vorzugsweise die Stoffe zu seinen Gemälden liefert. Er lebt in Düsseldorf. Seit 1895 Professor. Von seinen sehr gesuchten Gemälden nennen wir: Krug in Estland. 1873. — Estnische Bauern zum Markt ziehend. 1870. — Sonntag vor der Kirche in Estland. 1874. (Abb. in „Über Land und Meer“ 1888.) — Pferdemarkt in Estland. — Heimkehrende Landleute in Estland (Bes. Kunsthalle, Hamburg.) — Werft in Südholland. 1878. (Bes. National-Gal. Berlin, Kat. Nº 447.) — Am alten Fischmarkt bei Reval. 1886. (Abb. in Kunst für Alle V, Heft 9.) — Holländisches Strandbild (Bes. Pinakothek, München). — Rast am Kruge, Motiv aus Estland. (Bes. Dresdner Gal., Abb. im Katalog.) — Der Bettler. 1897. (Abb. in Kunst für Alle XII, S. 217.) — Abend in einem estländischen Dorfe (Abb. in Kunst für Alle XIII, S. 338.) — Holländischer Strand. (Bes. Baron E. Girard de Soucanton-Reval.)
W. Neumann, Baltische Maler und Bildhauer des 19. Jahrh., S. 131–133
Bock, Alexander v. Bildhauer. Geb. 7. Juni 1829 zu Röstfer bei Dorpat; gest. 17. August 1895 in Petersburg. Trat 1850 in die Petersburger Akademie, nachdem er ein Jahr zuvor den Unterricht des Bildhauers Peter Clodt von Jürgensburg genossen hatte, und absolvierte diese im Jahre 1856 mit der gr. gold. Med., die ihm für sein Relief „die Kreuzigung Christi“ zuerkannt wurde. Als Pensionär der Akademie ging er darauf zu weiterer Ausbildung nach Rom und wurde für die beiden hier von ihm ausgeführten Figuren Amor und Psyche zum Akademiker befördert. Gleichzeitig erhielt er seine Ernennung zum Professor und die Berufung zum Nachfolger des verstorbenen Professors Pimenow an die Akademie. Während seiner mehr als dreissigjährigen Tätigkeit an der Akademie ist er der Lehrer der bedeutendsten russischen Bildhauer geworden. Von ihm: Die Kreuzigung Christi. Basrelief, 1857. — Psyche in Verzweiflung, 1864. (Erworben von Sr. Maj. dem Kaiser v. Russland. Abb. in наши художники S. 51). — Amor mit Schmetterling, 1864. — Das Denkmal des Feldmarschalls Paskewitsch-Eriwansky in Warschau, 1869. (Abb. in наши художники S. 49). — Das Denkmal des Admirals Greigh, 1867. — Das Urteil Salomos, an der Fassade des Petersburger Gerichtshofs. (Abb. in W. Neumann: Baltische Maler und Bildhauer). — Büste des Bildhauers Peter Clodt v. Jürgensburg, 1870. — Kreuzigungsgruppe 1874. — Das Denkmal des Dichters Puschkin, Konkurrenzskizze 1874, 3. Preis. — Die Gruppe der Minerva, die Künste beschützend auf der Kuppel des Akademiegebäudes in Petersburg, 1875. In Bronze ausgeführt 1882. Konkurrenzarb. I. Preis. (Abb. in наши художники und W. Neumanns: Baltische Maler und Bildhauer). — Die Büste des Malers Karl Timoleon v. Neff, 1877. (Bes. Akad. in Petersburg. Gypsabguss im städt. Museum zu Riga). — Die Fontäne für den oberen Garten in Peterhof, die Entführung der Europa durch Jupiter. Konkurrenzarb. I. Preis, 1877. — Frauenkopf, Marmor, 1878. (Abb. in наши художники S. 50. Bes. Akad. Petersbg). — Kolossalbüste der Kaiserin Katharina II. 1880. (Erworben von der Akad. in Petersburg). — Büste der Frau N. — Bacchant, 1881. (Abb. in Balt. Maler und Bildhauer). — Amor in der Fuchsfalle, 1881. (Bes. Sr. Maj. d. Kaiser. Abb. in наши художники S. 50). — Büste der Frau Sophie Menter. — Büste des Professors K. E. v. Baer, 1882. — Statue Christi 1884, für die Katharinenkirche zu Petersburg. — Die Statue des Komponisten Glinka in Smolensk, 1885. (Abb. in Balt. Maler und Bildhauer). — Venus und Amor, 1889. (Bes. Akad. in Petersburg. Abb. in наши художники S. 51.) — Die kleine Fischerin. — Amphitrite. (Abb. in наши художники S. 51). — Das Echo. — Büste des Akademikers L. v. Schrenck (letzte Arbeit).
W. Neumann, Baltische Maler und Bildhauer, S. 83–86.
Bock, Boris v. Architekt. Geb. 28. März 1857 auf dem Gute Ninigal bei Fellin, absolvierte 1882 das Studium der Architektur am Rigaschen Polytechnikum. Nach mehrjähriger Tätigkeit beim Bau der Pleskau-Rigaer und der Dünaburg-Witebsker Bahn liess er sich 1895 in Pernau als freipraktizierender Architekt nieder, übernahm aber 1898 das Amt eines Baurevidenten in Riga und seit 1900 das des jüngeren Stadtarchitekten daselbst.
Bockslaff, Karl Ludwig Nikolai. Geb. 9. Mai 1823 in Mitau; gest. 18. Febr. 1888 in Riga, widmete sich dem Kaufmannsstande, verfolgte aber daneben auch künstlerische Interessen. In der Mitte der siebenziger Jahre veranlasste er die ersten Restaurierungsversuche am Kreuzgange des Domklosters zu Riga. Seit 1870 legte er eine Sammlung malerischer Aufnahmen aus den baltischen Provinzen und Finnland an, die in 6 Foliobänden im Bes. der Familie erhalten ist.
Bockslaff, Wilhelm Ludwig Nikolai. Architekt. Geb. 12. Oktober 1858 in Riga. Sohn des Vorigen. Absolvierte das Studium der Architektur am Rigaschen Polytechnikum. Beteiligte sich als Gehilfe des Professors J. Koch (s. d.) beim Bau der livländ. adel. Güterkreditsozietät und der Lutherkirche in Riga. Erbaute u. a. die Seitenkapelle der kathol. Kirche in der Schlosstrasse zu Riga, das Herrenhaus auf dem Gute Neu-Mocken in Kurland, die Häuser Siesenberg (Kalkstrasse) und Hansen (Alexanderstr.), das Haus des englischen Klubs, an der Schlosstrasse, den Erweiterungsbau der grossen Gilde, die Kommerzschule auf der Esplanade in Riga und leitete die Wiederherstellungsarbeiten an der St. Johanniskirche zu Dorpat und der St. Jakobikirche in Riga.
Bodecker, Berendt. Bildhauer. Lebte um die Wende des 17. Jahrhunderts in Riga. Im Jahre 1604 schuf er im Auftrage der St. Johannisgilde eine grosse in der Domkirche sich befindende Gedenktafel in Form eines reich geschmückten Epitaphs.
Aeltermannsbuch der St. Johannisgilde in Riga (nach C. Mettig).
Bodenehr, Gabriel. Maler und Kupferstecher. Geb. 1664, gest. 1758 in Augsburg. Von ihm eine Ansicht von Riga mit den Vorstädten und den projektierten Wällen um 1700, aus: Die Mächte Europas oder die merkwürdigsten Städte, Festungen, Häfen etc. Nº 142 aus einer Folge von 200 Blättern 8o. Im Jahre 1726 sollte er im Auftrage des Rigaschen Rats ein Porträt des Kaisers Peter I. malen, doch wurde der Auftrag später dem Maler Johann Jul. Müller (s. d.) zuteil. Dass er sich in Livland aufgehalten hätte, ist nicht wahrscheinlich.
Bodenstädt, Johann Dietrich. Porträtmaler im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts in Mitau. Er wird als „Conterfeyer“ aus Hannover bezeichnet und war aus Finnland nach Mitau gekommen, wo er sich verheiratete und am 4. Oktober 1714 seinen Sohn Georg Gottfried taufen liess.
Kirchenbuch der St. Trinitatiskirche zu Mitau. (J. Döring).
Boltho v. Hohenbach, Alma Willy. (s. Klot.)
Borchert, Bernhard Christian. Maler und Illustrator. Geb. 1. Dezember 1863 in Riga, trat 1883 in die Akademie zu Petersburg, erhielt hier 1885 für ein Bild Judith mit dem Haupte des Holofernes die silb. Medaille und 1886 für sein Bild aus dem Leben des Wladimir Monomach eine Geldprämie. Um dieselbe Zeit wurde er Mitarbeiter an verschiedenen in deutscher und in russischer Sprache erscheinenden illustrierten Journalen: Задушевное слово, Всемірная иллюстрація, Gnom und Pipifax. 1892/93 war er für einen Privatmann in Magdeburg beschäftigt, ging von dort auf kurze Zeit nach München und unternahm dann eine grössere Studienreise in den Kaukasus. B., der seine Sujets mit Vorliebe der Märchenwelt und dem Frauenkreise entnimmt, hat sich namentlich durch seine meisterhafte Beherrschung der Pastelltechnik einen weiten Ruf erworben. In den letzten Jahren als Lehrer an der Rigaschen Kunstschule tätig und wiederholt auf Studienreisen in Frankreich. Von seinen zahlreichen Werken nennen wir: Griechischer Flötenbläser. — Wandernde Tataren. — Persischer Teppichhändler (in Rigaschem Privatbes.). — Froschkönig. — Morgentau. — Moornixe. — Abendsonne. — Deutsche Ordensritter durch einen Wald reitend. — Panischer Schrecken. — Betendes Mädchen. — Wunderblume. — Im Paradiese. — Der Kuss. — Für die baltische Jugendschrift lieferte B. in den Jahren 1897–1900 den grössten Teil der Illustrationen.
Borchert, Eva, s. Schweinfurth, Eva Margarethe.
Borsow, Alexander Nikolaus v. Landschaftsmaler. Geb. 1854 zu Marzen in Livland, gest. 30. Januar 1895 in Riga. Erhielt den ersten Kunstunterricht in Riga und