Hedwig v. Knorre

mensch MIT Gebärmutter - ein Puzzleteil zum Menschenbild


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Gott nicht nur männlich: „Ich will euch trösten, wie eine Mutter tröstet“, ist ein Beispiel von vielen.

      Was liebende Eltern in ihren Kindern sehen, gilt aus spiritueller Sicht allen Menschen, auch ungeliebten, einsamen Kinder und Erwachsenen. Wo einsame, ungeliebte Menschen eine gesunde Spiritualität für sich entdecken, kann ein verblüffendes Maß an Heilung geschehen. Das durfte ich schon mehrfach mit erleben.

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       Bindung

      Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist heute gründlich erforscht und gilt als wesentlicher Bestandteil für eine positive Persönlichkeitsentwicklung von Kindern.

      Eine solche Bindung, frühkindlich, sicher, ist der wichtigste Faktor für die Entwicklung Fähigkeit, ein positives soziales Miteinander zu lernen.

      Frühkindliche Bindungsstörungen dagegen machen heranwachsende Menschen unfähig, zu vertrauen. Statt dessen entwickeln sie sozial störendes bis schädliches Verhalten.

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       Vertrauen – Misstrauen – Kontrolle

      Der Begriff „Vertrauen“ ist in aller Munde. Politiker fürchten vor den Wahlen den „Vertrauensverlust“ der Bevölkerung. Den können sich Parteien vor der Wahl nicht erlauben! Dann werden sie nicht mehr gewählt und verschwinden aus dem Machtgefüge der Politik.

      Vertrauen ist überaus wichtig in unserer sehr komplexe Gesellschaft. Vertrauen ist die Basis jedes sozialen Lebens. Wir Menschen brauchen einander. Unser Leben ist in kleinere Spezialeinheiten zersplittert als je zuvor in der Geschichte. Arbeitsteilung ist nötig, Kontrolle an Schnittstellen aufwändig und oft unmöglich zu leisten. Vertrauen bleibt notwendig, nicht nur im privaten Bereich. „Vertrauensbildende und vertrauenserhaltende Maßnahmen“ werden in sozialen Berufen gelehrt, gelernt und praktiziert. Hier gehören sie zum wichtigsten Basiswissen bzw. praktischen Handwerkszeug.

      Was ist Vertrauen? Wie kommt es zustande? Das hat in erster Linie mit einer liebevollen, gesunden Mutter-Kind-Bindung zu tun!

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       Vertrauensbildung

      Zu Beginn unseres Lebens sind Menschen alleine völlig hilflos und schutzlos. Wir können uns weder kleiden noch für unser Essen sorgen. Nicht einmal unsere Ausscheidungen können wir selbst entsorgen. Meist tut eine liebende Mutter all das für ihr Neugeborenes. An ihr lernt das Kind zu vertrauen. Sie ist vertrauenswürdig, das heißt, sie tut für das Kind, was es braucht, wann und wie es nötig ist. Das Kind lässt sich darauf ein, rechnet mit ihr, ruft nach ihr - und sie kommt. Wenn nicht gleich, dann etwas später.

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       Vertrauenswürdigkeit und Vertrauensfähigkeit

      Indem die Mutter als Stärkere sich vertrauenswürdig erweist, entsteht und wächst in dem kleinen Kind die Vertrauensfähigkeit. Vertrauensfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit zusammen machen die Vertrauensbeziehung zwischen den beiden aus. Je stärker diese Bindung ist, desto besser „funktioniert“ das soziale Leben, ob Alltag oder Ausnahmesituation.

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       Vertrauensbeziehung

      Vertrauensbeziehungen bestehen aus Vertrauenswürdigkeit und Vertrauensfähigkeit, auf beiden Seiten. Vertrauensbeziehungen sind das wertvollste im Leben überhaupt.

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       Verletztes Vertrauen

      Doch auch in den guten, tragenden Beziehungen wird meist irgendwann das Vertrauen erschüttert. Niemand ist zu 100 Prozent und in jeder Hinsicht vertrauenswürdig. Stress und Überlastung, aber auch Missachtung, Langeweile und Krisen verleiten hier und da zu verletzendem Verhalten.

      Daran können Beziehungen zerbrechen. Das muss allerdings nicht immer sein.

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       Entschuldigung und Vergebung

      Zum Glück gibt es nach vertrauenserschütternden Ereignissen manchmal die heilsame Möglichkeit der Vergebung. Eine Entschuldigung drückt Einsicht aus, dass es nicht böse gemeint war und sich nicht wiederholen soll. Ist die Entschuldigung akzeptabel, können beide vertrauensvoll miteinander weiter machen.

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       Misstrauen

      Leider machen wir im Laufe unseres Lebens auch manch richtig schlechte Erfahrung. Doch auch sie sind wichtig, denn sie lehren uns das Gegenteil des Vertrauens, das gesunde Misstrauen. Wir fangen an, auf bestimmte Signale zu achten, bei denen unsere inneren Alarmglocken läuten. Dann lassen wir uns auf Personen oder Situationen nicht vertrauensvoll ein. Wir errichten innere Misstrauenshürden.

      Wer wenig gute und viel schlechte Erfahrungen mit Mitmenschen gemacht hat, entwickelt schier unüberwindlich hohe Misstrauenshürden. Diese Menschen können niemanden mehr an sich heran lassen und vereinsamen innerlich, oft auch äußerlich. Sie haben sich in eine Art "freiwilliger Schutzhaft" begeben. Damit geht es ihnen nicht gut, aber besser als in „beängstigender“ Gesellschaft.

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       Kontrolle

      Kontrolle ist die Folge von Misstrauen. Kommt Misstrauen auf, motiviert es zur Kontrolle. Doch Kontrolle ist anstrengend und unerfreulich. Kontrolle zehrt viel wertvolle Energie und machen keinen Spaß. Das Alltagsleben verkraftet nur ein gewisses Maß an Kontrolle.

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       Konsequenzen

      Was, wenn die Kontrolle tatsächlich eine Lüge, ein Fehlverhalten zutage bringt? Das zieht Konsequenzen nach sich, „Strafen“. Die sollen dazu beitragen, Lüge oder Fehlverhalten in Zukunft zu vermeiden. Auch diese Konsequenzen sind anstrengend und unerfreulich, zehren viel Energie und machen keinen Spaß.

      Fazit: je stärker die Vertrauensbeziehungen, desto mehr Spaß macht das Leben!

      Ein wichtiges Element von Liebe und Vertrauen ist das Gewissen.

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       Gewissensbildung

      Das Gewissen – was ist das eigentlich?

      Es ist die Verbundenheit der Seele mit anderen Menschen, mit Tieren, mit der Natur, oder auch spirituell. Das Gewissen ist eine überaus wichtige innere Instanz unserer Persönlichkeit. Es leitet uns an, in unseren Beziehungen konstruktives Miteinander anzustreben.

      Ein Mensch mit gesundem Gewissen fühlt – meist unbewußt – so:

      Ich habe einigen Menschen Gutes getan in meinem Leben.

      Das ist der Reichtum meines Lebens.

      Wo ich Gutes tun wollte

      und es nicht gelungen ist,

      das ist der große Schmerz meines Lebens.

      Je näher mir die andere Person steht, desto wichtiger sind mir ihre Belange. Logisch, daß die Belange des Kindes für die Mutter von größter Bedeutung sind! Das ist gesund, das muss so sein.

      Mütterlichkeit bewirkt und fördert eine gesunde Gewissensbildung – die wichtigste Grundlage für eine gesunde Gesellschaft.

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       erlebt

      Sommer. Heiß. Kirschenernte, Einkochen, viel Arbeit.