Erwin Hollecker

Bauen plus Wohnen


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ist allerdings fließend und nicht exakt ausgerichtet, denn einige dem Hochbau zugerechnete Gewerke müssen auch im Bereich des Tiefbaus tätig werden.

      Die Gewerke im Rohbau

      In der Rohbauphase werden die Mauern errichtet, eventuell tragende Wände betoniert und auch Treppen eingeschalt. Diese Aufgaben sind dem Maurerhandwerk zugeordnet.

      Planerisch und vorbereitend arbeiten das Elektrohandwerk und Sanitärinstallateure in dieser Phase an der Einbringung von Leerrohren und Anschlussleitungen für die spätere Elektro- sowie Wasser- und Heizungsinstallation.

      Sind die Maurerarbeiten soweit fortgeschritten, dass der Dachstuhl gesetzt werden kann, beginnt das Zimmermannshandwerk seine Tätigkeit auf dem Rohbau.

      Mit dem Setzen und Befestigen des letzten Balkens als Basis für das kommende Dach ist auch die Zeit für das Richtfest gekommen. Der Bau im eigentlichen Sinne ist nun aufgerichtet.

      Auf den Zimmermann folgt der Dachdecker, um den Bereich Dach des Hochbaus nach außen hin abzuschließen. Dazu kommt noch die eventuelle Einpassung eines Dachfensters durch den Schreiner, die Installation der Dachrinnen durch den Sanitärfachmann und die Anbringung der Blitzschutzanlage durch den Elektriker.

      Im und am Haus sind weiterhin die Maurer mit Verputz- und Isolationsarbeiten beschäftigt, gleichzeitig arbeitet der Schreiner am Einbau der Türen und Fenster und der Fliesenleger beginnt, die Badezimmer zu verfliesen. Auch die Elektriker und Sanitärfachleute können ihre Arbeiten nun abschließen und dem Bodenleger das Feld überlassen. Dieser arbeitet Hand in Hand mit dem Maler und Tapezierer.

      Im Hochbaubereich arbeiten die Gewerke der Maurer, Zimmermänner, Elektriker, Gas-Wasser-Installateure, Fliesenleger, Bodenleger, Schreiner sowie das Gewerk der Maler bis zur Fertigstellung des Gebäudes und der Übergabe an den Eigentümer.

      Aufgrund der inzwischen auf dem Markt befindlichen Bauprodukte mit teilweise überlappenden Funktionen greifen viele Gewerke ineinander und es bestehen auch einige Dienstleistungen und Tätigkeiten, die nicht unbedingt der Handwerksordnung unterliegen. Doch sind auch diese Aufgaben einem der oben genannten Gewerke zuzuordnen.

      Der Innenausbau

      Der Ausbau eines Eigenheimes kann sowohl den Innenausbau nach erfolgter Rohbaustellung betreffen als auch den nachträglichen Umbau oder die Erweiterung des Hauses oder eines Teiles davon.

      Im Grunde sind dabei aber die Gewerke die gleichen .

      Der Innenausbau eines Eigenheimes kann sehr individuell gestaltet sein. Da in der heutigen Zeit sehr viel Wert auf Flexibilität gelegt wird, entscheidet sich so mancher Hausbesitzer für die Errichtung von Trockenbauwänden zur Unterteilung der vorhandenen Wohnflächen.

      Eine spätere Änderung des Grundrisses ist durch Trockenbauwände wesentlich einfacher umzusetzen als mit einer Ziegelmauer.

      Doch in der Regel wird bei einem Innenausbau meist zuerst Wert auf die Funktion der sanitären Einrichtungen gelegt.

      Der Fliesenleger verlegt die ausgewählten Fliesen in Bad und meist auch in der Küche und auch im Wohnbereich. Dabei ist die Auswahl der verwendbaren Materialien unterschiedlich. Der Kleber und der Fugenmörtel in einem Nassbereich wie dem eines Badezimmers muss natürlich entsprechend Wasser-Ressistent sein.

      Gleichzeitig gestaltet der Bodenleger das Schlafzimmer mit einem Teppichboden und den Flurbereich eventuell mit Laminat oder Linoleum.

      Die Maler und Tapezierer bringen an den Wänden einen mineralischen Putz auf oder verschönern den Unterputz der Maurer mit einer Tapete.

      Nach Abschluss der Fliesenarbeiten kann die Montage der Einbauküche beginnen.

      Dazu wird natürlich auch ein Elektriker benötigt, denn der Anschluss des 380-Volt-Herdes unterliegt bestimmten Bauverordnungen.

      Genau wie einige andere Installationen im elektrischen Bereich.

      Im Badezimmer wurde die Badewanne und die Duschwanne bereits vor den Fliesenarbeiten gesetzt, damit der Fliesenleger diese einfassen kann. Nun können auch das Waschbecken und alle Armaturen installiert werden.

      Der Ausbau eines Hauses ist manchmal etwas schwierig, weil die einzelnen Gewerke aus Zeitgründen nicht immer Hand in Hand arbeiten können. Darum kann es schon mal vorkommen, das sich das eine Gewerk mit dem anderen Gewerk in die Quere kommt.

      Die Gewerke im Überblick. Trockenbauer, Maler und Tapezierer, Schreiner und Küchenmonteure, Gas-Wasser Installateure, Fliesenleger, Bodenleger und nicht zuletzt die Elektriker.

      Installationsarbeiten

      Unter dem Begriff Installationsgewerke sind im Grunde all diese Berufe zu verstehen, die das Wort Installation auch in der Beschreibung ihrer Tätigkeit benutzen.

      Da wäre zum einen der Gas-Wasser Installateur, dann der Heizungsinstallateur sowie der Elektroinstallateur.

      Alle drei Gewerke haben bei einem Neubau umfangreiche Arbeiten zu verrichten und arbeiten in vielen Bereichen miteinander, da die eine Funktion an die andere anschließt oder das ordnungsgemäße Arbeiten nur mit Unterstützung des nächsten Gewerkes funktioniert.

      Im Zuge der Errichtung des Rohbaues eines Einfamilienhauses werden auch die Hausanschlüsse für Strom und Wasser vorbereitet. Diese Hausanschlüsse werden dann von den örtlichen Versorgern durchgeführt. Deren Tätigkeit endet bei dem Wasseranschluss mit der Installation der Wasseruhr und beim Stromanschluss mit der Installation des Stromzählers. Natürlich sind in aller Regel beide Gewerke, Gas-Wasser Installateur und Elektroinstallateur längst auf der Baustelle tätig, wenn die Hausanschlüsse gelegt werden. Auch der Heizungsinstallateur hat bereits seine Arbeit aufgenommen.

      Meist verlangen die öffentlichen Versorger ein gewisses Maß an Vorarbeit, bevor die Zähleruhren für Wasser und Strom installiert werden. Für die Wasseruhr muss eine Aufnahme installiert sein und der Stromzähler wird auch nur in einen ordnungsgemäßen Sicherungskasten eingebaut. Dies ist auch notwendig, da beide Zähler am Anschluss der Installation verplombt werden und eine Manipulation durch Bauhandwerker oder andere Personen strafbar sind.

      Doch diese Anschlusstätigkeiten sind nur eine Kleinigkeit gegen die restliche Aufgabe der drei Gewerke im neuen Haus.

      Der Elektriker ist für die Stromversorgung im gesamten Haus zuständig und muss dabei die Auflagen der Bauverordnung beachten wie z. B. der Einbau eines FI-Schalters im Nassbereich. Dazu kommt die ordentliche Verkabelung und auch Verlegung des Schutzleiters in Kombination mit der Blitzschutzanlage.

      Der Gas-Wasser Installateur sorgt für fliesendes, aber nicht tropfendes, Wasser im ganzen Haus, wo es gewünscht ist. Doch auch das Abwasser bzw. die Abflüsse gehören in seinen Installationsbereich bis hin zur Dachrinne. Denn Regen ist nun mal, wenn er auf dem Dach gelandet ist, technisch gesehen Abwasser.

      Die Aufgaben des Heizungsinstallateurs umfassen die Installation, Einrichtung und Inbetriebnahme der Zentralheizung eines Hauses. Hierzu werden die beiden anderen Gewerke benötigt. Ohne Wasser keine Heizung, in der Regel zumindest und ohne Strom kein Heizbetrieb.

       Verschiedene Haussysteme

      Massiv- oder Fertighaus, was ist besser?

      Wird über Massivhäuser gesprochen, kommt im Laufe der Diskussion auch immer wieder die Argumentation, dass ein Massivhaus doch wesentlich teurer ist als ein Fertighaus.

      Das muss nicht sein. Es ist nur eine Frage der Organisation und der Erfahrung, dann kann die Erstellung in Massivbauweise genauso günstig vonstattengehen, wie der Kauf eines Fertighauses. Allerdings muss hier auch ein kleiner Unterschied gemacht werden. Es geht nicht um einen direkten Preisvergleich. Also nach dem Motto, das Fertighaus XYZ