Svea Dunnabey

Sea of Flames


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war, was man eigentlich zusammen entscheidet. Ich fühlte mich einfach nicht wie dein Freund, sondern eher wie ein Bekannter.<<

      >> Das warst du nicht. Niemals, deswegen habe ich auch so sehr gelitten und wollte dich anrufen, aber dann sah ich dich immer mit diesen Frauen und dachte, dass ich richtig gelegen hätte. Das du mich nicht bräuchtest und ich nicht gut genug wäre. Aber dann warst du gestern im Club, hast mich da raus gebracht und dich so lieb um mich gekümmert, hast mich in den Arm genommen und bist kuschelnd mit mir eingeschlafen...<<

      >> Es waren alles Frauen, die ich bewacht habe, nichts anderes. Keine Dates, keine Freundinnen, keine Flirts.<< stellte er es klar, was mir ein Stein vom Herzen fallen ließ.

      >> Hattest du seit unserer Trennung...<< begann ich den Satz, brachte es aber nicht fertig ihn zu Ende zu bringen, da ich solche Angst vor der Antwort hatte.

      >> Sex?<< fragte Blake nach, weswegen ich nickte und gespannt auf seine Antwort war.

      >> Keinen Sex, keinen Kuss, nichts, weil ich immer nur dich im Kopf hatte. Allerdings habe ich mir ab und an einen runtergeholt und dabei an dich gedacht.<< gestand er mir, weswegen ich grinsen musste und er mich daraufhin wieder an seine Seite zog.

      >> Im Restaurant, als Laura mich nach dem besten Moment in meinem Leben fragte...<< begann ich, als ich spürte wie Blake sich verkrampfte.

      >> Was ist damit?<<

      >> Naja es stimmt, dass das die Notoperation deines Vaters war, aber das war nicht die ganze Geschichte gewesen. Ich mag einfach nicht vor allen über solch private Dinge reden.<<

      >> Was fehlte denn noch?<<

      >> Naja, der beste Moment war halt, als ich nach dem Riss im Herzen deines Vaters gesucht und ihm das Leben gerettet hatte und weil ich dich wiedergesehen hatte und du mein richtiges Leben sehen konntest. Weil ich dir beweisen konnte, was in mir steckt und ich nicht einfach nur eine dumme Stripperin war. Ich wusste, dass du mich nur wiedersehen wollen würdest, wenn ich deinen Vater retten würde, weswegen das so wichtig für mich gewesen war. So wichtig, dass ich im Krankenhaus blieb, obwohl ich Feierabend hatte. Ich war bei dir und konnte deinen Vater retten. Und mein schlimmstes Erlebnis. Es tut mir Leid, aber es war wirklich, als ich meinen ersten Patienten verloren hatte. Als meine Mutter starb, war es schlimm, aber es war abzusehen und die Trennung mit dir war auch schrecklich, aber das war nichts im Gegensatz zu meinem Erlebnis.<<

      >> Wieso?<<

      >> Ich war damals in der Notaufnahme und im ersten Jahr. Es war eine schreckliche Nacht, weil wir so viele Notfälle hereinbekamen, da in einem Stadion eine Tribüne eingestürzt war. Überall schrien die Patienten. Es war alles voller Blut, viele hatten abgetrennte Gliedmaßen, oder so schlimme Quetschungen, dass nichts mehr zu retten war und dann war da dieser Junge. Er war vier und eigentlich auf den ersten Blick nicht schwer verletzt. Ich checkte ihn durch, redete dabei die ganze Zeit mit ihm, da er so eine große Angst hatte und verzweifelt seinen Vater suchte. Da wir ihn nicht finden konnten, klammerte er sich an mich. Um sicherzugehen, dass er wirklich nicht schlimm verletzt wäre, schickte ich ihn zu einer Untersuchung, da ich den Verdacht auf innere Verletzungen hatte. Er wollte, dass ich mitkäme, da er Angst hatte ohne mich, doch ich musste schnell andere Patienten versorgen, weswegen eine Schwester ihn begleitete. Nach zwei Stunden hatte ich endlich Zeit für ihn, suchte ihn und fand ihn bewusstlos auf. Als ich die Untersuchungsergebnisse sah, brachte ich ihn sofort in einen OP, versuchte alles, aber da war es schon zu spät. Er war gestorben und das vollkommen allein und in einer fremden und angsteinflößenden Umgebung. Ohne seinen Vater, ohne mich...<<

      >> Mein Engel...<< seufzte Blake, umarmte mich fester und streichelte mir liebevoll über den Rücken.

      >> Das hatte ich nicht gewusst. An dem Abend war ich einfach zu wütend gewesen, aber du hättest es mir da schon erklären können, dann hätten wir nicht so unter der Trennung gelitten.<< säuselte er und küsste mich zärtlich.

      >> Ich brauchte die drei Monate, um so offen sein zu können.<<

      >> Die wirst du aber nie wieder kriegen.<< legte er fest und lächelte mich an.

      >> Meinst du denn, dass das wirklich zwischen uns funktionieren wird? Ich meine, mein Job ist mir immer noch vollkommen wichtig, wobei ich mir Mühe geben und dir mehr Zuneigung schenken werde.<<

      >> Ich habe die letzten drei Monate immer wieder darüber nachgedacht, wieso ich so heftig reagiert habe und ob mir irgendwas an dir fehlte. Aber du bist für mich die perfekte Frau. Sehe ich dich, kriege ich meinen Blick nicht mehr von dir los. Bin ich nicht bei dir, werde ich wahnsinnig vor Sehnsucht. Ich bin lieber an vierter Stelle bei dir, bekomme in der Öffentlichkeit lieber keine Zuneigung, als gar nicht bei dir sein zu können. Das musste ich wohl lernen.<<

      >> Du bist nicht an vierter Stelle, aber damals war es mir irgendwie wichtig zu beweisen, dass du mir nicht so viel bedeuten würdest, um nicht so verletzlich zu sein, aber das war Quatsch.<<

      >> Hauptsache du hast einen Platz für mich in deinem Leben. Wirklich Evelyn, ohne dich kann ich nicht leben.<<

      Kapitel VIII

      Blake

      Ich betrachtete Evelyn genauer, da sie noch schlief und so glücklich wirkte. Wir hatten gestern noch lange geredet, uns ausgesprochen, was vorher noch nie möglich gewesen war. So offen wie gestern war sie bisher noch nie zu mir gewesen, weswegen es mich positiv in die Zukunft blicken ließ. Wir würden es dieses Mal schaffen, da war ich ganz sicher, da wir einfach nicht ohne einander konnten.

      Plötzlich riss mich das Klingeln von Evelyns Telefon aus meinen Gedanken und weckte Evelyn auf, die schlaftrunken danach suchte.

      >> Ja?<< murmelte sie und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, als sie plötzlich mich ansah und grinste, was jedoch schnell verflog.

      >> Wo bist du?... Wann?... Wie geht’s ihr?... Scheiße... Ich muss bis morgen früh arbeiten, aber klar... Bring sie mir dann... Dann hole ich sie dort ab. Kein Problem... Gott, richte ihr gute Besserung aus, ich drücke euch die Daumen... Bis dann.<<

      Evelyn beendete das Telefonat, während sich auf ihrem Gesicht die Sorgen abzeichneten, die eben noch weit weg gewesen waren.

      >> Alles in Ordnung?<< hakte ich nach, wobei ich wusste, dass irgendwas nicht stimmte.

      >> Nein, Maggie ist im Krankenhaus, weil sie wieder vorzeitige Wehen hat. Die Schwangerschaft ist wirklich ziemlich schlimm, weil sie das Kind schon ein paar Mal fast verloren hat, deswegen nehme ich morgen Nachmittag Emily, dann kann Charly zu ihr.<< erklärte sie mir, als sie aufstand und ins Bad ging.

      >> Und für wie lange?<< fragte ich noch einmal nach, da ich Evelyn am liebsten für mich allein hätte, nachdem wir so lange getrennt gewesen waren.

      >> Ich hole sie um drei bei der Tagesmutter ab und dann bis abends irgendwann, dann arbeitet er nicht so lange und kann zu Maggie. Danach kommt er Emily dann abholen. Entweder ich gehe mit ihr in die Stadt, oder zu denen in die Wohnung, wenn das geht. Aber ich könnte sie notfalls auch in meine Wohnung mitnehmen, noch habe ich sie ja, dann hast du damit nichts zu tun.<<

      Allein der Gedanke an ihre Wohnung verursachte bei mir eine Gänsehaut, weswegen ich ihr ins Bad folgte und über meinen Schatten sprang.

      >> Nein, auf keinen Fall. Wir wäre es, wenn ich morgen auch früher Schluss mache, wir noch alleine mittags essen gehen und sie dann abholen?<<

      >> Du musst das nicht Blake. Ich weiß, dass du es nicht so mit Kindern hast.<<

      >> Du hast mich noch nie mit welchen gesehen.<< gab ich ihr zu bedenken und stieg zusammen mit ihr unter die Dusche, wo ich sie direkt an mich zog und sie küsste.

      >> Dann lasse ich mich morgen überraschen Mr Humphrey.<< säuselte sie,