Taste Of Sin - Gefährlich Geküsst (Sammelband mit Gefährlicher Rausch und Gefährliche Liebe)
Frau in sein Bett zu bekommen.
„Nicht wahr?“ Er strahlte und Haily bekam den Wunsch nach einer Sitzgelegenheit nicht aus dem Kopf. Ihre Beine fühlten sich so schwach an, dass sie es unmöglich bis zu dem zwei Meter entfernten Esstisch schaffte. „Es ist schön, dich wiederzusehen“, sagte er und trat näher. In seinen Worten schwang jedoch die versteckte Frage mit, warum sie nicht angerufen hatte. Sie hatte unzählige Ausreden dafür gesucht, doch es gab nur eine Antwort. Sie wollte ihn. Wollte ihn so sehr, dass der Gedanke an seine Hände auf ihre Nippel aufrichtete. Allerdings standen sie noch immer auf verschiedenen Seiten.
Der Blick aus Augen, die Fragmente des Himmels über ihnen sein mussten, glitt über ihr Gesicht und verfing sich an ihren Lippen. „Deine Lippen sind noch genauso verführerisch, wie ich sie in Erinnerung habe“, murmelte er und trat vor sie. „Ich habe gehofft, dass du anrufen würdest.“
„Warum?“, fragte sie und sah einem Wassertropfen dabei zu, wie er über seine seidig zart aussehende Haut hinabglitt. Seine Muskeln wirkten wie gezeichnet. Als wäre er eine lebendig gewordene Statue eines antiken griechischen Künstlers. Nur mühsam gelang es Haily dem Drang zu wiederstehen, dem Tropfen auf seinen Weg hinab mit der Zunge zu folgen. Sie wollte Dean berühren und seinen Körper erkunden. So sehr, dass ihre Hände verlangend zu kribbeln begannen.
Er legte einen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, bis sie ihm in die schmerzhaft schönen Augen sah. Er ließ ihren Blick nicht los, während er mit einer zärtlichen, beinahe intimen Geste eine Strähne aus ihrer Stirn strich und die Finger in ihr Haar schob. „Weil ich dich will. Seit zwei Monaten. Seit du vor mir im Fahrstuhl gestanden und an das Gleiche wie ich gedacht hast.“
Ihre Knie verloren eindeutig an Festigkeit. „Hab ich nicht.“ Sie stöhnte. Gott, sie war eine Anwältin und hatte gerade ein perfektes Schuldgeständnis abgeliefert. Denn eigentlich hätte sie fragen müssen, was er gedacht hatte. So wie er sie ansah, war jedoch offensichtlich, dass seine Gedanken nicht weit von traumhaftem Fahrstuhlsex entfernt gewesen waren. „Ich habe mich auf meinen Mandanten vorbereitet.“
Dean griff nach ihr und zog sie an sich. Und sie ließ es geschehen. Es war unmöglich für sie, sich abzuwenden und ins Haus zu gehen. Sie konnte ja nicht einmal mehr atmen.
Seine Lippen senkten sich auf ihre. Fast. Drei verfluchte Millimeter fehlten und ihr blieb das Herz beinahe stehen. Sie ertrank in ihrem Durst nach seinem Kuss. Ertrank in der Sehnsucht danach, sich in sein Zungenspiel fallen zu lassen.
„Haily“, murmelte er und sie erschauerte. Ihr Name klang aus seinem Mund wie eine Liebkosung ihrer verborgenen Weiblichkeit. Mit starken warmen Fingern, die sündig verdorbene Spiele kannten. „Ich bin vielleicht vieles nicht, was ich sein sollte. Aber ich bin ein verdammt guter Ermittler. Ich sehe es, wenn mich jemand anlügt.“
Soviel dazu, dass er sie mit einer Ausrede davonkommen lassen würde. Eine seltsame Gefühlsmischung, die aus Wut, Scham und Verlangen bestand, begann durch ihre Adern zu kriechen. Sie fühlte sich ertappt und das war überhaupt nicht angenehm. „Du solltest dir einen Blindenhund zulegen“, sagte sie und löste sich von ihm. Mit drei Schritten hatte sie die Terrassentür erreicht und fand sich einen Atemzug später an der zweiten Tür wieder. Mit Deans heißem Körper vor ihr und dem kühlen Glas auf ihrem Rücken. Schauder rasten über ihre Haut, als sie die Mischung aus Lust und Verärgerung in seinen Augen aufblitzen sah. Wie ein Inferno in der Nacht. Gewaltig, zerstörend und brennend heiß.
Seine Lippen trafen ihre. Fordernd glitt seine Zunge in ihren Mund und sie war verloren. Hatte sie je eine Chance auf Sieg gehabt? Nicht bei diesem Mann. Nicht bei seinem wilden Verlangen, dass sie hart an ihrem Unterleib spürte.
Halt suchend klammerte sie sich an seinen muskulösen Oberarmen fest. Sein Becken drückte sie an das Glas, während seine Zunge mit ihrer spielte. Beinahe brutal und doch zärtlich. Zielgerichtet und trotzdem sanft. Als wenn seine Träume den Drang in ihm zurückgelassen hatten, ihren Mund in Besitz nehmen zu müssen.
Gott, sie wollte, dass es so war. Dass er verhungerte, wenn er nicht von ihr kosten konnte. Verrückt! Irrsinnig! Und dennoch so surreal sündig, dass sie sich nicht dagegen wehrte. Dies war nicht ihr Leben. Dies war ein Traum. Einer für ein paar Tage. Die sie einmal - weit entfernt von ihrem stickigen Büro - genießen wollte.
Sie stöhnte und presste sich fester an ihn, doch es war nicht genug. Sie wollte ihn auf jedem Zentimeter ihres Körpers spüren. Ihre Brüste waren heiß und ein süßes Ziehen wanderte von ihnen in ihren Schoß, als sie durch den Stoff des Oberteils seine Haut fühlte.
Seine Hände landeten auf ihren Hüften, folgten den Rundungen und fanden die Schleifen ihres Bikinihöschens. Dean zupfte an ihnen, beinahe spielerisch, indes wusste sie, dass nichts was er tat, ein Spiel war.
Oh bitte öffne sie! Wie ein Echo hallte ihr stummer Ruf durch ihr Inneres. Sie wollte ihr Becken kreisen, ihn zwischen ihren Körpern reiben und doch verschwand ihr Anflug von Ruchlosigkeit, bevor sie den Wunsch in die Tat umsetzen konnte. Sie war eher die solide. Die Frau für eine Beziehung und keine für einen One-Night-Stand. Und wieso konnte sie dann nicht gehen? Weshalb konnte sie ihn nicht von sich stoßen?
„Sag mir, warum du Green als Mandanten abgegeben hast.“ Seine Lippen schwebten über ihren. So verführerisch weich. So verführerisch feucht von dem feurigen Kuss. „Hat er gestanden und du konntest es nicht mit deinem Gewissen vereinbaren, ihn weiter zu vertreten?“
Seine Worte rissen sie wie eine kalte Dusche aus ihrer sinnlichen Lust. Von Kopf bis Fuß zitternd legte sie die Hände auf seine Brust und drückte ihn von sich. „Verdammt, Dean, Anwaltsgespräche sind vertraulich. Das solltest du wissen.“ Ein Beben durchlief sie, denn sie begriff, dass es ihr schwerfallen würde, ihm gegenüber zu schweigen. Green hatte während ihrer Gespräche kein Geständnis abgelegt, aber die Erleichterung, die sie deshalb verspürte, besaß einen ekligen Beigeschmack. Denn selbst wenn er es getan hätte, hätte sie Dean nichts sagen dürfen. Das wusste er und das wusste sie. Dennoch stellte er eine Versuchung dar, es trotzdem zu tun.
Er fuhr sich durch das Haar. Wieder und noch einmal, als wollte er sich beruhigen. Doch sie bemerkte, wie rasend schnell der Puls in seinen Schläfen pochte. „Green ist freigesprochen worden.“ Messerscharf wie eine Anklage schwebten seine Worte zwischen ihnen.
„Ich habe ihn nicht freigesprochen.“ Zum Teufel, wenn es nach ihr gegangen wäre, würde dieses Schwein bis an sein Lebensende kein Tageslicht mehr sehen. Die Beweise ließen keine Bedenken zu, dass er der Täter war und doch war er wegen der zweifelhaften Aussage seiner psychisch kranken Frau freigesprochen worden.
„Die Geschworenen haben das Urteil gefällt“, fügte Haily an.
Deans Augen wurden schmal und plötzlich fröstelte es sie. Die Luft um sie herum schien durch seine Wut abzukühlen und das in Rekordgeschwindigkeit. „Ist es so einfach für dich? Die Geschworenen haben ihn freigesprochen und fertig?“
Alles in ihr erstarrte. „Du kennst mich nicht“, brachte sie hinaus und schluckte ihre Tränen hinunter. Seine Anklage schmerzte sie. Tief, richtig tief. Als hätte er ihr ein Messer ins Herz gestoßen. „Kein bisschen.“
Sie fuhr herum und rannte ins Haus. Sie wollte nicht, dass er sah, wie verletzt sie war. Dass er sah, wie sehr sie sich nach seinem Vertrauen sehnte und danach, sich an ihn anlehnen zu können. Weil sie in manchen Momenten schwach war. Er könnte ihr Halt geben, denn seine Stärke reichte für sie beide. Die Frage war nur, ob er das mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Dean war ein Cop. Durch und durch - und sie liebte ihren Job.
3. Kapitel
Dunkelheit umhüllte die Villa, als Haily ihr Handy in der Handtasche verpackte, das Minikleid glatt strich und die Tür ihres Schlafzimmers öffnete. In der Nähe gab es ein paar Restaurants, die sie mit ihrem Mietwagen schnell erreichen konnte. Und falls sie da keinen Platz mehr bekam, war sie in fünfzehn Minuten in Puntarenas.
„Hi.“
Nach dem Streit mit Dean hatte sie geglaubt, weniger empfänglich für den vibrierenden