der heimischen Archäologie wie auf dem der Kunstforschung eifrig betätigt. Seiner Vorarbeiten für das vorliegende Lexikon ist im Vorwort eingehend gedacht. In den Jahren 1852, 1885 und 1889 unternahm er grössere Reisen nach Italien, Griechenland und Palästina. Sein Werk gibt D. auf 1106 Porträts aller Art, 23 Altargemälde und 3 historische Bilder an. Unter diesen hebt er hervor: Mehrere Porträts für die gräfl. Bernstorffsche Familie in Düben bei Leipzig, gem. 1839. — Wie Huldbrand seine Frau aus dem verrufenen Wald geleitet. Szene aus der Undine, gem. 1840 (Bes. Dr. Granickau, Mitau). — Der heil. Jakobus. Altargem. für die Kirche zu Myslowa in Polen, 1844. — Porträt zweier Kinder des Generalkonsuls v. Wöhrmann in Riga, 1849. — Der auferstandene Christus. Altargem. für die Kirche zu Assern, 1853. — Porträt des griech. orthod. Erzbischofs von Riga Platon, Kniestück, 1859. — Porträt des Präsidenten Samson v. Himmelstjerna. Zeich. durch Lithogr. vervielfältigt 1859. — Himmelfahrt Christi. Altargem. für die Kirche zu Sessau, 1860. — Christus am Kreuz. Altargem. für die Kirche zu Bauske, 1860. — Christus auf dem Meere. Altargem. für die Kirche zu Borstein, 1861. — Christus am Kreuz. Altargem. für die Kirche zu Ellern, 1861. — Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Altargem. für die Kirche zu Ekau, 1862. — Ecce homo. Altargem. für die Kirche zu Neuenburg, 1863. — Die Sixtina nach Raffael für die kathol. Kirche zu Mitau, 1863. — Der heil. Antonius. Giebelbild über dem Bogen des Einganges zur kathol. Kirche in Mitau, 1864. — Christus am Kreuz mit Maria-Magdalena. Altargem. für die Kirche zu Baldohn, 1865. — Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Altargem. für die Armenkirche zu St. Johann in Mitau, 1865. — Porträt des Staatsrats Dr. K. Bursy, 1865 (Bes. Mus. Mitau). — Christus am Kreuz. Kopie nach dem Bilde des Prof. K. Jäger in der Kirche zu Frauenburg in Kurl. Altargem. für die Kirche zu Annenhof, 1866. — Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Altargem. für die Kirche zu Saucken, 1867. — Der heil. Joseph mit Maria und dem Christkind, für die kathol. Kirche in Mitau, 1868. — Christus am Kreuz. Altargem. für die Kirche zu Holmhof an der Aa, 1871. — Die Enthauptung Konradins von Hohenstaufen. Vollendet 1871 (Bes. Mus. Mitau). — Bootfahrt auf der Aa; der Künstler und seine Familie, 1872 (in Privatbes. in Dresden). — Porträt seiner Gattin, 1872 (in Privatbes. in Dresden). — Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Altargem. für die Kirche zu Bauske, 1880. — Der heil. Matthäus. Kolossalbild für die kathol. Kirche zu Nowomiasto in Litauen. 1880. — Christus Brot und Wein segnend. Altargem. für die Kirche zu Sallgaln, 1883. Darüber als Oberbild: Ein Engel, nach einem Motiv von Anna Maria Ellenrieder. — Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Altargem. für die Kirche zu Hofzumberge, 1888. — Porträt des kurl. Gouverneurs v. Lilienfeld, 1888 (Bes. Museum Mitau). — Porträt des Herzogs Gotthard Kettler. Vergrösserte Kopie nach einem alten Bilde, 1888 (Bes. v. Nolcken, Allatzkiwi). — Porträt des livl. Staatsmannes Reinh. v. Patkul. Kopie nach einem Bilde im Mus. zu Mitau (Bes. Ritterhaus, Riga. Eine zweite Wiederholung im Dommus. Riga). — Christus am Kreuz. Altargem. für die Kirche zu Szeymel, Litauen, 1890. — Christus am Kreuz. Altargem. für die Kirche zu Zohden, 1891. — Porträt des Gouvern.-Prokureurs v. Klein und dessen Gemahlin Julie (Bes. Frau v. Bach, Mitau).
Nach seinen Porträts wurden von D. Schabert in Mitau lithographiert: Porträt des Hrn. A. v. Beitler, 1847, lith. 1848. — Porträt des Generals d. Kav. Graf Kreutz, 1850, lith. 1851. — Porträt des Oberhofgerichtsrats Gust. Joh. Baron Lieven, 1847, lith. 1851. — Porträt des Pastors Friedr. Ed. Neander, 1850, lith. 1850. — Porträt des Generalsuperintendenten Karl Ludwig Wilpert, 1848, lith. 1848. — Porträt des Dr. med. Lichtenstein, lith. von H. Schabert. — Porträt des Hrn. Otto von Mirbach, nach Zeichn. von Döring, lith. v. H. Schabert. — Porträt des Pastors der reform. Kirche zu Mitau Herm. Wilh. Cruse, 1849, lith. im Kgl. lithogr. Institut in Berlin.
Nach Autobiographie.
Dorn, Johann Christoph. Geb. 1671. Vielbeschäftigter Baumeister aus Königsberg, wurde im Jahre 1742 vom Rat der Stadt Libau zur Erbauung der Trinitatiskirche daselbst berufen, wozu er die Pläne wahrscheinlich in Königsberg angefertigt hatte. Er traf am 8. März 1742 in Libau ein, am 12. März begann der Fundamentbau und am 19. Juni wurde der Grundstein gelegt. Vollendet wurde die Kirche, die zu den interessantesten Spätrenaissancebauten der Provinzen gehört, im Jahre 1748.
Tetsch, Kirchengesch. II, 350 ff. Mspt. im Museum Mitau.
Dorner, Johann Konrad. Porträt- und Historienmaler. Geb. 15. August 1809 zu Egg bei Bregenz am Bodensee; gest. 30. Juni 1866 in Rom, kam 1828 nach München auf die Akademie und wurde Schüler von Cornelius und Schnorr, beteiligte sich auch unter jenem an den Arbeiten in der Ludwigskirche. Veranlasst durch Baron Alfred Lüdinghausen-Wolff kam er 1835 nach Mitau. 1839 ging er nach Wilna, kehrte aber 1840 nach Mitau zurück und verheiratete sich hier im nächsten Jahre. 1843 zog er nach Petersburg, wo er vorübergehend an der malerischen Ausstattung der Isaakskirche beschäftigt war, und für die Kaiserliche Familie mehrere Porträts ausführte. Die Petersburger Akademie ernannte ihn am 25. September 1852 zum Akademiker. Seit dem Jahre 1853 nahm er seinen Aufenthalt in Rom. Von seinen bedeutenderen während seines Aufenthalts in Kurland gemalten Bildern nennen wir: Mädchen am Meeresstrand; in Mitau gem. — Portr. der Gräfin Medem geb. v. Löwenstern als Kind, 1836 gem. — Portr. des Hrn Otto v. Löwenstern, 1836 gem. (Bes. Graf Medem, Stockmannshof). — Gretchen am Spinnrad. (Bes. v. Schöpping, Grünhof). — Portr. seiner Gemahlin Karoline geb. Reter, in Mitau gem. — Portr. des Fräuleins Marie v. Rönne, Kniestück, in griechischem Kostüm; in Mitau gem. — Portr. einer Frau v. Rönne, in Mitau gem. — Porträt des Reichsgrafen L. v. Medem. (Bes. Graf Medem, Stockmannshof). — Heilige Familie. (Bes. Baron Ropp-Bixten in Kurland). — Thisbe. (Aus dem Bes. des Hrn Alexis v. Schöpping 1871 in den des Hrn v. Hahn-Rokischen übergegangen). — Für die Grossfürstin Maria v. Russland malte er in Rom „Die Unterredung des heil. Augustin mit seiner Mutter Monica“ und eine heilige Familie. — Eine von Woldemar v. Mohrenschild ausgeführte Kopie des von ihm über dem Eingange zum protestantischen Kirchhofe in Rom gemalten Friedensengels befand sich 1871 auf einer Kunstausstellung in Dorpat.
Inland 1853 S. 765. Augsburger Allgem. Zeitung 1866 Nº 207. — Singer, Künstlerlexikon.
Dreiling, Franz v. Maler. Sohn des Rigaschen Kaufmanns Dietrich v. D.; gest. 20. Oktober 1678. Seinen Bildern nach muss er von einem holländischen Künstler ausgebildet worden sein. Er lebte später als Kaufmann in Riga, wurde 1664 Dockmann und 1666 Aeltester der gr. Gilde. Von ihm die Porträts seines Vaters Dietr. v. D. († 30. X. 1637) und seiner Mutter Katharina, geb. Fuchs († 1651). Beide Bilder befanden sich früher im Himselschen Museum in Riga, jetzt im Dom-Museum. — Desgleichen eine Landschaft mit Ruinen eines Grabmals an einem Teich; auf Holz gem. bez. rechts unten: Frans Dreiling Diedrich Sohn fecit A. 1653. — Ein Porträt in der Sammlung der Gesellschaft Prussia in Königsberg.
Dücker, Eugen Gustav. Landschaftsmaler. Geb. 29. Jan. (10. Febr.) 1841 zu Arensburg auf der Insel Oesel, erhielt den ersten Zeichenunterricht von dem Maler Fr. S. Stern und kam 1858 nach Petersburg, wo er sich anfangs unter Prof. Jensen der Bildhauerkunst widmete, sich aber dann auf der Akademie der Landschaftsmalerei zuwandte. 1863 errang er sich die gr. gold. Medaille und zugleich ein sechsjähriges Reisestipendium. Er ging zunächst nach Karlsruhe, wo er sich an Lessing anschloss, dann nach München und 1864 nach Düsseldorf. Hier wurde er 1872 als Nachfolger von Osw. Achenbach an die Akademie berufen und ist nach einem zeitweiligen Rücktritt seit dem Herbst 1874 als Akademieprofessor tätig. 1873 ernannte ihn auch die Petersburger Akademie zum Professor. Als Vertreter eines gesunden Realismus wurde er zu einem Bahnbrecher der modernen Richtung der Landschaftsmalerei. Aus der Fülle seiner Schöpfungen, die sich zum grössten Teile in Privatbesitz befinden, heben wir hervor: Nach dem Regen, 1865 gem. (Bes. Akademie der Künste, Petersburg. Abb. in наши художники S. 144). — Meeresufer, 1865 gem. (Bes. Galerie Botkin, Petersburg). — Motiv von der Insel Rügen, 1870 gem. (Bes. Städt. Museum, Königsberg). — Wäldchen, 1870 gem. (Bes. Gesellschaft zur Förderung der Künste, Petersburg). — Motiv von der Insel Nargen bei Reval. (Bes. Grossfürst Wladimir Alexandrowitsch). — Motiv vom Ostseestrande; eine Barke wird von fünf Pferden ans Land gezogen. (Bes. Galerie Dresden). — Hohe Ufer, 1872 gem. (Bes. Grossfürst Wladimir Alexandrowitsch). — Sonnenuntergang an der Ostsee, 1876 gem. (Bes. Städt. Museum, Königsberg).