Hedwig v. Knorre

mensch MIT Gebärmutter - ein Puzzleteil zum Menschenbild


Скачать книгу

gebe dir gerne die Milch, die ich habe

      für dich habe ich sie bekommen

      ich freue mich und bin dankbar

      dass ich sie dir geben kann

      würdest du sie nicht nehmen

      wohin sollte ich damit

      sie würde mich krank machen

      ich gebe sie dir um deinetwillen

      denn dir soll es gut gehen

      je besser es dir geht, desto glücklicher bin ich

      Stillen ist das gesündeste Geben-Nehmen-Verhältnis, das es überhaupt gibt! Je näher im weiteren Leben etwas da heran kommt, desto besser!

      Titel

       die Brust zur sexuellen Stimulation

      Über die Milchdrüsen hinaus ist die Brust eine erogene Zone. Wer Sex hat mit einer Frau soll unbedingt die Besonderheiten ihrer Brust kennen lernen, wie auch ihren übrigen Körper, ihre übrigen Vorlieben, um ihr beglückende Zärtlichkeit, Erregung und Orgasmen zu schenken. Körper und Persönlichkeit hängen untrennbar miteinander zusammen. Wer eine Partnerin hat und die Besonderheiten ihres Körpers kennen lernt mit dem Ziel, ihr gut zu tun, respektiert ihre Persönlichkeit.

      Darum möchte ich ermutigen zu einer Rückbesinnung auf die wunderbare Natur unserer Körper, insbesondere auf die natürlichen wunderbaren Möglichkeiten der Menschen mit Gebärmutter im Schoß und Milchdrüsen in den Brüsten!

      Titel

       die Psychologie der Menschen mit Gebärmutter

      Die Physiologie und die Psychologie des Menschen hängen untrennbar miteinander zusammen. Das gilt auch für die Möglichkeiten des Körperteils Gebärmutter.

      Immerhin ist jeder einzelne der x-Milliarden Menschen auf diesen Planeten gekommen durch eine Gebärmutter. Unser aller Leben hat dort begonnen. Und die Frau, die uns geboren hat, unsere Mutter, ist für uns eine einzigartige Personen.

      Ob sie uns anschließend besser versorgt haben oder schlechter, ob sie uns verlassen haben oder sich zu sehr an uns geklammert haben, ob sie gestorben sind oder leben, ob sie liebevoll-fürsorglich sind oder nachlässig, ob unordentlich oder strukturiert oder perfektionistisch, ob Alles-Esser, Diabetiker oder Vegetarier, ob in armen oder wohlhabenden Verhältnissen … die Mutter ist DIE besondere, einzigartige Person in unserem Leben und für uns sehr bedeutungsvoll. Auch und gerade wenn wir nichts mit ihr zu tun haben (wollen), weil's einfach nicht geht.

      Menschen mit Gebärmutter beschäftigt das, was mit ihrer Gebärmutter geschieht, psychisch in einer Tiefe und Intensität, wie es sonst nichts anderes. Nur die eigene Existenz, das Überleben bewegt die Psyche in der gleichen Intensität. Das kann sich ein Mensch ohne Gebärmutter nicht wirklich vorstellen.

      Titel

       erlebt

      Mein erstes Kind war ein Junge. Mein zweites Kind war ein Mädchen. Die Strasse runter lebte eine Familie mit der gleichen Kombination, im gleichen Alter. Wir trafen uns oft, ließen die Kinder miteinander spielen und tauschten aus. Austausch unter Kolleginnen, sozusagen.

      Als die Mädchen noch kein Jahr alt waren, teilten wir eine große Überraschung miteinander. Beim Einkaufen mit dem Kind vorne im Einkaufswagen kannten wir ganz selbstverständlich, dass das Kind an einer bestimmten Stelle zappelte, „ä-äh!“, und wir stehen bleiben mussten, um seinem Interesse Raum zu geben. Da waren die Autos. Die mussten betrachtet und begutachtet werden. Die roten Autos und die Feuerwehrautos und die Polizeiwagen. Die ganz großen Laster! Die Dampflok! Das Interesse für Panzer lenkten wir um auf die Bagger, die Dampfwalzen und die Mähdrescher. Das ging. Und landete eins dieser Fahrzeuge zu einer besonderen Gelegenheit im Einkaufwagen, war das natürlich DER Höhepunkt der Woche!

      Nun brachten wir seit Neuestem die Großen in den Kindergarten und gingen mit den Kleinen zum Einkaufen. Wie gewohnt, verlangsamten wir unseren Schritt vor den Autos. Doch kein Zappeln. Kein „ä-äh“, keinerlei Interessensbekundung. Vorbei gehen? Einfach so? Ist das möglich? Tatsächlich! Seltsam. Na, umso besser.

      Doch dann, plötzlich, ein Zappeln und „ä-äh“ an einer anderen Stelle, die wir vorher nie wahrgenommen hatten. Die Puppen und die Kuscheltiere! Hier mussten wir stehen bleiben und gucken. Die Babypuppen, von winzig klein bis viel zu groß, die Teddys, die Äffchen, die Kätzchen und die Hündlein. Von nun an war es schwieriger, an dieser Stelle vorbei zu kommen als vorher an den Autos. Versuchten wir, unter Zeitdruck einen anderen Weg zu nehmen, um diese zeitraubende Stelle zu meiden, war uns größte Empörung sicher!

      Wie kommt das nur? fragten wir uns. Wir hatten überhaupt nicht damit gerechnet. Doch die Tendenz setzte sich fort.

      Natürlich spielten unsere Mädchen auch Fußball, Fangen und Verstecken mit ihren Brüdern und deren Freunden. Sie kletterten auf Bäume und liebten es, Lagerfeuer zu machen. Doch anstelle von „Autos!“ waren es die „Puppen“, mit denen sie ihre Zeit verbrachten. Die betten sie in improvisierte Lager unter Schreib- und Esstisch, und dann schoben sie begeistert kleine Puppenwagen umher, die wir ihnen zum Geburtstag schenkten. Sie trugen Püppchen und Tiere mit sich herum wie die Brüder ihre Lieblings-Betonmischer.

      Wir versuchten nicht, es ihnen abzugewöhnen. Sie sollten sich doch frei entfalten und spielen, wie es ihnen selbst gefällt.

      Mein Ältester hat übrigens immer wieder versucht, seine Schwester für seine Auto-Spiele zu gewinnen. Oh wie hat er darum geworben, was hat er sich dafür alles einfallen lassen! „Du darfst dir auch aussuchen, welche du nehmen willst!“ Na gut, irgendwann wollte sie ihm den Gefallen tun. Sie entschied sich für einen großen breiten Laster und einen kleinen bunten Betonmischer: „Mama-Auto und Baby-Auto!“ Da gab er es auf.

      Ich selbst, ich habe übrigens nie mit Puppen gespielt. Meine wilde Brüderhorde in der winzigen Wohnung ließ mir womöglich keinen Raum dafür. Trotzdem war ich später begeisterte „echte“ Mama.

      In der Rückschau denke ich in der Auseinandersetzung mit all den Theorien über diese Thematik: wenn die kleinen Mädchen instinktiv wußten, dass sie „wie Mama“ sind und nicht „wie Papa“ oder „wie Bruder“ und sich spielerisch mit dieser Möglichkeit beschäftigten – was soll daran verkehrt sein? Es ist eine Möglichkeit, die ihnen das Leben bietet. Und dem Bruder und dem Papa eben nicht.

      Die Psyche kann also stark auf die Gebärmutter focussiert sein. Geht es um Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, kann sich die Psyche kaum mit etwas anderem beschäftigen.

      Es beginnt mit der Frage: möchte ich meinen Körperteil „Gebärmutter“ nutzen? Was spricht dafür, was spricht dagegen? Oder bin ich plötzlich schwanger und garnicht darauf eingestellt?

      Titel

       der Kinderwunsch

      Beginnen wir mit dem Kinderwunsch. Mit dem Kinderwunsch fängt alles an. Der Kinderwunsch ist ein normaler, natürlich und gesunder Wunsch. Kinder sollen erwünscht sein.

      Wenn Menschen mit Gebärmutter sich für die Möglichkeit des Gebärens entscheiden, hat das in erster Linie etwas mit Gefühlen zu tun. Ihr Kinderwunsch ist naturgegeben. Sie wollen ein Kind in ihrer Gebärmutter wachsen fühlen. Ein neuer Mensch auf dieser Erde, der vorher nicht da war. Ein neuer Mensch auf dieser Erde, der durch MICH in dieses Leben kommt. Gibt es etwas Kreativeres?!

      Die meisten gesunden Frauen im gebärfähigen Alter haben früher oder später einen Kinderwunsch. Dieser Kinderwunsch gilt längst als ebenso ursprünglich wie andere körperliche Bedürfnisse, z.B. Sexualität oder Nahrungsaufnahme.

      Titel

       die Psychologie der Schwangerschaft

      Hat