Svea Dunnabey

Sea of Flames


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zeigten. Zu sehen, wie die eigene Frau einen betrogen hat, muss schon schlimm sein Liebes, aber zu sehen wie sie es mit dem eigenen Vater treibt... Von zwei Menschen gleichzeitig so verletzt zu werden, die einem eigentlich so nahe stehen. Das hat ihn vollkommen fertig gemacht.<< klärte sie mich auf, während ich den Mund nicht mehr zu bekam. Seine verstorbene Frau hatte eine Affäre mit seinem Vater gehabt? Hinter seinem Rücken und er hatte nichts davon gewusst? Kelly, die sonst anscheinend immer so perfekt und lieb gewesen war, hatte ihn so hintergangen? Und dann hatte er auch noch alles gesehen? Hatte Videos der beiden entdeckt?

      Ich konnte es nicht fassen und brauchte einige Sekunden, um die neuen Informationen irgendwie verarbeiten zu können, während ich Blake fassungslos ansah und mein Magen sich vor Mitleid zusammenzog.

      >> Wussten Sie, dass Blake keine Kinder zeugen kann?<< fragte sie mich nach einiger Zeit in der wir stumm nebeneinander gesessen hatten und in unsere Gedanken vertieft gewesen waren.

      >> Nein, darüber haben wir nie geredet.<<

      >> Er hatte als Kind Mumps, was bei ihm eine Entzündung der Hoden verursacht hatte und schließlich zur Zeugungsunfähigkeit geführt hatte. Kelly lag ihm immer mit ihrem Kinderwunsch in den Ohren, doch er war zu stolz ihr zu erzählen, dass er ihr diesen Wunsch nicht erfüllen könne. Sie dachte einfach nur, dass er noch keine Kinder wollte und hasste es, dass er immer auf ein Kondom bestand, was er zur Tarnung benutzte, damit sie nicht stutzig wurde. In den Mails an meinen Mann hatte sie dann davon geschrieben, dass sie hoffe, dass mein Mann ihr ein Kind schenken könne, da es ja so gesehen in der Familie bleiben würde und Blake sich schon freuen würde, wenn sie denn erst mal schwanger wäre. Immerhin könnten Kondom ja auch mal versagen.<<

      >> Weiß ihr Mann denn nicht, dass Blake zeugungsunfähig ist?<<

      >> Nein, dass hat Blake mir damals im Vertrauen gesagt.<<

      >> Ich verstehe nur nicht, was das alles mit mir zu tun hat Mrs Humphrey.<< gab ich ein wenig irritiert zu, da mich das alles ziemlich überforderte, woraufhin sie nickte und es erklärte.

      >> Blake hat das alles herausgefunden und ist dann zu Ihnen gefahren, weil er vollkommen fertig war. Für ihn war eine Welt zusammengebrochen. Seine Frau, die er immer als heilig angesehen hatte, war in Wirklichkeit eine hinterhältige und widerliche Person gewesen, genauso wie sein Vater. Sie hat ihn betrogen, hinter seinem Rücken und er hatte nichts davon mitbekommen. Sie wäre sogar so weit gegangen, das Kind eines anderen auszutragen, weil er es ihr nicht erfüllen wollte, oder konnte und dann fährt er zu Ihnen, sieht Sie mit diesem Mann, wie sie lachend und vertraut mit einem Baby das Haus verlassen. Wie sie im Park und auf dem Spielplatz, wie eine Familie wirken, sich immer wieder an ihn drücken und kuscheln. Er hat da überreagiert und sich zusammengesponnen, dass Sie eine Affäre mit ihm hätten, ebenso wie Kelly damals und dann auch noch das Kind Evelyn. Ihm war bewusst geworden, dass er Ihnen das niemals geben könnte. Eine eigene Familie. Er würde Sie nie so glücklich machen können wie an diesem Tag mit dem anderen Mann und dem Baby.<<

      Erst jetzt begriff ich das ganze Ausmaß des Tages damals und hatte Mitleid mit Blake. Dieser Tag war wirklich mehr als beschissen für ihn gelaufen und ich hatte da unwissentlich noch eine ordentliche Schippe drauf getan.

      >> Mum hör auf!<< nuschelte Blake plötzlich neben uns, woraufhin sie sofort aufstand und zu ihm ging.

      >> Du bist wach. Wie geht’s dir?<<

      >> Gut. Was ist mit Elliott?<<

      >> Dem ist nichts Schlimmes passiert, nur ein gebrochenes Bein. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.<<

      >> ... musst du nicht.<<

      >> Du bist halt mein Jüngster. Ich habe mir immer schon am meisten Sorgen um dich gemacht.<<

      >> Nicht weinen Mum.<<

      Er ergriff ihre Hand und drückte sie ein wenig, bevor er zu mir sah und seinen Blick nicht mehr von mir löste. Sofort spürte ich wieder dieses Ziehen in meinem Bauch, spürte die Sehnsucht in mir nach ihm, die stärker war, als je zuvor und den Drang zu ihm zu gehen und ihn zu küssen.

      >> Ich glaube, ich sehe jetzt mal nach Elliott.<< sagte sie, als sie bemerkte, dass wir etwas klären mussten.

      >> Bring Elliott nach Hause und kümmere dich um ihn.<<

      >> Das mache ich. Morgen früh komme ich wieder zu dir, also ruh dich aus.<<

      Sie nickte noch mal in meine Richtung, als sie auch schon den Raum verließ und wieder eine unheimliche Stille herrschte. Ich dachte an den Tag damals und an all die miesen Dinge, die er mir an den Kopf geworfen hatte, die ich nun alle verstand, wenn ich sie auch trotzdem nicht gut hieß.

      Ich wusste, dass ich mit Charly sehr vertraut umging und dass er da vielleicht etwas Falsches hineininterpretiert hatte, war für mich verständlich. Auch die Tatsache, dass seine Tochter Emily bei ihm Wunden aufgerissen hatte, konnte ich nachvollziehen. Die innere Ohrfeige, die er mir verpasst hatte, indem er behauptete, er hätte bei mir zu wenig und zu schlechten Sex bekommen, interpretierte ich so herum, dass er das eventuell von sich selbst annahm, da Kelly sonst keinen Grund gehabt hätte eine Affäre mit seinem Vater zu haben.

      Das war allerdings absurd und einfach nur idiotisch, weil ich wusste, wie gut er im Bett war und die Behauptung, dass ich nur hinter seinem Geld her gewesen wäre, war wahrscheinlich genau so wie mit der Sex Sache, um mich einfach noch mal ordentlich zu verletzen, weil ich die Einzige an diesem Tag gewesen war, an der er sich hatte abreagieren können.

      Ich atmete noch einmal tief durch und hielt seinem Blick stand, als er die Stille plötzlich durchbrach.

      >> Evelyn du kannst ruhig gehen. Meine Mutter ist weg, also brauchst du nicht mehr so zu tun, als ob dir irgendwas an mir liegt. Geh einfach, du bist mir nichts schuldig.<< forderte er mich auf, was mir wieder einen Stich ins Herz versetzte, da es so negativ und verletzend war.

      Ich sagte nichts, schaute ihn noch eine Weile an und stand dann auf. Mein Blick löste sich von seinem und sah zu den Schwestern, die ins Zimmer schauten, weswegen ich zur Tür ging, wo man die Jalousien bedienen konnte.

      >> Es tut mir Leid, dass ich heute so ein Arschloch war und ich hoffe für dich, dass der Typ, mit dem du heute getanzt hast, dich glücklich macht.<< sagte Blake, da er wahrscheinlich dachte, dass ich jetzt gehen würde, stattdessen verdunkelte ich den Raum, damit die Schwestern kein Kino mehr hatten und setzte mich auf die Seite seines Bettes.

      >> Alex ist schwul Blake und ja, du hast dich wirklich wie ein Arschloch aufgeführt, bei deinem Vater, bei Alex und bei mir.<<

      >> Ich weiß. Es... Es tut mir Leid, aber wenn es um dich geht, dann...<< sagte er nachdenklich, bevor er verstummte und die Augen schloss.

      >> Hast du Schmerzen?<< fragte ich ihn daher, da es danach aussah und zog die Bettdecke ein wenig nach unten, um mir die Wunde anzusehen.

      >> Nein, das geht schon.<<

      Ich nickte, sah auf sein Six-Pack und musste mir vor Verlangen auf die Lippe beißen, da es mich dermaßen scharf machte. Allerdings brachte es nichts, denn im nächsten Moment strich ich sanft mit den Fingerkuppen meiner linken Hand über seinen muskulösen Oberkörper bis hin zu seinen Schultern, als seine Hand sich auf meinen Oberschenkel legte und mich leicht drückte.

      >> Evelyn bitte lass es, wenn du...<< sagte er flehentlich, während ich mich herunterbeugte und ihn mit einem Kuss zum Schweigen brachte, der mein ganzes Innerstes zum Kribbeln brachte und meinen Pulsschlag in die Höhe trieb. So lange hatte ich mir diesen Moment vorgestellt und gewünscht, doch nicht mehr für möglich gehalten. Seine Lippen fühlten sich so weich an, als wir uns zärtlich küssten und unsere Zungen zaghaft und vorsichtig miteinander spielten, doch dann löste ich mich auch schon wieder von ihm und sah ihm tief in seine blauen Augen.

      >> Ich liebe dich Evelyn.<< seufzte er und spielte mit seiner rechten Hand mit meinen Locken.

      >>