Gerhard Grollitsch

An den Grenzen der Wirklichkeit


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erleichtert, und in gleicher Weise, wie ich die Tatsachen meines Vorlebens verdrängt hatte, um in ein neues Leben schlüpfen zu können, so verdrängte ich nun die Bedrohung, dass alles ans Licht kommen würde.

      So oder so. Wenn es denn so kommen sollte, müsste ich mich, dann eben zu diesem Zeitpunkt und gewiss unter geänderten Bedingungen, dem Makel stellen. Momentan wäre es wohl ein nicht wieder gutzumachender Fehler.

      Nicht nur der Morgen, auch meine Stimmung begann sich rosa zu färben.

       Erika

      Nun kam der große Moment für mich, an dem Vater meinen geliebten Hermann würde kennen lernen. Im Stillen hoffte ich, dass er dies ebenso vorbehaltlos tun würde, wie ich es tat, aber nach außen war ich ganz schön nervös und fand mich schon weit vor der vereinbarten Zeit im Felsenkeller ein, auch um einen passenden Tisch in Beschlag zu nehmen.

      Hermann kam ebenfalls etwas früher, so dass wir noch Zeit hatten, miteinander zu reden.

      Vater war wie gewohnt pünktlich. Er versuchte sich leger zu geben, wir aber sahen nur seine Autorität, denn auch Hermann hatte vor ihm, wie er mir zuvor gestanden hatte, gehörigen Respekt.

      Da der Kellner uns mit Speisekarte und Getränkewünschen sofort beschäftigte, legte sich die Spannung etwas.

      „Wie ich weiß, ist das T-Bone-Steak eine Spezialität des Hauses“, sagte er zu Hermann „Wenn Sie Steak mögen, sollten Sie das versuchen.“

      Die Herren entschieden sich dafür, ich nahm ein Schweinsmedaillon.

      „Zum Trinken?“, fragte der Ober.

      Vater blickte zu Hermann. „Sie trinken doch Bier?“

      Er nickte. „Gern.“

      „Dann zwei große Hausbiere  und du?“

      „Ich auch“, sagte ich.

      Vater sah Hermann an.

      „Sie sind Techniker bei Ortner, wie ich weiß.“

      „Ja, Ich habe in Wien die HTL, mit Schwerpunkt Elektronik, gemacht und konnte bei Ortner eine interessante Stelle finden.“

      „Sie sind ausgebildeter Elektroniker? Den brauche ich auch in meinem Betrieb. Da werde ich Sie wohl abwerben müssen, denn ich habe von Ihren beruflichen Qualitäten schon gehört.“

      „Sie meinen den Serviceeinsatz bei Ihnen. Ach, das war ja nur eine Kleinigkeit.“

      „Aber eine, die uns sehr geholfen hat.“

      Ich atmete auf. Vater war ja sehr kommunikativ. Meine Befürchtung, er werde Hermann wegen Theobald unfreundlich behandeln, schien nicht zuzutreffen.

      „Als reines Produktionsunternehmen benötigen Sie doch einen Elektroniker höchstens für den Service? Dafür dürfte sich der Aufwand nicht lohnen.“

      „Sie haben recht, aber ich habe entscheidende Umstrukturierungen vor. Unter anderem erweitere ich auf Bau von Werkzeugmaschinen und da, denke ich, wäre die Position eines Leiters für die Steuerungstechnik doch interessant. Wir könnten diese Teile dann selbst entwickeln und produzieren. Damit hätten wir alles im eigenen Haus.“

      „Ja, das klingt sehr logisch.“

      Vater hatte sich in Begeisterung geredet und Hermann war ganz Ohr. Mich hatten sie vergessen, aber nun kam ich doch vor.

      „Wie ich schon sagte, habe ich eine große Umstrukturierung des Unternehmens vor. Vielleicht gehen wir sogar an die Börse.“

      Ich traute meinen Ohren nicht. Hatte er sich von der GmbH geistig schon verabschiedet?

      „Wenn Erika mit dem Studium fertig ist, wird sie eine leitende Position übernehmen. Das passt doch alles sehr gut zusammen“, freute er sich.

      Durch das Auftragen der Speisen wurde das Gespräch unterbrochen. Nach dem Essen bestellte Vater noch eine Flasche Wein.

      „Zur Feier des Tages, und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.“

      Ich schaute zu Hermann. Es war ihm scheinbar sehr unwohl, denn er wollte einbremsen, aber Vater hob beschwichtigend die Hand.

      „Natürlich werden wir uns noch ausführlich unterhalten, aber ich bin ganz sicher, wir kommen zusammen, warum sollten wir dann nicht darauf anstoßen?“

      Später fiel mir auf, dass über Privates praktisch nicht gesprochen worden war. Sollte das nicht im Vordergrund stehen? Aber ich kannte Papa, wenn er einmal von der Firma anfing, versank alles andere.

      Trotzdem hatte mich der Abend sehr erleichtert und ich war glücklich, denn Theobald war kein Thema mehr, nicht einmal bei uns zu Hause, und das, obwohl Elvira bei uns eingezogen war.

      Ich hoffte, sie sei nur auf Besuch da.

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