Ola kein schlechter Mensch, man konnte ihn unbedenklich werkeln lassen und er hat das was man ihm aufgetragen hat auch vernünftig gemacht und war mit dem zufrieden, was er von uns bekommen hat. - Natürlich konnte ich mich nicht pausenlos um den Mann kümmern, da ich im Hafen tagsüber oft an Deck mithelfen musste und auf See meine Wache gehen. – In Conakry hat mich Wurras auf die Brücke geschickt zum Messing putzen und ich habe Ola mitgenommen, ihm einen Putzlappen und ne 2-te Flasche Sidol in die Hand gedrückt. Dann hab ich ihm gezeigt wie es geht und er hat die Vorreiber, die Türschwellen und sonstigen Kram geputzt wie ein Weltmeister. An den Maschinentelegraf und die Schiffsglocke habe ich ihn nicht ran gelassen, denn wenn er damit rum gefummelt hätte, hätte es vielleicht Probleme mit unserem Alten gegeben. – Da war ich allerdings im Irrtum, denn plötzlich hörte ich unseren Captain im Kartenhaus rumoren und einen Augenblick später stand er auf der Brücke. Für den Moment habe ich wegen Olatunju Muffensausen bekommen, aber unseren Alten habe ich selten mehr als 3 Worte reden hören und in dem Fall hat er sich umgesehen und überhaupt nichts von sich gegeben. – Wie schon gesagt, auch er hat die auf der ELFRIEDE übliche Regel beherzigt: „Wat geit mi dat an“.
Einige Tage später liefen wir aus Conakry aus; der nächst Hafen war Ziguinchor. – Zur damaligen Zeit ein winziges Nest mit ein paar Hütten an einem Fluss, umgeben von Mangrovensümpfen. – Ich muss mal suchen, ich glaube irgendwo gibt es da noch ein Foto auf dem aber nicht viel zu sehen ist. Wenn man heute bei Google rein sieht hält man es nicht für möglich, Ziguinchor, eine Provinzhauptstadt mit eigenem Flughafen.
Im Durchschnitt hatten wir mit der ELFRIEDE in jedem Hafen einige Tage Liegezeit, manchmal auch länger, dann nämloch ~ dass gefällt mir, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, hab ich von Heinz Erhard übernommen ~ wenn wir Maschinenschaden hatten was häufig vorkam. – Ich erinnere mich nicht mehr was genau anlag, auf jeden Fall war in der Maschine wieder einmal Kacke am dampfen. Unser Zossen lag klar zum Auslaufen an der Pier, in der Maschine wurde gearbeitet und niemand wusste genau wann es weiter gehen sollte. – Olatunju fragte mich ob er noch mal an Land gehen könne, „I dont know“ habe ich ihm wahrheitsgemäß gesagt und er solle den Bootsmann fragen. Das hat er dann auch getan und der muss ihm sein ok gegeben haben, jedenfalls ist unser Gastarbeiter auf das hin verschwunden. – Kurze Zeit später war der Maschinenschaden behoben, unser Captain hat die Leinen los schmeißen lassen und als wir gerade mal 2 Meter von der Pier weg sind ist unser Olatunju mit lautem Geschrei daher gerannt gekommen, hat mit den Armen gerudert und: „Master, master ei em crewmember“ gezetert. – Verfluchte Scheixxe aber auch; mir hat Ola in diesem Moment richtig Leid getan und einigen von uns Lords sicher auch, obgleich es sonst eine abgebrühte Bande war. - Aber was sollten wir machen, der Alte mit seinen über zweieinhalb Zentnern hing mit unbeweglicher Mine in der Steuerbord Brückennock und M/S „ELFRIEDE“ ist ohne unseren Mann abgereist.
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