ich dich weg.<< sagte er und trank einen Schluck.
>> Es war dein gutes Recht, aber es hat mir ein Stück weit den Boden unter den Füßen weggerissen und dann haben mich auch noch Maya und Toby verlassen, direkt am nächsten Tag und dann war ich zum ersten Mal seit 27 Jahren vollkommen allein.<<
>> Warum hast du nichts gesagt, als ich im Krankenhaus bei dir war?<<
>> Weil ich dafür zu stolz war. Ich hätte niemals eine Schwäche zugeben. Es gab so viel, was ich dir damals sagen wollte, aber nicht konnte. Zumal mein Hals damals einfach noch zu sehr von den Würgemalen schmerzte.<<
Er verkrampfte sich bei den Worten, da er sicherlich an meinen Anblick, an meine Verletzungen und daran dachte, was Adam mit mir gemacht hatte.
>> Tu mir einen Gefallen Evelyn und erzähl mir endlich die ganze Geschichte. Erzähl mir das mit diesem Kerl.<< bat er mich, weswegen ich nickte, meine Knie anwinkelte und zumindest einen Arm darum schloss, um mich sicherer zu fühlen. Blake hatte Recht, er musste es langsam mal erfahren, zumal wir dieses Mal nur eine Chance als Paar hatten, wenn wir offen zueinander waren.
>> Ich habe Adam vor vier, fast fünf Jahren in einer Bar kennengelernt. Damals feierten wir Lauras Geburtstag und gingen von einer Bar in die nächste. In der letzten traf ich ihn und plauderte mit ihm, während die Mädels tanzten. Irgendwie tat er mir Leid, da er nicht besonders herausragend aussah und von allen ignoriert wurde. Ich dachte mir einfach, dass ich lieber mit ihm reden könne, als weiterhin zu tanzen und mich zu besaufen, da ich darauf keine Lust mehr hatte. Irgendwann ging ich auf Toilette und als ich wiederkam, hatte Adam mir ein neues Getränk bestellt. Ich wollte jedoch nichts mehr trinken, weshalb ich immer nur daran nippte und mich weiterhin mit ihm unterhielt. Als er dann schließlich auf Toilette ging, ließ ich das Getränk vom Barkeeper auskippen, damit er nicht gekränkt war und behauptete dann, dass ich es ausgetrunken hätte. Laura und ihre Freundinnen tanzten immer noch wie verrückt und hatten nicht vor nach Hause zu gehen, weshalb ich gegen vier Uhr allein aufbrach und mich von Adam verabschiedete. Er wollte mich nach Hause bringen, doch ich lehnte es ab, da er mich einfach nicht interessierte und ich ihm keine falschen Hoffnungen machen wollte. Auf dem Weg nach Hause, sah ich, dass Charly mich mehrmals versucht hatte anzurufen, weshalb ich ihn zurückrief. Das hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet.<<
>> Inwiefern?<< fragte Blake interessiert nach und starrte mich wie gebannt an.
>> Ich telefonierte mit ihm und er fragte, wo ich gerade sei, da er selbst grade Feierabend im Strip-Club gemacht hatte und es hasste, wenn ich allein in der Nacht unterwegs war. Ich erzählte es ihm und in welche Richtung ich gehen wollte, damit er mich aufgabeln konnte, als mich plötzlich jemand von hinten angriff und zu Boden riss. Charly hörte meine Schreie am Telefon, was mir aus der Hand geschleudert worden war und beeilte sich daraufhin. Er erzählte mir anschließend, wie panisch er gewesen war und welche Angst er durchlebt hatte, da er genau mitanhören musste, wie Adam mich vergewaltigte.<< erzählte ich ihm, wobei meine Stimme am Ende immer leiser geworden war. Es nahm mich zwar nicht mehr so mit wie am Anfang, dennoch ließ es mich nicht vollkommen kalt.
>> Jedenfalls Adam... Er... hatte mir eigentlich K.O. Tropfen in den Drink getan, weswegen er sich wunderte, wieso die nicht bei mir wirkten. Deswegen wurde er wütend, schlug und trat mich, zog mich grob von der Straße weg in ein Gebüsch und versuchte mich zu bändigen, damit niemand etwas mitbekam. Ich wehrte mich nach Leibeskräften, was ihn nur noch wütender und aggressiver werden ließ, weswegen er mich schließlich würgte... Er hatte viel Kraft, weswegen ich irgendwann aufgab, da ich keine Chance hatte und so tat, als wäre ich Tod, da dies meiner Meinung nach meine einzige Chance gewesen war, um zu überleben... Allerdings musste ich somit auch die Vergewaltigung über mich ergehen lassen, ohne mich zu rühren, ohne mich zu bewegen, ohne mich gegen seine schmierigen Hände und seinen... seinen widerlichen Schwanz zu wehren, damit er nichts merkte... Lassen wir lieber die Einzelheiten... Irgendwann kam Charly dann, der meine Sachen auf der Straße entdeckt und nach mir gesucht hatte. Er riss ihn von mir herunter und half mir, während Adam in der Zwischenzeit davonlief.<<
>> Fuck...<< war alles, was Blake herausbrachte, während sich in seinem Kopf die Gedanken zu überschlagen schienen.
>> Richtig. Fuck trifft es ganz gut. Charly kennt viele üble Typen und ich hatte noch was gut bei ihm, weil ich ihm ja auch mal ordentlich aus der Klemme geholfen hatte, weswegen er Adam ausfindig machte und ihn ordentlich zusammenschlagen ließ. Er musste etliche Knochenbrüche gehabt haben, als sie ihn in L.A. an den Straßenrand warfen und ihm eintrichterten, dass er mich nicht in L.A. suchen solle, da ich nun ein neues Leben beginnen würde. Frag mich nicht, wie sie ihm genau weiß gemacht haben, dass ich in L.A. leben würde, aber er hatte es geschluckt, immerhin ließ er mich vier Jahre in Ruhe.<<
>> Bis er die Fotos von uns sah.<< schlussfolgerte er, während ich wieder an den Abend dachte, wo er mich erneut gefunden hatte.
>> Genau. An dem Abend, an dem ich ihn wiedersah, hatten Maya und Toby mir erzählt, dass sie am nächsten Tag ausziehen würden, vorher hattest du dich von mir getrennt. Ich war einfach vollkommen fertig und brauchte mal eine Minute für mich, um meinen Tränen freien Lauf zu lassen, weil ich nicht möchte, dass das irgendjemand sieht. Ich zeige halt nicht so gern meine Schwächen, also ging ich in den Park und da fand er mich schließlich. Ich rannte vor ihm weg, doch irgendwann fiel ich hin und da packte er mich dann. Ich wehrte mich, doch er war wieder stärker und irgendwann begann er mich wieder zu würgen, wobei ich wusste, dass er dieses Mal auf Nummer sicher gehen und nicht so früh damit aufhören würde. Ich hatte einfach keine Kraft mehr und plötzlich war alles so ruhig um mich herum, während die Bäume über mir sich drehten. Es war einfach alles so friedlich und da musste ich an dich denken.<<
>> An mich?<< hakte Blake nach, als ich nickte und tief ein und aus atmete, bis ich mir einen Ruck gab und es ihm erzählte.
>> Ich dachte an dich, an unsere Zukunft, die ich gerne mit dir gehabt hätte, an all die schönen Stunden, die wir zusammen gehabt hatten, an deinen Duft, der für mich Geborgenheit und Liebe bedeutete, an deine Stimme, deren Klang so schön tief und wohltuend für mich ist, an deine Umarmungen, die mir so viel Kraft und Sicherheit gegeben haben, an dein Lächeln, das so verdammt ansteckend ist und schließlich daran, dass ich all das nicht mehr erleben würde, dass nun alles vorbei wäre, was ich aber nicht wollte.<<
>> Warum hast du im Krankenhaus nichts gesagt? Evelyn wir hätten uns das alles sparen können.<< sagte er resigniert und versuchte mich an sich zu ziehen, doch noch hatten wir noch zu viel zu klären, weswegen ich ihn abwehrte.
>> Weil es nichts an deiner Entscheidung geändert hätte. Ich war trotzdem noch die gleiche Person gewesen. Die Trennung war nicht von mir ausgegangen, sondern von dir. Ich hätte an mir arbeiten können, aber dann wäre ich immer noch nicht gut genug für dich gewesen. Jedenfalls dachte ich das. Ich redete mir einfach ein, dass ich dich nicht verdient hätte und deinem Glück nicht im Weg stehen dürfte. Außerdem wollte ich nicht, dass du mich aus Mitleid zurücknimmst.<<
>> Das wäre doch kein Mitleid gewesen. Evelyn ich liebe dich.<<
>> Ich dich auch und deswegen waren die letzten drei Monate auch so schlimm, da bin ich durch die Hölle gegangen.<<
>> Wieso?<< hakte er schließlich nach und sah mir dabei tief in die Augen.
>> Ich konnte in den letzten drei Monaten viel nachdenken und hatte etwa eine Million Mal mein Telefon in der Hand, um dich anzurufen und dir zu sagen wie Leid mir alles tat, vor allem das mit dem Strippen... Ich... Ich wollte dir das damals sagen, aber dann hast du mich mit dem Abendessen überrascht, da konnte ich dir wohl schlecht erzählen, dass ich wieder strippen würde. Und ja, ich hatte kurz daran gedacht, dich um Geld zu bitten, aber das ist einfach nicht mein Stil. Ich möchte die Dinge selbst schaffen, sonst wäre ich nicht mehr ich selbst und dazu noch deine Unterstellung vor unserer ersten Trennung, dass ich dich nur des Geldes wegen wollte....<<
>> Das habe ich dann auch irgendwann verstanden, aber in dem Moment fühlte es sich so an, als hättest