Novalis

Die wichtigsten Werke von Novalis


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target="_blank" rel="nofollow" href="#u7a766015-7fc9-50d6-b33d-47d0d0cfac4f">Inhaltsverzeichnis

      Himmlisches Leben im blauen Gewande

       Stiller Wunsch in blassem Schein –

       Flüchtig gräbt in bunten Sande

       Sie den Zug des Namens ein –

      Unter hohen festen Bogen

       Nur von Lampenlicht erhellt

       Liegt, seitdem der Geist entflogen

       Nun das Heiligste der Welt.

      Leise kündet beßre Tage

       Ein verlornes Blatt uns an

       Und wir sehn der alten Sage

       Mächtige Augen aufgetan.

      Naht euch stumm dem ernsten Tore,

       Harrt auf seinen Flügelschlag

       Und vernehmt herab vom Chore

       Wo weissagend der Marmor lag.

      Flüchtiges Leben und lichte Gestalten

       Füllten die weite, leere Nacht

       Nur von Scherzen aufgehalten

       Wurden unendliche Zeiten verbracht –

      Liebe brachte gefüllte Becher

       Also perlt in Blumen der Geist

       Ewig trinken die kindlichen Zecher

       Bis der geheiligte Teppich zerreißt.

      Fort durch unabsehliche Reihn

       Schwanden die bunten rauschenden Wagen

       Endlich von farbigen Käfern getragen

       Kam die Blumenfürstin allein[.]

      Schleier, wie Wolken zogen

       Von der blendenden Stirn zu den Füßen

       Wir fielen nieder sie zu grüßen

       Wir weinten bald – sie war entflogen.

       Inhaltsverzeichnis

      Lieblich murmelt meines Lebensquelle

       Zwischen Rosenbüschen schmeichelnd hin,

       Wenn ich eines Fürsten Liebling bin,

       Unbeneidet auf der hohen Stelle;

      Und von meiner stolzen Marmorschwelle

       Güte nicht, die Herzenszauberin

       Und die Liebe, aller Siegerin

       Flieht zu einer Hütte oder Zelle;

      Süßer aber schleicht sie sich davon

       Wenn ich unter traurenden Ruinen

       Efeugleich geschmiegt an Karolinen

      Wehmutlächelnd les im Oberon

       Oder bei der milchgefüllten Schale

       Bürgers Lieder sing im engen Tale.

       Inhaltsverzeichnis

      Blühender Jüngling, dem noch Kraft im Beine

       Der nicht Kälte, als deutscher Jüngling scheuet

       Komme mit zur blendenden Eisbahn, welche

       Glatt wie ein Spiegel.

      Schnalle die Flügel an vom Stahle, welche

       Hermes jetzt dir geliehn, durchschneide fröhlich

       Hand in Hand die schimmernde Bahn und singe

       Muntere Lieder.

      Aber, o Jüngling hüte dich für Löchern

       Welche Nymphen sich brachen, nahe ihnen

       Ja nicht schnell im Laufe, du findest sonst den

       Tod im Vergnügen.

      Wenn sich die schwarze Nacht herunter senket

       Und das blinkende Kleid der Himmel anzieht,

       Leuchtet uns der freundliche Mond zu unserm

       Eiligen Laufe.

       Inhaltsverzeichnis

      Den 22. Jänner 1797 [1798]

       Der Frau Bergrätin von Charpentier gewidmet

      Müde bist du und kalt, Fremdling, du scheinest nicht

       Dieses Himmels gewohnt – warmere Lüfte wehn

       Deiner Heimat und freier

       Hob sich vormals die junge Brust.

      Streute ewiger Lenz dort nicht auf stiller Flur

       Buntes Leben umher? spann nicht der Frieden dort

       Feste Weben? und blühte

       Dort nicht ewig, was einmal wuchs?

      O! du suchest umsonst – untergegangen ist

       Jenes himmlische Land – keiner der Sterblichen

       Weiß den Pfad, den auf immer

       Unzugängliches Meer verhüllt.

      Wenig haben sich nur deines verwandten Volks

       Noch entrissen der Flut – hierhin und dorthin sind

       Sie gesäet und erwarten

       Beßre Zeiten des Wiedersehns.

      Folge willig mir nach – wahrlich ein gut Geschick

       Hat hieher dich geführt – Heimatsgenossen sind

       Hier, die eben, im Stillen,

       Heut ein häusliches Fest begehn.

      Unverkennbar erscheint dort dir die innige

       Herzenseinheit – es strahlt Unschuld und Liebe dir

       Klar von allen Gesichtern,

       Wie vorzeiten im Vaterland.

      Lichter hebt sich dein Blick – wahrlich, der Abend wird,

       Wie ein freundlicher Traum, schnell dir vorübergehn,

       Wenn in süßem Gespräche

       Sich dein Herz bei den Guten löst –

      Seht – der Fremdling ist hier – der aus demselben Land

       Sich verbannt fühlt, wie Ihr; traurige Stunden sind

       Ihm geworden – es neigte

       Früh der fröhliche Tag sich ihm.

      Doch er weilet noch gern, wo er Genossen trifft,

       Feiert munter das Fest häuslicher Freuden mit;

       Ihn entzücket der Frühling,

       Der so frisch um die Eltern blüht.

      Daß das heutige Fest oft noch zurückekehrt,

       Eh den Weinenden sich ungern die Mutter raubt

       Und auf nächtlichen Pfaden

       Folgt dem Führer ins Vaterland –

      Daß der Zauber nicht weicht, welcher das Band beglückt

       Eures Bundes – und daß auch die Entfernteren

       Des genießen, und wandern

       Einen fröhlichen Weg mit Euch –

      Dieses wünschet der Gast – aber der Dichter sagts

       Euch für ihn; denn er schweigt