Mandy Hauser

Eine verrückte Woche


Скачать книгу

in den Nacken, öffnete leicht ihre Lippen, welche mit pink farbigem Lipgloss überzogen waren und zog ihn zu sich runter, um ihn zu küssen.

      Doch Ben sperrte sich dagegen.

      „Komm, Kleiner. Küss mich.“ Kala zog an Bens Hals. Mit der anderen Hand streichelte sie über Bens Brustwarzen. Ben roch ihr Parfüm noch stärker. Irgendwie beeinflusste es Bens Willen. Er gab ein wenig nach und ihre Lippen berührten sich. Kala war eine ausgezeichnete Küsserig, mit langjähriger Erfahrung. Ben konnte nun nicht mehr widerstehen und küsste sie leidenschaftlich zurück.

      „Ha, wer sagt’s denn. Das Parfüm bricht jeden Willen und macht jeden gefügig“, dachte sie und streichelte Bens Körper, runter bis zu seinem Penis. Sanft streichelte sie darüber, fasste seine Hoden und drückte sie leicht. Sie umfasste seinen Penis hinten beim Schaft und zog Ben so in Richtung Bett. Ben folgte ihr. Sie liess sich aufs Bett nieder, drückte Ben dagegen, so dass er das Gleichgewicht verlor und aufs Bett fiel. Sie legte sich neben ihn und begann seinen ganzen Körper mit Küssen zuzudecken. Die Wolldecke und der Wollmantel, der Longpullover sowie die Netzstrümpfe fühlten sich weich und warm auf Bens Haut an. Zudem kribbelte alles leicht. Genauso liebte er es.

      Kala zog alle Register ihres Könnens, aber der Erfolg war gleich null. Bens Penis erhob sich nicht einen Millimeter.

      „Was ist mit dir los?“, fragte Kala entnervt. „Bist du schwul?“

      „Nein…nein“, stotterte Ben. Er war wie in Trance, konnte sich aber auch nicht erklären, weshalb er keinen hoch kriegte. Die Frau war der Hammer. So hatte ihn noch keine geküsst. War er etwa schon hoffnungslos in Isabelle verliebt, dass Kala keine Wirkung auf ihn hatte?

      „Warum kriegst du dann keinen hoch? Komm, leg dich höher aufs Bett.“ Sie fasste Ben unter den Armen und zog ihn, mit seiner Hilfe, in die Mitte des Bettes. Sie fasste Bens Handgelenke und drückte sie auf die Wolldecke. Wie von Geisterhand umfasste die Wolldecke Bens Handgelenke. Kala stand schnell auf, ging ans Kopfende des Bettes. Sie nahm ein paar Manschetten hervor, legte sie um Bens Handgelenke und fesselte ihn damit ans Bett. Die Wolle der Decke um die Handgelenke löste sich wieder.

      „He, hallo, was gibt das?“ fragte Ben verwundert.

      „Jetzt will ich doch mal sehen, ob ich dich nicht rumkriege. Das ist was, das mir noch nie passiert ist.“ Kala band auch noch Bens Beine fest. Sie kniete sich zwischen seine Beine aufs Bett und betrachtete seinen Penis. Sie streichelte seine Hoden und den Schwanz, drückte dem schlappen Glied die Vorhaut nach hinten. Nichts!

      Ben schaute ihr zu. Sie sah hinreissend aus. Die Wolle war so kuschelig anzusehen. Die grossen Brüste drückten die Wolle des Pullovers nach vorne. Er hob den Kopf und sah, dass sie unter dem Pullover nichts trug. Die Strümpfe waren im Schritt offen. Es war ein Anblick, dem er normalerweise nicht widerstehen konnte.

      Kala bückte sich und schlürfte Bens Penis in den Mund. Ganz zart lutschte sie Bens bestes Stück, doch auch das brachte nicht den gewohnten Erfolg.

      „Du bist doch Wollfetischist und hetero, oder?“, fragte Kala enttäuscht. Sie hatte sich auf ihre Fersen gesetzt und schaute resigniert zu Ben runter.

      „Ja“, sagte Ben nur.

      „Warum, warum kriegst du keinen hoch?“

      „Ich weiss es nicht“, sagte Ben wahrheitsgetreu und dann sagte er: „Ich hatte gestern einen total verrückten Nachmittag. Ich wurde entsamt. Wie ich dann nach Hause gekommen bin, weiss ich nicht. Aber seither habe ich keine Lust mehr.“ Ben konnte sich nicht erklären, warum er der alles erzählte, aber er konnte nicht anders.

      „Aha! Von wem wurdest du so dran genommen?“

      „Von Isabelle. Sie arbeitet bei uns und von Tanja, meiner Bürokollegin.“

      „Isabelle? Ist das die mit den langen, braunen Haaren?“

      „Du kennst sie?“, fragte Ben verwundert.

      „Ich habe sie gestern gesehen, als sie dich nach Hause brachten. Sie kam mir bekannt vor. Aber ich kenne keine Isabelle. Was habt ihr denn gemacht, gestern?“

      „Du hast mich gestern gesehen?“

      „Ja. Denkst du, du bist per Zufall hier? Wir haben dich gesucht, gefunden und hierher gebracht, meine Tochter und ich.“

      „Du hast eine Tochter?“, fragte Ben ungläubig.

      „Ja, sicher. Ich habe eine erwachsene Tochter. Aber von der reden wir nicht. Was habt ihr gestern gemacht?“

      „Ha, ha. Du und eine erwachsene Tochter. Du bist ja viel zu jung dafür.“

      „Lassen wir das“, sagte Kala unwirsch. „Erzähle mir jetzt von gestern. Oder willst du wieder in die Gummizelle?“

      „Nein, danke. Einmal hat gereicht. Also, das war so…“

      Ben erzählte Kala alles, was sich zugetragen hatte und was er noch wusste. Als er geendet hatte, sagte Kala: „Nun wird mir einiges klar. Du bleibst hier liegen, ich komme gleich wieder.“

      Sie sprang auf und verschwand hinter einem der weissen Vorhänge.

      Auf der Suche

      „Was hat die?“, fragte Tanja entsetzt. „Ben gekidnappt? Wieso das denn?“

      „Sie braucht ihn“, sagte sie nur knapp und war schon im Treppenhaus. Sie fuhren mit dem Lift runter und liefen zur Tramhaltestelle.

      In Tanjas Kopf rotierte es. Sie konnte es nicht fassen, was mit Ben geschehen sein sollte. Sie schaute immer wieder verstohlen ihre Freundin an. Sie kam ihr in diesem Moment so fremd vor. Ihr Gesichtsausdruck war hart und wie versteinert. Völlig unnahbar. Sie wagte ihr keine Frage mehr zu stellen.

      Es wurde langsam dunkel draussen, als Tanja und Isabelle an der gleichen Haltestelle ausstiegen, wie ein paar Stunden vorher Ben mit Leila. Aber das wussten sie natürlich nicht.

      „Das Haus muss zwei Strassen weiter sein, der Adresse nach zu schliessen“, brach Isabelle das Schweigen nach einem kurzen Blick auf die Visitenkarte.

      „Was machen wir, wenn wir diese Madame Kala gefunden haben“, wollte Tanja wissen.

      „Das müssen wir von Fall zu Fall entscheiden. Komm!“

      Sie liefen der Strasse entlang und bogen bald in die Strasse ein, die zum Haus von Madame Kala führen musste.

      „Hier, gleich hinter dieser Hecke muss es sein. Hier ist die Nummer 11. Das nächste Haus muss die 13 sein.“

      Sie bogen um die Hecke und standen vor…einem Loch. Ein tiefes Loch gähnte ihnen entgegen. Da wo einmal ein Haus gestanden haben musste, war nur noch ein tiefes Loch, in welchem das Fundament für ein neues Haus gelegt worden war.

      „Scheisse!“, sagte Isabelle gar nicht ladylike.

      „Das kannst du laut sagen“, sagte Tanja. „Was machen wir jetzt?“

      „Suchen, recherchieren. Wir brauchen einen Computer. Niemand kann sich einfach so in Luft auflösen. Wir müssen sie finden. Es ist zu wichtig“, sprudelte Isabelle hervor. „Komm, wir gehen zu mir nach Hause.“

      „Nein, ich komme nicht mit“, widersprach Tanja. „Zuerst will ich wissen, was es mit dieser Madame Kala auf sich hat.“

      „Ok, komm aber mit zu mir. Da werden ich und meine Mutter dir alles erzählen.“

      „Na, endlich“, sagte Tanja. Sie hängte sich bei Isabelle ein und die zwei stiegen in die Strassenbahn und fuhren zu Isabelles Haus.

      Das Haus stand ganz am Stadtrand, in einem kleinen Wald. Sie mussten noch zehn Minuten zu Fuss gehen, bis sie endlich da waren. Unterwegs hatten sie fast kein Wort gesprochen. Jede hing ihren Gedanken nach.

      Isabelles Haus stand alleine. Rund ums Haus führte ein Holzzaun. Es war dunkel, weshalb Tanja die Umrisse des Hauses nicht richtig sehen