Svea Dunnabey

Sea of Flames


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dann wollen wir mal.<<

      >> Weißt du, wie es Blake geht?<< fragte er mich sofort und hielt still, während ich den ersten Stich setzte.

      >> Ich habe nur kurz mit dem Oberarzt sprechen können. Er wird wohl grade operiert. Er hat zwei geprellte Rippen, eine Platzwunde wie du, eine Milzruptur und ein leichtes Schleudertrauma.<<

      >> Ist das schlimm?<<

      >> Ich weiß nicht welchen Schweregrad die Milzruptur hat, aber die schaffen das schon.<<

      Ich drehte seinen Kopf noch ein wenig, damit ich einen besseren Winkel für den nächsten Stich hatte, als er weiterredete.

      >> Es tut mir Leid, dass ich damals so etwas Dummes zu dir gesagt habe.<<

      >> Kein Problem Elliott.<<

      >> Ich hatte einfach Angst, dass meinem Vater etwas zustoßen könnte, aber da wusste ich ja auch noch nicht, was für ein mieser Kerl er eigentlich ist.<<

      Ich sagte nichts dazu und verknotete lieber den letzten Faden, woraufhin ich mich seinem Bein widmete und vom Thema ablenkte.

      >> Deine Mutter wartet draußen und hat schon nach dir gefragt. Ich werde sie gleich zu dir schicken, wenn ich dein Bein eingegipst habe.<<

      Er nickte nur und beobachtete mich dabei, wie ich sein Bein vorbereitete.

      >> Er liebt dich über alles Evelyn und würde alles dafür geben, um das ungeschehen zu machen.<<

      >> Ich weiß, aber das kann er nicht.<<

      >> Du lässt es ihn ja noch nicht einmal erklären.<<

      >> Elliott... ich denke, dass ist eine Sache zwischen Blake und mir.<<

      >> Aber ich sehe mir nicht länger an, wie er sich kaputt macht.<<

      Ich seufzte und holte die Gipsverbände aus einer hinteren Schublade, als Laura zu uns kam und mich mitfühlend ansah.

      >> Eve, lass mich das machen. Geh nach oben. Blake wird gleich aus dem OP gebracht.<<

      >> Ich weiß, aber ich habe grade einen Patienten.<< wies ich sie ab und arbeitete weiter ohne sie zu beachten.

      >> Und um den kümmere ich mich jetzt. Eve geh zu Blake!<<

      >> Wir sind kein Paar mehr Laura. Sag seiner Mutter Bescheid, dann kann sie zu ihm gehen.<<

      Wütend packte sie mich am Arm und zog mich den Gang entlang, weg von den Patienten, bis wir uns in einen Abstellraum verkrochen und sie mich wütend anfunkelte.

      >> Hör endlich auf mit dem Mist.<<

      >> Laura!<<

      >> Wie stolz kann man eigentlich sein? Du liebst ihn doch.<<

      >> Ich habe ihn geliebt, aber...<<

      >> Nein Eve, ich kenne dich und ich weiß, dass du ihn immer noch liebst. Er hat ziemlich viel scheiße gebaut, ja. Aber was hast du mir immer wieder gesagt, wenn ich Probleme mit Typen hatte?<<

      Ich sah sie verwirrt an, bis sie sich schließlich selbst die Antwort gab.

      >> Dass jeder eine zweite Chance verdient hätte. Er war immer für dich da, hat immer Verständnis und Geduld für dich gehabt und dann macht er einen Fehler und du wirfst die komplette Beziehung weg? Wenn du ihm nicht wenigstens zuhörst und jetzt für ihn da bist, wenn er aufwacht, dann war es das mit unserer Freundschaft.<<

      >> Laura was...<<

      >> Das meine ich ernst Eve und jetzt geh in den zweiten Stock, ich mache den Gips.<<

      Sie knallte die Tür hinter sich zu, während ich kurz allein in diesem miefigen Raum stehen blieb und überlegte, was ich machen sollte, bis ich es nicht mehr aushielt und nach oben ging. Im Wartebereich traf ich auf Mrs Humphrey, die sofort zu mir kam.

      >> Haben Sie etwas von Elliott gehört?<<

      >> Elliott geht es gut. Er hat nur eine Platzwunde am Kopf und ein gebrochenes Bein, was aber unkompliziert ist und nur eines Gipses bedarf.<<

      >> Gott sei Dank. Die Ärzte waren grade da. Blake hat auch alles gut überstanden und wird grade auf sein Zimmer gebracht.<<

      Ich nickte und entschuldigte mich kurz, als ich zu den Schwestern ging und nach dem Zimmer fragte. Hinter einer Glaswand sah ich ihn schließlich und sprach seinen behandelnden Arzt an, der grade mit einer Assistenzärztin redete.

      >> Guten Morgen Dr. Philips.<<

      >> Ah, guten Morgen Dr. Chamberlain. Was führt Sie denn hier her?<<

      >> Ihr Patient Blake Humphrey. Wie geht es ihm?<<

      >> Ich gebe nur seiner Familie Auskunft. Tut mir Leid Dr. Chamberlain, aber das ist nicht ihr Fachgebiet und nicht ihr Patient.<<

      >> Aber sie gehört zur Familie.<< funkte Mrs Humphrey dazwischen, die inzwischen neben mir stand und ihn freundlich ansah.

      >> Wenn das so ist Mrs Humphrey. Ihm geht’s gut. Er hatte eine Milzruptur dritten Grades, die nun aber wieder behoben und gut verlaufen ist, also hatte er auch nur eine leichte Narkose. Seine Rippen sind leicht geprellt, sodass sie noch einige Tage schmerzen werden und er hat eine kleine Platzwunde am Kopf, ebenso wie ein leichtes Schleudertrauma.<<

      Ich nickte und sah zu Blake, der noch schlief, als seine Mutter sich auf einen freien Stuhl setzte.

      >> Vielen Dank Dr. Philips.<<

      Er verschwand mit der Assistenzärztin wieder aus dem Zimmer, sodass ich nun mit Blakes Mutter allein dort war.

      >> Ich möchte das gar nicht schön reden, was er Ihnen angetan hat, er war wirklich schrecklich, widerlich und gemein zu Ihnen und trotzdem haben Sie sich noch die Nacht um ihn gekümmert, was ich Ihnen hoch anrechne, aber wenn ich ihn so da liegen sehe...<< sprach sie eher zu sich selbst, weswegen ich mir einen Ruck gab und mich zu ihr setzte. Sie konnte immerhin nichts dafür, was zwischen Blake und mir passiert war, außerdem mochte ich sie und anscheinend brauchte sie grade jemanden zum Reden.

      >> Er wird wieder gesund Mrs Humphrey.<<

      >> Ich weiß.<< seufzte sie, ergriff meine Hand und sah mich nun direkt an.

      >> Ich habe gehört, Sie haben heute meinen Mann operiert?<<

      >> Richtig.<<

      Sie nickte nachdenklich, während ihr Blick weiterhin auf Blake ruhte.

      >> Nach unserem Gespräch damals im Aufzug wusste ich, dass er zu seiner alten Affäre fahren wollte. Ich wusste von ihr, da ich die beiden vor Jahren mal zusammen erwischt hatte. Ich stellte ihn damals vor die Entscheidung. Entweder sie, oder ich. Mit mir war er seit Jahren verheiratet, wir hatten vier Kinder zusammen und er konnte sich einen Skandal in der Presse nicht leisten, also entschied er sich für mich, anstatt für seine Affäre, die schwanger war von ihm. Ich dachte, dass er sich danach wirklich verändert hätte, aber das hat er wohl nicht. Blake ist später am Tag ins Büro meines Mannes gegangen und hat danach gesucht, wo wir ihn finden könnten, damit wir ihn wieder in die Reha schicken konnten, als er...<<

      >> Von den vielen Affären erfuhr?<< fragte ich sie, woraufhin sie mich entgeistert ansah.

      >> Sie wussten davon?<<

      >> Nicht ganz, ihr Mann und Blake haben heut morgen nur so etwas angedeutet.<< erklärte ich, als sie auch schon nickte und fortfuhr.

      >> Er hat alles mögliche gefunden. E-Mails von etlichen von Frauen. Nicht nur die eine von der ich gewusst hatte. Leider fand er da auch viele Mails von Kelly, seiner verstorbenen Frau und meinem Mann. Sie hatten ebenfalls eine Affäre gehabt,