Stephane Rambicourt

Commandant Amédé räumt auf - Es beginnt


Скачать книгу

Schwiegersohn.

      „Na gut. Kommt setzen wir uns und suchen uns etwas schönes zum Essen aus. Vorschlag, ich suche heute für uns alle das Essen und Henri die Getränke aus“, freute sich Marie und lachte laut.

      „Dieses Lachen kenne ich doch. Das kann nur meine liebe Freundin Marie sein“, rief Colette, die gerade aus ihrer Küche kam und Marie und Henri herzlich begrüßte.

      „Na, habt ihr schon etwas ausgesucht?“ erkundigte sich Colette.

      „Klar, wir wollen das Menü, das du mir heute am Telefon für die Hochzeit vorgeschlagen hast“, grinste Marie.

      „Kein Problem, das mache ich gerne für euch. Und was möchtet ihr dazu trinken?“ fragte Colette.

      „Wir trinken einen Roten von Pierre und dazu zwei Flaschen Wasser“, antwortete Henri.

      „Getränke kommen gleich, das Menü dauert etwa eine halbe Stunde. Aber es lohnt sich zu warten. Glaubt mir“, freute sich Colette und holte die Getränke.

      „So Kinder. Bis zu eurer Hochzeit sind es nur noch knapp 4 Monate. Das bedeutet, dass wir uns mit der Planung, den Einladungen usw. beeilen müssen. Wie sieht es bei euch aus, habt ihr schon etwas in die Wege geleitet?“ fragte Marie ernst.

      „Ich hab mit René Jobert gesprochen. Den Place Victor-Hugo bekommen wir“, antwortete Amédé.

      „René war auch schon bei uns. Der Ort für die Feier ist also geklärt. Ihr müsst unbedingt noch zum Pfarrer gehen, wegen der Trauung. Der weiß sicherlich auch schon bescheid, könnte aber sauer sein, wenn ihr nicht so schnell wie möglich zu ihm geht“, schlug Henri vor.

      „Ich rufe an“, erwiderte Florentine.

      „Mit Jean, unserem Vereinsvorstand, hab ich auch schon telefoniert. Der freut sich, wie die ganze Stadt, dass es eine traditionelle provençalische Hochzeit geben wird. Aber wir, also Henri und ich, müssen noch zu ihm gehen und die Abläufe abstimmen“, sagte Marie.

      „Ein provençalisches Brautkleid brauche ich auch noch und Amédé einen Festtagsanzug. Die Sachen müssen erst noch genäht werden. Mama, weißt du mit wem wir uns da in Verbindung setzen müssen?“ erkundigte sich Florentine.

      „Das machen wir über den Verein. Jean Bregeré kennt sich damit am Besten aus“, antwortete Marie, „er hat mir am Telefon auch gesagt, dass er sich gemeinsam mit René um die Schmückung des Platzes und die Bestuhlung kümmern wird. Fehlen eigentlich nur noch die Einladungen. Wie weit seid ihr mit der Gästeliste?“

      „Das ist doch eigentlich ganz einfach, der Trachtenverein, unsere Familie und Amédé’s Geschwister aus Aix, seine Kollegen. Sonst fällt mir auch niemand mehr ein“, entgegnete Florentine.

      „Oh mein Kind. SO einfach ist das nicht. Diese Hochzeit ist das Ereignis des Jahres für die Stadt. Da müssen noch viel, viel mehr eingeladen werden. Angefangen bei René Jobert, außerdem sind die Deutschen ja auch beim Fest und die werden es sich auch nicht nehmen lassen zu kommen, die anderen Vereine und, und“, stöhnte Marie.

      „Dann können wir ja gleich die ganze Stadt einladen“, wandte Amédé ein.

      „Stimmt und das machen wir auch. Nur ein paar wenige erhalten eine direkte persönliche Einladung. Ich mach eine Liste, wer unbedingt eine bekommen muss. Amédé vergiss deine Kollegen nicht und vorallem deinen Präfekten, der wäre sicher sehr beleidigt, wenn er keine persönliche Einladung bekäme. Aber ich würde vorschlagen, dass wir bei den Einladungen um das Tragen einer traditionellen Tracht bitten sollten. Auch die Deutschen aus der Partnerstadt haben Trachten. Stellt euch einfach einmal vor, was für ein Bild das wäre und was für ein Ereignis“, meinte Henri enthusiastisch.

      Florentine und Amédé waren plötzlich total erschrocken. Das was sie gerade gehört hatten, nahm Ausmaße an, an die sie nicht gedacht hatten.

      „Kinder, nur die Ruhe bewahren. Es wird alles nur halb so heiß gegessen, wie es gekocht wird“, grinste Henri.

      „Aber so eine Wahnsinnshochzeit kostet doch eine Menge Geld?“ wandte Amédé ein.

      „Nein, mit Rene und dem Trachtenverein ist abgeklärt, dass die Stadt 80%, der Verein 15% und wir 5% der Kosten tragen. Diese Hochzeit ist das absolute Topereignis für Cogolin und wird neben unseren Gästen jede Menge Touristen in die Stadt holen“, erwiderte Henri geschäftsmäßig, „ihr müsst euch darüber im Klaren sein, so eine Hochzeit wird es nicht sehr oft geben. Zwei waschechte Cogolinois heiraten und feiern eine traditionelle provençalische Hochzeit. Das ist für Cogolin so, ach was sag ich, für das ganze Midi, als ob in London die Königin heiratet. Das ist das absolute Ereignis.“

      „Flo, was haben wir da bloß losgetreten?“ fragte Amédé seine zukünftige Frau.

      „Das stimmt und jetzt können wir auch keinen Rückzieher mehr machen. Außerdem freue ich mich total darauf“, erwiderte Florentine und wurde plötzlich sehr nachdenklich.

      „Na dann soll es wohl so sein“, seufzte Amédé.

      Kurze Zeit später ließ Colette das bestellte Menü auftragen. Es war alles enthalten, was man sich nur vorstellen konnte. Verschiedene Fleischsorten, verschiedene Fischarten, Meeresfrüchte und vieles mehr. Es schmeckte allen hervorragend.

      „Das Dessert kommt natürlich von uns, die Tarte Tropezienne a la Brigitte Bardot“, lachte Marie und lehnte sich zufrieden zurück.

      „Wow, was für ein Menü. So viel habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Ich glaube ich platze gleich“, erklärte Amédé satt und zufrieden, „und das gibt es dann alles bei unserer Hochzeit?“

      „Natürlich, das war die Idee von Colette und die ist absolut klasse und für eure Hochzeit passend“, lachte Marie.

      Plötzlich klingelte das Handy von Henri. Er schaute kurz auf das Display, stand auf und ging einige Schritte weg.

      „Das war unser Vereinsvorstand, Jean Bregeré. Er wollte wissen, in welchem Stand ihr heiraten werdet. Er meinte, dass Amédé eigentlich als hoher Beamter oder wenigstens als Polizist und Flo als Handwerkerin heiraten müssen. Hab ihm aber gesagt, dass wir Handwerker für beide haben wollen. Außerdem sind diese Trachten schöner. War doch in Ordnung?“ fragte Henri.

      „Von meiner Seite aus auf jedenfall“, lachte Amédé und auch Florentine nickte lächelnd.

      „Also, dann sollt ihr beide in den nächsten Tagen zu Chantal Bleu gehen und die Trachten anmessen und nähen lassen“, erklärte Henri lächelnd.

      „Gut, dann haben wir für heute doch schon sehr viel geklärt. Ich telefoniere mit Chantal, wegen dem Termin für das Maßnehmen, das Essen ist klar, der Platz und die Deko ist klar, es fehlen einzig noch die Gästelisten von euch persönlich, die anderen notwendigen Gäste fügt Henri dazu. Wann bekommen wir die?“ fragte Marie.

      „Diese Woche noch“, antwortete Florentine.

      „Gut, aber auch wirklich. Die Zeit wird langsam knapp. Ihr dürft nicht vergessen, dass die Ferienzeit dazwischen liegt und viele weg sein werden. Und die Leute müssen sich vorbereiten können. Wie wollt ihr das mit Geschenken regeln? Habt ihr euch da Gedanken gemacht? Nicht, dann wird das aber auch Zeit. Sagt uns bis Ende der Woche bitte bescheid“, forderte Marie von Florentine und Amédé, die nur noch nickten.

      Nachdem Amédé die Zeche bezahlt hatte, machten sie sich auf den Heimweg.

      „Das ist ganz schön krass, meine Liebste. Heute mag ich nicht mehr nachdenken müssen. Ich mag dich lieber in den Arm nehmen und streicheln“, seufzte Amédé leise.

      „Da hast du recht, du süßer Flic. Komm wir legen uns auf das Sofa“, grinste Florentine und zog Amédé mit sich. Sie küssten und streichelten sich gegenseitig und verbrachten eine wundervolle Nacht zusammen.

      Am nächsten Morgen, Florentine war bereits um 5 Uhr in die Bäckerei gegangen, ging Amédé in sein Polizeirevier. Dort wurde er von seinen Kollegen und Mitarbeitern freundlich und sehr