Toby Weston

Zielobjekt: Untreue Ehefrauen


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werde das Herz nicht antasten. Mein Ziel liegt zwischen ihren Schenkeln verborgen.“

      „Dann Gold für die Untreue meiner Ehefrau.“

      „So wird es seit Jahrtausenden bezahlt. Gold für die Hure.“

      „Meine Frau ist keine Hure!“

      „Aber sie wird eine werden, denn es ist genau das, was Sie wünschen, richtig?“

      „Hm.“

      „Eine Hure zuhause, die alle Ihre sexuellen Wünsche erfüllt.“

      „Ja …“

      „Also dann: Gold für die Hure.“

      „Einverstanden. 1 oz Goldmünze für die Untreue meiner Frau.“

      „Deal. Ich werde Ihre Ehefrau verführen.“

      „Ich wünsche Ihnen viel Glück dabei.“

      3

      Zwei Tage später stand Toby vor Alexanders junger, bildhübscher Ehefrau. Anna Bergfeldt besaß viel mehr Ausstrahlung, als es die Handyfotos hatten zeigen können. Ihre großen, graublauen Augen wirkten ein wenig kühl, aber der volle, schöne Mund deutete an, dass ihre Persönlichkeit auch andere Eigenschaften hatte.

      Sie führte ihn in das große, erst zur Hälfte möblierte Wohnzimmer, bot Kaffee an, plauderte dann mit ihm über ihre Einrichtungsvorstellungen, und warf hin und wieder ein paar Fragen dazwischen. Sie wollte dies und jenes über München wissen, insbesondere über das Kulturprogramm, und erwies sich als angenehme, völlig gelockert auftretende Gesprächspartnerin, die wiederholt mit echt klingendem Bedauern feststellte, wie schade es doch sein, dass Alexander an der Unterhaltung nicht teilnehmen könne.

      Dann begannen sie, sich über die Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die der große Raum bot, wobei sie rasch merkten, dass ihr Geschmack kaum voneinander abwich. Das schuf eine gewisse Gemeinsamkeit, von der Toby zu wissen glaubte, dass sie eine sehr fruchtbare Basis für seine weiteren Bemühungen darstellte.

      Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten war er auf eine seltsam gierige, drängende Weise von dem Wunsch besessen, mit Anna möglichst rasch zu schlafen –am besten noch heute, spätestens in dieser Nacht.

      Die Faszination, die von ihrer Schönheit und ihrer schlanken, aber sehr weiblich ausgeprägten Figur ausging, weckte seine Begierde und machte ihm deutlich, dass es immerhin schon vier Tage her war, seitdem er das letzte Mal seinen erfahrenen Lustdegen in den saftigen, heißen Schoß eines Mädchens versenkt hatte. Wie hieß das Mädchen nochmals, das er in der Nacht seiner Party gefickt hatte? Er überlegte einige Sekunden, konnte sich aber nicht erinnern. Unwichtig. Es war nur eine feuchte Fotze gewesen, die gevögelt wurde. In seinen Augen war dies der einzige Zweck in der Erschaffung von Frauen: Beine breitmachen und sich besteigen lassen. Okay, in der Küche lag ein weiterer Zweck der Existenz von Weibern. Aber egal. Er blickte auf sein augenblickliches Ziel. Ja, die attraktive blonde Anna war genau sein Typ. Zumindest für eine Nacht, danach konnte sie für immer aus seinem Leben verschwinden.

      „Darf ich Ihnen noch Kaffee einschenken?“, fragte die Hausherrin höflich.

      „Ja, bitte.“

      Als sie sich über den kleinen Tisch beugte, um seine Tasse nachzufüllen, sah er, wie ihre vollen, jungen Brüste die weiße Seidenbluse auf eine Zerreißprobe stellten. Anna trug einen Büstenhalter, aber das dünne, feine Material war einfach nicht dafür geschaffen, die Größe und die erigierten Nippel zu kaschieren. Sie zeichneten sich deutlich, wenigstens für die Dauer des Einschenkens, unter den leichten Stofflagen ab.

      Anna trug zu ihrer weißen Bluse einen schwarzen, knielangen Rock mit breitem Gürtel, Nylon Strümpfe und hohen Pumps. Sie wirkte seriös und damenhaft. Die schulterlangen, goldblonden Haare und das ovale Gesicht machten sie zu einer Schönheit, die normalerweise nur in Zeitschriften zu finden war.

      „Wie gefällt es Ihnen bisher in München?“, fragte er.

      „Ich kenne noch zu wenig, um mir ein Urteil bilden zu können. Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen.“

      Er blickte auf seine Uhr.

      „Das ist wirklich dumm“, meinte er. „Ich habe noch einen wichtigen Termin, wäre aber gern schon heute mit Ihnen zu einer Einigung gekommen.“

      Er sah das Bedauern in ihrem Gesicht und registrierte zufrieden, dass er ihr offenbar gefiel und dass sie gehofft hatte, seine Gesellschaft noch länger genießen zu können.

      „Natürlich könnte ich heute Abend noch einmal zurückkommen, nach dem Abendessen ... oder würden Sie mir erlauben, Sie zum Essen einzuladen?“, fragte er.

      „Nein, danke“, sagte sie rasch. „Ich esse zu Hause.“

      „Ich denke, dass ich gegen acht Uhr abends noch einmal hier sein könnte“, meinte er. „Vorausgesetzt, dass Ihnen mein Vorschlag zusagt und Sie nichts Besseres vorhaben.“

      „Also gut“, erwiderte sie nach kurzem Zögern. „Dann heute Abend um acht Uhr.“

      Er kam bewusst zehn Minuten später, um ihr nicht das Gefühl zu geben, dass es ihn nach einem raschen Wiedersehen drängte. Er hatte sich umgezogen und erschien in einem modernen Anzug.

      Auch Anna hatte die Garderobe gewechselt. Sie trug einen fast bodenlangen Rock und eine hochgeschlossene, dunkelgrüne Duchessebluse, die, wie Toby mit einem kundigen Blick feststellte, eine lange Knopfleiste auf dem Rücken hatte. Die Bluse brachte Annas pralle Brüste deutlich zur Geltung und war von bemerkenswerter erotischer Ausstrahlung.

      Toby nahm an, dass die junge Frau diese Wirkung durchaus begriff und möglicherweise sogar bewusst forcierte, und er fragte sich mit prickelnder Spannung, ob er darin nicht den Auftakt zu ein paar leidenschaftlichen Stunden sehen durfte. Nein, davon konnte keine Rede sein, sagte er sich im nächsten Moment. Anna ist von ihrer Erziehung her einfach nicht der Typ, der alle Bedenken über Bord wirft. Sie war eindeutig ein Produkt ihrer Umgebung, und kann sich davon nicht lösen. Man muss viel Geduld und Raffinesse aufbringen, um ihr zu zeigen, was noch in ihr steckt und wozu sie fraglos imstande ist.

      Draußen war es dunkel geworden; die Vorhänge waren geschlossen. Im Kamin brannte ein kleines Feuer. Die Sitzgarnitur lag im Lichtkreis einer Stehlampe. Der kleine Tisch war gedeckt: diesmal war es Tee, wie Toby enttäuscht feststellte. Immerhin fragte ihn Anna diesmal:

      „Oder hätten sie lieber etwas Stärkeres? Ein Bier? Wodka?”

      „Gern, danke“, nickte er. „Nach dem Essen würde ich gern einen Wodka mit Bitter Lemmon trinken, wenn es möglich wäre.“

      Er sah zu, wie Anna zwei Gläser füllte, wobei ihm nicht entging, dass sie für sich nur ein Minimum an Wodka einschenkte. Sie kehrte mit den Gläsern zum Tisch zurück, nahm ihm gegenüber in einem bequemen Sessel Platz und meinte: „Ich habe vorhin mit Alexander telefoniert. Er hat aus Berlin angerufen. Er weiß, dass Sie hier sind und hat auch Ihren abendlichen Besuch gebilligt.“

      Toby lächelte. „Hatten Sie deshalb ein schlechtes Gewissen?“

      Anna wurde verlegen. „Habe ich so spießig gewirkt?“

      „Vielleicht ein wenig“, meinte er.

      „Aber was ist so schlimm an der Bewahrung echter Werte, an Toleranz, Treue und Familiensinn?“

      „Darin ist gar nichts auszusetzen. Aber ich glaube, es geht nur darum, alberne Tabus wegzuräumen und gewisse Fesseln zu lösen, die viele Menschen wie eine Last empfunden haben. Alleine die sexuelle Revolution hat doch so vieles zum Positiven verändert.“

      „So?“, fragte Anna und hob ihr Kinn. „Gerade das glaube ich nicht. Was tritt denn an die Stelle der Tabus? Doch nur die Hilflosigkeit, vielleicht auch nur eine große Leere, eine Riesenenttäuschung. Freiheit bedeutet Verpflichtung, auch im sexuellen Bereich.“

      Er lachte leise.