Ruth Broucq

Ist der Ruf erst ruiniert...


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      Michael lachte, sagte aber dennoch schuldbewusst: „Ja- tut mir leid. Hab ich im Moment nicht dran gedacht. Ich bin das gewohnt. Habe ich immer.“ Dabei zog er sofort seine Hand zurück.

      Ich nahm seine Arme, legte sie Schmetterlingsgleich auseinander, dann massierte ich seine Arme und hauptsächlich die Hände mit dem Öl. Viel Erfolg erzielte ich allerdings nicht damit, seine Hände waren wie Eiszapfen. Weil mir die Zeit davon lief gab ich auf.

      „Drehst du dich bitte um?“ bat ich ihn freundlich. „Und hältst die Hände bitte bei dir?“

      Er lachte erneut und nickte: „Ja, das versteh ich. Ich werde mir Mühe geben daran zu denken.“

      Dann erst sah ich seine dicken roten Narben, die sich über seinen gesamten Brustkorb zogen und fragte mitfühlend: „Was für eine Operation war das?“

      „Herzinfarkt. Vor 3 Jahren. Keine Sorge, mir geht es wieder gut. Ich mache Sport, bin viel an der frischen Luft. Schon durch meinen Hund, habe ich täglich mehrmals viel Bewegung. Ich bin fitter als zuvor.“ Erklärte er freundlich lächelnd. Dann bat er: „Könntest du mir ein wenig die Brustwarzen massieren? Das hab ich sehr gerne. Natürlich nur wenn es dir nichts ausmacht.“ Dabei sah er mich leicht verlegen an.

      „Klar. Kein Problem, Michael. Mach ich doch gerne.“ Übertrieb ich, denn nichts machte ich wirklich gerne bei diesem Kunden. Ich hätte zu keinem Zeitpunkt sagen können warum, aber ich mochte diesen Mann nicht.

      Seine Warzen schwollen an. Ruhig, fast teilnahmslos nahm er die gewünschte Behandlung hin und nur an seinem Gesichtsausdruck war zu erkennen, dass es ihm gut tat.

      Nach kurzer Zeit wechselte ich zum Kopfende hinauf und arbeitete mich, in der schon gewohnten Position kniend von seinem Kopf über die Brust, den Bauch zu seinem zwar steifen, aber ruhig auf dem Bauch liegenden Penis hinunter. Als ich sein Glied ergriff fühlte ich ganz zart und vorsichtig, fast wie fragend, seine Zunge über meinen Kitzler gleiten.

      Ein kalter Schauer lief wie eine Welle meinen Rücken hinunter, so abstoßend fand ich diese Berührung, ich hielt aber trotzdem still während ich mit der Hand fest zugriff und kräftig rubbelte. Nach nur wenigen Handbewegungen, die nicht einmal eine Minute in Anspruch genommen hatten, hielt er plötzlich mein Handgelenk fest und stoppte somit meine Bewegung. Hätte ich nicht das Zucken seines Schwanzes gefühlt, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen das er einen Höhepunkt hatte. Denn er spritzte trocken. Keine Spur von Feuchtigkeit fand sich an meiner Hand oder seinem Bauch.

      Seltsam. Das hatte ich auch noch nicht erlebt.

      „Bleib liegen. Ruh dich ein bisschen aus. Ich wasch mir nur eben die Hände. Bin gleich zurück.“ Sagte ich während ich mich aufrichtete.

      Zurück im Zimmer fand ich Michael schon halb angezogen vor. „Möchtest du etwas trinken? Ein Glas Wasser?“ fragte ich und griff zu der Wasserflasche auf dem Chinaschrank.

      „Nein danke. Ich mag kein Wasser. Aber ich will auch im Moment nichts trinken, ich gehe jetzt zum Sport und da trink ich noch genug. Mach dir keine Mühe, danke schön.“ Erwiderte er lächelnd.

      Michael wandte sich zur Tür und bedankte sich: „Dann kann ich dir nur sagen, es war sehr schön. Danke dir. Wenn ich darf, komme gerne wieder. Immer mittwochs um die Zeit. Ich rufe aber vorher an. Geht das?“

      „Gerne, Michael.“ Log ich. „Dann wünsch ich dir einen schönen Tag und viel Spaß beim Sport.“ Schüttelte seine Hand und deutete einen Wangenkuss an. Hielt ihn fest als er sich zum Gehen wenden wollte und erklärte: „Immer auf beide Seiten, Michael. Das macht man so.“ dabei deutete ich den Kuss auf die andere Wange an.

      „Okay, wie du meinst. Dann bis nächste Woche.“ Schmunzelte er im Hinausgehen.

      Ohne eine Erklärung dafür zu haben fühlte ich eine starke Abneigung bei dem Gedanken, dass ich diesen Kunden nun wöchentlich massieren sollte. Dabei war er durchaus angenehm in seinem ganzen Verhalten. Höflich, freundlich und nicht fordernd oder besitzergreifend, trotzdem fand ich ihn abstoßend und unsympathisch. Ich hatte eine seltsame Antipathie vom ersten Anblick empfunden. Aber ich wollte Sympathie und Gefühl, Berührungen von angenehmen, schönen Männern, wie Holger.

      Dumme Gans, schalt ich mich selbst. Wenn alle so rücksichtsvoll und genügsam wären, könnte ich doch zufrieden sein. Aber mein Gefühl müsste ich abschalten, versuchen neutral zu sein. Ob ich das könnte? Klar, schließlich war das nur ein Job, kein privates Sexvergnügen. Wenn ich nur ein, nein besser zwei dieser Kunden täglich hätte, käme ich finanziell gut klar und die Arbeit wäre schnell getan, so dass ich den Rest des Tages Freizeit hätte. Besser ginge es doch gar nicht.

      Allerdings war der Erlös innerhalb von 2 Wochen langweiliger Wartezeit sehr mager. Drei Kunden, nein zwei Halbe und ein Ganzer, das war einfach zu wenig. Damit konnte ich auf gar keinen Fall zurecht kommen. Ich musste Kunden werben. Aber wie? Wer konnte mir raten. Esther.

      „Tja, da kann ich dir schlecht einen Rat geben!“ sagte diese, nachdem ich ihr mein Dilemma geschildert und die verschiedenen Alternativen erläutert hatte. „Das dir die paar Kröten nicht weiterhelfen, ist klar. Wenn du schon den ganzen Tag in der Bude hocken und auf Kundschaft warten musst, sollte sich das zumindest lohnen.“ Meinte sie und überlegte weiter: „Aber in den Zeitungen inserieren? Dadurch bist du doch so schnell in die Behördenzange geraten, wegen der regelmäßigen Anzeigen und noch dazu mit voller Adresse. Und die Telefonnummer kennen die beim Amt jetzt auch. Damit fällst du doch direkt auf. Also damit jetzt zu werben, nee das ist riskant. Dann versuch es doch lieber mal erst übers Internet, wie heißt das? Miete mich? Oder in einem solchen Forum neue Kunden zu werben. Wenn du da die Bezahlung als Taschengeld deklarieren kannst, kann man dir vielleicht keine gewerbliche Tätigkeit nachweisen. Das scheint mir in deiner momentanen Situation der leichtere Weg. So sehe ich das aus meiner Sicht. Aber sicher weiß ich es auch nicht, damit kenn ich mich ja schließlich nicht aus.“

      Nach einem langen Telefonat war ich zwar nicht restlos von diesem Werbeweg ab, aber Esthers Warnung zur Vorsicht, damit ich nicht in die nächsten Schwierigkeiten geriet, sah ich ein. Nun konnte mir eigentlich nur noch Rabea helfen, weil sie sich besser mit dem Internet auskannte.

      Wenn auch ungern, so blieb mir keine andere Wahl, als meine Tochter um Hilfe bei der Einrichtung dieser Suchanzeige zu bitten. „Weißt du wie das geht mit diesem: miete-mich? Hilfst du mir mal dabei?“ bat ich sie telefonisch.

      „Hab ich doch selbst noch nicht gemacht, Mama. Geh mal rein und versuch es einfach mal. Kannst ja lesen.“ Lehnte sie genervt ab.

      „Danke! Sehr freundlich!“ ärgerte ich mich sofort. „Wenn man dich mal um was bittet. Aber ich- ich muss immer parat stehen. Sehr nett. Danke!“

      „Sei nicht gleich beleidigt. Das stimmt doch gar nicht.“ Empörte sie sich. „Ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst. Aber du musst doch verstehen, dass ich meiner Mutter nicht auch noch dabei helfen will, sich als Hure anzubieten. Also wirklich, Mama. Das ist doch ganz natürlich!“

      „Okay, aus deiner Sicht verständlich,“ lenkte ich ein, „aber ich habe nun mal keine andere Wahl, ich muss Geld verdienen. Zeig mir eine andere Möglichkeit, und ich werde es versuchen. Weißt du eine? Nein- woher auch. Also kümmre dich nicht darum was ich damit machen will, sondern einfach nur das du mir helfen sollst etwas zu handhaben was du besser kannst als ich. So einfach ist das.“ Verlangte ich energisch.

      „Ist in Ordnung, Mama.“ Lenkte Rabea ein, „ich guck mir das die Tage mal an!“

      Dennoch dauerte es fast eine Woche bis ich endlich dazu kam mein geschäftliches Weiterkommen einzuleiten, weil ich selbst dauernd in Sachen Wohnungssuche unterwegs war. Dadurch hatte ich auch keine Möglichkeit weitere Kunden zu empfangen, also wusste ich nicht wer alles vergeblich geklingelt hatte, was mir alles entgangen war.

      Als ich endlich etwas zur Ruhe kam und Rabea mich besuchte, nutzte ich die Gelegenheit, sie gleich zur Hilfe zu bewegen. Widerwillig zeigte sie mir wie ich diese Website öffnen konnte und sagte: „Hier sieh mal wie einfach das ist. Das ist fast so wie