Melanie Thumfort

Sinnenrausch


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instinktiv versuchte ich mich zu befreien. Als er seine Lippen auf meine drückte, nahm ich meine Zähne von ganz allein auseinander. Wir küssten uns, bis mir schwindlig wurde. Feigling, dachte ich, weil er immer wieder nur küsste. Etwas mehr hätte er sich schon herausnehmen dürfen. Darauf musste ich allerdings nicht mehr lange warten. Bald stand ich oben ohne und meine Brustwarzen erfreuten sich an seinen zärtlichen Lippen. Das war der Zeitpunkt, zu dem ich mich auch nicht mehr zurückhielt. Ganz lang streckte ich meine Hand in seiner Hose. Irgendwie freute es mich, dass es da gar keinen wesentlichen Unterschied zu dem gab, was ich schon hinreichend kennen gelernt hatte. Als wir eine ganze Weile an uns herumgespielt hatten, erinnerte ich: „Denkst du auch an deinen nächsten Nachhilfeschüler?“ Ich wusste, dass nach mir immer ein Junge aus der zehnten Klasse kam. Im Handumdrehen stand ich splitternackt vor ihm. Viel war es ja nicht, was er mir auszuziehen hatte. Vor dem Slip hatte er scheinbar ziemlichen Respekt. Da musste meine Hand erst nach unten kommen und seiner behilflich sein. Schade, dass ich ihn an seinen nächsten Schüler erinnert hatte. Leider wurde es nun nur noch ein Quickie. Zum Glück aber nahm er mich wenigstens mit, als er in seinen siebten Männerhimmel schwebte. Obwohl ich gekommen war, wusste ich genau, dass ich zu Hause noch heftig nachbessern würde. Nicht zu früh waren wir wieder ordentlich angezogen. Die Klingel verriet uns, wer vor der Tür stand.

      Am Abend handelte ich mir viel Lob von meinen Eltern ein, weil ich ihnen vorschlug, dass ich künftig nicht mehr zweimal in der Woche zur Nachhilfe gehen wollte, sondern dreimal.

      Nach meiner nächsten Französischstunde bei meinem Studenten sagte ich ihm: „Genug erst mal mit der Sprachübung. Es soll noch interessanteres Französisch geben.“ Ich sprachst und pusselte auch schon an seinem Gürtel. Wie ein Kaninchen vor der Schlange saß er, ließ sein Schmuckstück auspacken und vernaschen. Ganz steif war der Mann, zeigte nicht die geringste Regung, sich irgendwie an dem Spiel zu beteiligen. Sollte er auch nicht. Ich hatte wahnsinnige Freude, ihn nach Herzenslust zu vernaschen. Aus vollem Munde lispelte ich: „Eigentlich sollte ich ja nach jeder guten Leistung belohnt werden.“

      Er konnte scheinbar vor Erregung gar nicht antworten. Nur unartikulierte Laute produzierten seine Stimmbänder; manche waren viel zu laut für ein Miethaus. Ich rang mächtig mit mir. Liebend gern hätte ich ihn bis zum letzten Tropfen ausgesaugt. Das Gefühl hemmte mich, dass wir uns noch zu kurz dazu kannten und auch noch kein Wort über Liebe gewechselt hatten. Alles lief ja noch unter dem Tenor der Belohnung für gute Leistungen. Ich bekam an diesem Tag auch noch eine. Weil wir beide seinen Höhepunkt ein wenig verpasst hatten, musste ich dringend unter die Dusche, um mein Haar zu waschen und den Brustansatz. Dahin war in der Hektik alles überraschend gegangen. Ich hatte stark darauf gehofft, dass er mich unter der Dusche nicht allein lassen würde. Machte er auch nicht. Er kniete noch vor mir, als das Wasser längst abgestellt und meine Haut getrocknet war. Bis auf all die feinen Häutchen in meinem Schritt! Da weinte Pussy durch seine streichelnde Zungenspitze immer wieder Freundestränen. An diesem Tag trug er mich auf sein frisch bezogenes Bett. Herrlich lange kuschelten wir, bescherten uns einander herrliches Petting und wiederholten die Französischpraxis. Er konnte scheinbar nicht genug davon bekommen, meinen Duft zu genießen. Mir ging es nicht anders. Das herrliche Stück Mann genoss ich mit all meinen Sinnen.

      Zwei Tage später musste mich mein Privatlehrer zur Ordnung rufen. Kaum saßen wir mit den Büchern am Tisch, hatte ich schon meine Hand in seiner Hose. Ein Weilchen genoss er es, dann redete er in allem Ernst auf mich ein, dass ich so mein Pensum nicht schaffen konnte. Ich gab ihm Recht. Wir kamen wieder auf das Prinzip der Belohnung zurück. Am Ende der Stunde zog ich stürmisch mein Top über den Kopf und krähte mit gespielter Kinderstimme: „Nun habe ich mir aber etwas verdient.“

      Für ihn schien das Ziel der Stunde noch nicht erreicht zu sein. Unter erschwerten Bedingungen musste ich meine Vokabeln noch einmal herbeten. Zuerst während eines herrlichen Pettings, dann während seiner unaufhörlichen Intimküsse.

      Mein Abi habe ich inzwischen und meinen Nachhilfelehrer auch noch.

      Dann wanderten seine starken kundigen Hände ihren Körper hinab

      Sie musste verrückt sein, sich mit einem derart alten Mann zu treffen - wie hatte sie dem nur zustimmen können, zumal sie ja noch nicht einmal wusste, wie er überhaupt aussah. Auf ihre Bitte, ihr doch ein Foto zuzuschicken, war er erst gar nicht eingegangen. Wer weiß warum, dachte sie nun mit einem etwas mulmigen Gefühl. Womöglich kam er ganz wacklig mit gebeugtem Rücken auf einen Stock gestützt daher und hatte kein einziges Haar mehr auf dem Kopf. Aber da sie eine Frau war, die zu ihrem Wort stand, befand sie sich nun also auf dem Weg zum nahe gelegenen Park, wo sie sich an der Bank am Denkmal um 18 Uhr verabredet hatten.

      Sie war etwas früher am Treffpunkt angekommen und setzte sich, innerlich doch sehr angespannt, auf die Bank und wartete. Von Minute zu Minute wurde sie aufgeregter, aber gleichzeitig verspürte sie auch eine gewisse Erregtheit, schließlich hatte so ein Blind Date schon etwas sehr Prickelndes - dieses Warten, das sich Fragen, wer da wohl jetzt gleich zum Treffen erscheinen und wie er wohl aussehen würde und vor allem, ob sie sich tatsächlich körperlich von ihm angezogen fühlen würde.

      Denn eines musste sie dem Mann, der vom Alter her ihr Vater hätte sein können, lassen, er übte während ihrer Chats eine sehr starke erotische Wirkung auf sie aus. Er verstand es auf vortrefflichste Weise, sie sowohl mit seinen teils deftig-vulgären Worten in absolute Erregung zu versetzen als sich auch gleich darauf, mit ihr ernst und auch anspruchsvoll über verschiedene Themen zu unterhalten. Er war gebildet, konnte sich sehr gut ausdrücken und schickte ihr so manches selbst verfasste Gedicht. Ihre täglichen Gespräche waren ihr zu einer lieben Gewohnheit geworden und wenn er einmal nicht zur gewohnten Zeit im Chat erschien, dann fehlte ihr richtig etwas.

      Das, was er mit ihr so alles anstellen wollte, machte sie schon sehr an, das musste sie sich eingestehen. Seine Sprache hatte etwas sehr markant-kraftvolles und höchst stimulierendes, sodass ihr Körper jedes Mal sehr stark auf seine Worte reagierte. Und genau das war auch der Grund, warum sie diesen Mann trotz seines Alters einfach kennen lernen musste. Sie wollte sich davon überzeugen, ob sie heute bei ihrem persönlichen Kennenlernen dasselbe Prickeln, dieselbe starke Anziehungskraft ihm gegenüber empfinden würde wie bei ihren Chats.

      Er gab an, dominant zu sein, und dass er dies auch wirklich war, daran ließ er keine Zweifel aufkommen- seine Wortwahl und Phantasien deuteten nun einmal ganz stark daraufhin. Er war es gewohnt, zu bestimmen, der Boss zu sein, schließlich hatte er jahrelang eine führende Position in einem großen Unternehmen inne gehabt. Und das merkte sie bei all ihren Gesprächen und machte ihn für sie so überaus anziehend- genau so einen Mann suchte sie ja. Einen, der sie führte, der Stärke und Macht und auch Selbstbewusstsein ausstrahlte. Sie spürte genau, dass er der Mann war, an dessen Seite sie sich gehen lassen könnte, und dass sie sich gerne von ihm führen lassen würde. Er vermittelte ihr auch gerade durch sein Alter und seine geistige Reife ein Gefühl der Geborgenheit und Zuverlässigkeit und des sich an ihn anlehnen Könnens. Er tat ihr einfach gut.

      "Guten Abend", ertönte plötzlich eine tiefe, kräftige Männerstimme seitlich von ihr. "Ich bin der M.". Erschrocken drehte sie ihren Kopf nach links und erblickte einen großen, schlanken älteren Herrn mit vollem ergrauten Haar, der nun an der verabredeten Bank angekommen war und sie mit einem angenehm kräftigen Händedruck begrüßte. Sie erwiderte den Händedruck und spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Nach ein paar höflichen Floskeln, die sie miteinander gewechselt hatten, bat sie ihn sichtlich nervös, doch Platz zu nehmen.

      "Nein!", sagte er in einem leicht herrischem Tonfall, "wir gehen woanders hin, wo wir ungestörter sind - komm mit!". Hoppla, das war nun doch recht ungewohnt für sie, dass er in einem derartigen Ton mit ihr sprach. Für gewöhnlich waren die Männer, selbst die dominanten, die sie getroffen hatte, sehr zuvorkommend und höflich gewesen. Dennoch stand sie auf und ließ sich von ihm durch den Park führen, obwohl sie ihn doch erst vor wenigen Minuten persönlich kennengelernt hatte. Sie hätte gelogen, wenn sie behauptet hätte, nicht zumindest ein klein wenig erregt zu sein. Diese dominante Sprache, die er auch in ihren Gesprächen immer an den Tag legte, machte sie einfach total an.