Am Mittelfinger steckte eine Art Siegelring mit einem blauen Stein und schwarzen Schriftzeichen in der Mitte. Der Ringfinger war frei von Ringen, auch von einem Ehering. Er lächelte sie nochmals an, beugte sich nahe zu ihrem Gesicht hin. Es war das gleiche Parfum.
Er nahm beide Hundeleinen, ging in den Gang, leinte die Hunde an und zog beide mit in sein Zimmer. Dort lag er noch lange mit verliebten Gedanken an Sonja wach und leider auch alleine in seinem Bett. Am nächsten Morgen war Maximilian früh auf den Beinen gewesen, hatte geduscht, seinen Jogging-Anzug angezogen und war mit beiden Hunden hinunter zum Strand gelaufen. Die Hunde tobten sich aus und er dachte schon wieder an Sonja. Er hatte den Eindruck, dass es seiner Sunshine gut tat, etwas mehr Bewegung zu bekommen. Sie war lange nicht mehr so viel gelaufen, die alte Dame. Zurück auf seinem Zimmer klingelte das Zimmertelefon. »Wie geht es meinem Hund?«, fragte Sonja am anderen Ende der Leitung.
»Guten Morgen Sonja, wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?« fragte er zurück. »Den Hunden geht’s gut, beide waren schon draußen. Kann ich zu dir kommen?« Er spürte ihr Lächeln, als sie Ja in den Hörer hauchte und dann auflegte. Er ging zum Lift und fuhr in den siebten Stock, klopfte nicht, sondern öffnete die Türe gleich, da er noch ihre Keycard bei sich hatte.
Sonja kam gerade aus dem Bad und sie trafen sich im Gang gegenüber dem deckenhohen Spiegel. Maximilian umarmte sie und sie küssten sich so, als wenn sie sich seit Jahren kennen würden. Sein Funke war wohl auch ihr Funke.
Sie trug einen weißen, bodenlangen Bademantel, der mit einem langen Gürtel und einem dicken Knoten vorne über ihrem Bauch zugebunden war. Ihre Haare waren frisch geföhnt und wellten sich offen über ihre Schultern. »Ich habe Frühstück bestellt, Frühstück für zwei. Hast du Lust?« Sie gingen zusammen zum Fenster und schauten auf den Strand. Die leichte Flut ließ kleine Wellen brechen, die kleine weiße Kronen unter sich begruben, bevor sie am Sandstrand ausliefen. Die ersten Strandbesucher an diesem Tag belagerten die ersten Liegestühle und schoben die schweren Strandkörbe in die zu erwartende Sonnenrichtung. Einige von ihnen lagen schon auf ihren Handtüchern und cremten sich ein. Kinder spielten in ihren Badesachen braun gebrannt und mit Sandeimern bewaffnet im Sand. Auf der Promenade waren auch die ersten weißen Bänke besetzt, nur die Kellner fehlten noch um diese Uhrzeit. Es klopfte und ihr Etagenkellner, der anders als die Promenadenkellner schon seit halb sechs in der Früh im Dienst war und trotzdem einen freundlichen und ausgeschlafenen Eindruck machte, brachte auf einem silbernen Wagen das von Sonja bestellte Frühstück.
Orangensaft, frisch gepresst, aus einer Silberkanne dampfender und seinen Duft verbreitender Kaffee, Milch warm in einer Thermoskanne, kalt in einer kleinen Glaskaraffe, Müsli mit frischen Obststücken und ganzen Haselnüssen, Brötchen, Vollkorn- und Biobrot aus eigener Bäckerei, was der Kellner extra betonte, als er den beiden die bestellten Lebensmittel erklärte. Auf die drei verschiedenen Marmeladen, den Honig und den Obstsalat in kleinen Glasschalen deutete er bei seiner Erklärung mit dem Finger. Butter in Kleeblattform gepresst schwamm in einer Schüssel mit kleinen Eiswürfeln.
Je ein Teller mit dünn aufgeschnittenem Schinken roh und gekocht, eine Auswahl an edler Wurst und Käse und auf einem letzten Teller Räucherlachs in Blumenform gedreht und mit einem Sahnemeerrettichkern als Mittelpunkt. Unter einer Silberglosche, so sagte der Kellner noch, waren die Rühreier auf einem vorgewärmten Teller, daneben sechs kross gebackene Frühstücksspeckscheiben nebeneinander aufgereiht auf einer fettsaugenden Papierserviette. Eine frische rote Rose in einer dünnen Vase vollendete dieses kleine Frühstücksbuffet.
Der Kellner ging rückwärts zurück zur Tür, wünschte ihnen einen schönen Tag und war dann auch schon diskret auf dem Gang, nicht ohne vorher das Trinkgeld einzustecken, welches Sonja ihm gegeben hatte. Seine Freude über die Höhe des Geldes war dabei nicht zu übersehen gewesen.
Sie setzten sich in die beiden tiefen Sessel und frühstückten gemeinsam. Es schmeckte ihnen wie schon lange nicht mehr. Alleine macht eben auch Frühstücken keinen Spaß, dachte sich Maximilian. Sonja hatte es sich in dem tiefen Sessel gemütlich gemacht. Mit übereinander geschlagenen Beinen wippte sie entspannt hin und her. Ihr zuzusehen machte selbst dann Spaß, wenn sie so wie in diesem Augenblick nur von ihrem Brötchen abbiss. Beim letzten Bissen quoll walnussgroß Honig aus dem Brötchen, der wie in Zeitlupe zwischen Bademantel und Brustansatz tropfte, um sich dann sogleich warm fließend zu verteilen. Bevor sie etwas sagen konnte, beugte Maximilian sich zu ihr hinüber, streckte seinen Mittelfinger der rechten Hand den Bademantel leicht öffnend zwischen ihre Brüste und strich den Honig nach oben, um diesen dann in seinem Mund aufzunehmen. Er schmatzte leicht dabei. Sie nahm nach seiner Aktion seine Hand und leckte an seinem Honigfinger. Dabei schloss sie die Augen. Sie kamen sich noch näher und küssten sich leidenschaftlich. Sie küsste gut und gierig und ihre Leidenschaft stieg schnell an. Maximilian rückte den Frühstückstisch beiseite und beugte sich zu ihr hinüber. Er öffnete den Knoten ihres Bademantelgürtels, ließ ihn durch die Hand laufen, um dann den Mantel ganz zu öffnen. Ihr Atem wurde intensiver und ihre Nasenflügel bebten wieder, wie er es gestern bei ihrem Schlafen beobachtet hatte. Seine Hände erfassten beide Brüste, kneteten diese leicht und danach küsste er beide zart und nacheinander. Sie stöhnte auf und legte sich noch entspannter nach hinten. Dabei spreizte sie leicht die Beine, wodurch der Blick auf ihre Scham freigegeben wurde, die von einem leichten, blonden Haarflaumhügel umgeben war. Beim nächsten Kuss zog sie ihn auf ihren Sitz herüber, um ihn eng zu umarmen. Er knabberte an einem ihrer Ohrläppchen, was sie zum Beben brachte.
Sie ließ ihn lange gewähren, dann öffnete Sonja die Umarmung, um ihm sogleich seine Joggingjacke auszuziehen und über seinen Brustkorb zu streicheln. Ihre Hände glitten nach unten in seine Hose. Er half ihr fast zu hastig und streifte seine Hose gleich ganz ab. Sie griff nach hinten und holte ein Kondom hervor, eines von denen, die er gestern in ihrer Tasche entdeckt hatte. Leider konnte er nicht sehen, welchen Geschmack sie ausgewählt hatte, als sie es seinem besten Stück überstülpte, es war ihm aber in diesem Moment auch egal. Ihre beiden Beine umschlangen seinen Körper und hielten ihn wie in einer Zange. Sie liebten sich hitzig und fest, aber auch zärtlich und langsam. Sie ließen sich viel Zeit und genossen es, bei einigen Pausen zwischen den Liebesakten Atem zu holen. Kurz vor dem Höhepunkt wälzten sie über den angenehm weichen Teppich, bevor beide vollkommen erschöpft vor den Balkontüren eng umschlungen liegen blieben, so lange, bis sich ihr hektischer Atem langsam beruhigte.
Als sie die Augen öffneten, erschraken beide kurz, um dann herzhaft zu lachen. Beide Hunde standen in Augenhöhe schwanzwedelnd vor ihnen und drehten den Kopf zur Seite, was bei Hunden Aufmerksamkeit bedeutet. Maximilian drehte sich in Richtung Meerseite um und erschrak ein zweites Mal. Sie lagen so nahe an der Balkontüre, dass man sie von der Promenade und vom Strand her gesehen haben konnte. Als er es Sonja sagte, lächelte sie nur und zeigte sonst keinerlei Regung. Sonja stand als erste auf, ging nackt, sehr langsam und mit einem Hüftschwung ins Schlafzimmer und provozierte so ein zweites Mal, dass man sie hätte beobachten können. Maximilian maß dem aber keine tiefere Bedeutung zu. Er beobachtete sie auch und starrte auf ihren festen Hintern, die wippende Bewegung ihres Körpers und pfiff ihr nach. Sie drehte ihren Kopf kurz zu ihm hinüber, lächelte und schlug leicht mit ihrer rechten Hand auf ihre Pobacke, dass es klatschte und die Hunde erschraken.
Dann verschwand sie hinter der Tür und legte sich auf ihr Bett. Er stand auch auf, ging ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Als das heiße Wasser aus dem Riesen-Duschkopf auf ihn niederprasselte, öffnete sich die Duschtüre. Ein großer Wasserschwall wurde dadurch nach draußen auf den Badboden und den Badspiegel katapultiert und verursachte eine mittelgroße Pfütze. Sonja stieg zu ihm in die Duschwanne.
Sie umarmten und küssten sich erneut, seiften sich dann gegenseitig ein und duschten sich ab, was besonders Maximilian in eine neue Erregung brachte. Sie aber beendete abrupt sein erneutes Verlangen, indem sie plötzlich das eiskalte Wasser andrehte und schnell aus der Dusche ausstieg, nicht ohne einen zweiten Wasserschwall mit nach draußen zu nehmen. Maximilian schrie fast, drehte den Duschhahn zu und schaute Sonja böse an.
»Du spinnst doch«, rief er ihr zu, um dann aber gleich wieder zu lächeln. Er nahm das zweite Badetuch und hüllte sich ein, sie hatte ihres schon um ihren Körper geschlungen.
»Einmal