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Zelt, wo die Pferde standen, und freundete mich mit einer Stute an, die Fanni hieß.

      Das Pony ließ mich kurzfristig mein Heimweh vergessen.

      Ich wartete.

      Ansonsten half ich Anne ein bisschen beim Haushalt und mit Bärbelchen, die ich auf dem Platz in einem Kinderwagen hin und her fahren durfte. Ich holte für den Abwasch Wasser in einem Eimer, es gab kein fließendes Wasser auf diesem Grundstück. Das Wasser wurde in großen Milchkannen mit Deckel von den Arbeitern beigeschafft, die bei Charlies Familie die Pferde versorgten und auch die Fahrzeuge strichen. Das Wasser musste bei einer 1 km weit entfernten Tankstelle eingefüllt werden. Das war oft dreimal am Tag mal nötig, da auch die Pferde getränkt werden mussten. Pferde brauchen viel Wasser. Die großen Kannen standen auf einem Holzanhänger mit Deichsel, der von den Männern mit der Hand gezogen wurde.

      Bemerkenswert fand ich auch, dass alle Leute mit ihren Pipieimer, der an jedem ihrer Wagen an der Ecke stand, morgens in eine Ecke auf dem Platz liefen und in ein großes ausgeschaufeltes Erdloch den Inhalt leerten.

      Meine „neue Mama“ musste auch den Eimer von Charlies Eltern ausleeren, was ich wirklich eklig fand.

      In der Zeit, in der ich nicht beschäftigt war, saß ich auf der Holztreppe des Wohnwagens und starrte auf das große Eisentor, das direkt geradeaus vor unserem Wagen zu sehen war.

      Mit seinen senkrecht eingesetzten Gitterstäben wirkte es auf mich wie ein gefährliches Monster, das mir seine riesigen Zähne zeigte.

      Ich wartete. Wann kommst du?

      Ich zermarterte mir den Kopf, warum mein Papa mich nicht abholen kam.

      Es gab keine Kinder zu spielen.

      Ich war so allein.

      Kapitel 7

       Alptraum

      Es war ein paar Tage später an einem Spätnachmittag. Charlies Mutter Elsbeth verabschiedete sich bei Charlie und Mama. Sie erzählte uns, dass sie über das Wochenende ihre Schwester besuchen fährt und abgeholt wird. Ihre Schwester sei erkrankt und sie müsste dort nach den Kindern sehen und sie versorgen. „Bitte schaut nach Adolf und kocht was für ihn mit.“

      Adolf war Charlies Papa, zu dem Ich Opa sagen sollte.

      „Kein Problem", sagte Anne und begleitete Elsbeth aus dem Tor, wo auch schon ein Auto angehalten hatte, um Elsbeth mitzunehmen.

      Abends ging Charlie aus mit Freunden, um Geburtstag mit Ihnen zu feiern. Er verabschiedete sich auch von Anne und mir.

      Als es dunkel wurde, musste Anne zur Arbeit in den Club. Sie unterwies mich noch mal in allem in Bezug mit Bärbelchen.

      „Wenn du aufwachst, bin ich wieder da", sagte sie.

      „Ja", sagte ich, fühlte mich leer.

      Sie küsste mich und ging.

      Die Arbeiter und Artisten packten ihre Sachen, es war Wochenende, sie hatten endlich Freizeit. Alle besuchten dann ihre Familien, Freunde oder fuhren nach Hause.

      Ich habe schon geschlafen, Bärbelchen war auch ruhig.

      Es ist Nacht, ich bin mit Bärbelchen allein.

      „Isabella, Isabella, komm sofort!“

      Träumte ich?

      Ich kenne diese aggressive Stimme, ich höre sie am Tag, jeden Tag scharfe Befehle schreien. Es ist die Stimme von dem neuen Opa Adolf, den ich überhaupt nicht mag, den ich tagsüber vermeide zu begegnen.

      „Sofort, ich weiß, dass du mich hörst, komm rüber!“

      Mein Magen krampft sich zusammen, eiskalt wird mein Herz zusammengedrückt, ich bin allein.

      Ich halte mir die Ohren zu. Es ist so dunkel. Ich ziehe mir das Deckbett über den Kopf, rolle mich zusammen, stecke den Daumen in den Mund.

      Er hört nicht auf zu rufen, immer lauter!

      Ich mag ihn nicht, den neuen Opa. Ich habe so Angst vor ihm, wenn er mich ansieht.

      „Isabella, komm her!“

      Ich steige aus dem Bett, schlüpfe in meine Schuhe. In meinem zu großen Nachthemdchen mache ich mich angstschlotternd auf den Weg zu dem Containerwagen, in dem meine neuen Großeltern wohnen.

      Ich öffnete die Tür: „Ja?“

      „Komm her, warum hat das solange gedauert", brüllte er mich an.

      „Ich bin krank, du sollst was für mich tun!" befahl er mir mit messerscharfer Stimme.

      „Komm hierher an mein Bett!!“

      Ich näherte mich seiner Bettstatt in Zeitlupe, mit weit aufgerissenen Augen, zu Angst erstarrt.

      Er liegt in seinem Bett.

      Starrt mich mit diesem stechenden Blick an, genießt meine panische Angst.

      Ich bin an dem Bett angekommen, stehe hilflos, gelähmt davor.

      „Bauerntölpel!“ Zischte er.

      Ich roch seinen unangenehmen Atem.

      Dann packte er meine linke Hand, umklammerte sie und fuhr mit ihr unter das Deckbett, mit dem er zugedeckt war. Er hatte sich schon den Unterleib entblößt.

      Mit stahlhartem Griff fuhr er mit meiner Hand an seinen Penis und masturbierte ihn. Gleichzeitig fuhr er hoch, riss mich an sich und steckte seine widerwärtige Zunge in meinen Mund. Ich fing an mich zu wehren, schlug ihm in Abwehr meine rechte geballte Faust auf die Nase. Vor Schmerz ließ er mich los.

      Gleichzeitig erbrach ich mich vor Ekel auf seine Decke, die Tränen liefen über mein Gesicht, er ließ von mir ab.

      Ich lief aus dem Containerwagen, verlor einen Schuh, rettete mich in den Wohnwagen, wo ich jetzt lebte und Bärbelchen ruhig schlief. Ich rannte in mein Abteil, versteckte mich unter der Decke und rührte mich nicht mehr.

      Ich fing an das Essen zu verweigern, erbrach, lutschte Daumen, sprach kaum noch.

      Wann kommt Papa?

      Adolf tat am nächsten Tag, als wäre nichts passiert.

      Kapitel 8

       Opa kommt.

      Die Tage vergingen, ich fühlte mich immer schwächer und kälter.

      Anne und Charlie waren ratlos. Sie sprachen mit mir, aber ich war nur noch müde, voller Traurigkeit, antwortete nicht.

      Ich saß auf der Holztreppe des Wohnwagens, wieder einmal.

      Emsiges Treiben auf dem Platz, ich starrte auf das Tor.

      Plötzlich hörte ich eine Autotür, die sich öffnete und die mit einem lauten Geräusch wieder zugeschlagen wurde. Jemand war ausgestiegen und klopfte laut an das Tor.

      Willi, der Bruder von Charlie öffnete das Tor

      einen Spalt, redete mit dem Besucher.

      Aufmerksam registrierte ich den Vorgang und bemerkte, dass „Onkel Willi“ immer lauter sprach, und aggressiver wurde, danach plötzlich zurücktrat, das Tor wieder verschloss und die zusätzlich angebrachte Sicherung aktivierte.

      Willi rief dann aufgeregt nach Charlie.

      Neugierig geworden stieg ich die Holztreppe hinunter, lief an das Tor. Durch die angebrachten, eng aneinander stehenden Gitterstäbe, sah ich ein Auto, das ich kannte.

      Einen weißen VW.

      Ich presste meinen Kopf an das Metall und dann sah ich ihn stehen - Papa!

      „Isabella, ich bin hier".

      Ich höre seine Stimme, die ich so vermisst habe. Ich sehe seine braunen, warmen sanften Augen.

      „Papa, Papa, Hilfe, hol mich, Papa, Hilfe, ich will mit!“

      Ich