R. S. Volant

Der Tänzer


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solltest du mir einfach nur mal sagen, was mit dir los ist! Irgendetwas, stimmt doch nicht, mit dir!“ Chris sah ihn nur stumm an und als erneut eine dicke Träne über seine Wange lief, hob Viktor beschwichtigend seine Hände. „Ok, ok, ich sag` ja nichts mehr“, meinte er nur und stand auf. Er hielt ihm eine Hand hin und fragte: „Kommst du jetzt wieder mit mir rein, oder willst du hier übernachten!“ Chris nahm kopfschüttelnd seine Hand und Viktor zog ihn hoch. „Oh Mann, echt“, stöhnte Viktor und ging voran. Drinnen schnaufte Chris erst einmal tief durch und setzte sich wieder zu ihm an den Tisch. „Mmh, hab` ich jetzt einen Hunger“, sagte er und nahm sich ein Brötchen. Viktor starrte ihn kurz an und schüttelte nur mit dem Kopf. Sie frühstückten schweigend und schließlich fragte Viktor: „Was möchtest du heute machen?“ Chris zuckte mit der linken Schulter. „Keine Ahnung, wie wäre es mit Baden?“ „Dann können wir auch zur Villa fahren“, antwortete Viktor, „da kannst du auch baden! Den Pool benutzt eh kaum jemand. Außerdem, muss ich noch ein paar Mails checken und beantworten. Also, wenn es dir nichts ausmacht?“ „Nein, gar nicht!“, antwortete Chris freudig, „wow, ein ganzer Pool, nur für mich! Weißt du was, wir könnten vorher noch einkaufen gehen und ich koche uns später, was Feines!“ „Du kannst kochen?“, fragte Viktor überrascht. „Oh ja! Sehr gut, sogar! Magst du Lasagne?“ „Sehr gerne!“, antwortete Viktor, sah ihn dann aber etwas skeptisch an. „Doch hoffentlich keine vegetarische?“ Chris lachte erst einmal. „Nein! Extra für dich, werde ich eine Ausnahme machen! Aber wenn es dir nichts ausmacht, nehme ich lieber Putenfleisch, dafür! Und im Übrigen, schmeckt eine Lasagne mit Spinat und Tomaten, auch sehr gut“, erwiderte er dann überzeugt. „Bäh!“, machte Viktor, „ist ja dann nichts weiter, als ein Gemüseauflauf!“ Chris sah ihn tadelnd an. „Also hör mal! Lasagne, ist eine Art Nudelauflauf und man kann die Platten mit allem möglichen füllen! Mit Fleisch, Gemüse oder sogar Fisch! Hmmmh, Lachslasagne, mag ich sehr gerne“, meinte er schwärmerisch. Viktor sah ihn schief an. „Also mir ist die Klassische, mit Hackfleischsoße, am liebsten!“ „Ja! Und richtig schön fett! Mit viel Bechamelsoße und ganz viel Käse!“, fügte Chris hinzu und sie lachten beide. Viktor ergriff seine Hand und küsste sie zärtlich, dabei fiel sein Blick wieder einmal auf die vielen Armbänder und er strich darüber. „Hast `nen richtigen Faible, dafür, hm?“, fragte er und runzelte dabei seine Stirn. Chris zog sofort ruckartig seine Hand zurück. „Na und? Mir gefallen sie und ich finde, es sieht gut aus,

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      an mir!“ Viktor hob eine Augenbraue. „Ja, schon“, meinte er dann, „sieht ganz hübsch aus, ich frag mich nur, warum du die Dinger nie abnimmst?! Du trägst sie sogar nachts, im Bett! Machst du sie zu Hause auch nie ab?“ „So gut, wie nie!“, antwortete Chris knapp, dann atmete er durch, sah ihn aber nicht an. „Sind halt sowas, wie Glücksbringer, für mich! Das hier“, er deutete auf das Armband mit den Amethysten, „habe ich von meiner Schwester und die anderen, sind halt von guten Freunden und so!“ „Aha“, machte Viktor, „naja, vielleicht kommt ja mal eins von mir dazu, hm?“ Chris sah ihn endlich an. „Ja, wieso nicht“, erwiderte er achselzuckend. Viktor nahm erneut seine Hände und streichelte sanft mit seinen Daumen, über Chris` Handrücken. „Hat was, in der Tat“, meinte er schmunzelnd. „Erinnert fast ein wenig, an Handfesseln!“, sagte er grinsend und Chris sah ihn empört an. „Fängst du schon wieder, damit an? Das ist ja wohl, ganz was Anderes!“ „Wieso? Du trägst die Dinger rund um die Uhr! Ein Lederbändchen, mehr oder weniger, würde da doch gar nicht auffallen! Und, es wäre ja nur im Bett, vielleicht gefällt es dir ja sogar“, erwiderte Viktor und sah ihn herausfordernd an. „Ph! Vergiss` es!“, sagte Chris und entzog ihm seine Hände. „Wie oft, muss ich es dir noch sagen, ich steh nicht darauf!“ „Das weißt du doch gar nicht, oder hast du es schon mal ausprobiert?“, gab Viktor zurück. „Nee! Und ich will es auch gar nicht! Punkt, aus, ende!“, sagte Chris und sah ihn entschlossen an. „Wirklich, schade“, meinte Viktor bedauernd. „Man sollte nie voreilig über etwas entscheiden, besonders, wenn man keine Ahnung davon hat, lautet meine Devise! Also ich bin etwas Neuem, stets offen gegenüber, sonst würde ich ja schließlich nicht mit dir hier sitzen!“ Er blickte kurz vor sich auf die Tischplatte und sah ihn dann offen an. „Du bist sozusagen auch für mich, eine völlig neue Erfahrung“, sagte er ernst, „und ich hatte vor dir, noch nie so eine Beziehung, mit einem Mann!“ Chris nahm seinen Kopf zurück. „Häh? Ich dachte, du hattest schon mal was, mit einem Kerl? Hast du zumindest mal angedeutet!“, sagte er verdutzt. „Nicht so“, antwortete Viktor, leicht bedrückt. Er schnaufte tief durch und lehnte sich zurück. „Ich hatte mal eine männliche Sub, er hieß Leon“, sagte er und spielte mit seiner Kaffeetasse. „Er war mein Sklave, mehr nicht!“ „Ich verstehe nicht, was du meinst?“, sagte Chris. „Und? Was heißt das genau?“ „Ich hatte keinen Sex, mit ihm!“, antwortete Viktor und sah ihn an. „Jedenfalls nicht so, wie mit dir!“ „Ich versteh` gar nichts mehr! Was meinst `n damit? Keinen Sex?“, fragte Chris völlig durcheinander. „Das bedeutet, ich habe nie mit ihm geschlafen! Ich bin nie in ihn eingedrungen, jedenfalls nicht, mit meinem Penis. Ich habe ihn dominiert und gedemütigt und ihm manchmal auch wehgetan, und er wollte es. Am Anfang, war es nur aus Neugier und aus Langeweile. Ich war mal wieder Single und er war im gleichen, besagten Club, in den Vincent mich mitgenommen hatte. Wir waren damals schon sowas wie Stammgäste und er war neu und sehr hübsch! Er hat mich gleich angemacht, also angesprochen, ob ich allein hier wäre und dass er total auf mich stehen würde und so. Am Anfang habe ich ihm noch eine Abfuhr erteilt, aber er hat einfach nicht lockergelassen, ist ständig um mich herum scharwänzelt, da dachte ich mir, ok Bürschchen, dir verpass` ich jetzt `ne ordentliche Abreibung! Tja, dann hat es mir plötzlich Spaß gemacht. Er ist voll darauf abgefahren, hat sich mir von Anfang an, völlig unterworfen und hat alles mitgemacht.“ Chris sah ihn ungläubig an und knetete wieder verlegen seine Finger. „Ja, aber wie, ich meine, wenn du nie Sex mit ihm hattest, was habt ihr dann gemacht?“ „Naja, wir hatten schon Sex, aber halt keinen Geschlechtsverkehr, im üblichen Sinne“, meinte Viktor und sah ihn offen an. „Wenn er alles richtiggemacht hatte und ein braver Sklave war, habe ich ihn

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      befriedigt, ich habe ihn mit verschiedenen Gegenständen penetriert. Natürlich auch mit Dildos und manch mal hab` ich ihm auch einen runtergeholt. Er durfte mir ab und zu einen blasen, wenn er besonders gehorsam war und mir der Sinn danach stand.“ Chris legte die Fingerspitzen aneinander und starrte auf seine Hände. „Puh“, machte er und holte tief Luft. „Aber das bedeutet ja dann, dass ich sozusagen, also ich, dein erster war“, stotterte er. „Ja, so gesehen, warst du tatsächlich der erste Kerl, mit dem ich richtig geschlafen habe“, antwortete Viktor schmunzelnd. „Wow! Also echt krass, Alter“, erwiderte Chris, völlig perplex. „Also ich muss schon sagen, für dein erstes Mal, hast du`s mir echt gut besorgt!“, sagte er und stieß hörbar die Luft aus. „Ich meine, du warst echt gut und auch vorsichtig, am Anfang und hast mir Zeit gelassen, bis ich soweit war! Ähm, woher wusstest du dann, also wie man, naja, mit einem Mann, schläft?“ Viktor sah ihn amüsiert an. „Na hör mal, ich hatte schließlich einige Beziehungen mit Frauen und mit denen hatte ich durchaus richtigen Sex! Und zwar mit allem, was dazu gehört! Auch von hinten und anal“, meinte er lächelnd. „Ich sagte dir doch, dass ich sehr experimentierfreudig bin! Und naja, ich dachte mir, dass es mit einem Mann, dann nicht viel anders sein wird!“ „Du hattest Analverkehr, mit deinen Freundinnen?“, empörte sich Chris schockiert. „Ja, ich habe sie in den Arsch gefickt, na und?! Es gibt nichts Dominanteres, als jemanden von hinten anal zu besteigen“, antwortete Viktor wie selbstverständlich und Chris schluckte erst einmal. „Aber du warst so zärtlich, zu mir“, sagte Chris erschüttert, „und vorsichtig.“ „Chris, ich wollte dir nicht wehtun und ich sagte dir bereits, dass ich niemals etwas tun würde, das du nicht auch möchtest! Als wir miteinander geschlafen haben, habe ich dich nicht dominiert!“ Chris blickte erneut auf seine Hände. „Was trugen denn deine Subs so, für Sachen, oder hast du denen auch vorgeschrieben, was sie anziehen sollten?“ Viktor lachte erst einmal. „Nichts! Ich wollte sie am liebsten nackt und natürlich glattrasiert! Und zwar überall! Das Einzige, was sie trugen, war ein Halsband und ein wenig Schmuck! Ich stehe total auf Fußkettchen, macht mich echt an, wenn eine Frau schlanke Fesseln und schöne, gepflegte Füße hat! Ich glaube, ich hab` jeder ein Dutzend Fußkettchen und Zehenringe gekauft!“ „Aha, du stehst