Iris Schneider

Kampf den Schatten


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ihre weiblich, verspielten Fähigkeiten.

      Dann raffte ich alle Kraft zusammen und hielt sie fest um ihr Gesicht zu sehen. Es war Mira. Als ich sie anschaute, verblassten ihre schönen Gesichtszüge und sie sah müde und beträchtlich älter aus.

      „Mira, bist du es?“

      „Ja, ich bin es! Warum verfolgst du mich? Ich habe dir doch gesagt, wir werden uns wiedersehen, wenn die Zeit gekommen ist. Du musst noch ein wenig Geduld haben und an uns glauben. Ich muss wieder zurück. Wir sehen uns.“

      Dann war sie verschwunden. Oh Gott, du warst es. Aber du bist älter, als ich erwartet habe. Deine Gesichtszüge sind mir so vertraut. Du siehst für mich trotz allem wunderschön aus.

      Plötzlich spürte ich eisige Kälte und ein blaugrüner Dunst umgab mich.

      „Liebst du sie?“ keifte eine schrille Stimme hinter mir.

      Es war Tatjana.

      „Wie kommst du denn hierher?“ fragte ich erschrocken.

      Schlitzäugig sah sie mich an und fragte mich bissig im gleichen Atemzug:

      „Ich will wissen, ob du sie liebst?“

      Ich wollte mich verteidigen, aber ich war in meinem Traum zu schwach dazu. Tatjana umklammerte mich mit ihren Armen so fest, dass ich fast keine Luft mehr bekam.

      „Lass mich los!“, schrie ich.

      „Du wirst keine andere mehr lieben können“, fauchte sie mich an und verwandelte sich augenblicklich in eine abscheuliche Grimasse. Laut schrie ich um Hilfe, aber mich schien in diesem Traum niemand zu hören.

      Wild gestikulierend wachte ich auf. Langsam versuchte ich mich zu fangen in dem ich erst einmal tief durchatmete. Der absolute Wahnsinn!

      Ich hatte Mira auf jeden Fall wiedergesehen. Mit Erfolg.

      Nachmittag.

      Die Zeit verlief viel zu schnell und ich wollte doch noch den Rest meiner Werkzeuge und Möbel aus Düsseldorf holen. Mein älterer Bruder Frederik hatte sich gütigst angeboten, mir diesen Gefallen zu übernehmen, da er das größere Auto von uns beiden hatte. Obendrein musste ich einem beinahe, zustande gekommenen Mietvertrag absagen. Ich griff zum Telefonhörer und rief meinen Bruder an.

      „Hallo, Fredrik! Ich bin dabei, hier in der Nähe ein Lager zu suchen. Da spare ich jeden etliche Kilometer.

      „Du hast wohl gesoffen?“ kam es wissend durch den Hörer.

      „Nö, ich habe nur ein bisschen gedöst“, wehrte ich mich.

      „Liegst du mit ihr schon im Bett?“ drang es spöttisch an mein Ohr.

      „Willst du Streit oder bist du sauer, weil ich mich länger nicht gemeldet habe?“

      „Na gut“, klang es verständnisvoller. Wenn es soweit ist, gib mir Bescheid. Tschüss, bis später.“

      Ich vermutete, dass er noch in einem Kundengespräch war. Anders konnte ich mir diese Kurzform von einem brüderlichen Telefongespräch nicht erklären. Wir hatten zwar nicht das beste Verhältnis, aber irgendwie hielten wir auf eine Art und Weise zusammen, wie es sich eigentlich für Geschwister gehörte. So hatte ich wenigstens noch Zeit, mir in Ruhe ein neues Arsenal für meine Maschinen und Werkzeuge zu suchen.

      Seitdem Tatjana bei mir ausgezogen war, fühlte ich mich wohler und stand nicht mehr unter dem üblichen Druck wie: Wo bist du denn? Wo bleibst du denn? Das Essen wird kalt. Häng die Wäsche auf. Du hast schon wieder eine Flasche Bier getrunken. Du bist süchtig. Wenn man jede Woche ein oder zwei Flaschen Bier trinkt, ist man ein Alkoholiker. Ich küss doch keinen Aschenbecher. Du schnarchst so laut. Du hast dein Handy absichtlich ausgehabt. Und so weiter. Das war in den letzten Monaten mein Alltag gewesen. Anschließend ging sie ständig auf die Rolle und kam erst gegen Mitternacht wieder

      zurück. Nie mehr werde ich mit solch einer Kanaille zusammenziehen. Geschweige, solcher in meiner Wohnung Asyl gewähren. In mir brach der pure Zorn aus. Ach, wenn doch Mira nur real wäre und meine Zweifel mich nicht langsam in den Wahnsinn treiben würden. Ich sah sie schon überall. Auf Werbeplakaten und sogar in den Nachrichten, im Fernsehen. Wie sollte ich mich weiter verhalten? Es ist ein Traum und es bleibt ein Traum. Basta.

      Glauben! Hoffen! Ja, an was denn nur? Dadurch, dass ich an sie glaubte, sah ich sie ja überall. Auf was hatte ich mich da bloß eingelassen?

      Ich musste an einen Spruch aus meiner Kindheit denken, der auf einem kleinen Holzbrett eingraviert war und über meinem Bett hing. Wenn du meinst, es geht nicht mehr…

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