M.B. Bolder

Somber Side of Love - Teil 3 Ägypten


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dass Lázló und Tristan sich nicht mehr verstecken müssen, zumindest nicht mehr vor uns.

      Meine Eltern verabschieden sich tief betroffen erst, als es draußen schon längst dunkel ist und Schwester Loredana mit dem Dinner erscheint.

      Dad nimmt Saundra noch einmal fest in den Arm und streichelt sanft über ihre Wange.

      „Es wird alles wieder gut werden, mein Mädchen!“ sagt er sanft und ringt Saundra damit sogar ein Lächeln ab.

      Dad ist ganz vernarrt in ‚sein Mädchen‘, seit er sie zum ersten Mal gesehen hat und wenn ich nicht wüsste wie sehr er Mum liebt, könnte ich fast eifersüchtig werden.

      Mum drückt natürlich mich so fest, dass ich fast keine Luft mehr bekomme und sie hat schon wieder Tränen in den Augen.

      „Mum bitte! Es wird schon alles wieder gut werden. Du weißt doch … ich bin eine Kämpfernatur.“ sage ich sanft zu ihr und sie nickt nur noch zustimmend mit dem Kopf, bevor sie mit Dad unser Zimmer verlässt.

      „Ich finde es war gut so Ihnen die Wahrheit zu sagen.“ sagt Saundra leise, umarmt mich liebevoll und küsst mich auf den Mund.

      „Ja, das finde ich auch.“ antworte ich leise, nachdem sie den Kuss beendet.

      „Es würde mir nicht gefallen, sie mein Leben lang belügen oder ihnen gerade solche wichtigen Dinge verheimlichen zu müssen, auch wenn es sie ziemlich geschockt hat … aber sie werden es überleben.“

      „Ja, das denke ich auch, aber viel wichtiger ist jetzt, dass du lebst. Denn ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne dich machen sollte. Ich liebe dich über alles Matt und ich brauche dich wie die Luft zum Atmen.

      Ich kann mir ein Leben ohne dich einfach nicht mehr vorstellen.“ raunt sie verzweifelt und ich drücke sanft ihren Kopf an meine Brust.

      „Es wird alles gut werden Baby, ganz bestimmt! Ich habe da so ein Gefühl, dass das noch nicht alles gewesen sein kann.“ flüstere ich ihr zu, ziehe erneut ihren Kopf zu mir herauf und küsse sie kurz auf die sinnlichen Lippen.

      „So und jetzt lass‘ uns zu Abend essen. Ich habe nämlich Hunger, denn irgendwie haben uns die Schwestern heute Mittag mit dem Lunch vergessen nachdem ich die Madre Tierra so spät bekommen habe und vor allem DU hast seit dem Frühstück auch nichts mehr gegessen.“

      „Hmm! Du hast Recht, die haben uns einfach vergessen. Aber das ist mir gar nicht aufgefallen, weil ich vor lauter Sorge ohnehin keinen Appetit habe.“ sagt sie traurig.

      „Nichts da, meine Liebe! Du setzt dich jetzt auf den Stuhl und isst anständig, damit du mir nicht auch noch vom Fleisch fällst.“ versuche ich krampfhaft zu scherzen, schiebe sie Richtung Stuhl und drücke sie vorsichtig auf den Schultern nieder.

      Seufzend öffnet sie den Deckel der auf dem Teller liegt und es verbreitet sich sogleich ein wunderbarer Duft nach ungarischem Pörkölt!

      „Oh, Mann! Was machen die denn hier mit mir, sind die alle verrückt geworden? Weiß etwa schon die ganze Klinik darüber Bescheid, dass wir direkt aus Ungarn wieder hier sind?“ fragt sie kopfschüttelnd.

      „So wie es aussieht ist es wohl so.“ antworte ich lächelnd.

      „Und die letzte Spende deines Vaters ist mit Sicherheit nicht ganz unschuldig daran, dass man sich an uns erinnert. Also komm‘ jetzt und iss‘ endlich deinen Teller leer, vielleicht brauchst du deine Kraft noch.“

      Entmutigt lässt sie jedoch ihre Gabel auf den Teller fallen und senkt traurig den Kopf.

      „Ich kann nicht Matt! So gut es der Koch auch gemeint hat, aber es geht nicht.“ raunt sie und ihre Augen füllen sich wieder mit heißen Tränen.

      „Saundra bitte!“ flehe ich sie an und schiebe mir den ersten Bissen in den Mund, welcher mir aber selbst, angesichts der angespannten Situation, im Halse stecken bleibt.

      „Ich will einfach nur ganz nah bei dir sein, mehr nicht!“ flüstert sie, erhebt sich und schlüpft auf das Krankenbett wo sie die Beine anzieht und mit ihren Armen umschlingt.

      Ernüchtert lasse ich ebenso mein Essbesteck fallen, lege mich nah zu ihr und umarme sie von hinten.

      Seltsam, dass sie es einfach so geschehen lässt, denn normalerweise ist sie es die mich von hinten umarmt wie ein Schraubstock.

      „Matt?“ fragt Saundra leise.

      „Ja, Darling!“ antworte ich ebenso flüsternd.

      „Wie fühlst du dich eigentlich bei der ganzen Scheiße? Bis jetzt habe ich meistens nur an mich selbst gedacht und wie es wäre, wenn du sterben müsstest und daran, dass ich dann ganz allein wäre in meiner Welt!

      Was fühlst du? Hast du auch Angst? Bis jetzt wirkst du immer noch so gefestigt.“ fragt sie angstvoll.

      Nachdenkend atme ich tief durch, denn das ist eine Frage die ich nicht gern beantworte, aber ich beschließe vor allem ihretwegen stark zu bleiben.

      „Ich bin mir dessen noch nicht sicher, Darling!“ seufze ich tief.

      „Sicherlich habe ich auch Angst davor, schon bald sterben zu müssen, aber ich habe beschlossen um mein Leben zu kämpfen. Vor allem für dich, weil ich dich sehr liebe!“ flüstere ich ihr zu und sie drückt sich ganz eng an mich.

      „Für mich?“ fragt sie ungläubig und ich antworte flüsternd.

      „Natürlich für dich! Für wen denn sonst? Es gibt sonst Niemanden in meinem Leben, der mir so viel bedeutet wie du. Außerdem würde ich dich auch lieben, wenn du eine arme Kirchenmaus wärst, Saundra!

      Ich werde kämpfen … um mein eigenes Leben und vor allem für dich und ich werde dich auf keinen Fall allein zurücklassen. Es wird sich sicher eine Lösung finden, egal wie! Aber wir sollten abwarten was Dr. Spector morgen für neue Nachrichten bringt.“ flüstere ich.

      Erschöpft vom vielen Reden und Erzählen an diesem Nachmittag und angesichts der Sorgen schläft Saundra in meinen Armen zusammengerollt ein.

      Doch ich liege heute ausnahmsweise noch lange wach, grüble über die Zukunft nach und frage mich immer wieder wie lange sie wohl noch dauern mag.

      Als ich am Morgen erwache höre ich dass sich Saundra, wie gestern auch schon, im Bad fertig macht und das Frühstück steht bereits auf dem Tisch.

      Dem verführerischen Geruch nach, gibt es wohl wieder eine Madre Tierra für mich und ich frage mich, warum mir der Klinik-Koch plötzlich so wohlgesonnen ist?

      Eigentlich haben wir uns nie persönlich kennengelernt und ich vermute, dass Lázló hier wieder die Finger im Spiel hat.

      Langsam quäle ich mich aus dem Bett und strecke mich in alle Richtungen, was mich aber auch nicht wacher macht.

      Im Gegenteil, mir tun jetzt nur sämtliche Knochen und Glieder weh, so als hätte ich gestern irgendeinen Extremsport betrieben.

      Am liebsten würde ich mich wieder im Bett verkriechen und nie mehr aufstehen.

      Aber ich habe Saundra versprochen, dass ich vor allem ihretwegen um mein Leben kämpfen werde, also muss ich da jetzt durch und öffne die Tür zum Bad.

      „Darling!“ lächelt sie verhalten, als sie vor dem Spiegel ihre wunderschönen, langen schwarzen Haare zu einem Zopf zusammenbindet.

      „Du bist ja schon wach!“ sagt sie sanft und küsst mich zart auf die Lippen.

      „Schon wach?“ frage ich und ziehe dabei die Augenbrauen nach oben.

      „Wenn sogar das Frühstück schon auf dem Tisch steht und ich nicht einmal mitbekommen habe wie es dahin gekommen ist?

      Sorry, aber ich glaube ich brauche erst einmal eine kalte Dusche, um einigermaßen wach zu werden.“

      „Ach Matt! Es ist doch egal, wie lange zu schläfst! Wir sind hier in der Klinik und bei Dr. Spector bist du bestimmt in guten Händen.“ sagt sie, während sich eine senkrechte steile