Ruth Broucq

Ist der Ruf erst ruiniert...


Скачать книгу

Wäsche sein. Zeig mal was du in der Richtung hast!“

      „Nix.“ Wehrte ich energisch ab. „Mit meiner Baumwoll-Unterwäsche kann ich mich nicht zeigen, jedenfalls nicht um Kunden zu werben. So was haben die Männer zu Hause, ne Ehefrau mit Oma-Strickstrumpf-Schlüpfer. Nein- ich will Bilder oben ohne, nur mit einer engen Jeanshose mit offenem Reißverschluss. Hab ich in einer Illustrierten gesehen. Das war echt geil. Pass auf, ich zeig dir mal wie!“ begeisterte ich mich und wechselte die Kleidung.

      Nachdem wir den richtigen Hintergrund gefunden und einige Aufnahmen in verschiedenen Posen, ohne den Kopf zu zeigen, gemacht hatten, starteten wir den Versuch die Bilder ins Netz zu setzten. Aber es haperte an der nicht vorhandenen Software.

      „Geht nicht Mama. Das können wir nur über meinen Laptop machen, auf deinem kann ich nicht einmal mit dem Speicherchip arbeiten. Das olle Ding hat dafür keine Anschlussstelle. Tja, musst du entweder zu mir kommen oder ich bringe meinen Läppi mit.“ Bedauerte meine Tochter ehrlich.

      „Gut,“ nickte ich, „dann komm ich nach Feierabend zu dir runter. Brauchst mich nicht abzuholen, ich fahre mit dem Bus. Gegen acht bin ich da.“

      Sie lachte wie über einen Witz während sie wissen wollte: „Wie bitte? Wieso Feierabend? Du musst doch hier keine Stempelkarte drücken. Du kannst doch kommen und gehen wann du willst. Komm direkt mit. Auf was willst du warten?“

      Ärgerlich belehrte ich sie: „Mein liebes Kind. Es gab hier mal Geschäftszeiten. Diese hatte ich schon wegen der arbeitsunlustigen Weiber auf acht Stunden von 11 bis 19 Uhr gekürzt, obwohl die Öffnungszeiten in solchen Läden überall 12 bis 14 Stunden sind. Daran hatten sich die Kunden gewöhnt. Und genau diese Zeiten werde ich hier einhalten, denn in der Zeit können noch Kunden hier anklingeln. Und genau auf die warte ich. 3 hatte ich ja schon und es werden hoffentlich bald mehr.“

      Mit einem verständnislosen Murren verabschiedete sich meine Tochter.

      Am Abend setzten wir nur 2 der Fotos in mein miete-mich-Profil, weil die restlichen Aufnahmen nicht gut aussahen. Denn es war für mich nicht einfach mich in Fotopose zu setzen, ich ließ mich ungern fotografieren und meistens sah man das auch. In diesem Fall hatte ich eine schlechte Haltung oder Bea nicht zielgerichtet geknipst, weil ich den Kopf nicht sichtbar haben wollte.

      Wir waren uns darüber einig, dass es für mich Zeit war, mal attraktivere Unterwäsche zu kaufen um wirklich reizvolle Aufnahmen gemacht zu bekommen.

      Ich blieb über Nacht bei den beiden und fuhr am nächsten Morgen gerädert von Rabeas harter Couch nach Hause.

      Im Bus sitzend ließ ich die letzten Wochen untätigen Wartens gedanklich an mir vorüberziehen. Es war eine bescheidene Bilanz. Für eine Hure eher sogar eine schlechte, dachte ich, was mir ein breites Grinsen aufs Gesicht zauberte. Irgendwie machte es mir dennoch Spaß als Rentnerin eine Huren-Karriere zu starten. Karriere? Oh ja, die würde es werden! Da war ich mir sicher. Denn was auch immer ich in meinem Leben gemacht hatte, ob in der Glückspiel- Gastronomie- oder Puffbranche oder auch als Marktschreierin, ich war immer erfolgreich. Und das wollte ich auch im Rentenalter sein und bleiben: wenn schon- denn schon: erfolgreich!

      Ich war mir darüber im Klaren, dass es nur einer guten Organisation und ein wenig Anlaufzeit bedürfe, wie in jedem Geschäft. Keinen Augenblick zweifelte ich an meiner Attraktivität und schon gar nicht an meinen Fähigkeiten.

      Zu Hause vertrieb ich mir die Zeit mit solch lapidaren Dingen wie Staub saugen und -wischen in meiner großen 5 Zimmer Wohnung von 135 Quadratmetern, die nun für mich alleine viel zu groß war. Das war schnell erledigt, weil die meisten Räume kaum noch benutzt wurden.

      Gerade hatte ich mich noch einmal geduscht und geschminkt als es klingelte.

      Leckerchen Nummer zwei, mit Namen Berni, stand vor mir.

      „Hallo, das ist aber eine nette Überraschung. Wolltest du zu mir?“ fragte ich freudestrahlend.

      Der sympathische Stammkunde nahm mich spontan in den Arm, küsste mich auf die Wange und erwiderte schmunzelnd: „Frohes neues Jahr, Chefin. Gerne, du wärest doch ein nettes Neujährchen.“

      „ Im Ernst, Berni. Den Massagebetrieb musste ich aus Baurechtlichen Gründen schließen. Ich habe keine Mädels mehr hier. Ich bin nur hier um den Kunden bescheid zu sagen und wer mit mir Vorlieb nehmen will.....“

      Weiter kam ich nicht, denn der immer höfliche Berni unterbrach mich erfreut: „Das meinte ich ernst, mit dem netten Neujährchen. Von dir wollte ich schon länger mal massiert werden. Aber mit dem gleichen Service wie bei deinen Mädels auch, ja?“ vergewisserte er sich und damit meinte er eindeutig Sex.

      Ich nickte und zog ihn den Gang hinunter hinter mir her.

      Das wird doch hoffentlich mal ne geile Nummer. Diesmal werde ich nicht nein sagen, wie bei Holger. Berni den Sahneballen wollte ich doch schon länger mal vernaschen. Mal sehen ob er was bringt. dachte ich erregt.

      Berni reichte mir zusammengefaltete Geldscheine, zog sich schnell aus, und ging eilig zielstrebig Richtung Badezimmer. Er kannte sich aus. Aus dem Handtuchregal fischte er im Vorübergehen ein Badelaken und verschwand unter der Dusche. Ich mit dem Geld in meinem Schlafzimmer. Als ich das Romantik-Zimmer betrat hatte Berni bereits die Musik eingeschaltet, das Licht gedämmt und stand nackt neben der großen Matratze. Ich betrachtete ungehemmt den Teil seines Körpers, von dem seine volle Manneskraft aufgerichtet stramm und hoch stand. Ich war ein wenig enttäuscht. Für seine kräftige Statur, Alter und Körpergröße war das Männlein ziemlich bescheiden.

      Berni zog mich zu sich heran, warf mit einem Ruck mein Badetuch hinter sich auf den Sessel und küsste mich zart und voller Gefühl. Während des langen liebevollen Kusses hob er mich hoch und ich umklammerte seine Hüften mit beiden Beinen, ohne mit seinem Penis in Berührung zu kommen.

      Na ja, wenigstens küssen kann er schon mal. dachte ich und genoss seine Zärtlichkeit. Ich fühlte mich wohl auf seinem Arm.

      Dann trug er mich die zwei Schritte zur Matratze und ging langsam auf die Knie um mich nieder zu legen.

      Ist ja wie im Kino, ging es mir durch den Kopf und ich fand es total romantisch.

      Er wusste was er tat, wie er mit einer Frau umzugehen hatte um sie zu befriedigen. Seine streichelnden Hände, die liebevollen Küsse und seine Zungentechnik, mal zart mal hart, bereiteten mir ein herrliches Gefühlschaos, mal rauf, mal runter. Ich hechelte, stöhnte in den unterschiedlichsten Tönen, überließ mich seinen Händen, hob meinen Unterleib seiner Zunge entgegen und zerfloss vor Geilheit. Es war himmlisch nach langen Jahren wieder einmal ein solches Wonnegefühl zu erleben.

      Dann drehte er mich sanft auf den Bauch und ich fühlte das warme Öl auf meinen Rücken tropfen bevor er es sanft einmassierte. Unter seinen sachkundigen weichen Händen entspannte sich mein ganzer Körper wurde das Wohlbefinden zu einem sehnsüchtigen Verlangen nach seinem Schwanz. Ich machte eine Wendung, drehte mich um meine eigene Achse, lutschte und saugte genussvoll an seinem Schwanz und leckte sein frischen haarfreien Eier.

      „Komm, ja komm, nimm mich endlich! Steck ihn rein.“ hörte ich mich verlangen, dabei war mir meine eigene Stimme fremd.

      Unter kleinen stammelnden Lauten kam er recht schnell zum Höhepunkt. Für mich blieb nur eine kleine Enttäuschung übrig, denn mir war sein Bewegungs-Rhythmus zu langsam um dabei einen Orgasmus zu bekommen.

      Nee, Schatzi- du bist zwar ganz lieb, aber ficken kannst du nicht, dachte ich, aber ich fühlte mich trotzdem recht zufrieden. Er hatte mir gut getan.

      „Es war sehr schön, Chefin. Ich würde gerne wiederkommen. Wann bist du denn erreichbar?“ fragte Berni zum Abschied.

      „Ja, das fand ich auch.“ Bestätigte ich, „ich versuche die alten Geschäftszeiten einzuhalten, schon wegen den Kunden, die unangemeldet kommen, weil sie noch nicht wissen, dass wir geschlossen haben. Aber besser wäre es wenn du vorher anrufst. Du hast doch noch die Nummer?“ erklärte ich und versuchte mir damit den Kunden zu sichern.

      Fröhlich trällernd