Emma Gold

Die nymphomane Ermittlerin


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mit einer Stimme, die nach jahrzehntealtem Raucherhusten klang, zu verfluchen. Die Anstrengung hatte zur Folge, dass sie erneut zu würgen begann, bis zwischen ihren Lippen Schaumbläschen aus Samen und Speichel hervortraten.

      Fred betrachtete sie immer noch mit unverminderter Feindseligkeit. Er kratzte sich am Hintern und sagte: „Hör auf zu winseln. Schließlich wirst du dafür bezahlt. So, und jetzt wollen wir mal Ernst machen. Aber pass diesmal gefälligst auf, dass du mir mit deinen Zähnen keinen Ärger machst.“

      Marie maulte vor sich hin, taumelte ins Bad und schlug die Tür hinter sich zu.

      „Keine Sorge, Schätzchen“, sagte Laura. „Die ist gleich wieder da. Sie ist nur ein bisschen empfindlich. Aber sie wird sich schon wieder fangen. Und pass auf – bis sie aus dem Bad zurückkommt, hat Klein-Laura dich wieder steifgekitzelt.“

      Mit geübten Fingern nahm sie seinen zusammengefallenen Penis auf und begann, ihn zu herzen. Fred bauschte zwei Kissen auf und ließ sich mit über dem Kopf verschränkten Armen lässig zurücksinken. Er schloss die Augen und durchstöberte in Gedanken sein Repertoire nach einem neuen Lustspiel für »Höschen-Leni Nr. 2«.

      Laura lutschte und saugte an seinem Schwanz. In dieser Hinsicht war das Mädchen spitze, das musste er zugeben. Er fühlte, wie alles in ihm erneut zum Aufstand drängte.

      Eine Tür ging auf und schloss sich wieder.

      Soso, dachte er. Da war die blonde Giftschleuder also wieder. Er hielt die Augen weiterhin geschlossen und bemühte sich, von nichts Notiz zu nehmen, außer von den Fingern an seinem Pint. Er würde es dieser kleinen Hexe schon noch einmal zeigen, und zwar so, dass ihr Hören und Sehen vergingen. Ihm war eben eine Technik eingefallen, wie er sie gleichzeitig anal und vaginal vernichten würde.

      Die Finger an seinem Glied erstarrten.

      „Hey? Wer sind Sie denn?“, fragte Laura mit banger Stimme. „Was wollen Sie hier?“

      Fred schlug die Augen auf. Seine Kinnlade klappte herunter. Laura krümmte sich und versuchte, vom Bett abzurollen. Fred zog sie zurück, um sie sich wie ein Schutzschild vorzuhalten.

      Da erklang ein dumpfes Geräusch, etwa mit dem Auspuff Geknatter eines kleinen Motorrads vergleichbar. Ein Gegenstand schlug gegen Lauras Bauch. Sie wollte schreien, aber ihr ging nur ein schwaches Aufstöhnen über die Lippen. Von einem Loch untermittelbar unterhalb ihres Nabels begann sich ein roter Fleck auszubreiten. Ihr Blick verschwamm und sie sackte gegen Fred.

      „Bitte nicht!“, bettelte er. „Bitte nicht schießen!“

      Er versuchte, sich hinter Lauras Körper zu schützen, doch seine schlaffen Arme waren ihrem toten Gewicht nicht gewachsen. Die Pistole krachte erneut. Zwischen Freds Augen wurde ein Cent großes Loch sichtbar. Er taumelte rücklings vom Bett. Sein Kopf schlug auf den Teppich. Lauras lebloser Körper blieb nach einer halben Rolle am Bettrand liegen.

      Es fielen zwei weitere Schüsse. Die eine Kugel traf Laura hinter dem rechten Ohr, das zweite Geschoss drang in Freds rechtes Auge ein.

      Die Tür ging abermals auf und schloss sich wieder. Im Raum herrschte absolute Stille.

      Als Marie zehn Minuten später frisch gewaschen und gepudert aus dem Bad kam, fand sie zwei Leichen. Der traumatische Anblick der zwei leblosen Körper setzte ihr derart zu, dass sich in ihrer stehenden Position ihre Blase entleerte. Der Urin rann an ihren Beinen hinunter und bildete zu ihren Füßen eine Lache. Sie riss ihr Negligé von der Sessellehne und stürzte, hysterisch nach Madame Morel schreiend, in der Flur des Dachgeschosses und riss die Tür zum Wartezimmer auf.

      Die eine Hand lässig auf die Rückenlehne gelegt, die andere züchtig im Schoß, lag Claire Morel auf dem Plüschsofa. Ihr Körper wies zwei Einschusslöcher auf. Die Augen waren offen.

      Madame Morels teure Chanel-Handtasche lag auf dem Tisch. Marie packte die Tasche, wühlte die Schlüssel heraus und stürzte, nichts als ihr Negligé am Leib, wieder in die Diele hinaus. Sie ließ eine Spur uringetränkter Fußabdrücke zurück.

      2

       München, Arnulfstraße

       Samstagnacht

      Anna Boves entdeckte den Fernfahrer gegen Mitternacht in einer Bar.

      Kurz überlegte sie, ob sie Dr. Emma Gold, ihre Psychiaterin, anrufen sollte, bevor sie erneut diesen Weg beschritt. Bei der letzten Sitzung hatte die Psychiaterin ihr geraten, nicht ihren Trieben nachzugeben. Sie wäre jederzeit für ihre Patienten telefonisch erreichbar. Ach was! Pah. Was wusste schon die blöde Psychiaterin von Trieben? Die Frau saß in ihrer Praxis am Englischen Garten und hielt kluge Vorträge. Nein. Ein Telefonat brauchte sie jetzt nicht, sondern einen harten Schwanz im Arsch. Ja, genau! Nun das konnte helfen, diese Bilder aus dem Kopf zu verjagen.

      Nachdem Anna ein gewinnendes Lächeln aufgesetzt hatte, bat sie den Fernfahrer um eine Zigarette. Als er ihr Feuer geben wollte, rieb sie ihre Brust gegen seinen Arm. Er hatte ein eckiges Gesicht mit kleinen grauen Augen und lud sie zu einem Drink ein. Sie ließ es zu, dass er seine Hand auf ihr Knie legte. Während er aus seinem langweiligen Leben erzählte, ließ er seine Finger zwischen ihre Schenkel gleiten.

      Er sagte, dass sein Name Rainer sei, dass er aus Hamburg komme und bei der Spedition Kühne + Nagel als Fernfahrer arbeitet. Er verbrachte seinen Ruhetag in München und würde morgen weiter in Richtung Spanien fahren. Zwischen den einzelnen Informationen pfiff er mit demonstrativer Lässigkeit zwischen den Zähnen.

      Mittlerweile hatte er seine Hand komplett unter ihren Rock geschoben und strich mit den Fingerkuppen über ihren Slip. Er spürte, wie der Stoff bereits feucht auf den Lippen ihrer Vagina klebte. Anna wusste, dass er kurz vor der Explosion stand. Sie brauchte ihre Hand nur auf seinen Schenkel zu legen, und schon wäre die weit geschnittene Jeans innerlich mit Sperma verschmiert.

      Die Bar, in der sie ihn aufgabelte, war eine Nullachtfünfzehn Pinte in der Arnulfstraße, weit genug vom noblen Münchner Innenstadtbezirk entfernt um schäbige Kundschaft anzulocken.

      Anna Boves allerdings war alles andere als schäbig. Sie war äußerlich ein prachtvolles Weibsbild mit feuerrotem Haar. Sie hatte üppige Brüste und pralle Gesäßbacken; trug teure Kleidung, die in Material und Schnitt kunstvoll darauf abgestellt waren, die Vorzüge ihrer Figur voll zur Geltung zu bringen. Annas Probleme lagen nicht in ihrem Äußeren, sondern tief in ihrem Kopf verborgen. Das wusste sie, und dass wusste auch Dr. Emma Gold, die Psychiaterin.

      Als Anna die Bar betrat, hatten sich alle Blicke gierig auf sie geheftet. Sie setzte sich neben den Fernfahrer, weil er ihr unter allen Gästen der hartgesottenste Bursche schien.

      „Wohnst du hier in der Gegend, Puppe?“, fragte der Fernfahrer.

      „Nein.“

      Sie saßen auf ausgefransten, mit schwarzem Isolier-Klebeband geflickten Barhockern. Unter den herabgeblätterten Farbkrusten war die Decke blank wie eine Glatze. An der Wand über dem unvermeidlichen Barspiegel ging das unvermeidliche Bargemälde: die Kopie eines Renaissancegemäldes, eine üppige Jungfrau, die von einem muskulösen Krieger auf einem schnaubenden Ross entführt wurde. Die Holzregale hinter dem Barkeeper füllten billige Spirituosenflaschen mit den exotischsten Etiketten.

      Rainer, der hartgesottene Bursche, sagte: „Ich habe um die Ecke ein Hotelzimmer für diese Nacht angemietet. Wie wär´s?“

      Er drückte seinen Mittelfinger gegen den Stoff ihres Slips, genau auf die Stelle, unter der er ihre Klitoris vermutete. Der Stoff schien mittlerweile noch feuchter geworden sein.

      „Warum nicht“, antwortete Anna.

      Die Rothaarige zeigte keinerlei Regung, als der Finger des Mannes das Höschen in ihre Spalte drückte. Sie schloss kurz die Augen und genoss die Blitze, die durch ihren Körper schossen und ihre sexuelle Lust anhob. Ja, es war soweit, sie brauchte jetzt dringend einen harten Schwanz im Arsch. Hoffentlich hatte der blöde Fernfahrer einen ordentlichen Riemen in