Ulrike Bauer

Lebe smart und bleibe frei


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Leben führen zu müssen und dafür möglichst viel Anerkennung zu bekommen, erzeugen viel (unbewussten) Stress. Digitale Medien werden häufig als Ersatzbefriedigung für die menschlichen Grundbedürfnisse eingesetzt. Da es sich dabei aus meiner Sicht eben nur um eine scheinbare Befriedigung handelt, bleibt die innere Spannung des Mangelzustands bestehen und erzeugt ebenfalls Stress. Dieser kann wiederum zu körperlichen und psychischen Symptomen führen, denen wir uns wiederum hilflos ausgeliefert fühlen. Das FreeYourself-Konzept hilft dir, dich selbst zu befreien! Wovon? Von Fremdbestimmtheit, Mangelzuständen, Stress und Hilflosigkeit auf allen Ebenen. Das Konzept stützt sich auf folgende Säulen:

      Flexibility Sei flexibel auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene!

      Responsibility Übernimm Selbstverantwortung für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden!

      Expert Werde Experte für dich und deinen Körper und nutze Fachwissen für deine Gesundheit!

      Empower Finde DEINE Balance zwischen der digitalen und der realen Welt!

      Das Konzept beinhaltet eine Lebensweise, die nach meinem Verständnis der Balance und damit der Gesunderhaltung dient. Es hilft dir, deine Motivatoren zu erkennen und zu verstehen und Erkenntnis ist bekanntlich der erste Schritt für Veränderung! Dem Zeitgeist zufolge, hilft es dir, die moderne digitale Welt mit dem körperlichen, mentalen und emotionalen (Er-) Leben zu verbinden und so Stress zu reduzieren. Es geht auch darum die menschlichen Grundbedürfnisse selbstkompetent und selbstverantwortlich zu befriedigen. Außerdem liegt ein großes Augenmerk auf dem Kiefer, der ein äußerst stress-sensitiver Bereich ist und Auswirkungen auf den gesamten Körper und sogar die Emotionen hat.

      Meine Vision ist es, dass sich jeder Mensch für ein erfülltes, freies (Er-) Leben entscheiden kann. Lebe das, was du wirklich bist! Selbstbestimmt zu leben bedeutet, Entscheidungen zu treffen, Selbst-Verantwortung zu übernehmen und nach den eigenen Werten und Regeln zu leben. Hierin steckt auch unser unbegrenztes Potential, das sich frei entfalten möchte. Wir befreien uns aus der Sklaverei eigener und den Erwartungen der Gesellschaft, geben den Kampf gegen das Leben auf und investieren unsere Energie stattdessen in uns selbst. Leben im Fluss der Zeit mit Vertrauen, Heart-Power, Gesundheit und in mentaler, emotionaler und körperlicher Freiheit. Das ist es, was ich uns allen wünsche, wenn du es möchtest!

      „Flexibility in body and mind“ (Flexibilität in Körper und Geist) ist die erste Säule. Sie hilft uns auf allen Ebenen im Fluss des Lebens zu bleiben, indem wir flexibel auf Situationen und Menschen reagieren und auch körperlich beweglich bleiben. Dadurch fördert sie die persönliche Weiterentwicklung und steigert das Wohlbefinden. Nachdem die mentale, körperliche und emotionale Ebene sich gegenseitig beeinflussen, ist es wichtig, ein Gleichgewicht herzustellen und keinen Aspekt zu vernachlässigen.

      Körperliche Ebene

      Körperliche Flexibilität ist heute wichtiger denn je! Viele von uns haben sitzende Jobs und ein eingeschränktes Bewegungsrepertoir. Ein gesunder Muskel benötigt drei Dinge: Anspannung, Entspannung und Dehnung. Wird einer dieser Faktoren vernachlässigt, kommt es zu Beschwerden. Ein Muskel, der nur Anspannung erfährt, wird auf Dauer müde. Wird ein Muskel hingegen nie angespannt, erschlafft er und ohne Dehnung verkürzt er. Es ist also die Balance zwischen diesen 3 Dingen ausschlaggebend, ob ein Muskel gesund bleibt oder nicht.

      Gesunde muskuläre Anspannung (gemeint ist nicht die Verspannung durch Stress) erreichst du ganz einfach durch körperliche Bewegung. Bewegung soll Spaß machen und dein gesamtes Bewegungsrepertoir umfassen. Anstatt dich immer auf dieselbe Art und Weise zu bewegen, versuche neue, „verrückte“ Bewegungen. Berühre den Boden, mach einen Kopfstand oder dreh dich im Kreis! Finde heraus, zu welchen Bewegungen dein Körper fähig ist und lass dich von ihm leiten. Gehe hinaus in die Natur und atme tief durch. Nütze den Flow deiner Lieblingsmusik – dabei ist es egal, ob das Heavy Metal, Balladen oder Trommelrhythmen sind. Bewege dich, ohne zu denken und ohne deinen Körper zu kontrollieren, bis du außer Atem bist. Du wirst spüren, wieviel Lebenskraft in dir steckt und dich sehr lebendig fühlen!

      Während meines Studiums sagte ein Professor für Atem-, Stimm- und Sprecherziehung: „Der Atem ist in alles eingebunden, was uns bewegt.“ Ich muss zugeben, dass ich damals nicht viel damit anfangen konnte. Heute glaube ich, verstanden zu haben, was er damit meinte: Ohne Atmung kann kein Leben existieren. Das merkt man spätestens dann, wenn einem beim Tauchen der Atem ausgeht, oder ein Asthma-Anfall lebensbedrohlich wird. Der Atem ist ein unbewusster Vorgang, was bedeutet, dass der Körper in jedem Moment dieses Wunder vollbringt, ohne dass wir es bewusst steuern müssen. Leider werden Vorgänge, die automatisch ablaufen, wenig beachtet, es sei denn, der Ablauf ist plötzlich gestört. (Mit der Gesundheit ist es oft genauso.) Und trotzdem der Atem unbewusst gesteuert wird, begleitet er alles, was wir tun, denken und fühlen. Ich behaupte, dass die meisten Menschen ihren Atem nicht mehr fühlen, außer vielleicht in aufregenden Situationen oder beim Sport. Wir halten den Atem an, wenn wir erschrocken sind und wir atmen aus, wenn wir erleichtert sind. Wir atmen schnell, wenn wir Lampenfieber haben und wir atmen langsam, wenn wir entspannt auf der Couch liegen. Doch wie tief atmest du? Die Art und Weise, wie wir atmen, ist entscheidend für unser Wohlbefinden! Im Alltagsstress atmen wir sehr flach, das Zwerchfell (Hauptatemmuskel) bewegt sich kaum und die oberen Lungenflügel werden wenig belüftet. Ab und zu entkommt uns dann doch ein tiefer Atemzug, wonach der Kollege sofort fragt: „Bist du genervt?“ oder „Geht’s dir nicht gut?“. Erkennst du die Ironie darin? Tiefes Atmen senkt den Stresslevel, indem es uns entspannt, unsere Muskeln lockert und das Zwerchfell bewegt. Übrigens ist es das Zwerchfell, das den Bauch beim Weinen beben und beim Lachen hüpfen lässt. Zusammenfassend könnte man sagen: Flache Atmung erzeugt ein flaches Leben, das wenig zu lachen bietet.

      

Im Übungsteil findest du eine Anleitung zum Erlernen der tiefen Atmung. (Tag 2)

      Unter Entspannung ist in unserer momentanen Gesellschaft oftmals das Bild von Nichtstun entstanden. Die ideale Entspannung ist allerdings in meinem Konzept (vor allem im körperlichen Sinne) das Wenigerwerden von zu hoher Spannung. Eine Entspannung, die aktiv ist, die Themen beinhaltet. Überspannte Muskulatur und zu sehr gespannte Körperhaltung darf in neutrale Spannung gemindert werden. Erst diese neutrale Spannung bringt uns wieder in den Zustand, den wir anstreben, oder zumindest anstreben sollten: wieder neugierig im Leben zu werden, Kreativität zu erlauben, Spaß am Tun und auch Nichtstun zu haben. Das heutzutage oft vorhandene Bild vom Nichtstun ist Passivität, und durch Passivität erreichen wir in uns keinen positiven Zustand der Freude. Sind wir aber „aktiv“ entspannt, sind wir in einem Zustand der Ausgeglichenheit. Diesen Zustand gilt es durch KÖRPERBALANCE zu erreichen.

      Eine der wichtigsten Grundlagen der KÖRPERBALANCE in jeglicher Art von Bewegung, ist das Prinzip der 6 Richtungen. Wenn du es anwendest, führt es dich automatisch in einen Zustand, den wir heutzutage oft als „im Moment sein“ bezeichnen. Einer der häufigsten Gründe, warum wir nicht entspannt sind, ist, dass wir ständig zwischen Aktionen oder Gedanken der Vergangenheit oder Zukunft hin- und her rennen. Vergangenes, das wir noch weiter verändern möchten, und möglichst gleichzeitig denken wir auch noch an Pläne für die Zukunft, Projekte, die wir durchführen wollen oder müssen. Was im Moment geschieht, bekommen wir meist aber gar nicht mehr mit. Für dieses Zeit-Gerenne ist sehr wohl oft auch unsere Körperhaltung ausschlaggebend.

      Beobachte doch einfach einmal, welche Gedanken du hast, wenn du in einer vorgeneigten Körperhaltung bist, oder auch wie sich deine Gedanken verändern, wenn du in einer leicht rückgeneigten Haltung bist. Deine Gedanken werden deine Haltung begleiten und damit sogar verstärken. Zur Ruhe kommt dabei aber weder Körper noch Geist.

      Um