Daniel. Maler. Geb. um 1598, begraben 31. März 1684 auf dem deutschen Kirchhofe zu Bauske. Von ihm eine Kreuzigung und ein Abendmahl in der Kirche zu Funkenhof (übermalt).
L. Arbusow in den Sitzungsber. d. Kurl. Ges. f. Lit. u. Kunst 1888 S. 23 ff.
Brusseen, C.... Maler. Auf einem Oelgemälde, das die Stadt Riga von der Mitauschen Vorstadt gesehen darstellt, findet sich die Bezeichnung: C. Brusseen pinxit a. 1776 (Bes. Frau Emma Bernstorff, Riga). Autotypie abgedruckt in einem Aufsatz von A. B(erkhol)z „zum 50. Jahrestage der Abtragung der Rigaschen Festungswerke“, Beilage zum Rigaer Tageblatt Nr. 265, 1907.
Rigasche Ztg. 1878 Nº 229; Kat. d. kultur-hist. Ausst. 1883 Nº 547.
Budberg, Woldemar Dietrich v. (gen. Böninghausen). Geschickter Dilettant. Geb. 8. Oktober 1740 auf dem Gute Klein-Roop (Livl.); gest. 3. Juli 1784 in Walk. Kam, nachdem er seine Erziehung in Riga vollendet hatte, 1757 nach Königsberg, wo der berühmte Kunstphilosoph Joh. Nikolaus Meinhard sein Mentor wurde, der ihn auf einer Reise durch Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien begleitete. In der Malerei wurde Adam Friedr. Oeser in Leipzig sein Lehrer, der sein Talent mit begeisterten Worten pries. Nach seiner Rückkehr lebte er auf seinem Gute Strasdenhof bei Riga, seit 1783, nach seiner Erwählung zum Kreismarschall in Walk. Auf Veranlassung seiner Freunde L. Bergmann, Lindner und Meinhard wurde auf ihn eine Medaille geschlagen. Von ihm 24 in Sepia gezeichnete Studienköpfe v. 1780, je 6 auf 4 Quartblättern im 2. Bande der Sammlung J. J. Voss, städt. Museum, Riga. — Eine Ansicht von Gravenheyde am Jägelsee. 1780 (Bes. Dr. E. v. Rautenfels, Riga). — Ein Selbstporträt. — Küchenszene (Bes. Baronin A. Budberg, Magnushof). — Ein Porträt des Barons Balthasar Campenhausen, † 1758. — Ein Porträt des Oberpastors Dr. Liborius v. Bergmann, Rotstift (Stadtbibliothek, reproduziert in Bd. 42 der berühmten Kunststätten von A. Seemann, Leipzig). — Der Entwurf zu dem allegorischen Bilde, die sog. Bombe Peters des Grossen, 1786; ausgeführt im ehemaligen Bibliotheksaale, jetzt Konfirmandensaale des Domklosters zu Riga, von Alex. Heydtmann. — Das Titelblatt zum livl. Adresskalender v. 1784. Original in der Handzeichnungen-Sammlung des Jak. Joh. Voss im Bes. des städt. Museums zu Riga. Gest. von D. Berger. — Ruine am Wasser, Tuschzeichn. in derselben Sammlung.
Livona 1812 S. 155, 161. — Rigasche Stadtbl. 1821 Nº 27. — Lebensbeschreibung in der Monatsschr. für Geist und Herz. Bd. 3. v. Lib. Bergmann. — Allg. Schriftsteller- u. Gelehrtenlexikon I S. 294 ff. — W. Neumann: Führer durch die Domkirche. S. 23.
Budberg, Karl Woldemar v., gen. Böninghausen. Geb. 28. Juli 1777 zu Strasdenhof bei Riga; gest. 23. Februar 1842. Diente anfänglich in der Garde, nahm aber 1797 als Kornet seinen Abschied, studierte von 1798–1802 in Jena Jurisprudenz und wandte sich dann in Dresden der Malerei zu. 1810 zum Dr. phil. promoviert; Präses des livl. evang. Konsistoriums. Von seinen Arbeiten waren 1842 in Riga ausgestellt: Ansicht von Ermes. — Motiv aus der Umgebung von Adseln. — Zwei Winterlandschaften. — Zwei Studienköpfe.
Allg. Schriftsteller- und Gelehrtenlexikon, Nachtrag S. 99. — Rigasche Stadtbl. 1842 S. 114 ff.
Budewitz, Georg. Aus Mitau, besuchte die Petersburger Akademie, die ihm 7. VII. 1859 für ein in Aquarell ausgeführtes Porträt den Rang eines freien Künstlers verlieh. Lebte von 1860–1869 in Mitau und zog wieder nach Petersburg.
(J. Döring).
Budkowsky, G... D... Maler und Lithograph. Arbeitete 1840 in der Mühe’schen lithographischen Anstalt in Riga und ist hier bis um 1850 nachweisbar. Er ging nach Deutschland und später nach Italien. Von ihm: Das Porträt des Oberpastors am Dom und Konsistorialrats D. G. Bergmann. Lith. nach G. R. Karing. 1840. — Das Porträt des Pastors an der Jesuskirche David Wendt. Lith. 1841. — Das Porträt eines jugendlichen jüdischen Händlers. Bez. G. D. Budkowski, Baldon 1850. — Denkergruppe. — In die Welt hinausgestossen. — Egerlandschaft. — Zwei weibliche Bildnisse. — Selbstporträt.
Rigasche Stadtbl. 1840 S. 386. — Rigasche Ztg. 1871 Nº 25 und 26; 1875 Nº 116.
Bülow (Bülau), Leonhard. Genre- und Porträtmaler. Geb. 1819 in Riga; gest. 1892 in Moskau. Besuchte die Düsseldorfer Akad. bis 1842, kam dann nach Riga zurück und lebte hier bis 1856. Seit dieser Zeit führte er ein Wanderleben, bis er schliesslich Moskau zu dauerndem Aufenthalt wählte. — Von seinen Arbeiten sind zu nennen: Ariadne auf Naxos. — Weiblicher Kopf. — Zwei Greisenköpfe. — Ein Selbstporträt. 1842 (Bes. städt. Museum, Riga). — Josephs Traumdeutung. — Das Porträt des Landmarschalls Christian v. Stein († 1856) (Bes. Dom-Mus. Riga). —
Rigasche Stadtbl. 1845 S. 380. — Ztg. f. Stadt u. Land 1877 Nº 213 u. 221. — Rigasche Ztg. 1879 Nº. 28.
Büttner, Georg Heinrich. Zeichner und Porträtmaler. Geb. 20. Juli 1799 in Mitau; gest. 4. Dezember 1879 in Riga. Erhielt den ersten Kunstunterricht von dem Kupferstecher Sam. Kütner (s. d.) in Mitau und ging 1819 zu weiterer Ausbildung nach Dresden. Hier zeigten sich bei ihm Anzeichen von Geistesgestörtheit. Auf Veranlassung der Dichterin Wilhelmine v. Chézy wurde er auf den Sonnenstein gebracht, doch schon nach einem Jahr als geheilt entlassen. 1822 lebte er als Porträtmaler und Zeichner in Mitau, zog aber 1824 nach Riga, wo ihn ein zweiter Krankheitsfall traf, der aber auch schnell wieder vorüberging, bis im Jahre 1865 völlige Geistesumnachtung eintrat. Ausser verschiedenen Kopien nach alten Meistern von ihm: Das Porträt des Rigaschen Theaterdirektors J. Hoffmann, lith. v. Wildt. fol. — Das Porträt der Gemahlin des Oberpastors zu S. Jakob in Riga, Maria Henriette Grawe, geb. Lenz (1791–1877), gem. 1828. — Das Porträt des Rigaschen Ratsherrn Joh. Heinr. Hollander, gem. 1840. Aquar. (Bes. Oberlehrer B. Hollander, Riga).
Buhr, gen. Bunding, Johann Nikolaus. Maler. Geb. 28. Oktober 1820 in Riga; gest. daselbst im März 1874. Machte seine ersten Studien unter der Leitung des von 1830–1836 in Riga lebenden Berliner Malers Anton Kessner und ging 1838 nach Berlin, wo er Schüler von Karl Wach wurde. Eines Augenleidens wegen musste er seine Studien unterbrechen, ging aber nach seiner Herstellung wieder nach Berlin und blieb dort bis 1848. Nach Riga zurückgekehrt erteilte er Unterricht.
Rigasche Stadtbl. 1873 S. 24; 1874 S. 96.
Buschmann, Hermann Ulrich. Maler. Geb. 31. Juli 1824 zu Kasimirswahl im Kirchspiel Subbath in Kurland. Bildete sich mit Unterstützung des Besitzers von Baltensee Baron Karl v. Budberg zum Maler aus. Von ihm das Altarbild der luth. Kirche zu Illuxt in Kurland (Nach Döring Kopie nach Reni). Bekannt geworden ist ausser diesem eine Grablegung und eine 1860 gemalte Auferstehung.
Inland. 1849 S. 357. — Rigasche Stadtbl. 1853, 3. Dezember.
C
Calpus, Hermann. Porträtmaler. Angeblich aus Reval stammend. Besuchte die Petersburger Akademie, erhielt 1858 den Rang eines freien Künstlers, 1859 den eines Künstlers I. Grades. 1876 erteilte er Zeichenunterricht in der Annenschule zu Petersburg. Bekannt von ihm sind mehrere Porträts.
Наши художники I. S. 164 ff.
Candat, Paul. Maler. Geb. 11. Dezember 1873 in Livland. Begann seine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule zu Nürnberg, kam 1896 in die Münchener Akad. und wurde Schüler des Professors Raupp. Lebt in München.
Cassel, Richard. Maler. Begraben in Narva 17. Juni 1707. Er verfertigte im Jahre 1704 die „Illuminationes“ zur Einzugsfeier des Kaisers Peters I. (Laut Ratsprotokoll der Stadt Narva vom 21. Januar 1705 wird dem „Contrafeyer“ R. C. vom Magistrat angesagt, künftig nicht mehr einen Degen an der Seite zu tragen, da ihm solches als Bürger nicht zustünde).
Narvasche Ratsprotokolle 1704, 1705. — Kirchenbuch der Narvaschen deutschen Gemeinde (H. v. Brüningk).
Clar,