June A. Miller

SAOMAI


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eine Zange bildeten. Immer wieder rutschten sie übereinander oder fielen ihm aus der Hand. Saomai prustete vor Lachen.

      „Pass auf, ich zeig’s dir!“

      Sie nahm Neills rechte Hand.

      „Schau, den Mittelfinger leicht anwinkeln und darauf legst du die Stäbe. Den Zeigefinger benutzt du, um die Zange auf und zu zu machen und der Daumen hält das Ganze fest. Ganz locker… genau so“.

      Neill manövrierte erfolgreich einen Bissen Wokgemüse mit Hühnchen zum Mund. Der Triumpf in seinem Blick hielt nicht lange an. Er riss die Augen auf und schnappte nach Luft.

      „Shit, ist das scharf!“

      Saomai kostete von ihrem Essen.

      „Lecker“, sagte sie mit halbvollem Mund und grinste Neill an, der das Brennen mit Wein ablöschte.

      Schon versuchte er sich erneut an den Stäbchen, verlor seine ‚Ladung‘ jedoch auf halber Strecke.

      „Ich weiß ein Spiel, wie du das ganz schnell lernst.“

      Saomais Gesicht bekam einen Glanz, den Neill mittlerweile nur allzu gut kannte.

      „Wie denn?“

      „Für jeden Bissen, den du heil zum Mund führst, ziehe ich ein Kleidungsstück aus. Und wenn ich nackt bin, kriegst du mich zum Nachtisch.“

      Neills Augen weiteten sich begeistert.

      „Okay“, sagte er. „Aber ich bestimme, welches Kleidungsstück!“

      Saomai lächelte und räkelte sich zum Einverständnis auf dem Küchentresen. Neill konzentrierte sich auf die Stäbchen in seiner Hand. Er tat, wie Saomai es ihm erklärt hatte und fischte einen besonders großen Happen aus der Pappschachtel. Das Fleischstück lag mehr oben auf, als dass er es im Griff hatte. Vorsichtig jonglierte er es Richtung Mund. Als es bedrohlich ins Wanken geriet, schnappte er danach und verhinderte gerade noch einen Absturz. Mit einem breiten Grinsen gab er Saomai zu verstehen, dass sie sich bereithalten solle. Doch bevor er sprechen konnte, griff er hastig nach seinem Glas und trank es zur Hälfte leer. Mit krächzender Stimme wiederholte er, wie scharf das Essen sei. Dann widmete er sich dem nächsten Bissen und murmelte nebenbei: „Bluse.“

      „Was?“, fragte Saomai irritiert.

      „Bluse, hab‘ ich gesagt.“

      Deutlich souveräner landeten ein weiteres Stück Fleisch sowie einige Reiskörner, wo sie hin sollten.

      „Jetzt der BH.“

      Neill blickte auf.

      „Hey, du hast ja noch nicht mal die Bluse ausgezogen! Jetzt aber los! Ich bin schneller beim Nachtisch, als du glaubst!“

      Saomai tat empört, knöpfte aber gehorsam ihre Bluse auf und ließ sie hinter sich auf einen Barhocker fallen. Mittlerweile liebte sie diese Erotikspielchen mit Neill und war noch immer überrascht, was ihnen seit Wochen alles einfiel, um sich gegenseitig anzuheizen. Mit beiden Händen griff sie an ihren Busen und hakte den weißen Spitzen-BH auf. Sie hielt die Körbchen in der Hand, bis sie Neills volle Aufmerksamkeit hatte.

      „Oh, der geht ja vorn auf!“, murmelte er anerkennend und schluckte genussvoll sein Essen herunter, während er gebannt darauf wartete, dass Saomai ihre Brüste entblößte.

      Als sie es endlich tat, lächelte Neill so zufrieden, als hätte er eine Trophäe geschossen.

      „Jetzt bist du dran“, sagte er, nahm ein großes Stück Kartoffel aus der Schachtel und schob sich zwischen Saomais Beine. Sie öffnete den Mund in der Erwartung, dass er sie füttern würde. Doch kurz vorher schwenkte er um und bestrich ihre rechte Brust mit Gemüsesud. Die Kartoffel verschlang er selbst. Die scharfe Soße brannte auf der Haut. Saomai sog erschrocken die Luft ein. Neill betrachtete gierig die feuchte Brustwarze. Mit den Stäbchen umkreiste er sie, als wollte er sie zwicken. Doch erst einmal griff er mit der freien Hand erneut zu seinem Glas. Dann legte einen Arm um Saomai und zog sie zu sich heran. Sie bog den Rücken durch und bot Neill ihren Busen an. Mit einem beglückten Seufzen vergrub er seine Lippen in ihrem Fleisch und leckte schmatzend die Soße von ihrer Brustwarze.

      „Hmmm, feurig“, raunte er, als er sie wieder freigab, und blickte zu ihr auf.

      Ihr Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Sie sah nicht mehr verspielt und neckend aus, wie noch vor wenigen Sekunden. Ihr schönes Gesicht war vor Erregung gerötet, ihre ohnehin schwarzen Augen waren noch eine Spur dunkler geworden.

      „Zieh die Hose aus“, raunte Neill und wurde hart.

      Am liebsten hätte er Saomai sofort auf dem Küchentresen genommen. Doch noch mehr Genuss bereitete ihm der Sex mit ihr, wenn sie es hinausgezögerten. Also ließ er wieder von ihr ab, nahm erneut die Pappschachtel zur Hand und holte den nächsten Bissen heraus. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen, weidete sich an ihrem Anblick, während Saomai gehorchte und sich weiter auszog. Neill war überrascht, wie leicht ihm mittlerweile der Umgang mit den Stäbchen gelang. Tolles Spiel!

      Dieses Mal hatte er Reis und einiges Gemüse zutage gefördert. Er schob es Saomai in den Mund und deutete mit den Stäben auf ihr weißes Spitzenhöschen.

      „Und jetzt das.“

      Saomai protestierte nicht. Sie stützte sich rücklings ab, hob die Hüfte an und nestelte an ihrem Slip. Kaum hatte sie ihn zu Boden fallen lassen, spreizte sie die Beine und lehnte sich zurück.

      „Du lernst schnell, Neill Ferguson“, raunte sie und schloss die Augen. „Zur Belohnung darfst du mich jetzt vernaschen.“

      „Moment mal, ich bin immer noch beim Hauptgang!“, scherzte Neill und langte noch einmal in seine Schachtel.

      Saomais Kopf schnellte hoch. Entrüstet blickte sie in das schelmische Grinsen, das Neill ihr entgegen hielt. Dann wurde er ernst, betrachtete abwechselnd das Essen auf seinen Stäbchen und ihre vor ihm liegende Scham.

      „Oh nein“, sagte Saomai, als ihr klar wurde, was er vorhatte, und dehnte dabei jedes Wort. „Tu das nicht!“

      Unbeirrt reckte Neill den Arm vor und bestrich ihre Vagina mit dem scharfen Sud. Zwei-, dreimal rieb er darüber, bevor er sich das Gemüse genussvoll in den Mund schob. Die Schärfe trieb Saomai Tränen in die Augen. Ihre Lippen formten einen stummen Protest. Doch dann lehnte sie sich ergeben zurück. In aller Ruhe trank Neill den letzten Schluck Wein. Dann senkte er den Kopf und im selben Augenblick, in dem er Saomai leckte, schob er die hölzernen Stäbe in sie hinein. Gerade tief genug, um mit einer geschickten Drehung den kleinen Punkt zu erreichen, mit dem er ihr soviel Lust bereiten konnte. Saomai stöhnte auf und vergrub eine Hand in seinem dichten Haar. Immer wieder leckte Neill vom schlüpfrigen Fleisch ihrer Vagina bis zu ihrer Klitoris und ließ dabei die Stäbe in ihrem feuchten Inneren tanzen. Saomai stemmte beide Füße auf die Küchenplatte und presste Neill ihren Unterleib entgegen. Sie schnappte nach Luft – so sehr brannte seine vom scharfen Essen befeuerte Zunge. Dann kam sie mit einem wollüstigen Schrei.

      Als sie später an diesem Abend bei einem Drink saßen und auf die funkelnden Lichter der Stadt blickten, sagte Neill: „Ich liebe Bangkok.“

      „Dabei kennst du es eigentlich kaum“, entfuhr es Saomai.

      Neill hatte ihr erzählt, dass er sein Apartment nur selten verließ. Als Architekt, so fand sie jedoch, hatte er die Pflicht, sich ein Bild von der Gegend zu machen, die er bebaute. Von den Menschen, für die er baute. Deshalb hatte sie sich insgeheim vorgenommen, ihm die Stadt zu zeigen. Wenn sich in den letzten Wochen schon keine Gelegenheit ergeben hatte, auf Lamom zu treffen, wollte Saomai die Zeit wenigstens dafür nutzen.

      „Was meinst du?“, fragte Neill überrascht.

      „Na, du wohnst hier oben in all deinem Luxus. Von dem echten Leben da unten bekommst du gar nichts mit!“

      Saomai spürte, wie die Stimmung kippte. Natürlich wollte ein Mann wie Neill so etwas nicht von seiner Masseuse hören. Deshalb beeilte sie sich, ihren Worten die Schärfe zu nehmen.

      „Jetzt,