In jedem Bauprojekt sind die Gewerke in Abschnitte unterteilt. Entsprechend der Fertigstellung eines Abschnittes wird dies vom Bauleiter geprüft und aufgerechnet. Die
Prüfung der Arbeit kann auch während der laufenden Tätigkeit geschehen, um rechtzeitig eingreifen zu können, wenn es sich um besonders heikle Bereiche handelt. Teilweise kann sich ein gemachter Fehler auch auf andere Gewerke auswirken und so der Schaden größer sein, als der Fehler selbst.
Wurde der fertiggestellte Abschnitt durch die Bauüberwachung geprüft und die Aufrechnung mit der ausführenden Firma verglichen, kann zum Beispiel eine Abschlagszahlung für den fertiggestellten Abschnitt erfolgen.
Dies ist auch für die Handwerksfirma von Vorteil, da sie so nicht bis zum Abschluss ihrer Arbeiten für Material und Personalkosten in Vorleistung treten muss.
Geeignete Fachleute für die Bauüberwachung
Für größere Projekte zeichnet in der Regel der Architekt oder der leitende Bauingenieur des ausführenden Bauunternehmens verantwortlich. Aufgrund ihrer Ausbildung und meist langjährigen Erfahrung sind diese Fachleute in der Lage, die unterschiedlichen Gewerke zu beurteilen und auch entsprechende Änderungen oder Nachbesserungen zu veranlassen, wenn dies notwendig erscheint.
Eine Bauüberwachung kann auch eine Abschlagszahlung verweigern, wenn die Meinung besteht, dass die Arbeit unsachgemäß ausgeführt wurde.
Solche Streitfälle können unter Umständen von einem Sachverständigen der Handwerkskammer beigelegt werden, der die Arbeit zusätzlich beurteilt und zu einer entsprechenden Lösung rät. Im Zweifel kann es allerdings auch vor Gericht gehen.
Normen und Formen
Beton - als Baustoff, Festigkeitsklassen, Norm
Beton als Baustoff besteht aus einer Mischung von Zement, Kies und Sand. Das Mischungsverhältnis dieser drei Zutaten macht die Qualität des Betons aus. Dazu kommen noch Armierungen aus Eisen, die aus gewöhnlichem Beton extrem belastbaren Stahlbeton machen.
Mit zusätzlichen Beigaben kann Beton so beeinflusst werden, das sich die Aushärtung beschleunigt oder verlangsamt. Je nachdem, was gewünscht ist und selbst die Aushärtung unter Wasser ist möglich.
Beton hat sich im Laufe der Jahrzehnte durch Forschung und Erfindungsgabe zu einem universellen Baustoff entwickelt, ohne den so manches berühmte Bauwerk in seiner jetzigen Form nie entstanden wäre.
Die Normen und Festigkeitsklassen für Beton in Deutschland
Die DIN EN 206 legt die Regeln fest, nach der in Deutschland Beton hergestellt wird. DIN steht dabei für Deutsche Industrie Norm und EN für Europäische Norm. Die Vorgaben dieser Norm sind also europaweit gültig.
Die Norm 206 gilt für alle Arten von Beton die zur Herstellung von Bauwerken genutzt werden.
Im einzeln werden hier die Festigkeitsklassen des Betons und dessen Eigenschaften vorgeschrieben. Die Hersteller verpflichten sich, diese Norm einzuhalten und stehen auch in der Verantwortung.
In der Norm wird der unterschiedliche Beton in verschiedene Bereiche eingeteilt. So erhält jede Betonart nach Ihrem Verwendungszweck eine Bezeichnung, die mit X beginnt. XO ist zum Beispiel Beton ohne Armierung, der in frostlosen Bereichen eingesetzt wird. Insgesamt 21 verschiedene Einsatzbereiche sind in der Norm festgehalten vom Beton für den Nasszellenbereich, XC 1, bis zum Beton für stark belastete Industrieböden, XM 3. Diese Zuordnungen beinhalten auch die Mindestdruckfestigkeitsklassen. Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich die Prüfung des Betons auf seine Druckfestigkeit sowohl als Zylinder als auch als Würfel. Betonproben werden in der Form eines Zylinders und eines Würfels bestimmten Drücken ausgesetzt und müssen die Normvorgabe erreichen.
Im Streitfall kann aus einem fertigen Betonteil eine entsprechende Probe entnommen werden und auf die Druckfestigkeit geprüft werden.
Besteht die Probe den Test nicht, wurde ein falsches Mischungsverhältnis zur Herstellung des Betons verwandt. Dann wurde die auch in der Norm festgelegte Mindestmenge an Zement pro m3nicht beigegeben.
Doch solche Fehler passieren zum Glück nur selten und in aller Regel kann auf Beton im wahrsten Sinne des Wortes gebaut werden.
Baustahl von Matten über Stabstahl
Lange Zeit waren Bauingenieure, Statiker und Architekten auf der Suche nach Möglichkeiten, den Baustoff Beton so zu modifizieren, dass er noch höheren Belastungen Stand halten kann. Mit der Idee, in den Beton Armierungen aus Stahl und Eisen einzubauen, war die Lösung gefunden.
Diese Idee wurde im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt und inzwischen können mit Brücken und Trägern aus Stahlbeton schier unglaubliche Strecken überspannt werden, ohne zusätzliche Stützen einbauen zu müssen. In dieser Form wird der Stahlbeton auch Spannbeton genannt, da die Armierungen vor dem Verguss mit Beton wie ein Seil angezogen, also unter Spannung gesetzt werden. Gute Beispiele dafür finden sich im Autobahnbau quer durch die Alpen, wo Autobahnhochbrücken ganze Täler überspannen.
Im Hausbau besteht keine notwendig, Spannbeton einzusetzen. Wohl aber Stahlbeton. In der Regel werden Böden und Decken sowie die tragenden Mauern eines Hauses aus Stahlbeton gefertigt, da hier zum einen die Last des gesamten Hauses gestützt werden muss und bei großen Räumen die Weite der Decke nur mit Stahlbeton überbrückt werden kann.
Ungefähr 12 % des in Deutschland produzierten Stahles wird für den Einsatz in Stahlbeton verwandt. Dieser sogenannte Betonstahl, der auch Bewehrungsstahl genannt wird, ist ein spezieller, meist gerippter oder profilierter Rundstahl.
In unterschiedlichen Stärken und Formen findet der Bewehrungsstahl seinen Einsatz in Böden und Wänden oder Säulen.
Die Baustahlmatte ist ein Geflecht aus miteinander verschweißten Stäben in unterschiedlichen Stärken. Baustahlmatten werden in Böden eingearbeitet oder als sogenannte Körbe in Säulen und Wänden eingesetzt. Die DIN 488 regelt die Eigenschaften, die ein Betonstahl besitzen muss.
Baustahlmatten werden entsprechend der Belastung und der Ausdehnung des Bodens oder der Decke in ein oder zwei Lagen in die Verschalung gelegt. Damit der Stahl auch komplett von Beton umschlossen ist, werden entsprechende Abstandshalter unter die Matten gelegt, damit diese nicht die Verschalung berühren. Die Matten selbst werden untereinander mit Draht verbunden, sodass Sie sich während des Betongießens nicht verschieben. Bei der Verarbeitung müssen die Handwerker genau darauf achten, dass der Stahl ausreichend mit Beton umschlossen ist. Würden Teile des Bewehrungsstahles später mit der Luft in Berührung kommen, so entstünde an dieser Stelle des Stahlbetonelementes eine Roststelle, die auf lange Sicht in den Beton eindringt und ihn zerstört.
Mauerwerksbau, verschiedenen Baustoffe wie Porenbeton oder Kalksandstein, Poroton und Klinker
Noch heute finden sich in Deutschland Häuser, die mit Bruchsteinen errichtet wurden. Meist als Füllsteine in Fachwerkhäusern. Bruchsteine sind naturbelassene Steine der jeweiligen Umgebung, die mit Mörtel zu einer Mauer verfugt wurden. Daneben wurden aber auch Steine auf bestimmte Maße behauen, um dann zum Beispiel im Kirchenbau eingesetzt zu werden. Die ersten Ziegel waren aus getrocknetem Lehm und mit der Einführung der Brenntechnik erhielten diese auch eine höhere Festigkeit. Zudem wurde mehr und mehr statt Lehm Ton verwandt, der nach dem Brennen stabiler als Lehm war.
Mit der fortschreitenden Industrialisierung in Deutschland verbesserten sich auch die Eigenschaften der Baustoffe und völlig neue Materialien für den Mauerbau wurden entwickelt. Heute kann der Bauherr aus mehreren Arten von Mauersteinen auswählen, um den für ihn am geeignetsten Baustoff zu verwenden.
Eine dieser relativ neuen Entwicklungen ist der Porenbeton, doch ist schon der Name etwas irreführend, denn mit Beton