Gerhard Grollitsch

An den Grenzen der Wirklichkeit


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      Gerhard Grollitsch

      An den Grenzen der Wirklichkeit

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       Impressum neobooks

      1

       An den Grenzen der Wirklichkeit

      Coverbild: Eigenbesitz

      Unterwasseraufnahme Malediven 2013

      Gerhard Grollitsch

       An den Grenzen der Wirklichkeit

      Roman

       Erika Kerbler

      Ich bekam kaum noch Luft, - so küsste mich Dieter, als ich seinem Drängen nachgab und mich auf einen Abendspaziergang mit ihm zum Kreuzbergl einließ. Wir landeten bei einer Parkbank oberhalb des zweiten Teiches.

      In Klagenfurt geboren, verlebte ich, als einziges Kind eines Industriellen, eine wunderschöne Zeit. Im Sommer waren wir oft am Meer und im Winter meist in Kitzbühel, wo ich recht gut Skifahren lernte.

      Mit einem Schlag änderte sich alles, als ich zehn Jahre wurde. Meine Mutter starb, weil sie sich einem Bankräuber in den Weg stellte. Sie wollte doch nur kurz einkaufen gehen und bald wieder zurück sein.

      Lange brauchte ich, um den Schmerz zu überwinden, ganz ist es mir noch immer nicht gelungen. Am meisten spüre ich das, wenn ich mit Vater zu Allerheiligen an ihrem Grab stehe. Ich besuche sie öfter, aber gemeinsam mit Papa nur an diesem Tag.

      Wie sehr hätte ich sie gebraucht, als ich begann eine Frau zu werden. Da half mir nur meine Freundin Flora, die ein Jahr älter ist. Mit ihr bespreche ich alle meine Geheimnisse.

      Ich liebe meinen Vater. Er tut alles für mich, aber in manchen Dingen ist er sehr gehemmt. Doch das macht nichts, ich habe ja Flora.

      Meine Beziehung zu den Jungs war immer sehr unkompliziert. Ich spielte lieber mit ihnen als mit Mädchen. Puppenspiele hatten mich nicht interessiert, dann schon lieber Eisenbahn und Autos. In der Schule gab es mehr Freunde als Freundinnen und das änderte sich auch beim Studium nicht wirklich.

      Als ich Dieter kennen lernte, wurden die Beziehungen zu den Burschen mit einem Mal schwieriger. Diese Unbefangenheit war nun Geschichte.

      Ich studiere BWL, weil mein Vater glaubt, dass ich das später brauchen werde. Wahrscheinlich hat er recht, denn ich will nicht abhängig sein, sondern auch im Leben auf eigenen Füßen stehen.

      Bei Überraschungen bin ich gewohnt mich zu erforschen, bevor ich mich zu etwas hinreißen lasse. Jetzt aber, bei diesem spontanen Kuss, bei dem ich um Luft ringen und mich zugleich gegen seine Hand, die unter meinen Rock fuhr, wehren musste, ließ er mir keine Wahl.

      Ich stieß ihn weg und funkelte ihn an. „Versuch das nie wieder.“

      Dieter gab nicht auf.

      Zwar bedrängte er mich körperlich nicht mehr in dieser Weise, aber er fing an, mich nun öffentlich zu küssen, so dass ich bald als seine feste Freundin galt. Ich war aber noch nicht so weit mich zu binden, und deshalb war mir das zunächst peinlich.

      Gut, er war ungestüm, aber er konnte auch sehr charmant sein, und ich wurde mit der Zeit immer bereiter, mich wirklich auf ihn einzulassen. Das fand ein jähes Ende, als mir Flora mitteilte, was ihr Hubert, Dieters bester Freund, beichtete

      Dieter hatte Ginetta geküsst, eine Italienerin, die mit uns studiert, und Hubert fragte ihn erstaunt, ob er jetzt nicht mehr mit mir gehe.

      „Klar doch“, erwiderte Dieter, „die Millionärin lass ich doch nicht aus, aber sie ziert sich und spielt eiserne Jungfrau, da brauch ich doch eine Abwechslung.“

      Dazu gab es nichts mehr zu sagen

       Hermann Keppler

      „Ich bin zurück vom Einsatz bei Turbotec. Alles erledigt“, rief ich unserer Sekretärin zu, die gerade das Telefon ans Ohr nahm.

      Von meiner Firma, Ortner GmbH Maschinenbau, war ich als Servicetechniker im Außendienst eingestellt worden.

      Sie winkte mich in Richtung Chefbüro.

      „Ah, da sind Sie wieder, das ging aber schnell.“

      Mein Chef, Diplomingenieur Werner Hildebrand, lächelte mich hinter seinem mächtigen Schreibtisch erfreut an. Er warf eine Mappe, in der er gelesen hatte, auf einen