so vor, als hättest du Cesár nur als rettenden Strohhalm in der Not gebrauchen wollen. Bist du sicher, dass du wieder mit ihm zusammen sein möchtest?«
B: »Mit Cesár bin ich fertig. Der ist doch pervers! Außerdem will Franziska nicht, dass ich wieder zu ihm gehe.«
C: »Franziska? Was hat die damit zu tun?«
B: »Franziska ist meine Freundin, die mich im Kampf gegen die Männerherrschaft unterstützt!«
C: »Von Franziska hast du schon früher gesprochen. Aber was bedeutet, Franziska will nicht, dass du mit Cesár zusammen bist?«
B: »Franziska sagt, ich würde mich in der Beziehung mit Männern unter dem patriarchalen Diktat erniedrigen. Das wäre nicht gut für mich. Ich müsse begreifen, dass nur der gemeinsame Kampf gegen die brutale Vorherrschaft des Mannes eine gesellschaftliche Wende herbeiführen kann. Nieder mit der Männerherrschaft!«
C: »Ist es wichtig für dich, was Franziska sagt?«
B: »Die hat doch total recht! Vor allem, wenn ich an Cesár denke! Ich hab mich beschissen gefühlt, gedemütigt bis auf die Knochen. Ich bin davongeschlichen wie ein getretener Hund. Äh, eine getretene Hündin.«
C: »Weshalb lässt du andere über dein Leben bestimmen?«
B: »Stehst du etwa auf Cesárs Seite?«
C: »Darum geht es nicht. Es geht um die Frage …«
B: »Ich verstehe dich nicht, du bist doch auch eine Frau! Wie kannst du gut finden, was Cesár mir angetan hat? Er hat nicht nur mich, sondern er hat alle Frauen beleidigt.«
C:»Darf ich vielleicht einmal aussprechen? Ich möchte wissen, warum ...«
B: »Franziska meint, das größte Hindernis im Kampf gegen die Männerherrschaft sei die mangelnde Solidarität der Frauen.«
C: Scharf. »Beatrice, komm auf den Boden! Wir haben verabredet, einander ausreden zu lassen. Es gehört zum Setting unserer Sitzung, dass wir einander zuhören und ausreden lassen!«
B: »Du hörst dich an wie meine Mutter! Die hat mir vorgeworfen, dass ich Cesár verlassen habe. Das kotzt mich an! Alle wollen über mich bestimmen!«
C: »Okay, du bist wütend. Willst du vielleicht einmal schauen, was dich wirklich wütend gemacht hat?«
Bea: »Was ist das für eine Frage? Cesár macht mich wütend, und du auch, weil du so unsolidarisch bist und über mich bestimmen willst. Ich hab's satt, ich gehe!« Damit sprang sie auf, griff ihre Jacke, die sie über einer Sessellehne abgelegt hatte, und verließ türknallend das Zimmer.
Frau Heuermann ließ sich seufzend in ihrem Sessel zurücksinken. Eine Puppe, die reden kann und mit Menschen in Interaktion tritt. Sachen gibt es!
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