den brennenden Wagen vor dem aufgesprengten Tor stehen sehen. Er sieht wie gelähmt auf das Chaos in der Einfahrt bis die Bürotür aufgerissen wird und seine Sekretärin hereingestürmt kommt.
»Doctore Pula, was ist passiert?«, fragt sie ihn mit Panik in der Stimme und kommt zum Fenster. Als sie das Bild des brennenden Wagens erblickt, stößt sie einen spitzen Schrei aus. Salvatore stützt sie, bevor sie in Ohnmacht fällt. Er geleitet sie zu einem Sessel, in dem er sie setzt.
Dann geht er zum Schreibtisch und ruft die Polizei an. Nach dem er aufgelegt hat, aktiviert er die Hausruftaste.
»Achtung! Achtung! Das Haus bitte Absichern. Es fand ein Bombenanschlag auf unser Team in der Einfahrt statt.«
Er weiß, daß das Hausmeisterehepaar sofort alle nötigen Maßnahmen einleiten würden. Dann nahm er sein Handy zur Hand und drückte die Schnellwahltaste auf der die Nummer von Govanni Borga, dem Leiter von Komlei Two, gespeichert war.
»Hallo Salvatore, ist das Team schon eingetroffen?«, hört er ihn fragen.
»Hallo Govanni, wir hatten eben ein Bombenattentat bei dem das Team getötet wurde. Der Wagen wurde direkt am Tor in die Luft gesprengt. Bitte schick uns sofort Unterstützung.«
»Mein Gott, Salvatore. Hast du erkennen können wer es war?«
»Nein, ich habe vorher nur eine Bewegung gegenüber im Gebüsch gesehen, mir aber nichts dabei gedacht.«
»Gut, hast du die Polizei schon informiert?«, fragt Govanni weiter.
»Ja, die müssten gleich mit der Feuerwehr da sein.«
»Gut so. Ich habe zwei Teams in Rom stehen, die ich euch sofort rüber schicken werde. Ich werde mit dem ganzen Tross folgen, aber das wird etwas dauern, wir sind zurzeit in Livorno. Aber wir beeilen uns. Schalte dich bitte auf den Kommunikationskanal auf.«
»Danke Govanni, beeilt euch. Ich bin nur ein Rechtsanwalt und kein Kämpfer«, sagte er und unterbrach die Verbindung. In diesem Moment kam der Hausmeister mit seiner Frau ins Büro.
»Doctore Pula, wir haben alles abgesichert und werden jetzt in die Zentrale gehen um das Gelände zu Beobachten.«
»Ja danke. Macht das. Die Polizei und die Feuerwehr müssten ja auch gleich hier sein. Unsere Teams sind auch auf dem Weg.«
Wie auf Kommando sind die sich nähernden Sirenen zu hören. Er geht wieder zum Fenster um raus zu sehen, der Wagen steht immer noch in Flammen. Da kann er auch schon die Einsatzwagen auf die Zufahrt fahren sehen. Da das brennende Auto den Eingang blockiert, müssen alle erst einmal draußen parken und das Autowrack löschen.
Sein Telefon auf dem Schreibtisch klingelt und er nimmt ab.
»Pronto«, meldet er sich.
»Doctore Pula, wir müssen das Wrack erst einmal löschen und dann zur Seite schaffen, bevor wir rein kommen können.«
»Ja, das sehe ich. Bis gleich.«
Der Polizeibeamte unterbricht die Verbindung. Langsam geht er zu seiner Sekretärin und legt eine Hand auf ihre Schulter.
»Seniora Scculi, wie geht es Ihnen?«
»Ach Doctore, wer macht denn so etwas. Sind unsere Männer tot?«, fragt sie mit brechender Stimme.
»Ja bestimmt, da ist leider nichts mehr zu machen. Aber wir bekommen die Täter, da seien Sie sich mal sicher.«
Da er nicht weiß wie er sie trösten soll, geht er wieder zum Fenster und schaut den Einsatzkräften zu. Nach einer Weile summt sein Handy und er aktiviert die Ruftaste:
»Pronto.«
»Hallo Doctore, hier ist das Due und das Cinque Team. Ich nehme an, dass der Vordereingang nicht befahrbar ist. Können Sie uns dann gleich den Hintereingang öffnen lassen?«
»Hallo Adriano, ja ich sage gleich unten Bescheid und wenn ihr am Tor seid, gebt das Signal. Bis gleich. Ciao!«
Er beendet das Gespräch und geht zur Hausrufanlage auf dem Schreibtisch um Bescheid zu sagen, dass die beiden Teams durch den Hintereingang herein kommen und es geöffnet werden soll. Dann zieht es ihn wieder zum Fenster. Die Feuerwehr ist gerade damit beschäftigt das Autowrack von der Einfahrt weg zu räumen, als er unten im Flur Bewegung hört. Gleich danach kommen auch schon die vier Männer der beiden Teams ins Zimmer.
»Buon giorno Seniora, Doctore...«, grüßt Adriano den Rechtsanwalt.
»Alberto und Francesco werden das Grundstück überprüfen und sichern. Wir bleiben im Haus und passen auf sie auf bis Govanni hier ist.«
Salvatore nickt nur und schaut immer noch aus dem Fenster. Erst als die Polizeiwagen durch das Tor fahren kommt wieder Bewegung in ihm. Er geht nach unten um sie zu begrüßen. Er macht seine Aussage und da die Holding auch hier in Italien bei der Polizei bekannt war, dauert die Anhörung nicht so lang wie sonst. Das ausgebrannte Autofrack wird zu weiteren Untersuchungen zur Polizei geschleppt.
Die Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr sind gerade einmal seit zwanzig Minuten abgerückt, da kommen zwei Fahrzeuge über die freie Einfahrt auf den Hof gefahren. Als Salvatore sieht wer aussteigt, geht er nach unten um sie zu begrüßen.
»Buon giorno, Sinoras. Ciao Govanni«, ruft er als er auf die Terrasse tritt. Die Ankömmlinge begrüßen ihn auch und sie setzen sich auf die Terrasse in die Gartenmöbel.
»Salvatore, wir haben das Otto-Team mitgebracht. Sara und Elena werden das U-Boot übernehmen und sich schnellst Möglich damit vertraut machen. Dann, wie geplant, zum abgesprochenen Treffpunkt mit der Freya II fahren und eindocken.«
»Ja, das ist in Ordnung. Sie liegt im Schuppen und wird von vier Männern unserer Security bewacht...«, und dann an die beiden Frauen gewand:
»... Fahrt doch gleich rüber zum Schuppen. Die Zeit ist ja sowieso knapp bemessen.«
»Ja gut. Dann fahren wir mal rüber. Wir melden uns dann von unterwegs. Ciao ihr beiden«, sagt Sara.
Sie steigen in ihr Fahrzeug und fahren los.
»Govanni, ich würde meine Sekretärin gern nach Haus schicken. Kannst Du ein Mann abstellen um sie zu schützen?«
»Ja das wird wohl am besten sein.«
Govanni nimmt sein Funkgerät zur Hand und gibt die Anweisung weiter.
»Es ist schlimm, dass wir zwei von unseren Männern verloren haben. Sobald unser Bus hier ist, werden wir alles untersuchen um eventuell festzustellen wer es war…«, sagt Govanni nach einer kleinen Pause, in der er sich aus der auf dem Tisch stehenden Wasserkaraffe zu trinken eingießt und einen großen Schluck nimmt. »…Wenn das Carlo erfährt wird er sicher Himmel und Hölle in Bewegung setzten um das Aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.«
»Ja, dass ist sehr schlimm«, sagt Salvatore mit trauriger Stimme.
»Ich melde es erst mal nach Hamburg in die Zentrale«, sagte Govanni.
Er nimmt sein Handy zur Hand und ruft in Hamburg an um das Unglück zu melden.
Kapitel 5
Palermo
Martin Schäfer, Kapitän auf der MS Freya, ein umgebautes Küstenmotorschiff, dass der Operation Group als mobile schwimmende Basis dient. Er steht auf der Steuerbordnock und schaut auf die Pier runter. In seiner rechten Hand hält er ein Sprechfunkgerät in das er jetzt spricht:
»Alles klar zum Ablegen.«
Kaum hat er das Kommando gegeben, lösen die Festmacher auf der Pier die Leinen und die Besatzung holt sie ein. Martin betätigt ein Joystick und vorne am Bug wird das Wasser durch den Bugstrahler aufgewirbelt. Langsam löst sich der Bug von der Pier.
»Langsame Fahrt voraus«, gibt er das Kommando in die Brücke zum Steuermann.
Ganz