I. Tame

Zu Dritt. Threesome


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war. Ganz ruhig! Sie weiß nichts! Sie ahnt überhaupt nichts! redet Mika sich selber zu. Und so langsam senkt sich sein Blutdruck.

      Als er eine große Tasse Milchkaffee vor Jana auf den Tresen stellt, beugt sie sich vertraulich zu ihm rüber.

      „Ich hab’s geschafft!!“ flüstert sie ihm zu. „Ich hatte am Samstag ein Rendez-vouz mit Keno.“ Jana platzt fast vor Stolz.

      „Echt?“ Mika muss sich zwingen, Jana zwischendurch auch mal anzusehen. „Und? Wie war’s?“

      „Das glaubst du nicht!!!“ Sie zappelt aufgeregt auf dem Hocker herum. „Wir hatten Sex! Ich war mit bei ihm zu Hause. Und stell dir mal vor! Der ist ja so was von abgefuckt. Da war doch tatsächlich noch ein Freund von ihm dabei. Ein Dreier! Beim ersten Date! Stell dir das mal vor! So was ist mir noch nie passiert!“ Sie hält inne, und wartet auf Mika’s Reaktion.

      „Na, das ist ja … der Hammer!“ kommt es lahm und irgendwie gestelzt aus Mika’s Richtung.

      Jana sieht ihn verletzt an. „Ich dachte, du kippst hinten über, wenn ich dir das erzähle. ‘Der Hammer‘,“ äfft sie seine trockene Reaktion nach, „hast du mitbekommen, was ich dir gerade erzählt hab?!“

      Mika stützt sich mit beiden Armen auf seiner Arbeitsfläche hinter der Theke ab und starrt sie an. Oder starrt er hinter sie? Jana stellt sich auf und packt ihn kurz am Arm.

      „Hast du gehört, was ich gesagt hab?“

      „Hi, Mika!“ ertönt eine dunkle Stimme hinter ihr. „Hi, Jana!“

      Jana fällt fast vom Hocker, als sie realisiert, wer direkt hinter ihr steht.

      „Ooh … Keno“, säuselt sie und hat sich erstaunlich schnell wieder gefangen. „Wie schön, dich hier zu treffen. Setz dich doch zu mir.“ Jana’s Augen strahlen vor Freude.

      Setz dich doch zu mir, ätzt Mika in Gedanken.

      Keno grinst und hebt kurz eine Augenbraue. „Klar, ich setz mich gerne zu euch!“ korrigiert er extra Jana’s Aufforderung. Mika dreht sich kurz grinsend beiseite.

      „Mika, ich möchte gerne auch noch ein Wasser, bitte!“ bestellt Jana, ohne den Blick von Keno zu wenden.

      „Gerne!“ erwidert Mika aufreizend höflich. „Und was möchtest du?“ fragt er an Keno gewandt.

      Keno sieht ihn mit einem tiefen Blick an und antwortet … erst mal nichts. Seine grünen Raubtieraugen krallen sich an Mika fest, als wollte er sagen Du weißt ganz genau, was ich will.

      Mika’s Selbstsicherheit schwindet. Ein leises Zittern durchzieht seinen ganzen Körper. Oh bitte! Bitte jetzt keine Spielchen betet er innerlich. Jana sitzt doch direkt daneben! Wenn sie was merkt!! Mika reißt kurz seine Augen auffordernd auf. „Was zu trinken … vielleicht?“ fragt er unsicher.

      Keno lächelt. „Mir ist heute total nach Kakao“ antwortet er nachdenklich, während er das Wort ‘Kakao‘ genüsslich – fast knurrend – in die Länge zieht.

      Du Penner! denkt Mika und muss doch grinsen. „Keinen Kaffee?“ fragt er und spielt mit.

      „Nicht immer dasselbe!“ antwortet Keno, während er sich auf den Hocker neben Jana schiebt.

      „Du hörst doch, er möchte Kakao!“ Jana ist seltsam gereizt. Und noch weniger schnallt sie, warum auch noch beide auflachen, als sie Mika zurechtweist.

      Während Mika einige Bestellungen vorbereitet, beobachtet er aus den Augenwinkeln, was sich vor der Theke abspielt. Keno fährt langsam mit einer Hand Jana’s Nacken rauf und runter.

      „Was ist los, Baby? Warum so hitzig?“ schnurrt er mit tiefer Stimme. Sofort geht Jana’s Atem schwerer. Unglaublich, denkt Mika, so eine Wirkung hätte ich auch gerne auf sie.

      Jana lächelt verlegen in Keno’s Richtung. Es muss sie echt erwischt haben, wenn ihre natürliche Frechheit dermaßen unterliegt.

      „Tut mir leid, Mika. War nicht so gemeint!“ ruft sie – fast wie ein Automat - während sie auf Keno’s Lippen starrt.

      Mika schüttelt langsam den Kopf. Niemals werde ich Jana für mich gewinnen! Niemals! sagt er sich selber. Und jetzt legt sie Keno auch noch dreist eine Hand auf den Oberschenkel und streichelt kokett immer über sein Bein. Hoch Richtung Schritt und wieder zurück. Mika’s Blick wird sehnsüchtig, doch gleichzeitig wird ihm bewusst, dass sein Schwanz hart wird vor Erregung. Jetzt zieht Keno Jana’s Kopf zu sich rüber und küsst sie. Mika beobachtet, wie ihre Zungen einander lecken. Sein Radarblick bleibt auf Jana’s Brüsten kleben, seziert ihre harten Brustwarzen und das tiefe Heben und Senken ihres Brustkorbes. ICH will!! ICH will!! jammert er in Gedanken.

      Frustriert knallt er die große Kakaotasse auf den Tresen vor Keno’s Platz.

      Jana schreckt hoch. „Pass doch auf, Mika! Beinahe hättest du alles verschüttet.“

      Sie dreht sich zur Theke und gießt ihr Wasser ein. Gierig trinkt sie einige Schlucke.

      „Entschuldige…“ murmelt Mika und verlässt kurzerhand die Theke. In der Küche bittet er Ralf, für ihn zu übernehmen.

      „Was ist los, Mika?“ fragt Uschi erstaunt, als er in den Hinterhof stolpert, um ein wenig Luft zu schnappen. Doch Mika kann ihr jetzt nicht antworten. Er ist frustriert und erregt zugleich. Ist das jetzt wieder so eine typische Situation? Soll er das etwa genießen? Tief atmend geht er ein paar Schritte in die Hofeinfahrt und lehnt sich dort an die kühle Wand. Sein Kopf brummt und seine Gedanken schwirren durcheinander. Doch es wird ihm auch bewusst, dass er gar nicht eifersüchtig auf Keno ist. Er will Jana, aber es macht ihn noch verrückter, wenn er sieht, wie sie von einem anderen angefasst wird. Und zwar verrückt im Sinne von ‘geil‘.

      Ich kann das aber nicht genießen!! Ich flipp noch aus!

      Momentan fühlt er sich wie ein Neandertaler. Wenn er könnte wie er wollte, würde er sich auf sie stürzen und vor allen Leuten durchficken. Ja, ich will dich ficken, verdammt, bis du schreist, wenn du kommst. Und ich werd dafür sorgen, dass du meinen Namen dabei schreist!!

      Er hämmert einige Male mit der Faust auf die Steinwand ein, bis er sich wieder halbwegs beruhigt hat. Ich krieg dich schon noch!, schwört er sich auf sein großes Ziel ein. Und dann stößt er sich – voll neuer Zuversicht - von der Mauer ab und geht wieder rein.

      „Alles klar?“ fragt ihn Uschi.

      Mika nickt und lächelt. „Mir ist alles klar, Uschi, mach dir keine Sorgen.“

      Und als er das Café wieder betritt, überkommt ihn eine ganz unbekannte Ruhe.

      „Na? Bekommt ihr noch was zu trinken, bevor ihr wieder übereinander herfallt?“ fragt er amüsiert und spült sich seinen aufgeschrammten Handballen unter laufendem Wasser ab.

      Jana liegt auf Keno’s riesiger Fernseh-Couch und denkt nach. Im Hintergrund flimmert leise der Fernseher. Inzwischen müsste es schon zwei Uhr sein. Jetzt hat sie es geschafft, ohne weitere Begleitung mit Keno nach Hause zu gehen und dann liegt sie hier auf dieser Couch rum, statt anständig durchgevögelt zu werden. Und vor allem ohne Augenbinde. Sie seufzt. Zu sehen, wer sie anfasst, wer ihr gerade Befriedigung verschafft. Nämlich Keno! Keno allein! Sie reibt sich unbewusst mit der flachen Hand über ihren Schamhügel, um wenigstens das ärgste Kitzeln zu besänftigen.

      Und dann bekommt er einen ominösen Anruf per Handy, lädt sie bei sich ab und ist auch schon wieder weg. Soll einer mal aus diesem Typen schlau werden. Er wollte auf keinen Fall, dass sie mit ihm fährt, meinte aber, er wäre nur eine Stunde, oder so, weg und danach könnten sie ja …. Das war vor vier Stunden. Vor vier Stunden!! So was hat Jana sich noch von keinem Kerl gefallen lassen. Eine Unverschämtheit. Sie hadert mit sich. Einerseits würde sie ihm gerne einen Denkzettel verpassen, andererseits weiß sie ganz genau, dass solche Finten bei einem Vollblut-Hengst wie Keno kaum greifen. Außerdem will sie ihn unbedingt.