und des Prof. C. E. v. Baer, Reliefs in Medaillonform. (Bes. Mus. zu Reval.) Die Büste eines Knaben (Gahlenbeck) in Marmor. Wandbrunnen. (Städtisches Mus. Riga.)
Baumann, Johann Heinrich. Tiermaler. Geb. 29. Januar, (9. Febr.) 1753 in Mitau als Sohn des kurl. Generalsuperintendenten Joachim B., gest. 7. Juli 1832 auf dem Rigaschen Stadtgute Klein-Jungfernhof; begraben auf dem Kirchhofe zu Kattlekaln bei Riga. Er besuchte von 1773–1776 die Universität zu Erfurt, gab aber das Studium auf und wurde Schüler des Tiermalers Jakob Samuel Beck (1715–1778). In die Heimat zurückgekehrt übte er berufsmässig die Tiermalerei und ein von ihm erhaltenes Einnahmebuch ergibt, dass er 1713 Bilder gemalt hat, die er für 4–12 Taler das Stück verkaufte. Er hat sich häufig wiederholt und wurde nicht müde seine gelungensten Bilder immer wieder zu kopieren. Zugleich war er leidenschaftlicher Jäger und fand neben seiner Jagdliebhaberei und seiner Kunstausübung doch noch die Zeit sich auch literärisch zu beschäftigen. Er gab eine Sammlung von Jagdanekdoten und auch mehrere Erzählungen in lettischer Sprache heraus. Sein Porträt von Baron Korff gemalt, von ihm für seine Freunde häufig kopiert, wurde von Ferd. Schäfer 1820 in Petersburg lithographiert. Es trägt die Unterschrift: vir carus amicis, arte peritus.
Allgem. Schriftsteller- u. Gelehrten-Lexikon der Provinzen Liv-, Est- und Kurland. I S. 80. — Jul. Eckardt: die baltischen Provinzen Russlands S. 238–244. — Rigasche Ztg. 1864 Nº 95; 1866 Nº 266; 1877 Nº 11 Beilage, Bechreibung der Baumann-Ausstellung, 1877 v. Rigaschen K. V. arrangiert. — Rigasche Stadtbl. 1821. S. 150.
Baumgarten, Gottfried Christoph. Porträtmaler und Zeichner. Geb. 7. Nov. 1777. Bildete sich in Dresden und hörte Vortrage über Malerei in Jena. Er kam um 1802 als Miniaturmaler nach Riga, wurde 1803 in Bauske getraut und 1804 als Zeichenlehrer an die Domschule berufen. 24. Oktober 1812 nahm er seinen Abschied. Von ihm: Füchse in einen Hühnerhof einbrechend, bez. Baumgarten... 1807, in Privatbes. in Mitau; 43 in Aquar. ausgeführte Porträts von Mitgliedern der Rig. „Horngesellschaft“ im Jahre 1811, (in einem Sammelbande im Bes. der Ges. „Hüon“ in Riga).
Zur Gesch. d. Domschule in Riga. 1841 S. 19. — L. Arbusow, Auszüge aus den Bauskeschen Kirchenbüchern, abgedr. in den Sitzungsber. der Gesellsch. f. Lit. u. Kunst. 1888 S. 28. — Rigasche Nachrichten. 1802.
Becker, Johann Gottlieb. Porträtmaler aus Königsberg i. Pr. lebte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ist vorübergehend in Kurland und Livland tätig gewesen. Von ihm: Portr. der Frau J. v. d. Howen, geb. v. Witten. (ehemals im Bes. des Generals v. Witten († 1889) in Mitau.) — Portr. des Oberpastors zu S. Petri in Riga Immanuel Justus v. Essen, gem. 1756, gest. von J. C. G. Fritsch 1763 vor Göz’s Kanzelreden Teil X. Auf diesem Bilde unterzeichnet er sich als pictor ad academ. Regiomonti Prussiae. — Portr. des Hofrats Schwander in Mitau. (Bes. Mus. Mitau). Reproduktion in Lichtdruck in „Elise v. der Recke“, herausgeg. v. P. Rachel.
J. Bernoulli, Reisen durch Brandenburg, Preussen usw. T. III, S. 73 u. 251.
Beggrow, Alexander. Marinemaler. Geb. 17. Dezember 1841 in Petersburg als Sohn des Malers Karl B. wurde im Petersburger Marine-Ingenieurkorps erzogen und beschäftigte sich schon während seiner Dienstzeit in der Flotte mit Zeichnen und Malen. 1866–1868 begleitete er den Grossfürsten Alexei Alexandrowitsch auf dessen Reise um die Welt, die ihm vielfach Gelegenheit gab seine Kunst zu üben. 1870 trat er als freier Zuhörer in die Petersburger Akademie und arbeitete 1871–1874 bei Prof. Bogoljubow und im Atelier Bonnat’s in Paris. 1883 verliess er den Flottendienst und wurde Maler des Marineministeriums. Seit 1898 Akademiker. Die Mehrzahl seiner Arbeiten befindet sich in Petersburg.
W. Neumann, Baltische Maler und Bildhauer des 19. Jahrh. S. 150–152.
Beggrow, Johann. Kupferstecher und Lithograph. Geb. 2. Dezember 1793 in Riga; gest. 1877 in Petersburg. Machte seine Studien in Petersburg, wo er Schüler des Kupferstechers Cardelli war. Er ist der Begründer der ersten lithographischen Anstalt in Petersburg. — Zu seinen bedeutenderen Arbeiten gehören: Einnahme von Polotzk. — Schlacht bei Klein-Jaroslaw. — Flucht der Franzosen aus Moskau. — Einnahme von Wjäsma. — Sieg über Marschall Victor; gest. unter Aufsicht von Cardelli nach Domenico Scotti. 1812. — Zwei Stiche zu dem Werke: Reise in Persien 1812–1813 von Drouville, 1819. — Das Porträt Potemkins. Er gab von 1845–1850 eine Zeichenlehre heraus mit lithographischen Beilagen.
D. A. Rowinsky, Подробный словарь русских граверовъ XVI-XIX вв. Petersburg 1895.
Beggrow, Karl Johann. Maler und Lithograph. Geb. 15. Februar 1799 in Riga; gest. 12. Februar 1875 in Petersburg. Bruder des vorigen und Vater des Alexander B. Er besuchte die Akademie in Petersburg und war Schüler von M. Worobjew. Nach Beendigung seiner Studien diente er als „gelehrter Lithograph“ im Generalstabe und wurde 1832 für eine perspektivische Ansicht des Michaelpalais zum Akademiker ernannt. Seine auf den Stein gezeichneten Arbeiten wurden grösstenteils von seinem Bruder Johann vervielfältigt. 1828 zeichnete er die von Desarnod nach der Natur aufgenommenen „Erinnerungen aus dem Türkenkriege“ auf den Stein. Es sind die Blätter: Ansicht von Varna, aufgenommen aus der Position des Generals Biström. Erstürmung der Bastion von Varna. — Ansicht von Varna, aufgenommen aus dem Lager der Garde. — Te-Deum, gesungen im Lager des Grafen Woronzow, nach der Uebergabe von Varna. (Die Blätter, 0,44 br. und 0,31 hoch, wurden bei Hellbach gedruckt.) Von seinen anderen Arbeiten sind zu nennen: Das Porträt des Kaisers Nikolaus zu Pferde auf der Insel Jelagin, 1832. — Ein aus einem Torweg hervorstürzender Hund fällt ein Pferd an; bez. Beggrow; lithogr. de Beggrow. Persp. Nevs. Nr. 25. — Album Littographique pour l’année 1820 offrant des Etudes progressives pour apprendre à dessiner les paysages par C. Beggrow. 3 Lieferungen von je 6 Blättern, zum Teil bez. C. Beggrow. — Ansichten von Petersburg und Umgegend, 1822. Herausgegeben von der Gesellschaft zur Förderung der Künste. Fol. 44 Blätter dieser Sammlung lithogr. von C. B. — Ansicht des Generalstabsgebäudes mit dem Porträt der Kaiserin Maria Fedorowna. — Drei Seeschlachten. Lithogr. — Volksbilder zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer. 30 lithogr. und aquarell. Tafeln in 3 Bänden mit Text in russischer und grusinischer Sprache. 4o. — Ansicht von Tiflis. Grosses Blatt in Lithogr. — Kaiser Alexander II. als Kind in Husarenuniform. — Porträt des J. A. Dmitrewsky. Brustb. Februar 1822; bez. Charl. Beggrow. — Eine Ansicht von Reval. — Vues de St. Petersbourg et environs. Auf den Stein gez. von Beggrow. Herausgegeben von H. Prevost. — Porträt des K. N. Batuschew, 1824.
A. Rowinsky. Подробный словарь usw. — Revalsche wöchentliche Nachrichten 1829. S. 362, 391.
Behrends, Gottfried Christoph. Maler. Geb. 4. Oktober 1778 zu Göttingen; gest. 15. Dezember 1839 in Riga. Lebte seit dem Jahre 1809 in Riga als Porträtmaler, wurde 1810 Zeichenlehrer an der Navigationsschule und 1812 als Nachfolger von Baumgarten (s. d.) an die Domschule berufen. Er lieferte u. a. die Illustrationen zu dem Drümpelmannschen Werke „Flora und Tierreich“.
Rigasche Stadtbl. 1824 S. 15, 1825 S. 283, 1839 S. 448.
Benson (Bendzon, Bentzsohn), Andreas (sein eigentlicher Name scheint „Linde“ gewesen zu sein) war herzoglicher „Hoff-Mahler“ in Mitau; gest. Anfang Januar 1731.
Kirchenbuch der Trinitatiskirche zu Mitau (J. Döring).
Bentzien (Benzin), Johann Heinr., d. Ä. Maler. Geb. zwischen 1650 und 1660 in Mitau (?), lebte in Mitau als „Conterfeier“, wo er noch um 1704 nachgewiesen werden kann. Er trieb zugleich einen Gewürzhandel. Sein Schwiegersohn war der Maler Johann Andreas Leuttner. Auch sein Sohn Johann Heinrich wird als Maler genannt.
Merkbuch des Malers J. A. Leuttner. Mspt. im Museum zu Mitau (J. Döring).
Berckholtz, Alexandra v. Malerin. Geb. 14./26. August 1821 als Tochter des Rigaschen Grosskaufmannes Gabriel Leonhard v. B.; gest. 4./16. März 1899 in München. Sie verliess mit