scham pulsierte regelrecht. Seine Zunge massierte ihre Lippen, drang fordernd in ihren Mund ein und vollführte einen Tanz mit Darleen’s Zunge. Sie fand, er sah aus wie ein junger Gott, wie er da so im Halbdunkel mit geschlossenen Augen unter ihr begraben war.

      „Oh, mein Gott, Keno“, keuchte sie irgendwann atemlos auf, „was machst du nur mit mir?“

      Keno lächelte verlegen. „Ich küsse dich“, flüsterte er zurück, „ansonsten bin ich ganz brav.“

      Sei böse, sei böse, schrie sie innerlich. Wenn das brav ist, dann will ich wirklich die ungezogene Seite von dir erleben!!

      Oh Mann! Warum drehte dieser Tarantino bloß so kurze Filme?!!! Darleen kam es vor, als hätten sie gerade erst begonnen, sich zu küssen, als auch schon der Abspann lief und das Licht hochgedimmt wurde. Schnell rutschte sie wieder auf ihren Sitz. Und sofort vermisste sie schmerzlich Keno’s Lippen, seine Hände … und seinen Ständer in ihrem Schritt, an dem sie sich so köstlich gerieben hatte. Darleen merkte, wie ihr Gesicht knallrot anlief. Wow! Das war der geilste Kinobesuch ihres Lebens. Sie linste zu Keno rüber und blickte frontal in den lachenden Blick seiner Augen.

      „Möchtest du noch einen Film sehen oder sollen wir irgendwo was trinken geh’n?“, fragte er sie und legte dabei den Kopf ein wenig schräg.

      NIMM MICH, schrie Darleen innerlich, während sie sich räusperte.

      „Ich